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70 mm - Vorführtermine (In- und Ausland)


cinerama

Empfohlene Beiträge

@Maximum - Dir kann geholfen werden!

 

Schon jetzt vormerken: wie jedes Jahr so findet auch 2011 im Rahmen des Bradford International Film Festivals wieder das traditionelle "Widescreen Weekend" im altehrwürdigen Bradford in England statt. Vom 25.03. bis 28.03.2011 werden sicherlich wieder viele Raritäten zur Aufführung kommen. Momentan spricht sogar einiges dafür, dass dann auch endlich wieder HOW THE WEST WAS WON im 3-Streifen-Cinerama-Verfahren aufgeführt wird. Die Details werden voraussichtlich noch im Januar bekanntgegeben.

 

Alle Infos dazu wie immer hier: http://www.in70mm.com/pictureville/2011/index.htm

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@Laserhotline

Wie konkret sind die Aussichten auf HOW THE WEST WAS WON?

Ist es nur eine Hoffnung oder schon mehr?

Wir hatten das Thema ja vor kurzem schon ein mal hier, wo es den Anschein hatte, dass der Film gar nicht mehr gezeigt werden sollte.

Ich würde mich sehr freuen, wenn es doch noch klappt und dann noch schon in diesem Jahr, das währe echt phantastisch.

Bitte jede Neuigkeit zu diesem Thema hier posten.

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Davon raten bei Magnettonkopien viele ab ... +4 und 20% Luftfeuchte stoppt Vinegar Syndrome in gleichem Maße wie Frostlagerung und vermindert, wie von Stefan2 bereits erläutert, im Gegensatz zur Frostlagerung die Gefahr der Verwölbung durch eintretende chemische Prozesse im Bindemittel des Klebers der Magnetschicht.

 

Aktuelles Beispiel: Eine 70mm Magnettonkopie von FLYING CLIPPER, die Jahrzehnte ihren Dienst getan hatte ging im Jahre 2001 (wenn ich mich korrekt erinnere, sogar auf Deine Empfehlung hin) an das Bundesfilmarchiv. Die Kopie war mechanisch einwandfrei, allerdings gefadet. Im Jahr 2008 kam die Mitteilung, dass diese Kopie nicht mehr spielbar sei, da sie total verwölbt ist.

1. Es ist leider nach internationalem Konsens bisher unmöglich (!), das Vinega-syndrome zu stoppen. +4 C und 20% verlangsamt den Prozess ein wenig. Eine Einfrierung bei -6° verlangsamt sich der Prozeß gleich im ein Vielfaches: das ist ein gewaltiger Schritt. Stefan2 stimmte mir telefonisch zu, solche Kopien sinnvoller Weise doch in die Frostlagerung zu geben, in Abwägung aller Vor- und befürchteten Nachteile.

 

Wir holten erst kürzlich 12 Jahre lang eingefrorene Kopien wie IN DEN SCHUHEN DES FISCHERS, FAR AND AWAY, GRAND PRIX, STAR!, HELLO DOLLY, BEN-HUR u.a. in die Projektion: Materialien der Herstellungsjahre 1959 bis 1992. Sie haben sich nicht verändert, weder durch Verwölbung, Zersetzung noch Destabilisierung der Bindesmittel des Klebers. Das sollte als Aussage eines Forumsmitglieds respektiert werden. Sollten Schäden an nur einer einzige Rolle auftreten, würde ich auf +5° umlagern, was jedoch das Color Fading das Vinegar-Syndrome wiederum beschleunigt.

Fast alle anderen Filme - unter frühlinghaften oder gar sommerlichen Lagerbedingungen -, wie beschrieben, sind nun stark rosastichig, noch stärker geschrumpft als seit Jahren eingefrorenes Material und bisweilen vom Essig-Syndrom befallen. Ob man das verschweigen sollte, um gegen die wirklich sinnvolle Lagerung der Staatarchive Front zu machen?

Du wiederum bevorzugst die normale Lagerung bei Altbautemperaturen eines Theatergebäudes.

Und erwähntest m.W. eine angebliche Entscheidung Bradfords, die TC-Version von HOW THE WEST WAS WON nie wieder zu zeigen: zumal m.E. auch diese Kopie zu lange unklimatisiert lagerte und sicherlich geschrumpft ist.

 

2. Du verwechselst da etwas, daß ich die Einlagerung einer FLYING CLIPPER-Magnetton-Kopie vermittelt/empfohlen habe: das wollte der Eigentümer aus freien Stücken und hatte Recht damit. Ein sehr erfahrener und kluger Sammlerkollege. Diese Kopie kenne ich noch aus zwei berliner Einsätzen: im Gloria-Palast um etwa 1992 (da war sie bereits deutlich gealtert) und testweise im Arsenal 2008. Wie alle anderen 70mm-Magnettonkopien war sie auf etwa 69mm Breite geschrumpft: was nach Maßgaben einer Schrumpfungslehre für ein öffentliches Archiv als Risikostufe gilt, besonders auf problematischen Projektoren mit weiten Umschlingungswinkeln (DP-75 würde ich persönlich hierzu zählen), während die alte DP-70 und auch die UM-70 gutmütiger zur Perforation sich verhalten und kleinere Umschlingungswinkel anbieten.

 

3. Ich vermittelte lediglich die Einlagerung der 65mm-Originalnegative und Protection Masters von FLYING CLIPPER aus London in ein klimatisiertes Archiv, was glückte. Die Produzentenerbin war darüber erst nicht sehr erfreut, weil es zu Unkosten führte. Das Bundesarchiv nutzte aber diese Materialien zur Auftragerstellung von immerhin dreier 70mm-Neu-Kopierungen. Im ausländischen Kopierwerk hätte das Negativ ebenfalls früher oder später durch weitere Schrumpfungen oder gar ein Vinegar-syndrome irreparablen Schaden genommen.

 

4. Starke Verwölbungen per se weist jedoch Orwocolor-Negativ-Material auf. Und wies eine Wölbung schon vor Jahrzehnten auf und während des Kopierprozesses. Auch solches Material schaute ich mir vor einigen Monaten nach 45 Jahren Archivlagerung an: es besitzt nachwievor die Standardbreite von 69,95 mm, so bald die Wölbung egalisiert ist.

Wie würde das Material wohl ohne klimatisierte Lagerung heute aussehen? Bei Orwocolor würde ich mich nicht festlegen können, aber von einer Schrumpfung der Schnittbreite wäre durchaus auszugehen.

 

5. Man könnte ja in 5 Jahren wieder über unsere Erfahrungn sprechen. Dann vergleichen wir beide (preston und cinerama) einfach mal unsere alten Rollen von GRAND PRIX, 2001, MICHELANGELO oder SAN SEBASTIAN, die als Dubletten in Berlin und in Karlsruhe vorliegen. Vielleicht schon 2011, wenn gewünscht. Das wäre ein Vorschlag zur Klärung: Du kannst ihn ablehnen oder ggf. bei Gelegenheit darauf zurückkommen.

 

Nach Mahnung durch @Maximum -

und nach Beschwerden über einen zu vollen Saal (weshalb einige schon bei "Lawrence von Arabien" absagten, obwohl Restkarten zu bekommen waren) "endlich" also eine Matinee mit etwa lichteren Reihen und ruhigerem Ablauf:

Sonntag, 6. Februar, 11.00 Uhr, Astor-Kino Berlin:

 

 

Konrad Wolfs

G O Y A

DDR 1971, gedreht in DEFA-70-Reflex und Sovscope 70 mit deutsch-sowjetischen Drehteams.

 

Annelie und Andrew Thorndike, als Amerikaner in die DDR gekommen, promoteten das Verfahren leidenschaftlich:

[…] auf dem Gebiet des modernen Film-Verfahrens – dem farbigen Breitwandfilm – der großformatigen 70-mm-Aufnahme- und Wiedergabetechnik - ist einer reger Erfahrungsaustausch im Gange; wobei allerdings sowjetische Erfahrungen und Hilfeleistungen zur Zeit noch in breitem Strom zu uns fließen, während die Strömung in entgegengesetzter Richtung erst das Ausmaß eines Bächleins erreicht hat. [s. 1145 Ende] Das Kino hat nur dann eine Zukunft, wenn es die großen bewegenden Themen unseres Lebens und unserer Zeit in einer nur ihm möglichen [s. 1154 Ende] Weise gestaltet; in einer Weise, die ein großes, alle Schichten und Altersstufen des Volkes umfassendes Publikum wieder ins Kino zieht. Die Zeit des Kammerspiels in Normalformat und schwarz-weiß ist für das Kino, welches auf Massenbesuch abzielt, vorbei.

Die Zeit der großen Leinwand, die eine neue Möglichkeit des Sehens, des Erlebnisses und der geistigen Durchdringung der Wirklichkeit eröffnet, die Zeit des farbigen 70-mm-Films ist gekommen.

 

 

Georg Maidorn und sein Team kompilierten ab 1964 eine DEFA-eigene 70mm-Studiokamera mit integrierter Tonaufnahme, die auf der sowjetischen Kinap 1KS SCH R -Kamera aufbaute. Von den Orwo-Werken wurde Farb- wie auch Schwarzweiß-Material hergestellt und damit ein erster Pilotfilm, "DEFA-70", gedreht (dessen Originalnegativ heute noch vollständig und intakt erhalten geblieben ist).

Das es sich entgegen dem Eastman Color um ein unmaskiertes Farbnegativ handelte, waren gewissen Bildunruehen, wie schon bei Agfacolor, nicht auszuschliessen. Zusätzlich kämpften die Entwickler während des Entwicklungsvorganges mit der Nachfüllung von Entwicklersubstanzen: anzunehmen sind auch Probleme bei den Entwicklerturbulenzen. [Vielleicht melden sich einige Zeitzeugen oder Mitarbeiter dieser Ära und könnten Aufklärung bringen??]

 

Auch ein Mischstudio für 6-Kanal-Magnetton wurde hergerichtet. Albert Wilkening schreibt hierüber in "Bild und Ton" ausführlich.

 

Nachdem Konrad Wolfs Versuch, mit Artur Brauner aus Westberlin ein GOYA-Projekt gemeinsam zu verwirklichen, scheiterte, koproduzierte man zusammen mit Jugoslavien und der UdSSR.

Sein Kameramann Werner Bergmann bekundete:

Die Form soll nicht durch die erweiterten Möglichkeiten, sondern nach wie vor durch die Aufgabe diktiert werden. Der beste künstlerische Einfall ist der, den die Aufgabe gebiert, nicht die Technik. […] Der Zwang zur Ehrlichkeit und Qualität, durch die erweiterte Technik notwendig geworden, sollte bis in die äußersten Winkel des neuen Films dringen, bis in jeden Gedanken, in jedes Wort – nicht um die Wirkung des ‚Natürlichen’, sondern um die der Wahrhaftigkeit zu erhöhen. Der 70mm-Film ist dazu in der Lage.

Das Werk, dieser Film gilt als einer der wenigen "Autorenfilme" im 70mm-Format, hatte 1971 im 'Filmtheater Kosmos' an der Karl-Marx-Allee Premiere. In einem Haus, das teilweise heute noch erhalten blieb, aber betreffs seines Kinoinventars leider entkernt wurde.

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Du verwechselst da etwas, daß ich die Einlagerung einer FLYING CLIPPER-Magnetton-Kopie vermittelt/empfohlen habe: das wollte der Eigentümer aus freien Stücken und hatte Recht damit.

 

Er hatte leider nicht Recht ... die Kopie ging mechanisch einwandfrei in die Gefrierkammer und war nach 8 Jahren wegen starker Verwellung nicht mehr spielbar. Das kann ja nicht das Ziel einer Langzeitlagerung sein.

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Wäre der erste Fall dieser Art, dem 60 weitere Beispiele gegenüberstehen: nach 12 Jahre, Frostlagerung keine auffälligen Veränderungen bei Verwellung, Schrumpfung und Syndromen - die allesamt ohne klimatisierte Lagerung rasant fortgeschritten wären.

 

Auch Rollen, die schon vorher stark verwellt waren, nahmen keinen weiteren Schaden und sind 2011 wie 1999 projizierbar, was wird dutzendesmale an verschiedenen Projektoren der letzten Jahre erfahren durften (DP-70, PYrcon UP 70/0, Meopta UM70, Victoria X, Bauer U2, Bauer U3, Zeiss Ikon Favorit 70 u.a.)

 

Wenn das Archiv solches Material trotzdem nicht mehr ausleihen möchte, so aufgrund der Schrumpfungen, die bei Triacetat schon vor der klimatisierten Einlagerung weit fortgeschritten waren.

 

In der Fachzeitschrift "archivar" äußert sich hierzu das Bundesarchiv - und ich sehe keinen Grund für den mindesten Einwand:

 

Im Bundesarchiv sind an den Dienstorten Koblenz, Berlin-Wilmersdorf, Berlin-Wilhelmshagen und in Hoppegarten vor den Toren Berlins insgesamt etwas 1 Mio. Film- und Videoeinzelträger magaziniert. Diese Träger sind - in Form von Filmrollen oder Videokassetten - Kopien bzw. Teile von Kopien, welche wiederum ein- bis mehrfach überliefert etwa 150.000 Filmtitel repräsentieren. Der Anteil der Videomaterialien beträgt allerdings nur etwa 2%. Die auf den Videoträgern enthaltenen Aufzeichnungen stellen in der Regel inhaltliche Duplikate eines Teils der Filme dar. Der Anteil originärer Videoaufzeichnungen ist - wie in einem Filmarchiv nicht anders zu erwarten - sehr gering. 98% der benannten Menge sind also klassische photochemische Filmträger der Formate 16 mm und 35 mm bzw. dazugehörige Magnettonaufzeichnungen.

 

[...] Der in Tabelle 1 speziell für die Langzeitarchivierung von Farbfilmmaterialien vermerkte Klimabereich 4 ist im Bundesarchiv mit -6° C und 30% relativer Luftfeuchte festgelegt. Dieser Wert verdeutlicht, dass ein Zugriff auf diese Materialien zwangsläufig nur über den Prozess einer Umklimatisierung mit einer zeitlichen Mindestdauer erfolgen kann. Dabei liegt der Schwerpunkt in der kontinuierlichen Anpassung der Temperatur des Filmwickels an die im Bearbeitungsraum herrschende Temperatur. Die kontinuierliche Anpassung der vorrangig in der Emulsion enthaltenen Feuchte des Filmwickels bedürfte (auch davon abhängig, ob die Filmbüchse dabei geschlossen oder geöffnet wäre) einer sehr langen Zeitspanne und hat sich in Untersuchungen in ihrer Bedeutung als nicht relevant herausgestellt. Für eine allmähliche Temperaturanpassung gibt es sowohl den Aushebe- als auch den Reponierungsvorgang betreffend vielfältige Gründe. Nicht erwünscht ist z. B. die Kondensation von Luftfeuchte auf der Filmrolle, wenn diese nach dem Auftauen ohne vorherige Temperaturanpassung aus der Filmbüchse genommen würde.

Ein ähnliches Problem ergibt sich, wenn die Filmrolle in der geschlossenen Büchse wieder eingelagert wird. Die Feuchte der in der Büchse eingeschlossenen Luft und ein Teil der im Filmwickel enthaltenen Feuchte führen wegen des hohen Wärmeleitkoeffizienten des Metalls realtiv schnelle zur Kondensation bzw. Vereisung von Wasser an der Innenfläche der Büchse. Auch wenn die Filmbüchsen nicht hermetisch dicht schließen, bedarf es doch längerer Zeit, ehe sich das Innenklima der Filmbüchse dem Aussenklima am Lagerort angepasst hat.

[...] Eine konservatorische Behandlung von sich in fortgeschrittener chemischer Zersetzung befindlichen Filmarchvalien ist nur mit begrenzter Wirksamkeit möglich. Zu empfehlen sind die Belüftung des Filmwickels, ergänzt durch wiederholte Umrollvorgänge, die Lagerung möglichst im negativen Temperaturbereich bei geringer Luftfeuchte, die Beigabe so genannter Molkularsieve in die Filmbüchse. Auf diese Weise kann zumindest eine Verlangsamung des Zersetzungsprozesses erreicht werden.

[...] Besondere Beachtung ist dem Befund der Schrumpfung des Filmmaterials zu schenken. Der überwiegende Teil der Beschädigung an Filmmaterialine ist auf die Bewegung (den Transport) von geschrumpftem Film auf nicht entsprechend modifizierten Geräten zurückzuführen.

[...] Üblicher Weise haben wir das Maß der Schrumpfung relativ in % angegeben. Werte bis zu 1,5% sind häufig, vereinzelt treten bis zu 2,5% auf. Natürlich ist von dieser Schrumpfung auch der Bereich der Perforation betroffen. Da die Perforation dem absolut synchronen Transport des Films mittles spezieller Zahnkränze dient, müssen Perforation und Zahnkranz natürlich optimal aufeinander abgestimmt sein. Dabei wird eine Genauigkeit von 1/100stel mm vorgegeben.

 

Quelle: K., E.: Bestandserhaltung im Filmarchiv des Bundesarhivs. In: "Archivar - Zeitschrift für Archivwesen", 60. Jg., Heft 01, Februar 2009.

 

Unklimatisierte 70mm-Kopien der 1960er Jahre habe Breitenabmessungen von etwa 69mm oder gar 68,5mm und schlimmstenfalls weniger. Es wird kein Material aus dieser Zeit bei Dir und anderswo existieren, das bei normaler Lagerung hiervon abweicht.

Das ist ein sehr kritischer Bereich, der Dich nach eigenem Bekunden bereits zur Anschaffung abgeänderter Magnetköpfe zwang, um überhaupt noch störungsfreien Ton zu empfangen. Neben starkem Color Fading und Vinegar-syndrome sind dies klare Symptome für ein Lagerverhalten zuungunsten solcher Materialien. Dem sind einige Archiv bemüht vorzubeugen und treiben hierfür einen gewaltigen Aufwand. Und ich persönlich möchte in den kommenden Jahren noch am Material forschen können und mir den Schmerz verklebter Schimmelfilme ersparen.

 

Sämtlichen Symptomen hätte man vorbeugen können. Nur wenige davon kann man heute noch stabilisieren aufgrund zu später Einlagerung. Ein Verzicht aber auf den Umzug in eine klimatisierte Kammer befördert m.E. unkalkulierbare Prozesse, die nicht mehr rückgängig zu machen sind. Schuld daran tragen viele, zunächst aber der Kodak-Konzern, der einen Grossteil des Filmkulturerbes auf dem Gewissen hat.

 

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[...] Der in Tabelle 1 speziell für die Langzeitarchivierung von Farbfilmmaterialien vermerkte Klimabereich 4 ist im Bundesarchiv mit -6° C und 30% relativer Luftfeuchte festgelegt.

Sag mal, wie oft willst du uns eigentlich noch FARBFILME (also ohne Magnettonspuren) für MAGNETTONFILME verkaufen? Ich versichere dir, auch beim vierten mal klappt das nicht.

Deine Behauptung war, das Bundesarchiv empfehle die Gefrierlagerung für MAGNETTONFILME. Das ist nachgewiesenermaßen falsch. Es gibt keine solche pauschale Empfehlung des Bundesarchivs. Daran ändert sich auch nichts, wenn du im nächsten Posting zum fünften mal die Gefrierempfehlung des Bundesarchivs für FARBFILME herauskramst.

 

Ich verstehe nicht so recht, warum du nicht einfach deine Kopien so einlagerst, wie du es für richtig hältst (meinetwegen in flüssigem Helium), und andere das ebenso tun lässt. Was ist so falsch daran, sich bei Lagerung von Kopien eher am Bundesarchiv zu orientieren als an dir?

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Nichts ist falsch daran. Jedoch, das wollte ich verteidigen, sind die Standpunkte identisch.

Und diesen Erfahrungswert kundzutun, sollte dem Erhalt gefährdeten Filmmaterials nützen und vielleicht etwas bewegen.

 

Ein schon 1996 kritisch-verwelltes Material hat sich auch später durch dutzendfaches Einfrieren und kontrolliertes Auftauen nicht zum Negativen gewandelt. Der Zustand von Perforation, Schnittbreite, Farbdichte, Frequenzverhalten, Pegelintensität und (kaum vorhandenem) Grundrauschen hat sich m.E. nicht verändert.

Die kommenden Vorführungen greifen wieder auf identisch eingefrorene Kopien zurück, und wann immer hier im Forum nach Unklarheiten bzgl. der momentanen Vorführungen geforscht wurde, so standen sie (ausgenommen bei LORD JIM, der unklimatisiert lagerte) nie im Zusammenhang mit vermeintlichen Folgen einer zu niedrigen Lagertemperatur. :smile:

Nicht so viel provozieren, beleidigen und unterstellen, bitte. Sinnvolle Unterfangen sollte man nicht torpedieren.

 

Screenshot GOYA von 2006:

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Ein schon 1996 kritisch-verwelltes Material hat sich auch später durch dutzendfaches Einfrieren und kontrolliertes Auftauen nicht zum Negativen gewandelt.

 

Eine 2001 eingefrorene einwandfreie 70mm Magnettonfilmkopie (Flying Clipper) hatte sich innerhalb von 8 Jahren leider bis zur Unspielbarkeit verwellt.

 

Was sagen uns diese Beispiele? Sie sagen uns, dass die Frostlagerung durchaus nicht unkritisch ist und sehr wohl Skepsis angebracht ist. Dieses Thema ist leider zu wenig erforscht, daher kann man Deinem Vorstoß durchaus dankbar sein, so ergeben sich wenigstens einige Erfahrungswerte.

 

Weitere eindeutige Forschungen in dieser Hinsicht gibt es kaum, die Empfehlungen (einschl der des Bundesarchives) sagen eindeutig: Nicht einfrieren!

 

Vom "National Film and Sound Archiv" in Australien erreicht mich folgende Stellungnahme:

 

"The standards used for magnetic materials do not recommend going below 8,oC (46,oF) with 4,oC (39,oF) the minimum. The main reason appears to be that incorporated lubricants and other additives may/will crystalise on the tape surface (not all mag tapes seem to get crystalisation occuring, but some do and its hard to know which tapes will until it happens).

 

While just cellulose nitrate as a binder should withstand below freezing temperatures I don't know for sure if there may be any adverse effects ... I would be cautious until someone else either - freezes the films with no problems - or ruins the films and we know for sure!"

 

Im Sinne einer pragamatischen Vorgehensweise sollte man die Diskussion vielleicht ein oder zwei Jahre lang auf Eis legen (gerne bei -6° einfrieren :-)) und dafür die augetauten Kopien vermessen, inspizieren und darüber Buch führen. Nur so kann man gesicherte Erkenntnisse erzielen. Wichtig wäre auch die Dauer der Zeit, in der die Kopien aus dem Eis sind. Da könntest Du durchaus wichtige Feldforschung anstellen.

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Dann besteht ja in etwa Einigkeit zur Einschätzung.

Da ich evtl. als erster mit den Mag-Triacetat-Filmen in die Gefrierkammer ging (damals Umlagerung von +5 %°C in die Etage mit -5°), was zunächst irritierte, wollte ich hier im Thread berichten.

Was heute bei mir verwellt ist, war schon 1995 verwellt. Und wenn eine Alt-Kopie von "Porgy" herausgeholt wird, die etwas trocken und verwellt ist, so wurde ihr schon 1998, vor den Filmfestspielen nebst Einsatz Zoo-P. einige Feuchtigkeit entzogen, weil ich damals radikal mit Perchlor (krebserregend: ein weiteres Testfeld) reinigte. Hier wäre ich geneigt, beim nächsten Einsatz mit Filmguard zu behandeln: vor dem ebenfalls "abgeraten" wurde wegen öliger Substanzen - aber wo nach zehn Jahren keine Schäden zu beobachten sind.

Ausserdem sind in etlichen Fällen Polyäthylen-Beutel und Molekularsieve kombiniert im Einsatz.

 

Eine 2001 eingefrorene einwandfreie 70mm Magnettonfilmkopie (Flying Clipper) hatte sich innerhalb von 8 Jahren leider bis zur Unspielbarkeit verwellt.

 

 

Die Kopie war ganz sicher nicht einwandfrei: schon Ende der 1980er Jahre nicht mehr: gefadet sowie geschrumpft. Eine Kopie, die Du nicht zeigest - sondern die neue Kopie von 2009. Die Aussage zur Altkopie kann nur von JAB kommen. Und hier wäre noch einmal direkt nachzuhaken, da Berichte vom Hörensagen nicht immer zufriedenstellen können.

 

Ohne die Kühlmöglichkeit würde das Material, was noch Mitte der 1990er Jahre spielfähig war, so wie meine Teststreifen oder Restrollen hier im Wohnzimmer ziemlich kaputt aussehen. Darum bin ich dagegen, die Diskussion "ruhen" zu lassen, wenn es um Rettungsmaßnahmen geht. Eine Threadverlagerung wäre aber auf Wunsch hin überdenkenswert.

 

Man muß ja nicht nach dem gleichen Rezept vorgehen. Aber etwas sollte man schon tun: und entscheidender als Sieve, Beutel, Behälter, Filmguard u.a. scheint mir das Einfrieren zu sein. Das BArch hat sich für generelles Einfrieren bei Triacetat-Farbfilmen entschieden. Länger als 5 Tage halte ich das Material nicht außerhalb der Gefrierkammer, was aufgrund der Transportlogistik sich leider nicht noch weiter eingrenzen läßt.

Sonntag, 6. Februar 2011, 11.00 Uhr

GOYA in Berlin:

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Auf Nachfrage einiger Mitglieder des Forums haben wir am letzten Tag des diesjährigen Filmtheaterkongresses in Baden-Baden, der vom 12. - 14. April stattfindet, ein 70mm Screening in der Schauburg Karlsruhe auf Cinerama Bildwand eingeplant.

 

Donnerstag 14. April um 15.00 Uhr in ...

 

stereoton.jpg

 

BARAKA

USA 1992

Präsentiert in 70mm (1:2.21)

6-Kanal Dolby (SR) Stereo Split Surround Magnetton

96 Minuten

Aufgenommen in Todd-AO (65mm Negativfilm)

Produktion: Mark Magidson

Regie: Ron Fricke

Hervorragende Kopie direkt vom Kameraoriginal aus dem Jahre 2002 ... einer der letzten 70mm Kopien überhaupt, die noch magnetbespurt worden sind. Eine von nur zwei 70mm Kopien von BARAKA, die jemals in Dolby SR Stereo Split Surround hergestellt worden sind.

 

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Molekularsieb = Sikkativ, Trocknungsmittel. Soll etwa alle Feuchte herausgezogen werden. Aua.

 

Nun gut, entzieht Wasser, H20, verminderte Säure-Neubildung, doch bei Magnetonfilm garantiert kontraproduktiv.

 

Filmguard, für Verleihkopien sicher erste Wahl, bei Archiv oder Liebhaberstücken hab ich mich nicht durchringen können.

Versuche über 10 Jahre in Texas-Garagen Nähe Dallas, sind eh keine korrekten Archivbedingungen, und eine Substand, die auch zum Fisch braten ("You can fry catfish in it") geeignet ist auf meinen Filmen, na ja... da warte ich erst ab.

 

Perchloretrhylen entfettet und entzieht u.U. Weichmacher im Cellite des Films, nicht die Feuchtigkeit.

 

Interessant fand ich bei @preston:

While just cellulose nitrate as a binder should withstand below freezing temperatures I don't know for sure if there may be any adverse effects ... I would be cautious until someone else either - freezes the films with no problems - or ruins the films and we know for sure!"

 

Ja die ersten Magnetonfilme auf Zellulosebasis nutzten Rostpulver(Fe2O3) in Zaponlack aufgelöst, also eine in Aceton gelöste Mischung aus Rost und Nitrocellulose, die auf das Filmband auflackiert wurde, ähnlich dem C-Magnetit der IGF aus den 40ern der frühen Magtophonbänder. ("Nitrolack") Kann man sehr gut auf sehr alten Cinemascope Filmen sehen, daß die Magnetschicht richtig runtergeschliffen wird, und keinen eigenen Täger besitzt.

Hier haben dann tatsächlich Basisträger und Lackschicht nahezu identische Ausdehnungskoeffizienten, was bei Vinylchlorid- oder Polyesterbasierten und aufgeklebten Magnetonbändern nicht mehr der Fall ist.

 

Also anscheinend doch Vorsicht vor zu kühler Temperatur.

 

St.

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Bis 1968 wurde dieses Material bei der Mosaik für 35mm-4-Kanal-Magnettonkopien verwendet (Auftragungen der Emuslionsn bei CLEOPATRA, INFERNO UND EKSTASE, TOLLKÜHNE MÄNNER, 35 Mag). Dabei liefen die Köpfe schnell runter, evtl. rauhten auch die Pisten stärker auf. Ich nehme an, es ist dasselbe Material für die englischen 70mm-Mag-Kopien verwendet worden: wie Du also indirekt (bei aller sonst unangemessenen Polemik in anbetracht Deiner Archivierungspraxis, die seltsam ist in meinen Augen) durchaus sinnvoll für die Gefrierlagerung. Der Farbton der Pisten ist dort dunkelbrunu Bis mittelbraun, wie Milchschokolade. Der der neueren Kopien eher tendierend zum rosarötlich.

Hinter theoretischen Erwägungen (es kann und muss natürlich solche geben) verbergen sich oft praktische und fachliche Defizite und ein Ablenken von der eigenen Unwilligkeit (oder dem Mangel an einer bezahlbaren Möglichkeit), zu einer Entscheidung zu gelangen.

Mancher "Ratgeber" in diesem Thread, reich an Zitaten und Vermutungen, lagert doch nur in Scheunen, in Nebenräumen oder Kellern. Material, dass mittlerweile essigzersetzt ist oder zum Blankfilm tendiert.

 

--

 

Bei neueren Magnettonkopien konnte ich diesen Verdacht (noch nicht) erhärten, dass die Spuren evtl. brüchig werden oder abplatzen. Beim geringsten Hinweis würde sofort umgelagert werden. Aber die Triacetatunterlage hat sich prima erhalten, ohne welche auch Stefan keine Freude an der Magnetitpiste mehr hätte.

Übrigens weiß ich nicht, warum er laufend von "aufgeklebten" Magnetschichten spricht? Kenne ich bei 35mm und 70mm-Material für die Filmtheaterverwertung eigentlich nicht. Nur bei 16mm und schichtseitig verwendet.

 

Man könnte vielleicht aus der innvotiven Diskussion schlussfolgern: die neueren Magnettonpien (1982 bis 2002) lagert man bei +8° C, mit einem Restrisiko, dass doch irgendwann das Vinegar-Syndrome sich bemerkbar macht. Oder man friert sie ein, spielt sie aber nicht jedes Quartal.

95% der Magnetton-Filme von Stefan, von mir oder preston sturges (o.a.) empfehlen sich m.E. für die Gefrierlagerung.

 

Der Essigbefall und/oder Schimmel wäre auch nur im Falle einer Langzeitarchivierung verhindert oder verzögert:

 

Stufe 1: Zunächst wird der Film längere Zeit im für eine Langzeitarchivierung

der Materialart vorgesehenen Klima gelagert.

Damit wird nicht nur durch die relativ geringe Temperatur dem

weiteren Wachstum der typisch auftretenden Schimmelgattungen

Einhalt geboten, sondern durch die sich nach und nach vermindernde

Feuchte in Träger, aber vor allem Schicht, ein Absterben

des Schimmels bewirkt.

 

Aus: http://www.archive.nrw.de/archivar/hefte/2009/ausgabe1/ARCHIVAR_01-09_internet.pdf

 

Stefan sammelt anscheinend Magnetpisten ohne Träger, ich wiederum Triacetat-Träger, ohne deren Stabilisierung weder Ton noch Bild mehr aufrufbar sind, nachdem sich der Ausdehnungskoeffizient der Triacetat-Unterlage um 10% verringert hat und das Material zu verkleben beginnt: inkl. des Fraßes an der Bildschicht (fleckenartig auf goßen Flächen verschmiert oder abgeschwemmt in der Emulsion) un ikl. der definitiven Unspielbarkeit der Magnettonspuren.

 

Gegenüber

Polyesterträgern sind die Zelluloseträger in Abhängigkeit von

Temperatur und Feuchte relativ instabil. Unabhängig davon, obes sich um Nitro- oder Azetatzellulose handelt, verlaufen die

chemischen Zersetzungsprozesse autokatalytisch und münden,

nachdem sie über einen relativ langen Zeitraum mit geringer

Intensität vonstatten gingen, in einen extrem beschleunigt verlaufenden

Zersetzungsvorgang.

 

Aus: http://www.archive.nrw.de/archivar/hefte/2009/ausgabe1/ARCHIVAR_01-09_internet.pdf

 

Die Reinigung mit Perchlorethylen ist unabdingbarer Bestandteil auch der Langzeitarchive, Stefan:

 

In Abhängigkeit von

Grad und Art der Verschmutzung werden dazu verschiedene

spezielle Maschinen, welche mit Wasser, Isopropanol bzw. Per -

chlorethylen arbeiten, eingesetzt. Dabei wird der Reinigungsvorgang

durch rotierende Walzen mit weicher textiler Oberfläche,

Sprühdüsen oder Ultraschalleinwirkung unterstützt.

 

Aus: http://www.archive.nrw.de/archivar/hefte/2009/ausgabe1/ARCHIVAR_01-09_internet.pdf

 

Dem Film wird bei der Akklimatisierung auch wieder Feuchtigkeit zugeführt. Ein Prozess, der nicht zu öft getätigt werden sollte. Auch kann kann, wenn Perchlor zu, ich wiederhole das Stefan, "Austrockungen" führte, durch eine Wässerung regenerieren, bei ECP I-Material vorzugsweise im heutigen Schwarzweißentwickler.

 

Filmguard ist auch für Archivkopien eine Empfehlung: und eine weitere Variante, zu verwelltes, sprödes oder trockenes Material wieder geschmeidig zu halten - und im Zuge der Langzeitarchivierung zu erhalten: http://www.film-tech.com/products/FGquickstart.pdf

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Filmguard ist auch für Archivkopien eine Empfehlung ...

 

"Filmguard" ist in Kreisen professioneller Archive sehr umstritten und ist eher im "Hobbybereich" zu verorten.

 

Das Zeug ist feuergefährlich, muss als "Gefahrgut" versandt werden, enthält hohe Mengen an Methanol (über 12%) und sollte nur mit Chemikalien-Schutzhandschuhen (z.B. aus Neopren) angewandt werden. Kann Kopfschmerzen hervorrufen und im Falle eines (versehentlichen) oralen Kontaktes schwere Leberschäden verursachen.

 

Wir haben es nach einem kurzen Test in den Sondermüll gegeben ... da ist mir die eigene Gesundheit und die der Mitarbeiter kostbarer als jede Filmkopie.

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"Filmguard" ist in Kreisen professioneller Archive sehr umstritten und ist eher im "Hobbybereich" zu verorten.

 

Das Zeug ist feuergefährlich, muss als "Gefahrgut" versandt werden, enthält hohe Mengen an Methanol (über 12%) und sollte nur mit Chemikalien-Schutzhandschuhen (z.B. aus Neopren) angewandt werden. Kann Kopfschmerzen hervorrufen und im Falle eines (versehentlichen) oralen Kontaktes schwere Leberschäden verursachen.

 

Wir haben es nach einem kurzen Test in den Sondermüll gegeben ... da ist mir die eigene Gesundheit und die der Mitarbeiter kostbarer als jede Filmkopie.

 

Hallo @ preston:

 

Besitzt Du eigentlich ein Sicherheitsdatenblatt über das Zeug, denn ich habe mich nie getraut dieses im gewerblichen Betrieb mit Mitarbeitern einzusetzen. Ohne entsprechende konformen EU Sicherheitshinweise ist mir das Risiko viel zu groß, daß ich im Ernstfall in einigen Jahren zur Verantwortung gezogen werde. Gleiches gilt aber auch für Vitafilm und Co, wo ich die entsprechenden Unterlagen auch nie gefunden habe, die Vertreiber waren da wenig kooperativ.

Deine Kenntnis über die Zusammensetzing läßt das vermuten.

 

Grüße

 

Stefan

 

edit:

Die Patentschrift bietet da keinen Ersatz, sie weist aber aus, daß es sich überwiegend um längerkettige allipatische Kohlenwasserstoffe mit Bezolen handelt. Also nichts "zum Fische braten", wie Miller mir mal sagte. Im Endeffekt dürfte eine Mischung aus Diesel (Gasoel), Weißoel und Benzol (alles bei Esso zu bekommen) selbst bei Deutschen Steuersätzen viel günstiger sein, und letztendlich ähnliche Eigenschaften aufweisen, wie Filmguard.

 

Stefan

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@Stefan2: Wenn man die Patentschrift gründlich liest, sind alle Bestandteile aufgeführt. Ein MSDS gibt es für FilmGuard selbstverständlich auch, siehe Film-Tech Website.

 

Die Reinigung und Sauberhaltung von Filmmaterial in der Kinoprojektion ist Hauptzweck von FilmGuard, nicht die Konservierung von Archivkopien. Daß das "shedding", also der übermäßige staubige Abrieb von nicht ordnungsgemäß hergestellten Verleihkopien, durch FG gestoppt wird, ist eine Tatsache.

 

Wichtig ist sparsame Anwendung, möglichst mit einem Reinigungsgerät, denn jede Überdosierung gibt wirklich Sauerei auf dem Film (durch erneute Reinigung oder Iso entfernbar). Eine saubere, guterhaltene Archivkopie braucht sicher kein FG, aber für geschrumpfte und ausgetrocknete Kopien, die sonst z.T. kaum projizierbar wären, ist es ein gutes Hilfsmittel.

 

Ich habe Endlosprojektionen mit FG behandelt, was auch nach mehrmonatigem Einsatz und tausenden von Durchläufen keine Veränderungen des Material mit sich brachte, Schnipsel älterer Schleifen auch nach mehreren Jahren nicht. Extrem stark verschmutzte Verleih- oder Archivkopien kann man auch mit Isopropanol behandeln, um eventuelle minimale FG-Rückstände zu beseitigen.

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Die oben aufgebauschte Panik vor Chemikalien zeigt m.E. die Hilflosigkeit seitens der Beitragenden, die offenkundig nie im Archiv oder im Kopierwerk arbeiteten, um übliche Schutzmaßnahmen zur Kenntnis zu nehmen.

Im Gegensatz zum Filmguard sind etwa Trichlorotene oder Perchlor hoch-karzinogen: es international gebräuchliche Standardlösungen der Kopierwerke, bspw. in der Waschmaschine oder in Naßkopierfenstern, ohne die niemals eine Sauberkeit der Filmbearbeitung möglich gewesen wäre. Mich wundert, daß hier nicht eingehakt wurde?

 

Die Pauschalangriffe gegen jegliche Filmkonservierung und Pflege seitens Stefan und Preston erklären sich daher, daß beide ihre Kopien vermutlich unbehandelt lassen. Was selbstverständlich ihnen überlassen ist.

 

Nachtrag Filmguard:

Protection from future damage

Brain wraps, thrown prints, scratches and dirt buildup become virtually nonexistent. In addition, FilmGuard's protective coating will ensure the digital sound tracks are not damaged.

 

Great for all film gauges and formats

FilmGuard works with all film gauges and formats, even magnetic film.

 

Perfect for the collector

FilmGuard is the ideal solution to use for preserving film collections. Put an end to print warping, curling and brittleness from typical dry storage!

Quelle: http://www.film-center.com/filmguard.html

 

Das möchte ich ausdrücklich bestätigen. Keine andere Lösung führte zu diesen segensreichen Resultaten. Manches Filmmaterial wäre ohne Einsatz von FilmGuard ein Fall für die Entsorgung. Soweit muß es nicht kommen...

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Die oben aufgebauschte Panik vor Chemikalien zeigt m.E. die Hilflosigkeit seitens der Beitragenden, die offenkundig nie im Archiv oder im Kopierwerk arbeiteten, um übliche Schutzmaßnahmen zur Kenntnis zu nehmen.

Im Gegensatz zum Filmguard sind etwa Trichlorotene oder Perchlor hoch-karzinogen: es international gebräuchliche Standardlösungen der Kopierwerke, bspw. in der Waschmaschine oder in Naßkopierfenstern, ohne die niemals eine Sauberkeit der Filmbearbeitung möglich gewesen wäre. Mich wundert, daß hier nicht eingehakt wurde?

 

Die Pauschalangriffe gegen jegliche Filmkonservierung und Pflege seitens Stefan und Preston erklären sich daher ...

 

Niemand verfällt in Panik oder führt Pauschalangriffe, wenn man ein Pflegemittel für Film nicht nutzt und Fragen stellt.

 

Und die Tatsache, dass es in Kopierwerken noch giftigere Chemikalien gibt, ist ja nun wirklich kein Beweis für die Unschädlichkeit des angesprochenen Mittels.

 

Wir haben uns nach einem Test entschieden, das Mittel nicht zu nutzen, auch aus Gründen der Fürsorge den Mitarbeitern gegenüber.

 

Kopien, die dringend einer Behandlung bedürfen, werden professionell bei einem Dienstleister gereinigt.

 

Vielen Dank auch für die Zitate aus dem Werbeprospekt von Filmguard ... viel "Great" und "Perfect", leider wenig aussagekräftig.

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Chlorotene und Pechlorethylen sind als Ozonschicht schädigend eingestuft, und die Verwendung mittlerweile untersagt, weshalb ich an deren Benutzung im Filmverarbeitenden Gewerbe nicht mehr glaube. Die Übergangsfristen sind eindeutig abgelaufen.

Das war auch der Grund, warum die bei einem Hamburger Filmlager installierte Filmwaschanlage/ Regenerierungsanlage System Maquèt verschrottet wurde: Chlorotene durfte nicht mehr benutzt werden, trotz Rekondensationsanlage.

 

Statt Werbeaussagen, zu ich auch Miller's "Catfish braten" rechne, zu glauben, wäre ich mal eher daran interessiert, was denn oelige Substanzenm chemisch bewirken. Aufklärung bitte.

 

Ich kann @ preston verstehen, das haftungsrechtliche Risiko bei Filmguarden (ein US Sicherheitsdatenblatt ist noch kein EU konformes Dokument), dem würde ich mich nicht aussetzen. Obschon ich die Gefahren bei Verwendung der Kelmar Bänder kaum sehe. Auf der Flasche finden sich zumindest keine Hinweise auf Brennbarkeit, Gefahr beim Verschlucken, .... Im Falle des Falles hat dann der Arbeitgeber die komplette Beweislast, mit Gutachtern und allem Drumherum. Lohnt kaum.

 

Stefan

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Es ist wirklich etwas übertrieben, wie die Gefahren von Chemikalien hier geschildert werden.

Ich kenne nicht die vollständige Zusammensetzung von Filmguard aber wenn 12 Prozent Methanol das gefährlichste davon sein soll, dann braucht man keine große Angst davor zu haben.

Als gelernter Chemielaborant, kam ich mit viel gefährlicheren Chemiekalien in Berührung und bei einigen "nur in die Nähe", da eine Berührung den sicheren Tod bedeutet hätte.

Trotzdem, Methanol wurde in der Vergangenheit sehr unterschätzt und viele Mitarbeiter nutzten es zum Reinigen von Geräten und sogar Handwerker benutzten es auch zum Händereinigen.

Mittlerweile weis man, dass es sehr giftig ist und das heimtückische an Methanol ist, dass es auch durch die Haut eindringt. Also nur mit Gumihandschuhen arbeiten.

Wenn man es trinkt, wird man blind. Da gab es ja die bekannten Skandale mit Methanol im Wein.

Trotzdem, im Haushalt befinden sich viel gefährlichere Chemikalien als es Filmguard wahrscheinlich ist. z.B. viele Waschmittel oder beim Auto die Bremsflüssigkeit.

Wenn einer mal Filme damit reinigt, dürfte es bestimt nicht schlimm sein, es sei denn, er tut es jeden Tag 8 Stunden lang. Nur mal zu erwähnen, ich habe Jahrelang täglich mit hunderten litern Lösemittel gearbeitet. Wenn man es vorsichtig macht, dann ist es kein Thema. Problematisch ist immer, wenn einer die Gefahr nicht richtig erkannt oder weis, dann ist er entweder zu vorsichtig oder zu nachlässig.

Daher ist ein Datenblatt wirklich empfehlenswert.

Ich habe mal in der Mittagspause einige Kopien in einem Copycenter gemacht und musste die Frauen die dort arbeiteten warnen, man konnte ganz deutlich Ozon, das die Geräte dort produzierten, riechen und die maximale Arbeitsplatzkonzentration von Ozon ist unter dem Wert, ab wann man es riecht.

Das nur mal als Hinweis wie mangelhaft "Nicht Chemische Betriebe" mit Chemiekalien umgehen.

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Sonntag, 6. Februar 2011, 11.00 Uhr

GOYA in Berlin

 

Eine weitere "GOYA" 70mm Vorführung wird es auch im Rahmen des diesjährigen "Wide Screen Weekends" in Bradford vom 25 - 28. März geben ...

 

Das komplette Programm des Wide Screen Weekends wird in wenigen Tagen hier veröffentlicht werden.

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@Laserhotline

Wie konkret sind die Aussichten auf HOW THE WEST WAS WON?

Ist es nur eine Hoffnung oder schon mehr?

Wir hatten das Thema ja vor kurzem schon ein mal hier, wo es den Anschein hatte, dass der Film gar nicht mehr gezeigt werden sollte.

Ich würde mich sehr freuen, wenn es doch noch klappt und dann noch schon in diesem Jahr, das währe echt phantastisch.

Bitte jede Neuigkeit zu diesem Thema hier posten.

 

HOW THE WEST WAS WON wird im März während des Widescreen Weekends in 3-Streifen Cinerama zu sehen sein. Die Aussichten sind sehr konkret. :grin:

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Wofür man dankbar ist, denn schon viele andere Filme sind mittlerweile auf neue Formate migriert.

Wenn der spanische Maler, der Wüstenheld oder der kirgisische Nomade noch einmal im Breitfilm auftreten, wird der britische Offizier in Burma sich irgendwann in "glänzenden" 4096 Bildzeilen auf die Sohlen machen müssen.

Soviel zu der seit 2009 stagnierenden Filmkopienlage, die jetzt dramatisch einzustürzen droht. LOA ist nach seiner laufenden Restaurierung noch einmal in 70mm angedacht, aber ob das dann in einigen Monaten auch eintritt?

TEN COMMANDMENTS wird dieses Format schon nicht mehr erleben: http://bluray.highdefdigest.com/news/show/Film_Restoration/Paramount/The_Ten_Commandments/Charlton_Heston/Michael_S._Palmer/Cecile_B._DeMille/High-Def_Digest_Takes_a_Trip_to_Paramount_to_see_Behind_the_Scenes_of_The_Ten_Commandments/6201

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