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Geschrieben (bearbeitet)

Der Paul Greengrass Film "22.Juli" läuft nicht nur auf Netflix, sondern zuvor auch als Event bei der Cinestargruppe - soviel also dazu das sie die Branche geschlossen Netflix entgegenstellt. Aber klar - Filme wie "22 Juli" und "Roma" würde ich ehrlich gesagt auch gerne spielen. Hoffe aber das diese Art von Filme auf Netflix nicht zur Regel werden, sondern eher die Ausnahme bleiben. Ansonsten müsste man selbst als Kleinkino mal versuchen Kontakt zu Netflix aufzunehemen. Weiss aber nicht ob die da so großen Interesse dran hätten. Hatte mich eigentlich bei der Venedig-Nachlese bei ttt auf beide Filme gefreut und dachte mir, die wären was für das Frühjahr, jetzt bleibt da nur noch der Van Gogh-Film übrig mit Willem Dafoe (weiss da jemand den Filmstart und Verleih?).

 

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CineStar kooperiert mit Netflix: Der Netflix-Titel "22. Juli" von Paul Greengrass feiert wenige Tage vor dem Streaming-Start im Wege einer Alternative-Content-Auswertung seit heute ...    » weiterlesen

 

Grüße
Jörg

Bearbeitet von walze
fehlender Gruß (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Was ist daran schlimm?

Netflix läßt sehr gute Programminhalte erstellen, und diese als Alternative Content zu zeigen, ist eigentlich gut.

Schlimm ist es, Fernsehinhalte des ör TV zu zeigen, Tatorte, Babylon Berlin usw. Das entwertet Kino noch mehr, als die Fernsehspiele deutscher Produktion, die im Arthaus als Regelprogramm gezeigt werden. Dagegen wende ich mich.

Dass Andere das anders sehen ist in Ordnung.

Fernsehen wird, wie ja zu lenen war, "für die VerkäuferIn an der Fleischtheke bei Karstadt am Hermannplatz (oder Edeka Birkenstr, egal) gemacht".

Das ist immer noch das Publikum der Großbild- und Fernsehstuben wie 1940. (3A Gruppe)

Die Streaming Anbieter bieten beste Unterhaltung, so wie Kino eigentlich sein sollte, aber nicht ist. Warum also nicht? Nicht jeder hat Netflix Abos oder genügend Internetkapazität zum Streamen in bester Qualität.

 

-St

Geschrieben

Die Inhalte und künstlerische Wertigkeit halte ich mittlerweile für leider nicht mehr alleinentscheidend.

 

Möglicherweise entscheidender sind die Fragen

-  "exklusive Kinoauswertung oder Parallelauswertung im erzwungenden Schulterschluss zu den Video- und Downloard-Medien?"

so wie

- "ist mein häusllicher Komfort beim Filmkonsum attraktiver als im Kino - technisch, sozial und hinsichtlich der Wahlfreiheit/der Angebotsvielfalt?".

 

Insofern hat Kino im Schulterschluss mit Netflix nur zu verlieren (nach eventuell anfänglichen Erfolgen), selbst wenn die Netflix-Inhalte künstlerisch herausragend wären.

Netflix ist ein Förderer der Filmproduktion und zugleich Totengräber des Kinos.

 

Kino ist teuer, und muss daher exklusiv bleiben. Das ist ein Gesetz dieser Marktwirtschaft, auch wenn sie nicht das Ende der Geschichte ist. Aber sie wird die Kinowirtschaft der Verelendung überlasssen,  insofern keine protektionisischen und auch staatlichen Massnahmen ergriffen werden. Was wiederum an den Verwertungsstrategien, Zielen und Begehrlichkeiten vieler Produzenten und Filmcompanies scheitern wird, die nur so lange zum Kino halten, wie zum Pferd, das das Rennen gewinnt oder verliert. Ein Teufelskreis.

 

Wie dieses Szenario noch abgewendet werden kann, ist nur über eine ökonomische Wende erfahrbar. Unter den gege gegenwärtigen

  • Like 2
Geschrieben

Danke Transporterbobby für die Aufklärung wegen Verleiher von  „At eternity’s Gate“.  An Stefan 2 - Netflix ist Fernsehen! Nur eben im Internet. Das ist das Problem. Und das "Babylon Berlin" und so mancher "Tatort" besser ist - als so mancher Kinofilm ist auch nun mal Fakt. Schade halt wenn gute Filmemacher exclusiv für Streamingdienste produzieren. Exclusiv bedeutet nähmlich: "Ihr bleibt draußen". Ich bin gegen jegliche Hürden, die es mir erschweren einen Film "überhaupt" im Kino auf die Leinwand zu bringen. Ich möchte nicht umbedingt zum Starttermin, sondern überhaupt die Chance haben etwas zu zeigen, von dem ich glaube das es die Wertigkeit hat auf unserer Kinoleinwand gezeigt zu werden. Privat kann ich mir eine tolle Filmothek aufbauen - leider kann ich öffentlich nicht ohne weiteres das zeigen, was ich da an Filmschätze angesammelt habe - weil entweder zu teuer um in einen kleinen Kino irgendwie zu meistern oder weil die Rechtelage gerade mal total im Unklaren ist, usw. Zuhause bin ich Herr über vieles  - im KIno gibt es da immer mehr Hindernisse - und die meisten kann ich gar nicht mehr nachvollziehen. Und nach 18 Jahren Kinoarbeit kann ich sagen, dass die Hürden anscheinend immer höher werden, als weniger.........

 

Jörg.

Geschrieben

Kinobetreiber sind schon komisch... 

Einerseits wird sich (zurecht) über die Filmschwemme in den Kinos beschwert, die sich teils kaum mehr vernünftig auswerten lassen, dann wird sich beschwert, dass es einzelne Filme eben nicht noch zusätzlich gibt - dabei war letzteres nie anders. Nur ist jetzt die Einstiegshürde der 35mm Kopien weg, so dass heute so mancher Film, der früher direkt auf Video oder DVD gelandet wäre nun eben erstmal einen Kinostart bekommt. 

 

Letztens wurde sich bei beschert, dass es gar keine Möglichkeit gab diesen Netflix Content auch im Kino auszuwerten, jetzt wird sich anscheinend beschert, dass Netflix umgedacht hat und den Kram zumindest als "Alternative Content" anbietet. 

 

Geschrieben

Zudem - dies ist ja auch nicht das erste Mal. Die Kinopolis - Kette hat ja auch die "SchleFaz - Filme im Kino gezeigt. Vor wenigen Wochen zeigten sie noch Sharknado 6. Wo ist das Problem?

Geschrieben

Na, die AG-Kino hat sich ja gerade bei ihrer Leipzig-Mitgliederversammlung gegen Netflix formiert und die Berlinale darum gebeten keine Netflixfilme zu zeigen. Und zeigt sich auch kritisch gegenüber Netflix in Interviews geäußert.  Das Problem der Filmschwemme gilt außerdem weiterhin - es gibt zuviele Fime, denen ein Presseecho fehlt, das "22. Juli" und "Roma" aus Venedig mitbekommen haben.

Ich schätze tolle Filme von Kleinverleihern sehr - aber leider kommen diese Titel kaum im Bewustsein der Kinobesucher an (und man spielt dann diese Filme für sich selbst und das unertschütterliche Stammpublikum) - liegt an deren kleinen Marketingbudget und auch manchmal an lieblos zusammengestellten Pressematerialien. 

 

Jörg 

Geschrieben

dazu noch das hier von der "Programmkino.de" Seite

 

"Deutsche Kinobesitzer wehren sich"
(4.10.2018)
Die Mitglieder der AG Kino-Gilde, also die Vertreter der deutschen Filmkunst- und Programmkinos, haben auf der Mitgliederversammlung in Leipzig mit klaren Worten an Netflix appelliert, das Kinofenster zu wahren, und ebenso an die Filmfestivals wie die Berlinale, nicht Produktionen ins offizielle Programm zu nehmen, die keine reguläre Kinoauswertung bekommen. Diese Haltung wurde bundesweit in vielen Medien aufgenommen - hier u.a. der Bericht von
DIE WELT: "Der Widerstand gegen Netflix formiert sich"
...und hier ein Bericht der
DEUTSCHEN WELLE "Deutsche Kinobesitzer wehren sich" mit einem ausführlichen Interview mit dem AG Kino-Vorsitzenden Christian Bräuer.
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Geschrieben (bearbeitet)

Sehr hellsichtig und unterstützenswert. Es dürfte sicher früher oder später auch CineStar eben so wie Kinopolis einleuchten, in welche Falle sie laufen. Strategisches Management und das Eigeninteresse am Erhalt von Standortinvestments und der Immobilie verlangen nach verlässlichen und kontinuierlichen Belieferungen, gerade in verstärkter Partnerschaft mit der Verleiherseite (und somit auch der Produzentenseite).

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
  • Like 1
Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Rince:

Kinobetreiber sind schon komisch... 

Einerseits wird sich (zurecht) über die Filmschwemme in den Kinos beschwert, die sich teils kaum mehr vernünftig auswerten lassen, dann wird sich beschwert, dass es einzelne Filme eben nicht noch zusätzlich gibt - dabei war letzteres nie anders. Nur ist jetzt die Einstiegshürde der 35mm Kopien weg, so dass heute so mancher Film, der früher direkt auf Video oder DVD gelandet wäre nun eben erstmal einen Kinostart bekommt. 

 

Letztens wurde sich bei beschert, dass es gar keine Möglichkeit gab diesen Netflix Content auch im Kino auszuwerten, jetzt wird sich anscheinend beschert, dass Netflix umgedacht hat und den Kram zumindest als "Alternative Content" anbietet. 

 

 

Die Problematik im speziellen bei Netflix liegt darin, dass dieser Konzern nun ganz offen das Ende des Kinos beschwört und auch herbeiersehnt. Alleine aus diesem Grunde sollte man mit dieser Firma nicht kooperieren. Es ist ein bisschen so, als würde Amazon Fresh behaupten und wollen, dass es in naher Zukunft keine Restaurants mehr geben soll.

 

Auf der anderen Seite muss im Zuge der Digitalisierung Content von Streaminganbietern ernst genommen werden, da sie nun einmal oft ebenfalls sehr hochwertig produziert sowie derzeit auch in einer Art "Hype" konusmiert wird.

Das aber nur im Zuge des regulären Auswertungsfesters um Exklusivität im Kino zu gewährleisten und nicht zu einem weiteren Medienkanal degradiert zu werden.

 

Was nun Cinestar angeht, kann man auch nicht mehr von Kinobetreibern sprechen. Eine Konzernstruktur mit Fililien in Deutschland trifft nun einmal Entscheidungen bei der Diversifizierung seines Portfolios. Simple Betriebswirtschaft, völlig ohne Rücksicht auf den sensiblen Markt an sich.

 

Aber was solls, bei den derzeitigen Zahlen sind Multiplexe gezwungen alternative Konzepte auszuprobieren, weil sonst die ganz große rote Zahl am Ende des Jahres auftauchen wird.

  • Like 1

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