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Taster, Lampe, Sinusgenerator = syncron


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Geschrieben

Moin,

 

im Zuge der vor 50 Jahren durchgeführte Mondlandung, gab es am WE diverse Dokus aus dieser Zeit. Bei einigen Dokus wurde Rohmaterial gezeigt, ich schätze 16mm, wo am Anfang die Kamera auf ein kleines schwarzes Handgerät schwenkte und zoomte, das einen Taster und eine große weiße Lampe hatte. Man sah wie die Hand den Taster mehrmals kurz drückte und die Lampe entsprechend leuchtete - dabei im Ton war für die Leuchtzeit ein lauter Sinuston zu hören.Das ganze war wohl mit einem langen Spiralkabel mit dem Tongerät verbunden. So wurde der Ton recht einfach synchron angelegt, für ein Klappenschlagen war wohl keine Zeit, da die Aufnahmen nicht geplant waren sondern immer spontan waren (und es waren wohl nur ein Kameramann und Tonmann).

Der Kameramann zog auch nicht die Schärfe auf dieses Syncronteil, er brauchte ja nur die leuchtenden Frames. Auch wenn der Tonmann sich im Bild versteckte z.B. hinter einem Sofa, kam kurz die Hand hinter dem Sofa hervor, drückte zweimal und der Darsteller begann zu sprechen.

 

Kennt jemand den Namen von diesem Gerät? Einmal wurde kurz das Aufnahmegerät gezeigt, war ein Nagra. Wäre eine gute und preiswerte Lösung für meine Bolex + Zoom F8.

Geschrieben
Zitat

Pilotton/Nagrasync

Dazu finde ich im Netz nur eine Verbindung zwischen Kamera und Nagra..... und genau das war es gerade nicht. Es gab nur eine Verbindung vom Kasten mit Lampe zum Nagra. Es konnten so beliebig viele Kameras gesync werden. Die Verbindung zur Kamera war nur Optisch mit der Lampe. Diese Einfachheit war das besondere..... so könnte ich Kinderleicht 7.1 Ton zu meinen Doppel8 Aufnahmen realisieren.

Geschrieben

Die Grundlage sind quarzgeregelte Motore von Filmkamera und Tongerät. Damit kann man Klappe schlagen, piepsen und leuchten, in die Hände klatschen, was auch immer hilft.

 

Bei den Tonbandgeräten hat man im Bestreben, den Bandschlupf auszuschalten,

auch eine vom Quarz heruntergezählte Steuerfrequenz mit aufgenommen, 1000 Hz

oder 60 oder 50. Später erhielt der Motor des Magnetfilmläufers beim Umspielen

vom Band entweder eine mit dem 1000-Hz-Signal abgeglichene Steuerfrequenz

oder direkt leistungsverstärkt das aufgezeichnete niederfrequente Signal. Da es

bei der Wiedergabe auch wieder Schlupf geben kann, nicht identisch mit dem der

Aufnahme, wurden noch ein Mal Korrekturschaltungen einbezogen. Die Frage bei

dem Ganzen ist doch, ob man HiFi-Ton braucht oder nicht.

 

Ich würde heute mit einem Stick-Gerät digital aufnehmen. Den Kameramotor

quarzen ist aufwändiger, aber machbar. Hinterher kann man auf Schnürsenkel

umspielen und nach Herzenslust daran herumschneiden, auch perforiertes Ton-

band verwenden oder Magnetfilm, z. B. mit einem Siemens & Halske 800. Es gibt

Tonkoppler mit Zahnrollen, z. B. den von Bauer zum T 10, den Paillard-Bolex-

Synchronizer u. a. m., womit es keinen Bandschlupf beim Abspielen gibt. Über

dünnes Magnettonband oder robusteren Magnetfilm entscheidet der Geschmack.

 

Als Wiederholung: Zweikanalaufnahme, ein Kanal für die Aufzeichnung des Kamera-

geräusches mit einem angebundenen kleinen Mikrofon. Analog, begreifbar, hörbar,

unbestechlich-dokumentarisch. Abhören, auf Bandrückseite markieren, schneiden, montieren, korrigieren, fertig.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe dafür (mit Video und getrenntem Audiorekorder, der Quarz-Sync ist da systemimmanent) schon einfachste (Photo-)Batterieblitze verwendet. Die sind kompakt und auch bei Tageslicht noch gut sichtbar, lassen sich manuell über Test-Taster oder Fernsteueranschluss auslösen. Der Auslösevorgang lässt sich trivial mit dem Ton aufzeichnen, das flash-frame dazu landet im Bild.

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Also, ich könnte mir da ein verbessertes Teil vorstellen. Das Handteil, klein mit 30mm LED-Signalleuchte, Taster, 9V Batterie und Antenne. Damit kann der Tonmann rumlaufen. Ein kleines Kästchen birgt den Empfänger und produziert bei Auslösung ein 1kHz Signal das in die digitale Tonaufzeichnung geht, ist kaum größer als ein dicker Daumen. Entweder der Signalton landet in einen eigenen Tonkanal (Verschwendung, Zoom F8 besitzt 8Kanäle) oder speist über dem Mikrofon direkt ein, 1kHz Ton ist also nur für den Tonmann hörbar. 7 Segmentanzeige benötige ich nicht.

 

 

Geschrieben

Das wurde früher bei Pilottonverfahren auch so gemacht als optische Klappe. Ist heutzutage über billige und kleinste Funkmodule auch alles trivial entfesselt machbar.

 

- Carsten

Geschrieben

Da ja viele mit einem digitalen Fotoapparat filmen wollen sind solche Kästen wieder aktuell. Die ArriSR hatte eine eingebaute Startmarkierungslampe. Diverse Eclairs auch. Da brauchte man so ein Gezottel nicht. Aber gut, ich hatte mir auch ein Kästchen gebaut, das den Startmarkierungsimpuls der Kamera (ein 8V-Spannungsimpuls) in einen 1000Hz-Impuls für den Audiorecorder umsetzt. War ursprünglich für einen Gebuhr-modifizierten Sony TC-D5. Wurde aber auch schon mit Digitalfieldrecordern á la Sound Devices verwendet.

Geschrieben

Ich finde das "System" auch nicht schlecht...... vor allem wenn mehr als nur eine Kamera beteiligt ist. Irgendwann bastel ich mir mal ein Kästchen....... drahtlos mit NRF24L01.

 

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb ruessel:

...... vor allem wenn mehr als nur eine Kamera beteiligt ist.

Habe mich schon öfter gefragt wie man "seinerzeit" bei Konzertfilmen, wo ja mehrere Kameras gleichzeitig im Einsatz warten (z.B. Woodstock) die einzelnene Kameras untereinander bzw. mit dem Ton synchronisiert hat....

Geschrieben (bearbeitet)

Der Vorteil bei Musik ist, dass das Hirn sich vieles selbst beim Betrachten und Hören gradezieht. In der Regel wurde damals schlicht im Schnitt auf Sicht synchronisiert, das funktioniert bei Gesang und vielen Musikinstrumenten ganz gut. Es waren ja auch immer nur überschaubare Takelängen, und nach nem Schnitt wurde halt wieder neu angelegt, da gabs kaum das Risiko, dass was über längere Zeiträume auseinanderlief. Im besten Falle waren die Kameras irgendwann quarzgesteuert und liefen zumindest einigermaßen mit identischer Bildrate. Und dann gabs halt irgendwann Film-Timecode.

 

- Carsten

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Genau, bei meinen Federkameras kann man vom Glück sprechen, wenn es syncron ist. Wie man oben im Filmbeispiele sehen kann, wurde die Lichttröte am Filmanfang sowie am Filmende benutzt. Heutzutage könnte man dann leicht die Abweichung in Frames ermitteln und mit Software die Geschwindigkeit anpassen.

 

Aber mal ehrlich, wer kannte hier vorher einen Bloob slate? Ich könnte mir vorstellen, das kam von amerikanische Filmstudenten mit wenig Geld für Profisynczeug.

Geschrieben

Wenn mehrere Kameras auf Dasselbe gerichtet sind, bedarf es oft nicht ein Mal irgendwelcher Marken. Das Geschehen bietet Anhaltspunkte genug. Wenn mehrere Kameras Unterschiedliches aufnehmen, dann entscheidet das Tongeschehen, zum Beispiel bei einem Interview, in dessen Hintergrund Musik oder was auch immer Bestandteil anderer Aufnahmen ist. Die Frage ist dann, ob die Zeitgleichheit wichtig ist oder nicht, und Schwierigkeiten gibt es dann nur, wenn die Bildfrequenzen nicht übereinstimmen. Ich hatte schon Bild und Ton auf dem Schneidetisch, wo eine Kamera mit 24 B./s gelaufen sein muß und der Ton mit 25 überspielt war, das bringt man nie zusammen. Ansonsten kann man, wenn man ein Mal Übereinstimmung gefunden hat, bis Rollenende laufen lassen. Auf 16'000 Bilder (11'06") werden Abweichungen innerhalb eines Bildes toleriert, also ± ½ Bildlänge.

 

Wenn es im Bild heftige Wechsel gibt, eine Person geht nahe vorüber oder ein Kamerawackler, der drin bleibt, dann kann man mogeln. Man schneidet an solchen Stellen, um einzelne Kader einzusetzen. Einfacher ist es, beim Ton etwas einzusetzen oder herauszunehmen, mit Schrägschnitt praktisch unhörbar. Je wilder das Geschehen, umso leichter lassen sich Schnitte verstecken. Es brauchen nicht viele Schnitte zu sein, wirksam müssen sie sein.

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