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Geschrieben

Hallo @all

 

Wir haben aktuell QSC USA 900 Endstufen verbaut. Die Endstufen sind sehr gut und zuverlässig.

Allerdings komen diese langsam an die Grenzen.

Wenn es um eine Neuanschaffung geht, was würdet Ihr empfehlen?  Was sind Eure Erfahrungen?

 

Ich freue mich von Euch zu lesen.

 

Beste Grüsse

Cinemausi

Geschrieben

Stöbern im Forum hilft. Ist für mich auch eine Philsophiesache. Elektrisch gesehen sind die Class D Endstufen zur Zeit die Aktuellen. Viel Leistung für wenig Geld. Nachteil: teilweise relativ hohe Verlustleistung im Niedrigleistungsbetrieb und meist sehr schlechter Phasengang, d.h. der Hochtonanteil im Signal wird gegenüber dem Bass und Mitteltonanteil bis zu 120° in der Phase auf später gedreht. Verschweigen die Hersteller gerne. Was bedeutet das nun im Klang. Der Obertonanteil wird fürs Gehör später wiedergegeben und gehört daher kaum noch zum Grundtonanteil, das heißt, es klingt nicht mehr so räumlich, eher direkt. Hört man das jetzt im Kino?. Im vergleich zu der QSC USA wohl nicht, hinter der Leinwand eh schwierig.

Praktisch für die Lautsprecherbauer, das 'Gescheppere' billiger Hochtöner klingt nicht mehr so aufdringlich.

Weiterer Vorteil der Class D, in der Basswiedergabe meist heftiger, weil keine Gleichspannungsregelprobleme.

Was bedeutet das: Nun, jede Class A/B Endstufe, also alles in üblicher Technik im Kino, hat das Problem, das bei hoher Leistung sich das Netzteil (Siebkondensatoren (Elkos)) stark entläd und der Basslautsprecher bei Null am Eingangssignal eine kleine Ausgangsspannung bekommt, also 1-2 Volt, das bewegt die Membran aus der Ruheposition um 1-2mm und man hat nur noch meist 2-3mm linearen Membranhub bis Maximum statt der 5mm, die sonst da wären. Wird immer besser je teurer die Endstufen sind.

Alle mir bekannten Chinaprodukte haben das Problem, auch die aus dem Rest der Welt, je nach Aufbau. Die hochwertigen Class D nicht, sodaß man da mit weniger Leistung mehr nutzbaren Bass herausbekommt.

Meine Empfehlung daher.

Class D für Bass. Class A/B mit H-Schaltung für Mittel-Hochton.

Wenn man ein übliches JBL-System hat und die neuen Crown ein DSP-Preset für den Typ haben, dann wirds schwierig. Denn wenn der DSP nicht nur Frequenzweiche spielt, sondern auch EQ, Phasenschieber und Obertongenerator (Klangverbesserung) sowie dynamische Filter gegen die Verzerrungen/Schreierei, dann wird diese Endstufe am System einfacher zu installieren sein und auch besser klingen als ein üblicher Aufbau aus Frequenzweiche und EQ.

Als Class D Bassamp kann man die preiswerten 4 Kanal von Thomann nehmen, deren Laustärkeregler auf 100% Vollgas, den der Gleichlauf der Regler ist unbrauchbar, auf 12.00 Mitte kommt aus allen Kanälen ein anderer Pegel raus. Das Rauschen juckt da auch nicht. Ansonsten chinesische Class A/B in H Schaltung, die klingen alle recht gut, die Gleichspannungsregelprobleme treten im Mittel- Hochtonbereich praktisch nicht auf.

Preiswerte 4 Kanalendstufen haben öfters ein hörbares Übersprechen zwischen den Kanälen bei höherem Pegel.

Bei passiven Systemen siehe Oben bei DSP, ansonsten nehme ich da die LDDP Serie in Stereo, laufen, sind gute Chinaware mit brauchbaren Potis. Keine Class D, denn der Klangunterschied ist einfach hörbar, linear sind sie auch nicht, da der Frequenzgang einer Class D vom Impedanzverlauf des Lautsprechers abhängig ist. Das ist bei Class A/B nicht der Fall.

Jens

Geschrieben (bearbeitet)

In beiden Kinos ist ein Dolby CP750 verbaut.

Die analogen Projektoren hängen am CP65 sowie DA20 und sind nicht über den 750ger geschlauft.

 

Aktuell sind bei mir folgende Marken im Rennen:

 

SOUNDPARC

QSC

CROWN

 

Allerdings bin ich mir bei QSC sowie CROWN nicht so sicher ob ich diese didgitalen Verstärker wirklich brauche. Sprich mehr analoge Technik ohne Filter. Ihr wisst sicher was ich meine.

 

Es sind lediglich 2-Weg Systeme verbaut. Im einen ein System von JBL (Baujahr ca 2003). Im anderen habe ich SOUNDPARK verbaut.

 

Am liebsten hätte ich wieder ein soliedes analoges Produkt welches sehr robust ist. Die QSC USA 900 ist fast untötbar...allerdings langsam nicht mehr so stabil.

 

Ich freue mich von Euch zu lesen.

 

Beste Grüsse

Cinemausi

Bearbeitet von cinemausi (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Solide und quasi unkaputtbar gibts kaum noch. Lohnt sich ja nicht für die Hersteller. Alte Dynacord waren so, dauerkurzschlußfest. Das sind die heutigen analogen kaum noch, zu viel Leistung in zu kleinem Gehäuse mit zu wenig Transistoren, da kann man nicht von Kurzschlußfestigkeit ausgehen. Ist im Kino auch nicht nötig, man verkabelt ja nicht ständig um.

Crown hat wohl nur noch Class D Endstufen, einfach mal nach dem Gewicht schauen. Alles, das nicht schwer ist, ist Class D.

Die QSC RMX- Serie ist analog, auch komplett China, wie die Crown auch.

Und über die Schweizer kann ich nix sagen, Schaltnetzteil mit Analogendstufeist wohl preiswerter in Europa zu fertigen als mit Ringkern. Vermute ich mal, wenn die Endstufen überhaupt in europa gebaut werden.

Bei Adam Hall gibts noch die RAM Audio, die kommen aus Spanien.

Ich kann dir ja mal per pn ein Angebot erstellen, einmal China, einmal Spanien. Wenn du mir die Menge/Kanäle mitteilst.

Jens

Geschrieben (bearbeitet)

Also, der Punkt wird hier meiner Meinung nach zu selten angesprochen - alle Lautsprecher, die typisch in Kinos verbaut sind, sind Bassreflex. Wenn die mit Frequenzen unterhalb ihrer Resonanzfrequenz angesteuert werden, sind die Tieftöner schnell in die Fritten, bestenfalls liefern sie dort, wo sie es sollen, nicht mehr das was sie können. Das gilt vom LFE bis zum Surround. Wenn man solche Lautsprecher im digitalen Kino verwendet, wo die digitalen Prozesse und Übertragungsverfahren heutzutage keinerlei inhärente Frequenzgangbegrenzung nach unten mehr kennen, dann muss irgendein Weg eingebaut werden, der die Tieftöner vor diesen Frequenzen schützt. Sprich, entweder muss der Kinoprozessor, oder die aktive Frequenzweiche, sofern aktiv getrennt wird, oder als letzte Verteidigungslinie die Endstufe einen Schutzfilter (Hochpass) für die Reflexchassis haben. Bessere Endstufen haben sowas schaltbar, z.B. für 30Hz und 50Hz. Der CP750 hat da nix, also musst Du sicherstellen, dass die Frequenzweiche bzw. das Lautsprechermanagementsystem bei aktiver Trennung, oder spätestens die Endstufe diese Begrenzung umsetzt. Ansonsten bin ich eigentlich nicht anspruchsvoll, was Endstufen angeht, auch die Mittelklasse ist in Ordnung. Bei den preiswerten PA-Endstufen sind solche Filterstufen aber typisch nicht vorgesehen, daher würde ich solche 08/15 Endstufen in keinem Kino mehr verbauen, bestenfalls als temporäre Reserve in die Ecke stellen. 

Am sichersten fährt man meiner Meinung nach mit solchen Filtern in der Endstufe. Einmal geDIPt, und immer safe.

 

In kleineren Läden wo der Chef noch selbst nach dem Rechten guckt müssen es meiner Meinung nach auch keine SmartAmps mit viel Elektronik und Überwachung sein. Sowas ist eher in großen Läden angesagt wenn man Dutzende bis Hunderte Endstufen in den Racks hat.

 

Die alten QSC USA sind in der Tat gnadenlos robust, haben wir auch noch ein paar von. Ich würde jetzt schlicht moderne QSCs kaufen. Habe kürzlich von einem Forumskollegen günstig eine neuwertige RMX1450 gekauft. Wo immer die QSCs produziert werden (was anderes als China gibts ja im Grunde eh kaum noch), die QSC Leute wissen, was sie tun, und die Preise sind nicht überzogen. Nebenbei sind die RMX anschlusstechnisch sehr flexibel und lassen sich lötfrei in jeder Installation in wenigen Sekunden ein- oder ersetzen, weil sie offene Klemmen, XLR und Klinke am Eingang, und Speakon und Klemmterminals am Ausgang haben.

 

- Carsten

 

 

 

 

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Ich würde auch einmal nachschauen, ob die bestehende Anlage eventuell auf 2ohm verkabelt ist, denn nicht jede endstufe läuft 2ohm stabil. Die USA 900 kann das laut Datenblatt, und gerade für Sourrounds bietet sich das ja an. Ich persönlich finde Endstufe von PSSO (Steinigke, LAB Grupppen Clone mehr oder weniger) und LD Systems (Adam Hall) ganz gut. Die von Thomann sind auch ganz gut, allerdings muss man bei denen schonmal mit nem ausfall rechnen, bei dem Preis könnte man aber auch direkt einen auf Halde legen für den Notfall.

 

Edit: Bei uns haben wir eine wilde Mischung verbaut, ich würde sagen 60% QSC USA, einige Nova, und ein paar Crown. Laufen alle über einen externen DSP, bis auf den großen Saal mit CP850 und Crown DCi 8 300. 

Bearbeitet von xyxyxyxy (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Hallo @all

 

Für einen Qualitäts-Test habe ich 2 QSC RMX 1450 erhalten und eingebaut.

Die Tonanlage habe ich komplett eingemessen und empfinde den Ton als sehr gut.

 

Bei den Einstellungen der Endstufe bin ich mir allerdings nicht ganz sicher ob dies so seine Rechtigkeit hat.

Kann mir das jemand sagen ob ich diese richtig konfiguriert habe?

Anbei das Foto der aktuellen Situation.

Allenfalls bitte ich höfflich um eine Korrekturempfehlung.

 

Ich bedanke mich im Vorraus

 

Beste Grüsse

Cinemausi

 

20190517_194535.jpg

Geschrieben (bearbeitet)

Hängt ja etwas von der Verwendung bzw. dem Kanal ab.

 

Vom Grundsatz her:

 

Clip-Limiter On

30 Hz Filter für Frontsysteme, 50Hz Filter für 'übliche' Surrounds.

Filter On

Bridge Mono Off

Stereo

 

Dann symmetrisch das gleiche für den anderen Kanal.

 

Also, von oben nach unten:

Und bitte die Zahlen auf dem Dip-Switch verwenden, die Beschriftung rechts daneben wandert aus Platzgründen nach unten aus. Speziell die beiden Switches für BridgeMode sind heikel, alle anderen 'darf' man mal verkehrt setzen, aber BridgeMode fehlerhaft, und Du hast Spaß... 

 

Es gibt wohl ne RMX 'a' Serie (z.B. 'RMX 1450a') mit ähnlichen Einstellungen, aber abweichender Nummerierung - immer genau hingucken, was daneben steht.

 

1 - Rechts (Clip Limiter ON 1. Kanal)

2 - Rechts Filterfrequenz für Front (30Hz), Links für Surround (50Hz) 1. Kanal

3 - Links (Filter ON 1. Kanal)

4+5 - Links (Stereo, für unabhängige Kanäle)

6+7 - Links (Bridge Mode Off)

8 - Links (Filter ON 2. Kanal)

9 - Rechts für Front (30Hz), Links für Surround (50Hz) 2. Kanal

10 - Rechts (Clip Limiter On 2. Kanal)

 

Clip Limiter On ist sinnvoll für Mehrweglautsprecher, typisch passiv getrennte Frontsysteme und Surrounds um die Hochtöner zu schützen. Oder eben aktiv getrennte Hochtöner.

Für reinen LFE/Sub am Kanal kann man den Clip Limiter auch ausschalten.

 

Die USA 900 haben im Grunde die gleichen Konfigurationsoptionen - sofern Du sicher bist, dass die bei denen richtig gesetzt waren, kannst Du dich an denen orientieren. Schadet aber nichts, sich darüber nochmal bewusst Klarheit zu verschaffen.

 

Ob Du Systeme bridged oder parallel betreibst, musst Du selber wissen.

 

- Carsten

 

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)

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