Filmkritiken ...

[cinerama]

Hochqualitative Filmkritiken sind das Gold der Filmgeschichte - schnelle Ergüsse das Gegenteil. Pauline Kael verriss zwar "2001: A Space Odyssey", hat aber Ende der 60er als Star-Kritikerin maßgeblich auch zum Erfolg des "New Hollywood" beigetragen.

 

Der Filmkritiker ist immer auch ein sehr belesener, vielsehender und absolut leidenschaftlicher Filmfreund. Er muss parteiisch sein, sonst ist die Kritik ohne Nährwert und Reiz.

http://trendjournal.de/gunter-groll-die-kunst-der-filmkritik/

[Rabust]

vor 41 Minuten schrieb cinerama:

Hochqualitative Filmkritiken sind das Gold der Filmgeschichte - schnelle Ergüsse das Gegenteil. Pauline Kael verriss zwar "2001: A Space Odyssey", hat aber Ende der 60er als Star-Kritikerin maßgeblich auch zum Erfolg des "New Hollywood" beigetragen.

 

Der Filmkritiker ist immer auch ein sehr belesener, vielsehender und absolut leidenschaftlicher Filmfreund. Er muss parteiisch sein, sonst ist die Kritik ohne Nährwert und Reiz.

 

Grundsätzlich hast Du recht, aber teilweise sind die Ergüsse dieser Zunft nur schwer verdaulich : in der Süddeutschen wurde der Film SWISS ARMY MAN zum besten Film des Jahres 2016 erkoren, ein schräger Spaß - ohne Zweifel - aber den Streifen mit dem dauerfurzenden "Harry Potter" gleich so zu adeln ? Oder eine andere Vertreterin der gleichen Zeitung verglich FLUCH DER KARIBIK - SALAZARS RACHE mit der Theorie von Schrödingers Katze (ich kenne dieses Gedankenexperiment aus Big Bang Theorie !), was wiederum für diesen verfilmten Vergnügungs-Park eine arg gewagte Parabel darstellte. Oder neu SISTER BROTHERS, der "beste Western" aller Zeiten. Ich muss doch sehr bitten ?.

 

Wie auch immer, wie sagte mein alter Chef ? Hoffentlich sind die Kritiken schlecht, dann brummen die Einnahmen (und er hatte meistens recht...)

[Jeff Smart]

vor 9 Stunden schrieb cinerama:

Der Filmkritiker ist immer auch ein sehr belesener, vielsehender und absolut leidenschaftlicher Filmfreund. Er muss parteiisch sein, sonst ist die Kritik ohne Nährwert und Reiz.

http://trendjournal.de/gunter-groll-die-kunst-der-filmkritik/

 

Ist er heute ganz sicher nicht. War er auch zu Zeiten von Gunter Groll (er schrieb von 1945 bis ca 1965) nicht immer so.

 

Heute ist Filmkritik im gedruckten Medium klinisch tot, es gibt exakt nullkommanull Aussagen über filmische Qualität und Gestaltung eines Films. Themen und Stars werden begackert, Gesinnung gelobt, Zeitgeist gebauchpinselt. Wissen über Filmgeschichte, Allgemeinbildung und logisches Urteilsvermögen: bei fast allen (Ab-)schreibern nichtexistent. Außerhalb der paar klugen, aber oft auch esoterischen Fachblätter gibt es Filmjournalismus nur noch im Netz. Und fast nur noch von Leuten, die nicht ihr Geld damit verdienen.

Bearbeitet 17. März 2019 von Jeff Smart (Änderungen anzeigen)

[preston sturges]

vor 16 Minuten schrieb Jeff Smart:

 

IAußerhalb der paar klugen, aber oft auch esoterischen Fachblätter gibt es Filmjournalismus nur noch im Netz. Und fast nur noch von Leuten, die nicht ihr Geld damit verdienen.

 

Mit der freundlichen Bitte um einige konkrete Beispiele des "Filmjournalismus" im Netz ... Links reichen ja. Danke!!

[cinerama]

Jeff Smart: Das bedeutet dann im Umkehrschluss, dass auch intelligente Verrisse selten geworden sind. Hofberichterstattung für die Verleihe und gastgebenden Kinos, die man ungetarnt noch aufsuchen möchte - konsumgerecht formulierte Weichspuelung, am besten gleich mit Anhang der wöchentlichen Charts.

Betreiberseitig paradiesische Zustaende, jeden Lueckenfueller ungestört über die Runden zu bringen.

Bearbeitet 17. März 2019 von cinerama (Änderungen anzeigen)

[preston sturges]

vor 13 Minuten schrieb cinerama:

 Hofberichterstattung für die Verleihe und gastgebenden Kinos, die man ungetarnt noch aufsuchen möchte - konsumgerecht formulierte Weichspuelung, am besten gleich mit Anhang der wöchentlichen Charts.

Betreiberseitig paradiesische Zustaende, jeden Lueckenfueller ungestört über die Runden zu bringen.

 

"Es gibt Menschen, die auf eine hinreißende Weise Blödes von sich geben." (Marcel Reich-Ranicki)

 

[cinerama]

http://www.montage-av.de

(Preston Sturges: im Netz finden Sie nicht nur die Charts, sondern tatsächlich Kultur und Filmkritik)

 

Bearbeitet 17. März 2019 von cinerama (Änderungen anzeigen)

[Jeff Smart]

vor 2 Stunden schrieb preston sturges:

 

Mit der freundlichen Bitte um einige konkrete Beispiele des "Filmjournalismus" im Netz ... Links reichen ja. Danke!!

 

Ja, gern doch:

 

https://artechockblog.wordpress.com/

 

http://www.davidbordwell.net/blog/

 

https://somecamerunning.typepad.com/

 

 

[Jeff Smart]

vor 2 Stunden schrieb cinerama:

Jeff Smart: Das bedeutet dann im Umkehrschluss, dass auch intelligente Verrisse selten geworden sind. Hofberichterstattung für die Verleihe und gastgebenden Kinos, die man ungetarnt noch aufsuchen möchte - konsumgerecht formulierte Weichspuelung, am besten gleich mit Anhang der wöchentlichen Charts.

Betreiberseitig paradiesische Zustaende, jeden Lueckenfueller ungestört über die Runden zu bringen.

 

@cinerama, was früher ein gedruckter Verriss war, bringt oder kostet heute keinen Besucher mehr. Im Mainstreamkino ist mehr die Schwarmintellenz ? oder -blödheit wichtig, da rotten sich millionenstarke Mobs zusammen und hypen oder hassen einen Film, je nachdem. Kinobetreiber brauchen weder Lobhudeleien noch Verrisse, sondern freuen sich über gute Filme (ernst oder heiter, tief oder flach), aus denen der Zuschauer zufrieden herausgeht.

Bearbeitet 17. März 2019 von Jeff Smart (Änderungen anzeigen)

[stracki]

Zum Thema intelligente Filmbesprechung im Netz würde ich auch die Videos des YouTube-Kanals Die Filmanalyse ins Rennen werfen. Allerdings mit der Vorwarnung, dass es weniger um die Qualität der Filme geht, als um die Aussage dahinter, bzw. für welche gesellschaftlichen Tendenzen der jeweilige Film exemplarisch steht. Ich bin mit dem Herrn Schmidt jr. von der Filmanalyse zwar selten einer Meinung, aber seine Standpunkte sind definitiv interessant und er weiß sich zu artikulieren ?

Mit Filmkritik in Printmedien stehe ich auch etwas auf Kriegsfuß. Z.B. war ich sehr entsetzt, als in der LVZ das Suspiria-Remake mit der schlechtestmöglichen Bewertung abgestraft wurde und aus der Kritik keine Begründung klar wurde. 80% des kurzen Textes wurde der Inhalt zusammengefasst und dann wurde gesagt, dass der Film nicht leicht bekömmlich ist, sondern interpretiert werden muss. Sowas ist doch keine Filmkritik!

[Angrist]

Ich weiß nicht ob man es als journalismus werten kann, aber Kino+ ist mein liebstes Film und Kinoformat im deutschsprachigen youtube