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Geschrieben
":2438tm4q]

Man keine Deine Argumentation aber auch umdrehen: wenn die (Amortisations)kosten für die Studios/Verleiher entscheidend und gleichzeitig für den Kinovertrieb hoch sind z.B. wg., wie Du schreibst, des Gebrauches von 35mm Technologie- könnte sich die Studios/Verleiher eher überlegen auf diese Vertriebsschiene zu verzichten, weil unrentabel.

 

Beste Grüße

Nils

Richtig: darin liegt die Unwägbarkeit meiner These. Um sie dennoch zu stützen, muß man schon "zweimal um die Ecke" denken.

Daß die Verleiher - jetzt: anno 2006 - die Kinodistribution nicht einfach fallen lassen, darüber hat @preston sturges einen Vortrag gehalten (und die Werbefenster einer "Super-Kinopremiere" für Blockbuster-Starts erinnert). Deshalb sind auch nur jetzt noch Handlungsoptionen möglich.

 

Herrn @preston sturges's Zahlenreihung war mir nicht unbekannt. Die massenhafte Kinopremiere in Filmtheatersälen erscheint aber als Werbefenster für alle Zukunft keineswegs gesichert. Wir ahnen dies doch alle - oder etwa nicht?

Denkbar ist als Szenario, daß gewisse Block-Buster-Kontinentalpremieren noch in großen Auditorien (Theater-Häusern oder Opern-Häusern) abgehalten werden ("War of the Worlds", "Mission Impossible"). Regional wird es nachwievor auch Premieren des sog. Mittelsegements (des Nicht-Block-Buster-Films) geben, bei denen Mitarbeiter der Filmcrew zu Premieren und Gesprächen auch in mittelständischen und Arthous-Betrieben oder auch Einzelkinos erscheinen. Aber auch die engagiertesten Event-Veranstaltungen mit stets nur einer Filmcrew, die einem einzigen Film sich zuorden läßt, können nicht zeitgleich vor mehreren Tausend Leinwänden abgehalten werden. Mehrere tausend Leinwände werden folglich für eine (lukrative) Premiere nicht mehr benötigt, wenn der selbe Auswertungsstandard (HD-Quelle) überall hin übertragbar ist, auch in die heimischen Wohnstuben. Unter diesen technologischen Umständen sind Kinosäle einfach nicht mehr wirtschafltich zu führen. Mit der HD- und Satelliten-Techncologie hat es die Industrie nunmehr in der Hand, zeitgleiche Premieren an alle zahlenden Abnehmer und Konsumenten zu versenden oder einzuspeisen, und auf dieses Milliardengeschäft wird sie nicht verzichten wollen.

 

Möglicherweise - die Geschichte bewegt sich in Ellipsen: in Differenz und Wiederholung - wird es nach dem "Untergang des Fernsehens" Anfang der 80er Jahre eine Rückkehr des Fernsehens als Block-Buster-Event geben (einige erinnern sich vielleicht noch an ost- wie westdeutsche Fernsehevents bis zum Aufkommen des Privatfernsehens, als die "halbe Nation vor der Glotze saß", für ein und dieselbe Sendung - und am Folgetag auf der Arbeit und in den Schulen darüber kommunizierte). Es gibt dann künftig eine Medien-Premiere für ausgewähltes Publikum in einigen Weltmetropolen und dann anschließend die Kinowelt-Premiere zeitgleich als Bildschirm-Event. Schon heute finden wir auf den Straßen riesige Filmplakte von Sendern wie VOX u.a. für die x-te Wiederaufführung von z.B. "Independence Day" - zehnfach größer als Premieren-Plakatierungen selbst in den 1950er Jahren. Und sie generieren eine Einschaltquote von immerhin noch fast 5 Mio. Zuschauern. Ich muß kein Medienforscher sein, um auszumalen, daß auch "Mission Impossible 5" eine zeitgleiche Weltpremiere nicht in zigtausenden von Filmtheater mehr, sondern auf hunder-millionenfachen HD-Flachbildschirmen an fast jedem Ort der Welt erleben wird. Die Technologie hierfür ist jetzt da, sie braucht noch etwas Zeit für ihre Verbreitung, und man kann die (totalitären?) Konsequenzen allenfalls nur versuchen auszubremsen und zu verzögern.

 

Einige sehen darin keinesfalls nur Totalitarismus, sondern individuelle Freiheit, Marktfreiheit, Angebotsvielfalt, Bereicherung der Programmstruktur, verbesserte technische Standards usw. Dies beantwortet aber in keiner Weise, wie bei Aufhebung der Auswertungsfenster, beschleunigt durch die HD-Technologie, für Filmtheater noch eine Bewirtschaftungsbasis verbleibt?

Im Moment - dies ist die These von Herrn @preston sturges - gibt es noch gewisse Beharrungsphänomene der Branche. Es gibt nach dieser Begründungskette kulturelle Gepflogenheiten, nicht von einem auf den anderen Tag die Kinoauswertung einzustellen, da hiermit nachwievor der Neustart eines Film als Event verbunden wird und Kinos die dafür höchste Technologie und das interessanteste Ambiente bieten. Im Moment noch - und auch nur, solange die Auswertungsfenster nicht gekippt wurden. Sein Optimismus ist partiell ideologisch (und als Grundsatz aller BWL-Profis) zu werten, aber das Krisenszenario ignoriert er schlechterdings und läuft somit Gefahr, in den Small-Talk zu geraten.

 

Derzeit spielen die Produzenten noch Beträge über die Auswertungsfenster und das Kinoschaufenster ein, 35-mm-Kopien brauchen ein längeres Fenster, ebenso das Interesse an der Amortisation. Darum ist dieses "teure " und nicht austauschbare Verleihformat ein Druckmittel, die Erstauswertung noch eine Zeitlang im Kino zu behalten und mit der Frage des Auswertungsfensters zu verbinden. Major Companies müssen weiterhin beliefern, wenn die Branche geschlossen das 35-mm-Format verteidigt und ggf. Premieren verweigert. Zumindest stärtk dieser Widerstand die Position der Kinolandschaft, währenddessen eine Unterwerfung unter das keiner nennenswerten Amortisation mehr bedürftige HD-Distirbutions-Format den Verhandlungsspielraum weiter einengt.

 

Unter der Voraussetzung, daß es gelänge, das Kinofenster wieder zu verlängern und durch eine Blockade-Haltung den 35-mm-Standard zu sichern, stünden die Chancen gut für eine Konsolidierung der Branche! Dieser Status Quo ist auch die derzeitige Bewirtschaftungsbasis für zigtausende an Leinwänden, sie allein gefährdet durch die Verkürzung der fesnter und die digitale Umrüstung, wie übrigens überall zu lesen ist. Und es ist riskant, dieses Auswertungspraxis plötzlich über den Haufen zu werfen. Genau davon aber träumen nicht wenige Digital-Cinema-Distributoren, auch wenn offiziell Sonntagsreden gehalten werden.

 

Alle anderen Varianten (konkret die der HD-Umrüstung einiger oder mehrerer Kinos) gerieren zwar immer mal Gewinne für einzelne Unternehmen, beschleunigen aber einen Dammbruch bei der Mehrzahl der Kinobetriebe, die nicht umrüsten konnten. Aber auch, wenn diese Mehrzahl der Kinohäuser ebenfalls HD-fähig sein sollte und die Ausstattung "geschenkt" ins Haus flöge, so gäbe es einen inflationären Überschuß an HD-Auswertung - die Nebenauswerter mit eingeschlosen, der bei zeitgleicher (und selbst verzögerter) Home-Cinema-Auswertung den technologischen Vorsprung des Kinos und seinen Alleinstellungscharakter nicht aufrechterhalten läßt.

 

Natürlich: für solche Thesen gibt es jederzeit Gegenargumente: nichts ist volkommen klar und voraussehbar. Herr @sturges hat aber deshalb schon gut Lachen, da seine Spielstätte sich bereits "Kino & Theater" tituliert und andere kulturelle Veranstaltungen integriert. In durchaus vorbildlicher Weise. Aber diese Spielstätte ist der Ausnahme-, nicht der Regelfall. Er kann sich entspannt zurücklehnen, wenn durch Digitalisierung der Kino- und Home-Cinema-Branche innerhalb dieser Dekade denkbare 98% aller Spielstätten geschlossen haben, er kann ebenfalls digital oder aus Spaß analoges Repertoire spielen und nebenher die Theater- und Kulturveranstaltungen pflegen, die dort einen festen Hort bilden.

 

Mit ähnlichen "multikulturellen" oder "multimedialen" "Contens" (auch Fußball-WM-Übertragungen u.ä.) versuchen sich auch einige Multiplex-Ketten, seitdem die Prognosen sich verdüstert haben. Wir wissen aber alle, daß es keinen "Run" auf so viel Kultur geben kann, um fast 5000 Kinosäle dieser Republik zu erhalten und tagtäglich lukrativ zu bewirtschaften.

 

Fazit: eine Annahme des Digital Cinema ist ein Dammbruch und nicht vergleichbar mit den Umrüstungen des 70er Jahre auf Dolby und der 90er Jahre auf Digitalton- und Multiplex-Strukturen. Wenn man sich dieser Umwälzungen bewußt ist, die auf lange Zeit hinaus nicht nur Positives bringen (sondern die Renaissance des Fernsehkinos einläuten dürften), dann wäre es ratsam, sich zu einer Blockade-Haltung durchzuringen.

 

Akzeptiert man @preston sturges' Beschreibung des Status Quo, den er offenbar auch für die Zukunft fortschreibt, dann erscheint als realistischer Ansatz für Diejenigen, die skeptisch geworden sind, die derzeitigen Bedingungen eines noch halbwegs ökonomisch vertretbaren Massenstarts unter dem Schutz des Auswertungsfenster mit 35-mm-Kopien fortzuschreiben.

 

Es gibt keine klaren Antworten, sondern vorerst nur ein Gemisch aus Einzelfaktoren, die zueinander interagieren und in ein zahlenmäßiges Verhältnis (in Prognosen) gebracht werden müssen. In jedem Falle droht mit Digital Cinema und parallel dem fast identischen HD-DVD der mehr als warscheinliche Super-Gau der Filmtheater in den kommenden drei Jahren.

 

Postulat an den HDF und die SPIO: bitte die Auswertungsfenster verlängern und ein Home-Cinema- und fernsehkompatibles Premierenformat in den Kinos verweigern. Dies möchte ich zur Erwägung stellen.

 

 

... glaubst Du das alles wirklich, was Du da nachts um 4.00 Uhr in die tasten haust?

Ja, ich glaube an diese These - aus Langeweile führe ich dies nicht aus. Ansonsten: manche Menschen müssen morgens früher raus, weil zu dieser Zeit mehr Geld zu verdienen ist als im abendlichen Kinobetrieb. :)

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Geschrieben

Hallo Cinerama,

 

wir teilen die gleichen Ängste was die Zukunft des Kinos angeht. Auch sehen wir die gleichen Bedrohungspotentiale, denn wenn ich Dich richtig verstehe ist die eigentliche Gefahr nicht die Digitale Projektion sondern eine Abkehr von der 3-stufigen Auswertungskette.

 

Mit der HD- und Satelliten-Techncologie hat es die Industrie nunmehr in der Hand, zeitgleiche Premieren an alle zahlenden Abnehmer und Konsumenten zu versenden oder einzuspeisen, und auf dieses Milliardengeschäft wird sie nicht verzichten wollen.

 

Ich muß kein Medienforscher sein, um auszumalen, daß auch "Mission Impossible 5" eine zeitgleiche Weltpremiere nicht in zigtausenden von Filmtheater mehr, sondern auf hunder-millionenfachen HD-Flachbildschirmen an fast jedem Ort der Welt erleben wird. Die Technologie hierfür ist jetzt da, sie braucht noch etwas Zeit für ihre Verbreitung,

 

Ja, diese Überlegungen werden sicher in den USA durch einige Leute angestellt. Nur dies ist ja schon seit mehr als einem Jahrzehnt technisch möglich (Stichwort PAY TV). Auch der Content liegt schon digital vor. Also welchen Damm soll eine digitale Projektion im Kino da noch brechen???

Schlußendlich sagst Du ja auch selber in Deinem Beitrag, dass das Kino als solches, also unabhängig von der Technik, obsolet wird für die Majors.

 

Die sogenannte westliche Welt entwickelt sich immer mehr hin zu einer frei-Hauslieferung Gesellschaft. Pizza, Fernseher, Bademode und selbst die Einkäufe kann man sich heute an die Hasutür liefern lassen. Nur der Trend ist nicht neu, und gab es schon vor der Digitalisierung unserer Umwelt, sprich der massenhaften Verbreitung der Computer (Stichwort OTTO Versand u.ä.). Einzige Ausnahme: such mal einen Arzt der noch gerne Hausbesuche macht!

 

Die Überlegungen der day-to-day TV Premiere ist diesem Trend entsprungen. Es gibt einfach Marketingstrategen die glauben, dass die Akzeptanz für so etwas ausreichend sein könnte und ich muss zu meinem großen Bedauern sagen, dass sie u.U. Recht haben könnten. Wenn die US Majors glauben mehr Geld hiermit verdienen zu können, werden Sie sich nicht darum scheren welche Projektoren gerade in deutschen oder anderen Kinos stehen. Da schaut man welche Kosten zur Schaffung der Infrstruktur entstehen und wie schnell diese sich amortisieren. Als Beispiel kann man hier die Einführung der mobilen Telefonie anführen. Das ging teils auf Kosten der Umsätze für Festanschlüsse, was aber bei den Verantwortlichen der Telefongesellschaft niemanden störte, da der neue Vertriebsweg bessere Gewinne versprach, selbst wenn man Handy's verschenken muss (was bis dahin für Festanschluss Telefone undenkbar war).

 

Blockaden sind wenig konstruktiv und, wie uns die Geschichte lehrt, wenig erfolgreich (die Russen um Berlin haben aufgegeben, die Türken vor Wien wurden durch zur Hilfe eilende Truppen geschlagen und nicht zuletzt auch das von Dir so gern zitierte Troja ist nicht durch eine Blockade, sondern durch eine List eingenommen worden).

Meiner Meinung nach muss das Kino einfach attraktiver sein als der Fernseher zu Hause. Das geht, neben dem Auswertungsfenster, über Förderung des Gemeinschafterlebnisses und eine signifikant bessere Qualität der Vorführung im Vergleich zum -ich trau mich fast nicht den Ausdruck zu benutzen- Heimkino.

 

Beste Grüße

Nils

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Nur so nebenbei: Auf der Googlesuche nach Dresden D1 Filmprojektoren bin ich auf folgendes gestossen, passt glaube ich ganz gut zu dem Thema:

Die "Stern-Shortnews" schrieben am 11.5.2005 folgendes:

 

"Dresden bekommt Digitalkino

Der Kristallpalast im Stadtzentrum von Dresden wurde dieser Tage mit einem hoch auflösenden, digitalen Kinoprojektor ausgestattet. Damit ist es nun möglich, aktuelle Spielfilme in digitaler Qualität anzusehen.

Die neue Digitaltechnik ist dem alten 35-mm-Film in Sachen Schärfe und Auflösung weit überlegen: Während der 35-mm-Film nur ein Kontrastverhältnis von 1300:1 schafft, bringt es der neue Digitalprojektor auf 2000:1.

Langfristig wird wohl diese neue Technik den alten Filmprojektor ablösen, da sie auch viel wirtschaftlicher ist. Raubkopierer werden aber wohl vorerst keine Chance haben: Die Filmdateien sind verschlüsselt und haben ein Datenvolumen von zwei Terrabyte"

 

Hier der Link dazu:

http://shortnews.stern.de/shownews.cfm?...N=16584743

 

Der Otto-Normal-Kinogänger der so etwas liest glaubt das vielleicht sogar und geht dann lieber in ein digital bespieltes Haus.

Geschrieben

Press Releases (oder besser Pressemitteilungen) sind eine Seuche der modernen Informationsgesellschaft. Die ständig in Ihrer Anzahl wachsenden Informationsplattformen (Internet, TV, Zeitschriften) müssen gefüllt werden. Da werden Press Releases, die Firmen bei dem noch so geringstem Anlass veröffentlichen um kostenlose Publizität zu geniessen, gerne unreflektiert -da überprüfen Zeit und also auch Geld kostet- übernommen.

Geschrieben

Nils schrieb:

 

Der Grund ist einzig das die digitale Produktion und Postproduktion sehr viel günstiger ist. Also digital vergrößert die Vielfalt (aber nicht unbedingt die Qualität!). Der Beweis ist übrigens schon erbracht in Form vieler RTL u.a. Produktionen so wie z.B. „Der Clown“ Kinofilm der, aus Kostengründen, auf Video gedreht wurde.

 

Wenn ich mich recht erinnere, war das Ding zwar auf Film (Super-16?) gedreht, wurde dann aber videomäßig in geringer Auflösung bearbeitet und geFAZt, was zu der - oft beschriebenen - miserablen Bildqualität führte.

 

Nur der Vollständigkeit halber...ansonsten finde ich Eure Diskussion sehr anregend.

Geschrieben
Nils schrieb:

 

Der Grund ist einzig das die digitale Produktion und Postproduktion sehr viel günstiger ist. Also digital vergrößert die Vielfalt (aber nicht unbedingt die Qualität!). Der Beweis ist übrigens schon erbracht in Form vieler RTL u.a. Produktionen so wie z.B. „Der Clown“ Kinofilm der, aus Kostengründen, auf Video gedreht wurde.

 

Wenn ich mich recht erinnere, war das Ding zwar auf Film (Super-16?) gedreht, wurde dann aber videomäßig in geringer Auflösung bearbeitet und geFAZt, was zu der - oft beschriebenen - miserablen Bildqualität führte.

 

Nur der Vollständigkeit halber...ansonsten finde ich Eure Diskussion sehr anregend.

 

Digital macht euren Arbeitsplatz überflüssig.

 

PERFO.

Geschrieben

 

Digital macht euren Arbeitsplatz überflüssig.

 

PERFO.

 

Genau das sollte und kann kein Argument gegen digitales Kino sein! Was sollen die ganzen Schweißer aus der Automobilindustrie sagen?

Geschrieben

 

Digital macht euren Arbeitsplatz überflüssig.

 

PERFO.

 

Genau das sollte und kann kein Argument gegen digitales Kino sein! Was sollen die ganzen Schweißer aus der Automobilindustrie sagen?

 

Doch das ist ein Argument. Auch du wärst vermutlich betroffen.

Um das Ding zu starten braucht es nämlich keinen Vorführer mehr.

Okay, die Schweißer werden für ganz spezielle Teile noch gebraucht, aber ein Vorführer wird dann überflüssig.

Knöpfchen drücken kann auch grad noch die Kassiererin mit machen.

Genau das wird dann das Argument eurer Chefs sein.

 

PERFO.

Geschrieben

 

Digital macht euren Arbeitsplatz überflüssig.

 

PERFO.

 

Genau das sollte und kann kein Argument gegen digitales Kino sein! Was sollen die ganzen Schweißer aus der Automobilindustrie sagen?

 

Doch das ist ein Argument. Auch du wärst vermutlich betroffen.

Um das Ding zu starten braucht es nämlich keinen Vorführer mehr.

Okay, die Schweißer werden für ganz spezielle Teile noch gebraucht, aber ein Vorführer wird dann überflüssig.

Knöpfchen drücken kann auch grad noch die Kassiererin mit machen.

Genau das wird dann das Argument eurer Chefs sein.

 

PERFO.

 

Da hast Du recht. Mein Arbeitsplatz könnte davon auch betroffen sein. Aber deshalb ist der Arbeitsplatzerhalt leider kein Argument für oder gegen technischen Fortschritt (ob es einer ist wollen wir jetzt mal nicht behandeln!!). Oder anders gesagt, Argumentierst du so, wirst du von den Verantwortlichen sicherlich nur angeschmunzelt.

 

Gruß

Guido

Geschrieben

Ein Vorführer wird schon noch gebraucht. Der Vorführer ist ja schon längst nicht mehr ausschließlich zum "Vorführen" da. Die Haustechnik will bedient sein. Der digitale Projektor füttert und wartet sich auch nicht von selbst. Also ein Vorführer wird auch im "Digitalzeitalter" noch gebraucht nur das Berufsbild wird sich mit der Zeit ändern.

 

Gruß

HAPAHE

Geschrieben
...

Knöpfchen drücken kann auch grad noch die Kassiererin mit machen....

 

Wenn das mal nicht frauenfeindlich ist :shock:

 

Garantiert nicht so gemeint. Von mir aus kann es auch DER KassieRER! sein.

 

PERFO.

Geschrieben
Oder anders gesagt, Argumentierst du so, wirst du von den Verantwortlichen sicherlich nur angeschmunzelt.

 

Gruß

Guido

 

Das sowieso.

 

PERFO.

Geschrieben
Ein Vorführer wird schon noch gebraucht.... Der digitale Projektor füttert und wartet sich auch nicht von selbst....

 

Na da hab ich aber meine Zweifel.

Der Content wird bei uns vom Betriebsleiter überspielt.

Zitat der Betriebsleitung: Das ist Arbeit des Betriebsleiters. Das darf der Vorführer nicht machen. :shock:

 

Wartung und Kolbentausch wird sowieso von der Firma erledigt, die den Digitalprojektor installiert hat. :shock:

Geschrieben
Ein Vorführer wird schon noch gebraucht.... Der digitale Projektor füttert und wartet sich auch nicht von selbst....

 

Na da hab ich aber meine Zweifel.

Der Content wird bei uns vom Betriebsleiter überspielt.

Zitat der Betriebsleitung: Das ist Arbeit des Betriebsleiters. Das darf der Vorführer nicht machen. :shock:

 

Wartung und Kolbentausch wird sowieso von der Firma erledigt, die den Digitalprojektor installiert hat. :shock:

 

 

Na, da hab ich bei meinem Chef ja Glück gehabt... Der sagt nämlich, daß das die Aufgabe der Projektionisten ist. Und `ne "Firma" wird erst ins Haus geholt, wenn wir absolut nicht mehr weiter wissen (was zum Glück äußerst selten vorkommt 8) ).

Geschrieben

Also zuerst mal was grundsätzliches: Auch ich hänge am klassischen "Chemiefilm" und das digitale Kino macht mir eigentlich Angst. Aber mit meinem oben genannten Begriff beginnt eigentlich auch der Ernst der Lage. Die Sache mit der Chemie. Kodak hat in diesem Jahr nach dem Kodachrome 25 auch den Kodachrome 40 gekippt. Jahrelanger, treuer Begleiter aller Schmalfilmer: Tod, aus, basta. Auch aus Umweltschutzgründen. Beim 35mm wars vor kurzem die Sache mit der Cyan-Tonspur. Anders ist es nicht mehr möglich - wegen der Umwelt. Chemischer Film hat eine technische Entwicklung hinter sich die mehr als 100 Jahre angedauert hat. Viel mehr kann man ist aber wahrscheinlich nicht mehr rauszukitzeln. Weltweit gibt es scheinbar nur noch 2 Firmen die einen brauchbaren Farbfilm produzieren können. Die Sache mit der Chemie aber bleibt und (ich wage kaum dran zu denken) irgendwann wird aus umweltgründen vielleicht auch diese Sparte angegriffen werden.

Sei es wie es will. Dem digitalen Kino mit seiner relativ kurzen technischen Geschichte stehen alle Türen auf: 2K, 4K - das ist nur der Anfang. Keiner weiß wo das enden wird - hier beginnt die Geschichte des neuen digitalen Kinos. Grenzen die heute gesetzt sind, wird es morgen nicht mehr geben. (Irgendwie erinnert mich das an Raumpatroullie).

Ich bin gespannt, find's schade und freue mich auf eine lange Zeit mit 35 und 70mm!

Geschrieben
Also zuerst mal was grundsätzliches: Auch ich hänge am klassischen "Chemiefilm" und das digitale Kino macht mir eigentlich Angst. Aber mit meinem oben genannten Begriff beginnt eigentlich auch der Ernst der Lage. Die Sache mit der Chemie. Kodak hat in diesem Jahr nach dem Kodachrome 25 auch den Kodachrome 40 gekippt. Jahrelanger, treuer Begleiter aller Schmalfilmer: Tod, aus, basta. Auch aus Umweltschutzgründen. Beim 35mm wars vor kurzem die Sache mit der Cyan-Tonspur. Anders ist es nicht mehr möglich - wegen der Umwelt. Chemischer Film hat eine technische Entwicklung hinter sich die mehr als 100 Jahre angedauert hat. Viel mehr kann man ist aber wahrscheinlich nicht mehr rauszukitzeln. Weltweit gibt es scheinbar nur noch 2 Firmen die einen brauchbaren Farbfilm produzieren können. Die Sache mit der Chemie aber bleibt und (ich wage kaum dran zu denken) irgendwann wird aus umweltgründen vielleicht auch diese Sparte angegriffen werden.

Sei es wie es will. Dem digitalen Kino mit seiner relativ kurzen technischen Geschichte stehen alle Türen auf: 2K, 4K - das ist nur der Anfang. Keiner weiß wo das enden wird - hier beginnt die Geschichte des neuen digitalen Kinos. Grenzen die heute gesetzt sind, wird es morgen nicht mehr geben. (Irgendwie erinnert mich das an Raumpatroullie).

Ich bin gespannt, find's schade und freue mich auf eine lange Zeit mit 35 und 70mm!

Prosaisch und prophetisch.

 

Eine anderes Szenario gebe ich zu bedenken: DIGITAL CINEMA ist schon seit langem tot. Warum?

 

1. HDTV ist nun einmal eine Revolution für TV (2 k-Kameras, HD-Bildschirme usw.). Fürdar ein evolutionärer Quantensprung in der Fernseh- und Videwotechnik! Aber eben doch: für und aus dem Fernsehen heraus entwickelt.

 

2. 4 k-Projektoren gibt es noch nicht in Serie. Empfohlen wird von der DCI auch ein niedrigerer Standard: wieder HDTV. Damit schließt sich der Kreis.

 

3. 4 k-Kameras sind ebenfalls noch nicht in Betrieb. Und auch sie wären keine seriöse Konkurrenz für 35-mm-Kameras, so das Urteil der Kameraleute (Vgl. "TV- und Filmkameramann).

 

4. Die Belastungen und Abhängigkeiten für die Theaterbetreiber sind hoch. In diesem vermeintlichen "Auslesespiel" sind alle die Verlierer. Kinos werden unrentabler: mehr als die Häfte würde bei einem forcierten Roll-Out schließen. Schließen werden nicht zuerst die vermeintlich "rückständigeren" (d.h. die 35-mm-equipierten) Häuser [die mit diesem Format über ein entwicklungsfähiges Potential verfügen], die weiterhin mit 35-mm-Kopien beliefert werden müssen. Schließen werden zuerst diejenigen, die in der derzeitigen Situation des Overscreenings sich unnütze Hypotheken aufladen. Die ist auch ein Grund, weshalb gerade Multiplex-Ketten äußerst reserviert gegenüber einer Umrüstung sind, und dies hat glaubhafte betriebswirtschaftliche Ursachen.

 

5. Es lassen sich nicht weltweit alle Produktions-, Postproduktions- und Verwertungsbetriebe von der 35-mm-Produktion abkoppeln.

 

6. Neue Kodak-Materialien (5201) besitzen eine dramatisch verbesserte Auflösung. Wenn diese durch das Nadelöhr der Postproduktion digital auf 2 k umgewandet wird (Digital Intermediate), ist dies natürlich paradox. bereits die älteren Materialien, so auch für 16-mm-Negative, lagen in der Auflösung oberhalb von 2 k.

 

7. Digital Cinema ist somit technisch lediglich eine akzeptable Entsprechung für Transfers von 16-mm-Materialien. Mehr nicht.

 

8. Ich habe keine Angst vor einer Überlegenheit des Digital Cinema. Beängstigend sind allenfalls die irrationalen Marktmechanismen, mit denen ein neues Produkt angeblich durchgeboxt werden soll. Gelingt dies, da die Filmtheaterbranche nicht gerade durch Intelligenz und Abwehrbereitschaft gesegnet ist, so gibt es eine Kino-Schließungs- und Kinoabrißwelle. Das wäre das einzig "Revolutionäre" an der erträumten Umstellung. Wie schon öfter erwähnt, glaube ich, daß mit Einführung der digitalen Projektion durch Filmverleiher ein engültiges Ende jeglichen Filmtheaterbereichs besiegelt ist - nicht kurzfristig, sehr wohl aber mittel- und langfristig. Filmverleiher als Auftragnehmer von Produzenten streben hier nach einer Standardisierung für multivariable Auswertungsfenster mittels eines technisch einheitlichen Formats. Dieses komme dann allen Medien entgegen; es widerspricht aber diametral dem Alleinstellungsmerkmal und der Exklusivität der Filmtheaterbranche, die sie durch Auswertung des 35-mm- und 70-mm-Formts innehatte - ein sehr beständiges Monopol also.

 

Sozusagen: das Ende der Geschichte wäre mit einem Roll-Out eingeleitet und eine verängstige Anpassung daran käme einer suiziden Fehlentscheidung gleich, wo doch eher die Verteidigung des 35-mm-Abspiels ein aktuelles und zukunftsfähiges Konzept ist.

 

Es ist wie mit der "Globalisierung" oder der Forderung nach einer "neuen Weltordnung" aus dem sog. Weißen Haus: sie nutzt nur wenigen und verflacht den politischen und kulturellen Wettbewerb zugunsten einer Minderheit. Mehr als 1 Milliarde Kinder leben in Armut, und diese Relation hat zugenommen. Ebenso das Drehen an der atomaren Aufrüstungsspirale, vornehmlich in den USA. Es geht um die Weltbeherrschung durch Konzerne, nicht um Glück für alle. Und das leider "über Leichen".

 

Genau so ist es mit Digital Cinema - ideologisch gesprochen. :wink:

Geschrieben
...Die Filmdateien sind verschlüsselt und haben ein Datenvolumen von zwei Terrabyte.

 

Bevor vor etlichen Jahren beim Zeitungsdruck der Lichtsatz eingeführt wurde, gab es in unserer Tageszeitung kaum Schreibfehler, da waren die Setzer die letzte Korrekturinstanz.

 

Heutzutage kann man dieses Käseblatt kaum noch lesen, jeder Redakteur scheint eine eigene Auffassung von unserer Rechtschreibung zu haben.

 

Vielleicht ein Gleichnis dafür, daß nicht nur unsere Sprache zunehmend verelendet, sondern auch unsere Filmkultur. :oops: :cry: :( 8)

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Eine anderes Szenario gebe ich zu bedenken: DIGITAL CINEMA ist schon seit langem tot. Warum?

 

1. HDTV ist nun einmal eine Revolution für TV (2 k-Kameras, HD-Bildschirme usw.). Fürdar ein evolutionärer Quantensprung in der Fernseh- und Videwotechnik! Aber eben doch: für und aus dem Fernsehen heraus entwickelt.

wow -jetzt habe ich es endlich verstanden. die ~95% der kinofilme des letzten jahrzehtes haben wir also @2k fürs fernsehen gemacht.

 

bleibt bloss eine frage - die 1ks der späten 80er und frühen 90er, für was hatten wir die nochmals produziert?

 

2. 4 k-Projektoren gibt es noch nicht in Serie. Empfohlen wird von der DCI auch ein niedrigerer Standard: wieder HDTV. Damit schließt sich der Kreis.

falsch. tip, google mal sony durch, unter anderem.

sind (zumindest hier) seit ~2 jahren basis. listenpeis war ~115Keuro, so ~2004.

 

3. 4 k-Kameras sind ebenfalls noch nicht in Betrieb. Und auch sie wären keine seriöse Konkurrenz für 35-mm-Kameras, so das Urteil der Kameraleute (Vgl. "TV- und Filmkameramann).

schon wieder falsch. googlest du bspw. dalsa.

bzgl. kameraleute - nun, du solltest _dringend_

tarantino

fincher

lucas sowieso

annaud

mann

moore

cameron

uvm

informieren - ihre kameraleute scheinen, anders als du, nicht so ganz den durchblick zu haben. oder sie sind unseriös. oder beides.

 

oder du bist es.

 

 

4. Die Belastungen und Abhängigkeiten für die Theaterbetreiber sind hoch. In diesem vermeintlichen "Auslesespiel" sind alle die Verlierer.

und schon wieder falsch (tolle serie)

googlest du dieses mal : x-filme und "die grosse stille", ggf. noch "kopienkönig".

 

Kinos werden unrentabler: mehr als die Häfte würde bei einem forcierten Roll-Out schließen. Schließen werden nicht zuerst die vermeintlich "rückständigeren" (d.h. die 35-mm-equipierten) Häuser [die mit diesem Format über ein entwicklungsfähiges Potential verfügen], die weiterhin mit 35-mm-Kopien beliefert werden müssen.

huch? ausnahmsweise nicht falsch? nun ja, aber wir reden hier korridor 2010-2020.

 

5. Es lassen sich nicht weltweit alle Produktions-, Postproduktions- und Verwertungsbetriebe von der 35-mm-Produktion abkoppeln.

hier noch ein "falsch" drunterzusetzen wäre ja nahezu parodie.

siehe auch

-> farbfernsehen

-> bleisatz

-> digitale photoapparate

-> mehrspurbandgerät

-> dolby sr

-> DTS

-> Schreibmaschiene

-> Drucker

usw.

 

6. Neue Kodak-Materialien (5201) besitzen eine dramatisch verbesserte Auflösung. Wenn diese durch das Nadelöhr der Postproduktion digital auf 2 k umgewandet wird (Digital Intermediate), ist dies natürlich paradox. bereits die älteren Materialien, so auch für 16-mm-Negative, lagen in der Auflösung oberhalb von 2 k.

hm teils teils, aber prinzipiell schon wieder falsch.

a) asa-kennzahl sagt dir was, vernute ich.

b) siehe dein -> 1. 2k ist (am rande lang vor DI) der löwenanteil aller filme die kassenschalger waren.

c) ich verweise auf meinen thread "2 fragen" - hast du schon einmal einen 4k beamer gesehen? wo? was waren die unterschiede zum 2k?

d) aspekte der filmgestaltung (basis) wie... tiefenunschärfe, bewegungsunschärfe, ach usw. lassen wir mal ausser acht, ok?

 

7. Digital Cinema ist somit technisch lediglich eine akzeptable Entsprechung für Transfers von 16-mm-Materialien. Mehr nicht.

sin city

2 brüder

sky cpt.

zodiac

episode 2,3

matrix 2,3

spy kids

bowling fpr columbine / fahrenheit 9.11

dogville / serenade / maderlay

usw usf... ich spar mit jetzt mal ne liste der 2k filme ohne digitalaquise.

 

8. Ich habe keine Angst vor einer Überlegenheit des Digital Cinema.

offensichtlich.

 

Beängstigend sind allenfalls die irrationalen Marktmechanismen, mit denen ein neues Produkt angeblich durchgeboxt werden soll. Gelingt dies, da die Filmtheaterbranche nicht gerade durch Intelligenz und Abwehrbereitschaft gesegnet ist, so gibt es eine Kino-Schließungs- und Kinoabrißwelle.

aha.

weswegen?

 

Filmverleiher als Auftragnehmer von Produzenten streben hier nach einer Standardisierung für multivariable Auswertungsfenster mittels eines technisch einheitlichen Formats. Dieses komme dann allen Medien entgegen; es widerspricht aber diametral dem Alleinstellungsmerkmal und der Exklusivität der Filmtheaterbranche, die sie durch Auswertung des 35-mm- und 70-mm-Formts innehatte - ein sehr beständiges Monopol also.

hier verliere ich nun den anschluss... also ist 35mil als Standarisierung falsch? oder habe ich das irgenwie nicht richtig verstanden? Standarisierung = böse = ende des kinos?

 

Sozusagen: das Ende der Geschichte wäre mit einem Roll-Out eingeleitet und eine verängstige Anpassung daran käme einer suiziden Fehlentscheidung gleich, wo doch eher die Verteidigung des 35-mm-Abspiels ein aktuelles und zukunftsfähiges Konzept ist.

definitiv. der laserdrucker & belichter, der plotter - teuflisch blendwerk! sie haben die meinungsfreiheit.... ääh.. reduziert?

 

Es ist wie mit der "Globalisierung" oder der Forderung nach einer "neuen Weltordnung" aus dem sog. Weißen Haus: sie nutzt nur wenigen und verflacht den politischen und kulturellen Wettbewerb zugunsten einer Minderheit. Mehr als 1 Milliarde Kinder leben in Armut, und diese Relation hat zugenommen. Ebenso das Drehen an der atomaren Aufrüstungsspirale, vornehmlich in den USA. Es geht um die Weltbeherrschung durch Konzerne, nicht um Glück für alle. Und das leider "über Leichen".

husthust.

schwerer tobak... insbesondere von einem showbiz-arbeiter.

deine antwort? du hast ein 35mil programmkino im sudan in planung?

 

Genau so ist es mit Digital Cinema - ideologisch gesprochen. :wink:

rationell, logisch, kommerziell, kulturell usw. sprechen wir ein andersmal.

Geschrieben
...Die Filmdateien sind verschlüsselt und haben ein Datenvolumen von zwei Terrabyte.

 

Bevor vor etlichen Jahren beim Zeitungsdruck der Lichtsatz eingeführt wurde, gab es in unserer Tageszeitung kaum Schreibfehler, da waren die Setzer die letzte Korrekturinstanz.

 

Heutzutage kann man dieses Käseblatt kaum noch lesen, jeder Redakteur scheint eine eigene Auffassung von unserer Rechtschreibung zu haben.

 

Vielleicht ein Gleichnis dafür, daß nicht nur unsere Sprache zunehmend verelendet, sondern auch unsere Filmkultur. :oops: :cry: :( 8)

 

sehr wichtiger punkt!

 

ein paar aspekte&denkanstösse, die diesen prozeß betreffen:

- viel mehr schrott, jedoch begleitend mehr juwelen

- meinungfreiheit, demokratischer zugang zu medien usw usf.

- wollen wir "die fetten jahre sind vorbei" etc weiterhin als dv-blowup oder als soliden 2k/hdcam? war dogma ausdruck eines wunsches nach geringerer handwerklicher qualität oder mehr künstlerischer inhaltlichkeit? weswegen dreht von trier nicht mehr dv sondern hdcam?

- dokumentarfilme? "die grosse stille"?

- live?

- hollywood perfektion / fassbinder politik / italienischer neorealismus-kunst?form? / bunuel - sur- oder sub-real? :) / ed wood trash ? :roll:

- mehr auswahl für den kinobetreiber, grössere auswahl & anzahl an filmen, lokalere, aktuellere filme?

- meine ordokrafy in internetforen :)

- mid-budegt: rückstellung der darsteller/crew & 16/35 filmmaterial oder hdcam/sr/varicam usw?

- WYSIWYG am set / junge regisseure?

- handwerk oder inhalt? gegensätze?

- formfehler vs. sujet? priorität?

 

was mir hingegen, zumindest aus der perspektive paris/berlin, nicht so ganz auffiel, ist der "verfall" der filmkultur in den letzten jahren, ehrlich gesagt, im gegenteil.

 

und, hand aufs herz, für einen verfall der kultur brauchen wir keine technik - die war, ist & wird bloss eines der werkzeuge, nie einer der inhalte seien.

 

ton & evtl farbe, vielleicht einst mal 3d - haben die sprache & grammatik von film verändert und erweitert - aber nicht der übergang eines distributions/aquisemediums auf ein anderes, insb. vor dem hintergrund der mittlerweile nahezu vollständigen absenz integrierter deutscher produktions/studio/vertriebs-unternehmen à la universal, paramount, sony usw.

schlamper bleiben schlamper, könner könner. ignoranten ignorieren wir weiterhin - ausser sie machen kasse :)

 

p.s. alle meinungen kommen vom "anderen" ufer - sprich aus der produktion. Die kollegen der nachtschicht und ich schauen morgen wieder rein :)

p.p.s. 2 abgetastete negativrisse + 1ne falsch gesetzte CIF709-framerate heute nacht.

Geschrieben

Die International Telecommunication Union (ITU) hat im Jahr 2000 den "ITU-R BT 709" Standard verabschiedet, den ersten digitalen HDTV Standard für die Produktion und den internationalen Austausch von HD Programmen (komplett ausgeschrieben: ITU-Radiocummunication Sector BT.709-3).

Dieser basiert auf dem HD-CIF (High Definition Common Image Format) mit

1920x1080 Pixel @50i/50p, 60i/60p, 30p/30pSF, 25p/25pSF, 24p/24pSF definiert.

 

Mit "falsch gesetzte CIF709-framerate" meint OCEANIC sicher die falsche Wahl der Abtastung z.B. 50p anstelle von 50i

 

 

Grüße,

André

Geschrieben

Zu den Äußerungen von @oceanic:

Sie kommen garantiert aus dem Bereich der rein elektronischen Bildverarbeitung und hatten mit Film seit jeher nicht viel am Hut oder distanzieren sich ohnehin hiervon. Da Sie unleserlich schreiben, kann ich nur selektiv anworten.

Bis dato sind hier keine 4 k-Produktionen aufgetaucht (und wären auch nicht der Weisheit letzter Schluß, da Digital-Kameras über einen schlechten Farbraum, Kontrastumfang und Belichtungsumfang verfügen). Sie führen für die angebliche 4-K-Produktion Filmemmacher auf, deren Werke 2 k-Produktionen waren und und verdrehen die Tatsachen. Dass die genannten Personen künftig noch in "xy" -k aufnehmen würden, wenn sie könnten, sei dahingestellt. Ich stellte auf die photograhisch abgrundtief schlechten Resultate der gesehenen (2k)-Produktionen ab, deren Filmemacher Sie benennen, und nicht auf das, was man noch nicht gesehen habe, und Sie offenbar ebenso wenig.

 

HDTV ist, wie ich es bewerte, eine Revolution und ein Quantensprung für die Fernsehtechnik. Das ist ein Resümee der Analysen von Peter C. Slansky, im Vorsitz des BVK (Bundesverein der Kameraleute) ebenso wie geschäftsführender Leiter der Abtl. Technik der HFF in München. Verhöhnen Sie doch ihn, wenn Sie es für fachlich gerechtfertigt halten, und nicht mich.

Sie höhnen wie folgt: "wow -jetzt habe ich es endlich verstanden. die ~95% der kinofilme des letzten jahrzehtes haben wir also @2k fürs fernsehen gemacht."

 

Dazu merke ich an: gewissermassen trifft dies zu. Die Endverwertung über D.I. (sowie spätere HD-DVD-Blue-Ray-Disc-Auswertungen) sind das Primat solcher Entscheidungen, nicht aber mehr eine optimale 35-mm-Kopienqualität. Das hat die Theaterbranche schwer geschädigt.

 

Sie schreiben weiterhin: "bleibt bloss eine frage - die 1ks der späten 80er und frühen 90er, für was hatten wir die nochmals produziert? "

Ich weiß nicht, was Sie meinen.

 

Sie korrigieren mich bzgl. meiner Annahme, 4 k-Projektoren würden noch nicht in Serie produziert, in der Weise: "falsch. tip, google mal sony durch, unter anderem.

sind (zumindest hier) seit ~2 jahren basis. listenpeis war ~115Keuro, so ~2004".

Die Annonce kenne ich seit 2 Jahren. Wir diskutierten schon damals in diesem Forum darüber. Sollte aber nun seit Mai 2006 tatsächlich in Serie gebaut werden, lasse ich mich gerne überraschen. Außer aber einer Vorführung in L.A. von DA VINCI CODE vor zwei Wochen und einigen Messevorführungen und Test-Screenings im Belriner SONY-Center scheint der Roll-out nicht vonstatten zu gehen. Daher wüßte ich auch nicht, daß nun Serie produziert wird. Aber vielleicht wissen Sie mehr? Erzählen Sie doch bitte von den Absatzergebnissen!

 

Ich schrieb über die Belastungen bei Digital Cinema-Einbauten für die Theaterbetreiber. Das habe nicht ich erfunden, sondern die Theaterverbände klagen diesbezüglich, vollkommen zurecht. Sie antworten wie folgt:

"und schon wieder falsch (tolle serie)

googlest du dieses mal : x-filme und "die grosse stille", ggf. noch "kopienkönig". )

Sie wissen ganz genau, @oceanic, daß es sich um E-Cinema handelt, die abgespeckte Variante, die nicht einmal von der DCI unterstützt wird, die ansonsten schon sehr weit mit ihren Forderungen "heruntergegangen" ist. Solche Filme, die Sie zitieren, verleiht u.a. Salzgeber (die Filme sind auch durchaus wichtig und lobenswert, allerdings erinnere ich mich noch an den verstorbenen Manfred Salzgeber, der nicht nur Elektronik-Kenntnisse wie Sie besaß, sondern auch erstklassiges Wissen zum 70mm-Cinema!). Es ist das Recht dieser Verleihe, ihre Filme effizient zugänglich zu machen oder nach gusto elektronisch vorzuführen. In einem Filmtechnik-Forum allerdings ist festzuhalten: es ist leider nur E-Cinema.

 

Ferner wies ich darauf hin, es ließen sich nicht weltweit alle Produktionszweige auf einmal abkoppeln oder umstellen.

Daraufhin kommen Sie mir so:

 

"-> farbfernsehen

-> bleisatz

-> digitale photoapparate

-> mehrspurbandgerät

-> dolby sr

-> DTS

-> Schreibmaschiene

-> Drucker

usw. "

Ich weiß nicht, was Sie meinen. Aber es gibt eine Reihe von Kinos auf der Welt, die Dolby-SR o.a. Formate projizieren müssen, da sie nicht über Dolby Digital verfügen. Dies bestätigt nur meine Beschreibung. Dies betrifft auch den weltweiten Fehlschlag der totalen Umrüstung auf Digital Cinema bis mind. 2010.

 

Außerdem könnten Sie bitte auch die Ausführungen von Robbin Gibbion, Marketing-Direktor der KODAK, zur Kenntnis nehmen. Zwar setzt auch er auf digitale Verarbeitung, hält aber dennoch 35 -mm-Film für unverzichtbar. Falls Sie den Film- und TV-Kameramann beziehen, hier der Quellenhinweis: FTVKm, 4-2006. Kodak - Film bleibt fuer lange Zeit"

 

Dann wurde von mir das neue hochauflösende Kodak-Material erwähnt mit der dramatisch verbesserten Auflösung.

Sie antworten lapidar, in dem Sie den Auflösungsbedarf bei audio-visuellen Medien, wenn ich Sie richtig verstehe, als unbedeutend deklassieren, in dem Sie auf die Bewegungsunschärfe der Kameraführung oder jüngste Kassenschlager verweisen:

 

"hm teils teils, aber prinzipiell schon wieder falsch.

a) asa-kennzahl sagt dir was, vernute ich.

b) siehe dein -> 1. 2k ist (am rande lang vor DI) der löwenanteil aller filme die kassenschalger waren.

c) ich verweise auf meinen thread "2 fragen" - hast du schon einmal einen 4k beamer gesehen? wo? was waren die unterschiede zum 2k?

d) aspekte der filmgestaltung (basis) wie... tiefenunschärfe, bewegungsunschärfe, ach usw. lassen wir mal ausser acht, ok? ".

 

Damit wird doch erkennbar, was Sie das propagieren, womit Sie oder andere Leute aus dieser Sektion auf das schnelle Geld schielen, egal um welchen Preis der Aufgabe hochqualitativer Aufnahmeformate und Kinokulturen das durchgeboxt wird.

 

 

Meine These war: Digital Cinema ist somit technisch lediglich eine aktzeptable Entsprechung für Transfers von 16-mm-Materialien. Mehr nicht.

Sie respondieren in Gegendarstellung mit der Nennung von Filmtiteln, die entweder auf Video oder 35 mm gedreht sind und dann anschließend in Digital Cinema-Vorführungen starteten:

 

"sin city

2 brüder

sky cpt.

zodiac

episode 2,3

matrix 2,3

spy kids

bowling fpr columbine / fahrenheit 9.11

dogville / serenade / maderlay

usw usf... ich spar mit jetzt mal ne liste der 2k filme ohne digitalaquise. "

 

Ich stellte aber auf eine akzeptable Entsprechung ab, wenn Sie es gelesen haben. D.h., Digital 2 k Cinema ist allenfalls in der Lage, sein spezifisches, "adäquates" Optimum bei 16-mm-Transfers auszuspielen, da es nicht höher auflöst, resp. sogar leicht unter dieser Auflösung liegt. Dies zeigen auch die Transfers auf dem Philips Spirit Data Cine-Abtaster. Die von Ihnen genannten Werke waren twls. nur 2 k-Produktion: diese sehen photographisch schlechter aus als ein auf 16 mm gedrehter Film: [video-typisches Clipping der Highlightsu.a.] Ich verweise Sie auf Materialvergleichstests der Branche, darunter die auch für Sie zugängliche DVD "Five Reasons - Formatvergleich von Thomas Bresinsky, BVK: Super 16, HD Cam, Varicam HD, DigitaBHeta, mini DV). Die anderen von Ihnen genannten Titel, sofern auf 35mm gereht wurden, erfuhren im 2 k-Transfer naturgegeben Auflösungsverluste, insofern nicht bereits eine Special Effects-Produktion vorlag, bei der Realdrehs auf 35mm ohnehin nur noch als Composits oder "Beigaben" dienten, das Meiste also 2 k-CGI-Animationen sind. Wie wir auch wissen, wurden von MATRIX II und III für Imax-Kinos 4-K-Ausbelichtungen vorgenommen, nicht aber für die Erstellung der 35-mm-Kinokopien. Insofern bleibe ich dabei: das derzeitige Digital Cinema-Equipment ist ein digitales Äquivalent für etwa bestenfalls das, was auf 16 mm aufgenommen werden kann.

 

Im Weiteren sprach ich auf das Bestreben an, weltweit einen einheitlichen digitalen Standard zu erreichen (zu befürchten steht seit langem: es bleibt beim 2 k-Standard, und selbst 4 k-Auflösung fällt hinter Film zurück). Dieses weltweite "Einheitsformat", sozusagen HDTV, halte ich indertat für verderblich. Letztens daher auch meine Breitseite auf die "Neue Weltordnung", was Sie zu einem "Husten" veranlaßt.

Ihre letzte, spontan-humorvolle Anmerkung zum Digital Cinema lautet:

 

"rationell, logisch, kommerziell, kulturell usw. sprechen wir ein andersmal."

 

Anschließend folgt an die Adresse von @TJ eine wirre Reihung von film- und rezepionsästhetischen Thesen, kruden Betrachtungen des Stellenwerts der Filmtechnik zum angeblich stets "höher stehenden" Inhalt [?], begleitet von verschulten Hinweisen auf den Neorealismus. 3-D trifft auf Fassbinder [wo bleibt die Breitwand?], dispositionelle Freiheit und Verfügbarkeit der Kinobetreiber treffen auf künstlerische Visionen von Lars von Trier (dessen Kameramann Robby-Müller - BREAKING THE WAVES - übrigens den mißlungenen Look des Films auf Marburger Kameratagungen produktionstechnisch entschuldigte: man versuchte diese "Fehlleistung" nämlich bei der Postproduktion zu korrigieren, weshalb der Film jetzt auf der Marbuger Tagung seitens der Filmwissenschaftler solche artifizielle Wertschätzung erführe usw. usf. - alles nachzulesen in "Film- und TV-Kameramann").

 

@oceanic: Große Worte, viel Luft, wenig Inhalt.

 

 

Eines ist klar: von Film-. Kopierwerks- und Kinogeschichte und deren Errungenschaften haben Sie wenig aufgesogen. Keine Ahnung, wo Ihre Povenienz verordnet ist, aber wir liegen Lichtjahre auseinander. Ich hätte keinen weiteren Diskussionbedarf.

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