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Geschrieben

Hallo,

da ich gerade an einem Filmscanner bastel, der (warum auch immer) sehr universal bis 70mm funktionieren sollte, frage ich nach Film/Infos im Netz einschl. Bemaßungen um die Teile wie Zahnräder, Gate etc. 3D drucken zu können. Gibt es so detaillierte 70mm Seiten im Netz?

Da ich heute meinen ersten 70mm Film bekommen habe (ein kleines Stück Ben Hur) wundere ich mich schon, ich dachte man wollte eine sehr gute Bildqualität für große Leinwänden haben..... und verschwendet dann so viel Platz. ?

Von der 70mm Filmbreite bleibe netto nur 49mm Bildbreite effektiv übrig (ja, ist eigentlich Groß), evtl. nimmt das Projektorgate davon auch noch etwas weg. Sind andere 70mm Filmformate (ausser IMAX) netto wesentlich breiter? Wie groß sind die Kameranegative? Lag die Perfo bei anderen 70mm Verfahren weiter außen?

Wie schaut es mit dem Ton aus, hier habe ich 4 Magnettonspuren. Gab es auch Lichtton? Gab es zuletzt digitalen Ton?

IMAX läuft ja quer, ist dort die Perforation aber auch gleich?

 

Fragen über Fragen.....

Wer hat Antworten bzw. interessante Links oder auch Buchtipp........ ich finde nur Oberflächliches im Bereich 70mm Technik.....  Danke!

 

 

 

 

DSC_2190.JPG

Geschrieben (bearbeitet)

Abtast-aerea ist bei Kopien mind. 48,6 x 22mm entsprechend dem Projektor-Gate (u.U.  bis zu 49mm Bildbreite x 23mm Bildhöhe, falls dann an den Szenenwechseln keine Negativblitzer auftauchen, aber diese lassen sich  im D.I. retuschieren)

Im Originalnegativ könnte man ggf. minimal mehr Bild entsprechend der Kameramaske scannen, bis zu ca. 52mm Bildbreite und wiederum max 23mm Bildhöhe. Der Bildschaltschritt bei 5 perf liegt stets bei 23.75mm.

Perfo war sowohl bei Theaterkopien wie in den Negativen immer KS-Perforation (leider). Alle Abmasse gerne zusendend.

Lichtton gab es nur bei Fox Grandeur und Magnifilm aus Ende der 20er Jahre (daher irrelevant für reale Projekte).

IMAX besitzt ebenfalls die gleiche Perforation.

 

- Soweit aus dem Kopf zitiert, alle Unterlagen und Standards können wir liefern -

 

Bei der Konstruktion empfehle ich eine Orientierung am Cintel Black Magic.

3D CAD für Drucken von Zahkränzen noch nicht präzise genug, keinesfalls für Schaltrollen.. Es seid denn, es gibt hie einen Durchbruch? Zahnkränze kann man sich in größerem Masstab anfertigen lassen, respektive planen wir dies in Eigenregie für 2020.

 

Wir sollten gerne mal Kontakt aufnehmen!

 

 

 

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Moin,

also Perfo sitzt immer gleich? Zahnräder stelle ich mit UV Printer her (ist so ein 15.000 Euro Teil aus der Medizin, für menschl. Ersatzteile +-0.02mm), die Zahnräder passen auch gut, jedenfalls für meine Anwendung. Stahl ist natürlich verschleißfester, deshalb habe ich hier ernemann 35mm Zahnkränze, die Teile ich und werden fest verlängert mit Druckteilen, fertig sind 70mm Transportrollen.

Im Moment bastel ich an 8mm, da das Gate so klein ist und die Beleuchtung durch das Nadelöhr muss, wird das ein eigenständiges Gerät. 16/35/70mm wird eine Weiterentwicklung vom Kinographen.... nur sehr digitaler und Kleincomputergesteuert.

 

Sobald es mit 70mm bei mir losgeht, können wir uns gerne austauschen...obwohl ich nix groß zu tauschen habe, bin 70mm Anfänger und sauge Infos gierig ab. ?

DSC_2164.jpg

kinograph_01.jpg

kinograph_02.jpg

Geschrieben

Je nach Anwendung oder Umschlingungswinkel sollte bedacht werden, dass geschrumpftes Material (trotz des natürlichen Dehnungskoeffizienten des Triacetat-Materials) Schaden erleiden könnte, falls Zahnkränze für maßhaitgen (sprich neuen) Film mit dem gänigen Perfo-Schaltschritt auf 4.75mm verwendet werden.

2% Schrumpfungsgrad sind u.U,. mit einberechnen. Bei der Filmführung sind 69,99mm maßhaltig, allerdings weisen die meisten 60er Jahre Eastman-Color-Kopien kaum mehr als 69mm auf.

 

Ist alles lösbar. Aber es käme auf die Genauigkeit von nicht nur zweihundertstel Millimeter, sondern einem tausendstel Millimeter bei den Zahnkränzen  an, wenn Ansprüche an den Bildstand gestellt werden. 2 promille ist ja der Wert bei der Projektion. Ansonsten stelle ich mir vor, dass bei den derzeitigen Zahnkränzen aus dem Drucker Longitudinalschwingungen auftreten könnten. 

 

Bei Stahlrollen wie von Ernemann oder Bauer erst mal keinen Magnetfilm drüber laufen lassen, wenn die Zahnrollen nicht vollständig entmagnetisiert sind (degaussing). Sonst oft irreversible Tonstörungen die Folge (intervallmässiges Tickes auf die Tonspur induziert).

 

 

 

70mmtodd-r.gif

FKT, Nr. 10, 1956, Das Todd-AO-Verfahren, S. 381, 70mm-Filmmass, geschaerft, aufgehellt.small.jpg

Geschrieben
Am 6.6.2019 um 16:22 schrieb ruessel:

Fragen über Fragen.....

Wer hat Antworten bzw. interessante Links oder auch Buchtipp........ ich finde nur Oberflächliches im Bereich 70mm Technik.....  Danke! 

 

 

 

Ein paar Tage frei nehmen, dann gibt's die meisten Antworten hier:  Widescreenmuseum.

Geschrieben

Danke für die Maße!

Werde in den nächsten Wochen mal ein 70mm Transportrad konstruieren und drucken. Wie ich gestern bei einem kurzen Plausch erfahren habe, bei 70mm ist alles immer aus dem selben Rohmaterial gefertigt, sprich Perfo ist gleich. Es gab nur Magnetton und die Kameranegative sind 65mm breit, passen aber auf meine 70mm Zahnkränze. Hört sich doch also machbar an. IMAX brauche ich nicht berücksichtigen, da ich wohl niemals in den Genuß kommen werde, einen Streifen mit ein paar Frames davon in meiner Hand zu halten. Wäre alles zu strickt Reguliert und Patentiert.

 

Zitat

Je nach Anwendung oder Umschlingungswinkel sollte bedacht werden, dass geschrumpftes Material (trotz des natürlichen Dehnungskoeffizienten des Triacetat-Materials) Schaden erleiden könnte, falls Zahnkränze für maßhaitgen (sprich neuen) Film mit dem gänigen Perfo-Schaltschritt auf 4.75mm verwendet werden.

 

Meine Perfonasen sind etwas kleiner und sehr rund. Müsste man sich näher mit geschrumpften Material anschauen. Beim Kinographen darf ja der Bildstrich um Millimeter wackeln, wird nachher digital festgenagelt.

 

Zitat

Bei Stahlrollen wie von Ernemann oder Bauer erst mal keinen Magnetfilm drüber laufen lassen

 

Scheint wirklich ein Problem zu sein, habe gestern mit einem Kinotechniker darüber gesprochen. Er kann sich gut an diese rhythmischen Soundprobleme erinnern. Gut, dann werden die Rollen und Zahnkränze aus Kunststoff. Sind welche verschlissen, werden einfach neue gedruckt. Muss mir nur eine Wechselvorrichtung ausdenken, die möglichst ohne Werkzeug auskommt. Läuft ja alles nur langsam mit wenigen Frames pro Sekunde.

 

Zitat

Ein paar Tage frei nehmen, dann gibt's die meisten Antworten hier:  Widescreenmuseum.

 

Da war ich als erstes drauf.....aber man findet dort sehr schlecht..... interessant ist zur Zeit nur rein technisches mit Maße.

 

Im Moment sitze ich an der Beleuchtung mit programmierbaren LEDs und der Steuerung der Motoren via Touchscreen. Ist noch viel Arbeit........ zur Zeit wird nur kleines ein 8mm Teil gebaut. Aus dieser Erkenntnis über Steuerung und Optik (Optik ist bei 8mm wichtiger als das große 35/70mm Frame) wollte ich es auf alle anderen Formate 9.5/16/35/70 übertragen. Ab 35mm wird es mechanisch schwer, da reicht kein Kunststoffträger für die Motoren und Rollen...... hier müsste wohl Stahlblech her. Schauen wir mal. Sollte man 70mm digitalisieren wollen, wie groß sind die gelagerten Spulen und damit Gewichte?

Geschrieben (bearbeitet)

Auf Widescreenmuseum gibt es keine Analysen, weder zur Filmkopierwerkstechnik oder zu Restaurierungen, weder eine Bewertung von Kopien-Ergebnissen noch Hinweise zum Scannen oder Graden.

Eine Farbmatrix zu erstellen, die die Farbverdrehung bei Negativ in den Griff bekommt, ist eine Herausforderung

https://www.broadcaststore.com/store/model_detail.cfm?id=805760

http://www.film-video.ru/docs/cintel/millenium_hd.pdf

Die Entscheidungen im Work Flow wären aber nicht nur technisch zu fällen, sondern aus dem Blickwinkel Derjenigen, die Farben,  Kontraste, Farbgleichgewicht der spezifischen Filmtitel erinnern und einzuschätzen wissen. Das technische Licht nicht nur mit einem Wert gefahren werden. Da gäbe es es Unterstützung.

 

Zahnrollen mit Rundperforation gab es nur vor 125 Jahren. Man sollte die Zahnform dringend der Kodak-Standard-Perforation angleichen. Unterlagen vorhanden.

Negative sind auch auf 70mm zu erwarten.

 

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)
vor 6 Stunden schrieb cinerama:

Auf Widescreenmuseum gibt es keine Analysen, weder zur Filmkopierwerkstechnik oder zu Restaurierungen, weder eine Bewertung von Kopien-Ergebnissen noch Hinweise zum Scannen oder Graden.

 

 

Stimmt nicht. Schon in den historischen Dokumenten der "Technical Library" gibt es einiges zu Kopierprozessen (Ultra Panavision/MGM Camera 65). Auch bei verschiedenen Widescreenformaten - schau mal unter SuperScope oder CinemaScope - wird schon auf Ergebnisse eingegangen.

 

Was Martin Hart sehr gut gelungen ist, ist die zeitliche Einordnung und gute Erklärung der Formate mit klaren Illustrationen und Dokumenten. Auch z.B. die Breitfilmwelle der 1930er Jahre spart er nicht aus, was sonst die Regel ist. Und er vermittelt Grundlagen der Tonfilm- und Farbfilmtechnik. Das alles ist sehr populär gehalten, auch der flapsige Ton ist nicht wissenschaftlich, aber das ist auch nicht Harts Anspruch.

 

Kennst Du eine bessere Filmtechnik-Website zu diesem Thema (kein Forum, sondern eine Website)? Eine fachlich kompetente Website zum Thema Filmentwicklung, Kopierung und Restaurierung fehlt wohl, aber wer hält Dich davon ab, eine zu machen? Mit vielfältigen, fundierten Beiträgen und wissenschaftlichem Anspruch?

 

Bearbeitet von Jeff Smart (Änderungen anzeigen)

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