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Geschrieben

Katastrophe, ich bekomme den Gehäusedeckel nicht mehr auf. Ich kann drehen und drehen es knackt nur ganz leicht. Mit ein wenig Zug habe ich den Drehknopf in der Hand. Weiß jemand was nun zu tun ist? Wie bekomme ich ohne Gewalt den Deckel runter?

DSC_2105.jpg

Geschrieben (bearbeitet)

puhhhhh.......... anscheinend hat sich nur das Gewinde gelöst, Knopf eingedreht, Deckel öffnet und schließt wieder! Ist das original so ab Fabrik oder war das Gewinde verklebt mit Loctite oder ähnl. Gewindekleber?

 

Was würdet ihr mit dem eingelegten Film machen? Neugierig und entwickeln lassen?

Bearbeitet von ruessel (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

So, die erste Optik 36/2.8 ist angekommen aus dem Brexitland.... ging tatsächlich durch den Zoll, kosten 0,-, schaut aus wie aus dem Laden neu....

Ich habe eine zweite Bolex extrem günstig angeboten bekommen, auch 8mm mit einer Optik die einen eigenen ausgespiegelten Sucher besitzt.

 

Wie sah das in der Vergangenheit (1940-1970) aus, war Bolex nur was für gutbetuchte Filmamateure? TV/Kino wären wohl die absolute Ausnahme, schon wegen der fehlende Pilottonmöglichkeit?

Geschrieben (bearbeitet)

Es sieht heute noch gleich aus wie im ganzen 20. Jahrhundert und zuvor, man wird betrogen. Wenn du heute ein Android zum vollen Preis kaufst, die gehen zum Teil weit über tausend Dollar, dann freuen sich Händler und Hersteller, denn sie können Bank spielen. Überall, wo schnell viel Geld hereinkommt, wird gebänkt, und das ist bei Modeartikeln meist der Fall. Auch die Paillard-Bolex-Geräte sind in Mengen hergestellt worden, zu Tausenden auf Vorrat gedrückte, gedrehte, gestanzte oder gegossene Teile. Gehäuseschale Druckguß, Platinen gestanzt, Federbüchse tiefgezogen, gerade Zahnräder im Paket gestoßen und gefräst, Scheiben gestanzt, Drahtfedern natürlich aus Automaten. Nur wenige Werkstücke mußten einzeln gefertigt werden, Schraubenzahnräder, lange Wellen, Lagerblöcke. Der Gainage, das sind die Kunstlederbesätze von Gehäuse und Trageband, wurde auch aus Meterware gestanzt. Die Firma E. Paillard & Cie hat sich mit einem umfangreichen technischen Programm, das sie für die H-Kamera einkaufte, im oberen Preisbereich ansiedeln können, eine H 16, H 9 oder eine H 8 kostete neu immer zwischen 4800 und 5600 Franken, je nach optischer Ausrüstung. Im Grunde macht eine H aber nichts anderes als alle anderen Filmkameras auch. Man fällt auf das Marokko-Leder-Imitat und die glänzenden Leisten herein. Es gibt Leute, die echtes Leder auf ihrer „Bolex“ wünschen.

 

Mit den jüngsten H-Kameras ab 1963-64 kannst du Synchrontonaufnahmen machen. Der ESM oder ein Tobin wird angeschraubt, mit Quarzzubehör geregelt, du schlägst die Klappe. Kamera und Motor müssen gut eingepackt werden, die machen Geräusche. Deshalb war die H höchstens Ausweichkamera bei den Fernsehanstalten, obwohl sie viel schneller geladen werden kann als eine Arriflex 16, ich rechne die Zeit fürs Magazinladen mit ein. Bis 1967 gab es kein Magazin zur H. Optisch ist man mit der H RX etwas eingeschränkt und das Bolex-Bajonett der späteren Kameras konnte mit den professionellen Schnellwechseleinrichtungen nicht mithalten. Bei ARRI waren die Objektive zwischen den 35er und den 16er Kameras mit Ausnahme einiger Weitwinkel austauschbar. Zeiss hatte sich zudem vom Amateurmarkt zurückgezogen, vor dem Krieg gab es eine Auswahl an Zeiss-Optiken mit C-Fassung.

 

Das bedeutet jedoch nicht, es gebe keine guten C-Mount-Objektive, im Gegenteil ist die Auswahl überwältigend. Ich kann nicht alles aufzählen, bei Normalbrennweite nur Taylor, Taylor-Hobson Cooke Ivotal, Angénieux S 41, Schneider-Xenon, Steinheil-Quinon, Kern-Paillard Switar, Kodak Cine Ektar II u. a. m. Das Gewinde zentriert ein Objektiv etwa gleich genau wie ein zylindrisches Bajonett. 8-mm-Film wäre fürs Fernsehen, wenn ich den Gedanken als eingeschlossen verstehen darf, lange gut genug gewesen. Beim PAL-System mit 625 Zeilen und 5 MHz Bandbreite ist die Auflösung gerade so an der Grenze für Super-8. 16 mm ist eigentlich schon zu gut. Ich hab’s noch erlebt, auch die schwammigen VNF-Bilder. Das viel schärfere Kodachrome gab es als Schmalfilm nur mit 25 ISO im Tageslicht, KM 40 war ja auf Kunstlicht abgestimmt.

Bearbeitet von Filmtechniker (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Wie gesagt, mehr als filmen kann man auch mit der teuersten Ausrüstung nicht. Preiswerte Konkurrenzprodukte, gepflegt, leisten gleich viel, manchmal noch mehr, z. B. die Specto 88. Vor dem Krieg die EMEL oder der Ciné-Nizo 8, beide mit D-Mount, beide bis 64 B./s. Am schwächsten sind viele Amateur-Kameras beim Sucher.

Geschrieben (bearbeitet)

$_72.JPG

Meine H8 bekommt nächste Woche Nachwuchs..... ich vermute fast gleicher Jahrgang.

 

Zitat

Auch die Paillard-Bolex-Geräte sind in Mengen hergestellt worden, zu Tausenden auf Vorrat gedrückte, gedrehte, gestanzte oder gegossene Teile. Gehäuseschale Druckguß, Platinen gestanzt, Federbüchse tiefgezogen, gerade Zahnräder im Paket gestoßen und gefräst, Scheiben gestanzt, Drahtfedern natürlich aus Automaten. Nur wenige Werkstücke mußten einzeln gefertigt werden, Schraubenzahnräder, lange Wellen, Lagerblöcke. Der Gainage, das sind die Kunstlederbesätze von Gehäuse und Trageband, wurde auch aus Meterware gestanzt.

 

Trotzdem ist es für mich ganz erstaunlich, in welcher Qualität sie heute noch vorfindbar sind. Meine H8 schnurrt gleichmäßig, obwohl die Öle & Fette wohl schon fester als Honig sind. Beim Deckelverschluss war das Fett von 1957 nicht mehr weg wischbar sondern splitterte eher ab. Bei meiner Beaulieu R16 löst auch gerne mal die Belederung ab.....  anscheinend kein Bolexproblem.

 

Zitat

Mit den jüngsten H-Kameras ab 1963-64 kannst du Synchrontonaufnahmen machen. Der ESM oder ein Tobin wird angeschraubt, mit Quarzzubehör geregelt, du schlägst die Klappe. Kamera und Motor müssen gut eingepackt werden, die machen Geräusche. Deshalb war die H höchstens Ausweichkamera bei den Fernsehanstalten,

 

ich habe heute mit jemanden in Mainz telefoniert, der das noch kannte. Er meinte auch, das sehr viele Dokus mit der H16 damals gedreht worden sind. Mit der H8 eher Urlaubsfilme von Anwälten & Ärzten.

Bearbeitet von ruessel (Änderungen anzeigen)
  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Damit nicht wieder wegen off topic geklagt wird, habe ich diesen Thread einmal ausgegraben. Heute geht es noch zum Einsatz. 

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Solch eine Tröte, wie in den Bildern von rüssel habe ich auch noch. Vielleicht kann ich die auch einmal benutzen, um eine Kareafahrt zu simulieren. 😀

 

Leider hat die gute Bolex keinen Anschluss für einen Fernauslöser. Das würde das Arbeiten erleichtern. Für Titel suche ich noch eine Rüsckspulkurbel. 

 

Sonnige Grüße, 

Uwe

Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe mehrere Drahtauslöseradapter für die H8.

Der verlinkte sieht genauso aus, wie der hier:

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und der paßt an eine H8 wie Deine:

 

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Den gab es auch in einer etwas größeren Ausführung, die den gesamten Auslöserbereich abdeckte, aber den finde ich eben nicht.

Den oben gezeigten kann man wenden, so, daß der Drahtauslöser den Kameraauslöser nach vorne, statt nach hinten drückt (der Drahtauslöser wird dann von hinten eingeschraubt). Dann löst man, wie Du weißt, Einzelbilder aus.

 

Der Drahtauslöseradapter ist noch ganz witzig:78A1F3C2-A90F-41AC-A0CD-76630BB315F0.thumb.jpeg.1809ebb7af2e92c8d812fea1d4e0a399.jpeg

kann aber natürlich nur kontinuierlichen Betrieb, keine Einzelbilder 

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Irgendwie charmante feinmechanische Spielerei diese Drahtauslöser-Adapter... aber warum um Himmels Willen baute man nicht einfach einen Anschluss für einen Standard-Einschraubdrahtauslöser ein.....

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