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Geschrieben (bearbeitet)
Am 16.10.2019 um 11:16 schrieb Filmtechniker:

...  Bei 8 Promille Verkürzung beginnt bekanntlich die Beschädigung des Films durch die Zahnrollen der Wiedergabegeräte. Bei Kopien spielt das nicht so eine große Rolle wie bei Originalen. Je größer die Zahnrollen, umso zugespitzter ist das Problem. ...

 

Das ist leider ein echtes Problem. Ich überlege, ob eine Kopfkürzung der Zahnräder hilfreich sein könnte, sprich den Kopfkreisdurchmesser um 1-2/10 mm abdrehen bzw. so weit bis es nicht mehr „knabbert“. Die Eingrifftiefe in das Perforationsloch würde sich etwas verringern, da sehe ich kein Problem. Dafür würde der kürzere Zahn den Lochrand nicht mehr treffen und  „anknabbern“ (gute Beschreibung übrigens, es hört sich tatsächlich so an). 

 

Sorry für Offtopic!

Bearbeitet von S8ler
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Geschrieben (bearbeitet)
vor 8 Stunden schrieb S8ler:

Sorry für Offtopic!

 

Ist es nicht, wir sind so ziemlich im Zentrum der Filmtechnik.

Die ganze Zahntrommel muß verkleinert werden, Abdrehen des Kopfzylinders genügt nicht. Am Fuß nachfräsen genügt auch nicht, weil die Zähne weiterhin zu große Teilung haben. Alles muß kleiner werden, auch das Zahnprofil.

 

Immerhin, mit kleinen Zahntrommeln in Kamera und Projektor ist schon viel gewonnen. Die meisten Kameras für 16-mm-Film haben 8-Zähne-Trommeln, einige haben 6er, eine Konstruktion hat 5er (kleines Rätsel, welche Kamera ist gemeint?). Es geht um die Projektoren, da knistert’s.

Bearbeitet von Filmtechniker (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Du hast Recht, wir sind ab vom Thema, das Ektachrome lautet. Daß da ein Gipskopf bei Kodak beschlossen hat, das Material so perforieren zu lassen, finde ich eine Bemerkung wert. Mein Universum ist eingestürzt. Das Leben hat keinen Sinn mehr.

Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb F. Wachsmuth:

Vielleicht war der andere Perforator halt nicht mehr verfügbar oder einsatzbereit...

Und wie ist Tri-X auf 16mm perforiert?

Ist ja auch Umkehrfilm, den es aktuell im Angebot gibt.

Wenn der richtig perforiert ist, sollte das Gerät ja noch vorhanden sein.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 39 Minuten schrieb F. Wachsmuth:

Vielleicht war der andere Perforator halt nicht mehr verfügbar oder einsatzbereit...

 

Kodak hat immer noch mehrere Perforierapparate, die ziemlich ausgelastet sind. Vollschrittperforation erhält ja alles Positivmaterial, Kodak Vision Color Print Film 2383 zum Beispiel. PXR und TXR sind auch verkürzt gelocht, steht auf jeder Packung. Ich verstehe es nicht. Umkehrduplizierfilm bietet die Firma nicht mehr an, das wäre noch ein Grund fürs Beibehalten der verkürzten Perforation. Von Umkehroriginalen muß man also ein Zwischennegativ herstellen, um Menge zu kopieren. Internegativ auf Zahnkranzkopieranlage hat nicht mehr besten Bildstand. Klar, man kann auch Short-Pitch-Film intermittierend dupen.

 

Abtaster sind anders konstruiert als Kopieranlagen, da braucht es keine Verkürzung.

Bearbeitet von Filmtechniker (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Short Pitch (.2994 aka Negativ-Pitch) ist absolut sinnvoll, und m.E. das einzig richtige wenn die Filme durch moderne Kameras laufen sollen!

16mm-Kameras von Aaton und Arri sind auf Negativ-Perforationsabstand optimiert. Zumindest durch die Aatons (LTR, XTR, ...) ist Material mit Positiv-Perforationsabstand kaum durchzubringen, es läuft sehr laut und die Schlaufe geht alle paar Sekunden verloren. Es gab mal eine Charge UN54 in Positiv-Pitch, die das Problem deutlich machte. Normaler UN54 mit der üblichen 2994-Lochung läuft hingegen problemlos. In den 16mm-Projektoren scheint das Problem nicht so kritisch zu sein, vermutlich gibts hier einfach größere Toleranzen. (Eigentlich kein Wunder, die Kamera muß Material belichten, das auch Vergrößerung auf Kinoformat (Blow-Up oder DCP) standhält, 16mm-Projekoren arbeiten dagegen selten im Bereich dieser Bildgrößen.)

Insofern hat Kodak hier m.E. alles richtig gemacht.

Geschrieben

Das finde ich jetzt aber äußerst interessant, ist dann die Perforation beim Fomapan R100 in 16 mm mit den größeren Perforationsabständen im Vergleich zu Kodak Materialien (siehe Thread pagodeiro) die richtige?

Geschrieben

Fomapan R hat als Umkehrfilm zur Projektion im ursprünglichen Sinne des Schmalfilms den vollen oder gewöhnlichen Lochabstand von 0.3000" oder 7,620 mm.

 

Professionelle Kameras werden hauptsächlich mit Negativmaterialien geladen und die sind verkürzt gelocht. Ich würde nie eine moderne ARRI oder Aaton mit 3000er Lochabstand laden. Umgekehrt ist Abstand 2994 in einer Amateur-Kamera kein Problem. Der Unterschied beträgt auf einen Greiferhub 7,620 mm minus 7,605 mm = 0,015 mm. Die Arriflex 16 Standard transportiert übrigens 7,620 gleich gut wie 7,605. Man kann den Abstand Transportgreifer-Sperrgreifer anpassen.

 

Die meisten Projektoren haben als Filmantrieb einen einfachen Greifermechanismus. Viele sind Schaltrollenkonstruktionen. Sperrgreifer werden durch die vielen Klebereien und unterschiedlich geschrumpften Materialien nacheinander in der Praxis ausgeschlossen. Es müßte eine Disziplin aufkommen, die man noch nicht gesehen hat, damit erstens alle Vorführkopien Polyesterunterlage haben und sie zweitens nie je einen Schnitt erleben, geschweige denn mit Klebeband geflickt werden. Schweißnähte müßten alle perfekt sein.

 

Meine Bemerkung galt aber dem halbprofessionellen Farbfilm Ektachrome 100.

Kodak gewichtet die Kameras stärker als die Projektoren.

Das betrübt mich.

Das ist alles.

Geschrieben

Zu dem Thema möchte ich nur ergänzen, daß in meiner Assistenzzeit (vor 30 Jahren) als analoger Chemiefilm noch das vorherrschende Aufzeichnungsmedium war, das Material belichtet wurde, welches der Kunde gerade haben wollte... will sagen ein Tag Umkehrfilm Ektachrome 7239,40,50 oder 51, nächster Tag andere Produktion mit Negativ, Kamera dieselbe, meist Arri SR, aber auch ST oder Eclair ACL. Nur bei der Actionmaster stand mal im Deckel „bei 500 B/s nur Negativ verwenden“ oder so ähnlich... Hatte aber auch glaube ich mit der Materialdicke zu tun (erhöhter Abrieb). Hatte aber mal ein Merkblatt zu Short Pitch Material, ich kann es leider nicht mehr finden... ☹️

Geschrieben

kleine Rezession aus der Praxis zu diesem Filmmaterial:


Also ich habe mich in die Praxis gestürzt und mehrere Ektachromes in 16 mm belichtet ( mit Beaulieu 2016) und bereits 3 davon per Hand entwickelt.

Ich muss sagen, ich bin rundweg begeistert!

 

Aufnahme:

alle Filme liefen butterweich durch die Kamera, ohne Zwischenfälle. Ich habe die Rohfilme im Dunkeln mit je 1 m schwarzen Vorspann und Abspann versehen, um weniger Material beim Rollenwechsel zu verschwenden.

 

Entwicklung:

die Filme lassen sich leichter in die Lomo-Spirale einspülen und v.a. herausspulen als die Fomas oder die Wittnerchromes. Nichts hakt, die Ränder scheinen glätter zu sein oder insgesamt schmäler. Ich habe im 2,5 l Tetenal E6-Ansatz entwickelt und davon 1,8 l in Arbeitsflaschen abgefüllt, die ich nach Benutzung mit der Gesamtmenge mische. 

Bei jedem Film verlängere ich die Entwicklungszeit um 15 s und die Zeiten für Farbentwicklung und BX um jew. 1 min.

der E6 Prozess macht mir einen sehr robusten Eindruck und ist weniger kompliziert als Sw Umkehr.
den Film wickle ich vor dem Einspulen  in die Spirale auf Anfang, dann habe ich die Perfodeite in den Rillen der Spirale und den Drall in der gleichen Richtung wie die Spirale.

Für die Temperierung der Flaschen habe ich in einen  Gastro-Container aus PP eine Umwälzpumpe eingebaut und 2 in Reihe geschaltete Kaffeemaschinen-Heizungen (das ergibt halbe Leistung), geregelt mit einem Digitalthermostat von Amazon. 
Für die sehr wichtige Temperierung des Lomo Tanks verwende ich einen GastroTopf mit eingebauter Heizung (bei Metro für € 20), einen Weiteren Digitalthermostat zusammen mit einem Leistungsdimmer. Das Wässern erfolgt mit genau 38 Grad aus einem elektronischen Durchlauferhitzer. So geht es stressfrei in einer guten halben Stunde pro Film.

 

Projektion:

die Filme laufen butterweich durch den P8, die Schlaufen bleiben konstant. Die Farbwiedergabe, Schärfe und Korn sind derart phantastisch, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann! warme, leuchtende Farben in allen Pastelltönen mit sehr exakter Hautton-Wiedergabe und voller Durchzeichnung auch bei Gegenlichtaufnahmen. Kommt mir subjektiv viel besser vor als das Diamaterial! Ich hätte es so gut nicht erwartet. Die Kamera hatte ich auf exakt 100ASA justiert uns fast nur die Blendenautomatik der Kamera genutzt.

ein gewaltiger Unterschied zum Wittnerchrome mit dem sehr dominanten Korn. 
 

es lohnt sich wirklich, mit diesem Material sich großes Kino nach Hause zu holen!

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Geschrieben (bearbeitet)

Werde langsam neugierig. Also irgendjemand muss in Deidesheim nächstes Jahr bitte mal einen 7294 zum Anschauen mitbringen.

 

vor einer Stunde schrieb Pagodeiro62:

der E6 Prozess macht mir einen sehr robusten Eindruck und ist weniger kompliziert als Sw Umkehr.

 

Hm, was habt ihr alle immer für Vorbehalte gegen s/w Umkehr? Ich hätte viel mehr Probleme mit der Temperierung bei E6. Kommt mir viel umständlicher vor.

 

 

Bearbeitet von Regular8 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Bin gerade auch dabei, den neuen Ektachrome 7294 zu verdrehen.

 

Die ersten Rollen liefen, wie zu erwarten war, ohne Probleme durch die Kamera (EL und SR-II) ?

Wäre ja auch traurig, wenn nicht.

 

Ich bin mal auf die Ergebnisse gespannt (Praxis, schwierige Situationen, Belichtungsspielraum etc) Werde jetzt noch mehr davon verfilmen.

 

Hat jemand Erfahrung bzgl. Toleranz/Spielraum ?

Geschrieben

...bin noch nicht ganz so weit. Das 2,5 l E6 Kit von Tetenal steht schon in der Duka, aber erst muss ich meinen Porto-Film fertig machen - immerhin 24 Rollen SW, dann gehts mit Ektachrome weiter!

Geschrieben

Auch der 4. Film, entwickelt in der gleichen Suppe, ist gut geworden! Man braucht also nur 1x Tetenal E 6 für 4 Filme a 30 m x 16 mm, das sind pro Film ca. € 16,25 Entwicklungskosten!

ich habe den 4. Film, der eigentlich nicht mehr gehen sollte lt. Datenblatt, mit 7 min Erstentwicklung und jeweils 9 min Farbentwickler und Bleichfixierbad verarbeitet. Jetzt sollte die Chemie aber endgültig erschöpft sein. Die 4 Filme habe ich an 4 aufeinanderfolgenden Tagen entwickelt und die Lösungen immer mit Protectan geschützt, auch beim Aufheizen im Temperierbad.

Geschrieben
Am ‎20‎.‎10‎.‎2019 um 10:49 schrieb Pagodeiro62:

kleine Rezession aus der Praxis zu diesem Filmmaterial:


Also ich habe mich in die Praxis gestürzt und mehrere Ektachromes in 16 mm belichtet ( mit Beaulieu 2016) und bereits 3 davon per Hand entwickelt.

Ich muss sagen, ich bin rundweg begeistert!

 

Aufnahme:

alle Filme liefen butterweich durch die Kamera, ohne Zwischenfälle. Ich habe die Rohfilme im Dunkeln mit je 1 m schwarzen Vorspann und Abspann versehen, um weniger Material beim Rollenwechsel zu verschwenden.

 

Entwicklung:

die Filme lassen sich leichter in die Lomo-Spirale einspülen und v.a. herausspulen als die Fomas oder die Wittnerchromes. Nichts hakt, die Ränder scheinen glätter zu sein oder insgesamt schmäler. Ich habe im 2,5 l Tetenal E6-Ansatz entwickelt und davon 1,8 l in Arbeitsflaschen abgefüllt, die ich nach Benutzung mit der Gesamtmenge mische. 

Bei jedem Film verlängere ich die Entwicklungszeit um 15 s und die Zeiten für Farbentwicklung und BX um jew. 1 min.

der E6 Prozess macht mir einen sehr robusten Eindruck und ist weniger kompliziert als Sw Umkehr.
den Film wickle ich vor dem Einspulen  in die Spirale auf Anfang, dann habe ich die Perfodeite in den Rillen der Spirale und den Drall in der gleichen Richtung wie die Spirale.

Für die Temperierung der Flaschen habe ich in einen  Gastro-Container aus PP eine Umwälzpumpe eingebaut und 2 in Reihe geschaltete Kaffeemaschinen-Heizungen (das ergibt halbe Leistung), geregelt mit einem Digitalthermostat von Amazon. 
Für die sehr wichtige Temperierung des Lomo Tanks verwende ich einen GastroTopf mit eingebauter Heizung (bei Metro für € 20), einen Weiteren Digitalthermostat zusammen mit einem Leistungsdimmer. Das Wässern erfolgt mit genau 38 Grad aus einem elektronischen Durchlauferhitzer. So geht es stressfrei in einer guten halben Stunde pro Film.

 

Projektion:

die Filme laufen butterweich durch den P8, die Schlaufen bleiben konstant. Die Farbwiedergabe, Schärfe und Korn sind derart phantastisch, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann! warme, leuchtende Farben in allen Pastelltönen mit sehr exakter Hautton-Wiedergabe und voller Durchzeichnung auch bei Gegenlichtaufnahmen. Kommt mir subjektiv viel besser vor als das Diamaterial! Ich hätte es so gut nicht erwartet. Die Kamera hatte ich auf exakt 100ASA justiert uns fast nur die Blendenautomatik der Kamera genutzt.

ein gewaltiger Unterschied zum Wittnerchrome mit dem sehr dominanten Korn. 
 

es lohnt sich wirklich, mit diesem Material sich großes Kino nach Hause zu holen!

Möchtest Du nicht auch nach Deidesheim zum Filmabend kommen?

Geschrieben
Am 18.10.2019 um 18:56 schrieb Filmtechniker:

Fomapan R hat als Umkehrfilm zur Projektion im ursprünglichen Sinne des Schmalfilms den vollen oder gewöhnlichen Lochabstand von 0.3000" oder 7,620 mm.

 

Professionelle Kameras werden hauptsächlich mit Negativmaterialien geladen und die sind verkürzt gelocht. Ich würde nie eine moderne ARRI oder Aaton mit 3000er Lochabstand laden. Umgekehrt ist Abstand 2994 in einer Amateur-Kamera kein Problem. Der Unterschied beträgt auf einen Greiferhub 7,620 mm minus 7,605 mm = 0,015 mm. Die Arriflex 16 Standard transportiert übrigens 7,620 gleich gut wie 7,605. Man kann den Abstand Transportgreifer-Sperrgreifer anpassen.

 

 

Und wie ist das bei der Bolex EL oder der EBM ?

Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb Filmtechniker:

Da ist nichts einstellbar. Der Greiferhub ist gegeben durch den Kurbelexzenter wie bei praktisch allen Amateurgeräten.

 

 

Also war sie von Hause aus auch eher für 3000er Lochabstand vorgesehen ?

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