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70 mm - Vorführtermine (In- und Ausland)


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Herr Tarantino ist aber filmtechnisch extrem bewandert, wie wir einmal bei einer Erörterung seiner Postproduktion annehmen mussten. Sonst kenne ich kaum jemanden unter 60, der weiss, wie was im Analogfilm gefertigt wird. Man kann ihn evtl. wegen seiner vielleicht typisch postmodernen Neigung kritisieren, zu sehr das "Patch-work"-System zu bedienen. Aber das macht er virtuoser als Herr Tykwer.

Niemals, niemals hoffentlich kann seine 65mm-Produktion so dermaßen am Ansatz einer visuell bestechenden Erfahrung vorbeilaufen wie leider das letzte Werk von Herrn Nolan...

Ich freue mich sehr auf diesen Ausstattungswestern - da gibt es immer gelungene Panoramen. Und wenn der nicht mehr hergibt als das - dann ist schon viel gewonnen.

 

*

 

Zur Einschätzung der älteren Ultra Panavision Optiken:

oftmals sind Aufnahmeoptiken von Wiedergabeoptiken zu scheiden, selbst wenn der gleiche Hersteller verantwortlich zeichnet. Man teste sie auf der optischen Bank. Wann immer möglich, würde ich wie Stefan alles daran setzen, alte Projektionsoptiken aus den 50er und 60er Jahren durch modernere zu ersetzen. Selbst Fotooptiken aus dem Mittelformatbereich wie Mamyia Sekor halfen in der Not. Die Ultra Panavision-Projektionsanmorphote von 1960 sind nur scheinbar zufriedenstellend. Aufgrund des geringen anamorphotischen Faktors fallen die Schwächen manchmal weniger auf. Allerdings weisen diese Optiken nicht einmal eine Mehrschichtenvergütung auf, was immerhin Grundstandard seit Mitte der siebziger Jahre ist. Auch das Auflösungsvermögen hält sich in Grenzen und mag bei etwa 50 lp/mm liegen und daher dem alter Negativemulsionen halbwegs genügen.

Zwar war eine Vorführung der rotstichigen BOUNTY-Kopie in Karlsruhe zufriedenstellend scharf. Wegen der nicht all zu grossen Bildwand oder wegen der dahintergeschalteten modernen Grundoptik. Mit Farbfilm allerdings und neueren Negativemulsionen, und hier unterhalten wir uns über eine 65mm-Produktion von 2015, sollte man möglichst Optiken jüngeren Datums einsetzen. Auch für alte und gefadete Kopien bringt eine hervorragende Vergütung immer einen deutlichen Kontrastzugewinn, eine ganz andere Modulation.

Wir haben ebenfalls Ultra Panavision-Vorsätze kürzlich wieder einmal ausgetestet, allerdings bei unverminderter Bildhöhe, und der Lichtverlust fiel deutlich ins Auge. Auf tief gekrümmten 70mm-Cinerama-Bildwänden (wie einst im ROYAL PALAST Europacenter) hat sich m.E. eine Ultra Panavision-Projektion nicht sehr bewährt. Alle Zweckeinbauten des Ultra-Panavision-Verfahrens (TABOR Wien u.a.) besassen stets flachere Bildwände.

Projiziert wurde m.W. fast nirgendwo breiter als im Aspect Ratio 2. 5 : 1: auch nicht BEN HUR. Und MGM empfahl genau dieses Seitenverhältnis.

Also gibt es fast keine geeigneten Bildwände für das Format 2.75 : 1 weltweit, das ist sehr wohl als Einwand ernstzunehmen, aber die vorhandenen Multiplexbildwände geben ein Seitenverhältnis von 2.4 : 1 her. Und man sollte den Film auch in solchen Häusern zeigen! Bei manchen (zum Beispiel im CineStar Kino 8 am Potsdamer Platz) lässt sich evtl. die Kaschierung noch weiter ausfahren: in diesem Saal wären sogar 2.75 : 1 an Bildbreite realisierbar. Nicht aber in Häusern am Berliner Zoo, wo das Ganze zum Flohzirkus absinkt.

Ein Argument gegen Ultra Panavision: bei Nutzung der für die Magnetspur wegfallenden Bildfläche hätte man auch bei sphärischer Filmfotografie auf 65mm-5-Perf-Film (Todd-AO-Verfahren) ein nutzbares Verhältnis von 2.33 : 1. Zudem hätte man auch in der Aufnahme eine bessere Schärfentiefe als bei Einsatz von längeren Brennweiten plus anamorphotischen Vorsatz. Allerdings liefern einem die Filme MUTINY ON THE BOUNTY und FALL OF THE ROMAN EMPIRE kaum Argumente, dass Ultra Panavision unvorteilhafter als Super Panavision wirkt.

 

Mir ist nicht ganz klar, warum der Regisseur anamorphotisch dreht. Vielleicht hat er sich vom Ruf der 60er Jahre-Klassiker und dem Wiedersehen auf Bluray-Disc mit einer plötzlich ungewohnten Bildbreite verführen lassen?

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Herzliche Einladung ins CENTRUM PANORAMA nach Varnsdorf - 6. bis 12. Mai 2015 - nicht nur für Freunde des 70mm-haltigen Films!

 

50 Jahre Doctor Zhivago:

Wir bringen die vollständige deutschsprachige 70mm-Erstaufführungkopie - auch mit Color Fading. Allerdings: die dt. Tonmischung im Magnetton ist etwas dynamischer als die englische. Das berühmteste "Blow up" der Filmgeschichte. 6 Oscars - 5 Golden Globes.

Den Ohrwurm von Maurice Jarre (als Kind bekam ich eine Spieluhr zu Weihnachten) machte Dieter Hallervorden zum Sketch:

Der Trailer enthält noch andere Musiken:

Vor Anspiel der donnernden Ouvertüre gibt es eine kritische Einführung zu diesem Epos.

 

Der erste bestätigte Filmtitel des "NFF Panorama Festival 70mm FILM".

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Geschrieben

Bin sehr gespannt auf Tarantinos Superbreitwandfilm...

 

Warum ging die 70mm Vorführung von Interstellar in die Hose? Ich hatte mir eine Vorführung im Zoo Palast angesehen, und es war nicht wirklich knackig...;-)

Was wurde da falsch gemacht, weiß das jemand genauer?

Geschrieben

Gibt halt keine einzige scharfe Einstellung in dem Film, das wurde falsch gemacht.

 

Die Auflösung, die auf der Bildwand ankommt liegt gefühlterweise deutlich unter 2K.

Geschrieben

Also ging irgendetwas beim Transfer auf 70mm flöten?

 

Gefühlt unter 2K, kann ich so abnicken. Ich hatte leider keinen Unterschied zw. 35mm und Imax gespürt.

Kann mich erinnern, dass ich sogar im "batman dark knight" im 2K DCP den Imax Unterschied deutlich sah.

 

Dann hoffen wir mal für Tarantino, dass alles glatt läuft. Ich meine, seine Arbeitsweise, die Film auf Ultrapanavision zu belichten, in aller Ehre. Aber muss er unbedingt auch die Vorführungen damit drangsalieren? Ich bin total froh, dass ich nicht mehr diese meist matschigen und flimmernden Vorführkopien auf 35 sehen muss....

Geschrieben (bearbeitet)

Um noch einmal auf Varnsdorf zurückzukommen:

 

Wäre schön wenn es noch ein oder zwei Anregungen zu Unterkünften vor Ort gäbe von Stefan und cinerama.

Aus manchen Regionen unserer Republik ist die Anfahrt ja durchaus erträglich und man kann sogar an einem Tag hin und zurück fahren aber die Mehrzahl der Besucher würde wohl eher auch einen Tag übernachten wollen.

 

Die lange Laufzeit des Festivals deutet eher auf eine lockere Vorführabfolge ähnlich Oslo hin die Vor- und Nachteile hat. Ich sehe zumindest am Wochenende auch bei gelockerter Abfolge der Vorführungen Potential für wenn schon nicht 4 dann doch zumindest 3 Vorführungen an einem Tag.

Bearbeitet von Ultra Panavision 70 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Um noch einmal auf Varnsdorf zurückzukommen:

 

Wäre schön wenn es noch ein oder zwei Anregungen zu Unterkünften vor Ort gäbe von Stefan und cinerama.

Aus manchen Regionen unserer Republik ist die Anfahrt ja durchaus erträglich und man kann sogar an einem Tag hin und zurück fahren aber die Mehrzahl der Besucher würde wohl eher auch einen Tag übernachten wollen.

 

Die lange Laufzeit des Festivals deutet eher auf eine lockere Vorführabfolge ähnlich Oslo hin die Vor- und Nachteile hat. Ich sehe zumindest am Wochenende auch bei gelockerter Abfolge der Vorführungen Potential für wenn schon nicht 4 dann doch zumindest 3 Vorführungen an einem Tag.

 

Ich bin keiner der mit der Organisation des Festivals zu tun hat, meine Kontakte kamen auf anderem Weg zustanden, gemeinsame Interessen mit dem Betreiber und einer fachlichen Hilfe in einem anderen Bereich.

Das Festival selber ist Bestandteil des 12. Neiße Filmfestivals, welches vom Kunstbauerkino in Grosshennersdorf (Sa) veranstaltet wird, und Spielstellen in der ganzen 3 Länderregion mit einschließt.

Auf der Webseite des Neiße Filmfestivals sollte es auch mehr Informationen und das Gesamtprogramm geben.

 

Nachdem ich noch einmal in Warnsdorf gewesen bin, um dort die Fortschritte bei der technischen Bereitstellung anzusehen, muß ich sagen, daß ich doch schwer angetan bin. Die verwendete Projektionstechnik mit Meopton UM 700 Maschinen zeigt deutlich, daß diese eine ganz andere Entwicklungsstufe darstellen, als die uns bekannten Geräte der 50er Jahre. Der DP 70 ist erkennbar ein Prototyp, der aufgrund des einsetzenden Erfolges nicht mehr vollendet wurde. Auch die Bauer Maschine, die wesentlich besser darsteht, offenbart im Vergleich deutlich ihre 10 Jahre ältere Konstruktion. (Dessen waren sich die beiden westeurop. Hersteller auch bewußt, und brachten Ende der 60er neue Bildwerfertypen auf den Markt.)

Technisch sind die Betreiber in Warnsdorf auf dem richtigen Weg, Bild und auch Ton werden zum Festival gut sein. Sie haben mich dann gebeten, Ihnen technisch bei Fragen und einigen fehlenden Teilen zur Seite zu stehen, und am Ende gemeinsam eine Art Kontrollgang durchzuführen. Insofern bin ich doch mittlerweile involviert...

 

Der Nachteil der ganzen Region, nicht nur die erkennbare Armut und der Verfall, führen aber auch dazu, dass es wenig Möglichkeiten für Begleitungen der Filminteressierten gibt, etwas Anderes zu unternehmen. Einkaufen ist nur in größeren Orten, die etwa 40 -80 km entfernt liegen, möglich. Museen bietet Warnsdorf nicht, das Heimatkundemuseum ist derzeit wegen Sanierung geschlossen, wurde mir gesagt.

 

Es kann daher nicht so sein, 3 - 5 Filme am Tag in ununterbrochener Folge zu zeigen. Das Haus bietet wunderschöne Restaurant und- Barräume, in denen man zusammensitzen kann und sollte, über die Filme, Technik und Zwischenmenschliches diskutieren, so wurde mir das von den Betreibern kommuniziert, und ich stimmte zu. Zwischen den Filmveranstaltungen soll daher genügend Zeit geboten werden, einen Snack oder Kaffee anzubieten, der auch Möglichkeit zu Gesprächen bieten soll. Schließlich ist der Sinn des Neiße Filmfestes ja die Verständigung und Freundschaftsfestigung zwischen den Völkern und Menschen zu fördern.

Mir ist klar, daß das für Einige problematisch sein kann, aber meine Erfahrung hat auch gezeigt, daß mehr als 2-3 Filme am Tag keinen Spaß mehr machen, weil das Gehirn voll ist.

 

Die oben angesprochene Hotelfrage?

Auf meine Frage nach Unterkünften, wurde mir gesagt, dass man etwa 200 günstige Pensionszimmer in der Nähe des Kinos finden kann, bei deren Reservierung auch zur Seite gestanden werden könne. Diese sind sicher nicht sehr teuer, und dürften unter den oben erwähnten (schon recht günstigen) HRS Hotelpreisen zu bekommen sein. Bedenkt man, daß eine grosse Pizza für 3 - 4 EUR, ein 0.5 Staropramen für <1 EUR (jeweils umgerechnet) verkauft wird, ist das auch nicht weiter verwunderlich.

Addressen allerdings habe ich zur Zeit keine. Ich werde die Frage noch einmal weitergeben, und hoffe auf Antwort.

 

St.

Geschrieben

 

Der Nachteil der ganzen Region, nicht nur die erkennbare Armut und der Verfall, führen aber auch dazu, dass es wenig Möglichkeiten für Begleitungen der Filminteressierten gibt, etwas Anderes zu unternehmen. Einkaufen ist nur in größeren Orten, die etwa 40 -80 km entfernt liegen, möglich. Museen bietet Warnsdorf nicht, das Heimatkundemuseum ist derzeit wegen Sanierung geschlossen, wurde mir gesagt.

 

St.

 

Nach Zittau sind es aber keine 25min mit dem Auto. Und auch sonst ist die Gegend wunderschön! Soweit ich weiß, hat irgendwo dort in der Gegend Tarantino seine Anfangssequenz für "Inglourious Basterds" dort im Sachsenland gedreht. Wers auf den Stühlen im Kino nicht aushält, kann sich auch Bautzen oder das Elbsandsteingebirge anschauen oder bewandern. Es lohnt sich!!! ;-)

Geschrieben (bearbeitet)

Wie Stefan berichtet, gibt es die Einbindung einer 70mm-Reihe in einem übergreifenden Filfmestival, dem Neisse-Filmfestival.

Wegen der voraussichtlich sechs zum Einsatz kommenden Titel ist für morgen der verlässliche Programmablauf zugesagt.

Die (im Gegensatz zum Hamburg, München, London, Mailand, Tokyo oder Kuwait)sicher nicht so reiche Region im Umkreis von Varnsdorf muss aber nicht die Qualität der Roadshows eintrüben.

Man befinden sich innerhalb des Kinos ohnehin in einer Stadt in der Stadt: mit Versorgung, kinematographischer Ausstellung, Gastro-Leckereien und vielen Gesprächen davor und danach. Und man befindet sich in Varnsdorf im Dreiländer-Dreieck.

 

Eindrucksvoll, noch einmal erinnert, ist nicht nur der gut erhaltene Innenausbau dieses späten Roadshow-Kinos, sondern auch seine tief gekrümmte Panorama-Bildwand. Der Kasch wird noch etwas ausgeweitet werden: damit auch jede Nuance des kopierten Filmbildes im Todd-AO-Seitenverhältnis erhalten bleibt.

 

Zwei weitere Titel wurde gestern bestätigt:

 

IN 80 TAGEN UM DIE WELT

USA 1956

Deutsch synchronisierte Fassung mit 6-Kanal Stereo-Magnetton (ohne Kürzungen: mit allen Ouvertüren, Pausen- und Schluss-Musiken)

Producer: Michael Todd sr.

Director: Michael Anderson ("In den Schuhen des Fischers")

Composer: Victor Young

Actors: David Niven, Shirley McLaine, Cantiflas, Fernandel, Marlene Dietrich, Cedrick Hardwicke, Frank Sinatra und weiteren "40 Weltstars" in Cameo-Auftritten.

 

Photography: filmed in Todd-AO (65mm Negativfilm unter extensivem Einsatz des Bug Eye-Weitwinkelobjektivs von 127 Grad)

 

 

 

SPARTACUS

USA 1960

Voll rekonsturierte, farbrestaurierte Originalfassung mit Dolby-Magnetton und deutschen Untertiteln (mit allen Ouvertüren, Pausen- und Schlussmusiken)

Producer: Kirk Douglas

Director: Stanley Kubrick

Composer: Alex North

Actors: Kirk Douglas, Jean Simmons, Peter Ustinov, Nina Foch, Lawrence Olivier, Charles Laughton, John Gavin

 

Photography: filmed in Super Technirama 70 (35mm-Negativ im 8-Perf Schritt, horizontale Belichtung mit Anamorphose 1,5) - restauriert und umkopiert über 65mm-Duplikatmaterial für verschiedene Formate.

 

 

Ein EA-Trailer (leider rotstichig, aber ich würde ihn in 35mm-Technicolor mit nach Varnsdorf bringen):

 

Ausschnitt aus HD-Fassung:

 

Die 70mm-Kopie ist farblich weitaus opulenter als die HD-Fassung und ist zeigt derzeit weltweit die beste Farbdarstellung dieses Monumentalfilms.

 

*

 

Danke für einige Hinweise von @showmanship und @Ultra Panavision - zumal noch nicht über alle Aspekte informiert werden konnte und ein paar frühzeitige Tips eventuell weiterhelfen.

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Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Bin sehr gespannt auf Tarantinos Superbreitwandfilm...

 

Warum ging die 70mm Vorführung von Interstellar in die Hose? Ich hatte mir eine Vorführung im Zoo Palast angesehen, und es war nicht wirklich knackig... ;-)

Was wurde da falsch gemacht, weiß das jemand genauer?

 

Die erste Woche im ZOO PALAST wurde die Schärfe nicht sorgfältig eingestellt. Manchmal erst nach der "Zwangspause" - oder eben gar nicht.

Dann gab es dort in der ersten Spiel-Woche massive Bildstandsschwankungen, aber ab der 2. Spiel-Woche war zumindest dieser Störfall begradigt.

Leider zog auch die Umlaufblende, es gab sogar Doppelkonturen im Bild zu sehen, und dazu gesellte sich drei Wochen lang ein weite Publikumskreise nervös machendes heftiges Flackern der hastig reaktivierten "Bildwerferanlage" (von 1988, derer sich Herr Flebbe in allen Gazetten noch als Innovator feiern liess).

Wegen des extrem flachen Bildes war die Bildwirkung ab der Saalmitte fast identisch mit Letterbox-Darbietung auf dem heimischen Grossbildfernseher.

Als sich dann noch Sprachunverständlichkeiten wegen der verplanten Soundanlage hinzugesellten, (die trotzdem das Label Dolby Athmos tragen darf), platzte auch den letzten Liebhabern guter Vorführkultur der Kragen: so etwas hatte der ZOO PALAST noch nicht erlebt, und es wird auch nie wieder etwas werden.

Der Look der Blow-up-Kopie war eines der unschärfsten Blow-ups der letzten Jahrzehnte. Was indertat zu denken gibt: Licht- und Szenenabgleich sind identisch zur 2k-Digitalversion (und es wurden nur 2K DCPs ausgeliefert). Ich weise darauf hin: eine photochemische Kopie kann niemals identisch zum DCP vial Digital Intermediate aussehen. Und wie @Marty ausführt: die Schärfe der 70mm-Kopie im Vergleich zum DCP lag im Zweifelsfall noch unter diesem DCP-Video.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Nach Zittau sind es aber keine 25min mit dem Auto. Und auch sonst ist die Gegend wunderschön! Soweit ich weiß, hat irgendwo dort in der Gegend Tarantino seine Anfangssequenz für "Inglourious Basterds" dort im Sachsenland gedreht. Wers auf den Stühlen im Kino nicht aushält, kann sich auch Bautzen oder das Elbsandsteingebirge anschauen oder bewandern. Es lohnt sich!!! ;-)

 

Ich wollte keinesfalls die schöne Landschaft infragestellen. Meine Fahrten waren an Tagen mit Schneefall oder starkem Regen im Winter, da wirkt das Umfeld halt doppelt depressiv machend. Fast so, als gäbe es den Bezirk Leipzig noch.

Um so schöner dann das Innere des Kinos: Wirklich das wohl best erhaltene Roadshow Theater in unseren Breiten. Leichte Abwärtsprojektion, BWR mit 6 Bildwerfern, so wie es sich gehört: 35/ 70 / 16 / D-Kino mm mit getrennter Maschinerie.

Anfang Mai mag das ein ganz anderes Bild ergeben, dem Frühling sei Dank. Doch außerhalb des Kinos gibt es nur mit dem Auto etwas zu erleben. Die Anfahrt von Berlin mit der Regionalbahn ist problemlos, der Bahnhof 500 m vom Kino entfernt. Wäre meine bevorzugte Anreiseform. Das wollte ich zu Bedenken geben, denn da ist man in gewisser Weise gefangen am Ort.

 

@cinerama: Bedenke, bei "80 Tagen" ist in beiden Kopien der Nachtitel essigsauer und zerstört, auch die Nachmusikk. Wir haben sie bei uns im Haus damals von der Digitalen Bandquelle zugespielt. Erinnere dich an den Versuch, den stark verwellten und geschrumpften Titel zu spielen, ich sagte, es geht nicht, und es ging nicht gut.

Ich finde, hier sollte ehrlich auf Mängel hingewiesen werden. Schade ist, dass die Farbgüte, die 2000 im Savoy auf der 21 x 9,8 m2 Bildwand noch überwältigend war, bei diesem, meinem Lieblingsfilm, mittlerweile doch stark verschlechtert ist, ob Frostlagerung oder wie bei mir ohne, der Unterschied war marginal... zumindest 2013.

 

 

Stefan

Geschrieben

Natürlich Farbfading, wie auch bei SCHIWAGO angeben. Mit einigen Blautönen. Deutsche Kopie von 1968. Vorfilm wird separat eingespielt.

Allerdings lief der angeschlagene Abspanntitel bei mir über DP70 durch, bei Bauer U2 ist das anders gewesen, weil dort schon eine nicht essig befallene Kopie ständig zickte.

Daher: DP70 bleibt der Favorit.

 

Ich hatte eine farblich neue AROUND THE WORLD-Kopie (24 fps) der Warner von 1982. Die war grün in den weissen Flächen, und ich schickte sie den Amis zurück.

Geschrieben

CENTRUM PANORAMA, Varndorf:

(Nach Schiwago, 80 Tage und Spartacus) - letzte Titelmeldung für heute.

 

GOYA - ODER DER ARGE WEG DER ERKENNTNIS (DDR 1971)

Producer: DEFA

Director: Konrad Wolf

Composer: Qara Qarayev, Fərəc Qarayev, Paco Ibáñez

Photography: DEFA 70 / Sovscope 70 (70mm-Negativ)

Romanvorlage: Lion Feuchtwanger

Actors: Donatas Banionis: Goya

Olivera Katarina: Herzogin von Alba

Fred Düren: Agustin Esteve

Tatjana Lolowa: Königin Maria Luise

Rolf Hoppe: König Karl IV.

Mieczysław Voit: Großinquisitor

Ernst Busch: Jovellanos

Gustaw Holoubek: Bermudez

Wolfgang Kieling: Godoy

Ljudmila Tschursina: Pepa Tudo

Michail Kosakow: Guillemardet

Irén Sütő: Dona Lucia

Andrzej Szalawski: Abate

Carmela: Maria Rosario

Martin Flörchinger: Otero

Arno Wyzniewski: Quintana

Weriko Andschaparidse: Goyas Mutter

Arijadna Schengelaja: Josepha

Igor Wassiljew: San Adrian

Günter Schubert: Ortiz

Kurt Radeke: Velasco

Walter Bechstein: Bote der Inquisition

Petar Slabakov: Gil

Gerit Kling: Elenita

 

Filmaussschnitt:

 

Die Filmkopie war vor drei Jahren mechanisch noch gut, abgesehen von Schwankungen des Orwocolor-Prozesses und der Arbeite auf der Optischen Bank, die kritikwürdig sind. Die Farben sind m.W. nicht gefadet. Wenn Fading, dann über das gesamte Farbspektrum, nicht aber zur monochromen Rotstichigkeit.

 

Einführung zum Film: DEFA-Stiftung

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Geschrieben

Anfang Mai können wir in Tschechien ein seit langem erörtertes 70mm-Filmfestival realsieren.

 

Wie Stefan berichtet, gibt es die Einbindung einer 70mm-Reihe in einem übergreifenden Filfmestival, dem Neisse-Filmfestival.

 

Dann mal ein großes Danke an Stefan2 für die korrekten Infos. Festival oder Filmreihe, das ist schon ein kleiner Unterschied, besonders bei der weiten Anreise für viele Interessierte.

 

 

Ich finde, hier sollte ehrlich auf Mängel hingewiesen werden. Schade ist, dass die Farbgüte, die 2000 im Savoy auf der 21 x 9,8 m2 Bildwand noch überwältigend war, bei diesem, meinem Lieblingsfilm, mittlerweile doch stark verschlechtert ist, ob Frostlagerung oder wie bei mir ohne, der Unterschied war marginal... zumindest 2013.

 

Wenn man ehrlich ist, dann muß man bei solchen Veranstaltungen nicht nur den Kopienzustand für die Fans angeben, sondern auch für unerfahrene Zuschauer den Sachverhalt bzgl. Farbfading deutlicher erklären.

Es ist für einen "normalen" Zuschauer schwer verständlich, warum er sich lieber eine ROT-Show ansehen soll, anstelle einer neuen (wenn auch oft nicht richtig lichtbestimmten) Kopie oder einer 4K-Restauration.

Die Argumentation bzgl. nicht korrektem Look einiger neuer Kopien (analog und digital) läuft schnell ins Leere, wenn die Alternative eine ROT-Show ist.

 

Ich wünsche den Betreibern und Veranstaltern viel Erfolg. Stefans transparente Berichte tragen IMHO dazu bei.

 

 

Gruß

 

Salvatore

 

PS. Bekommen wir noch ein paar Bilder von der UM 700 zu sehen?

Geschrieben

Ach, kleine technische Unrundheiten stören keinen großen Geist.

 

Ich freu mich schon aufs Festival! Nette Zugfahrt, lecker essen und breite Filme - was will man mehr? Und wer sich bei Goya langweilt, kann ja in der Umgebung eine Wanderung machen, oder?

Geschrieben (bearbeitet)

Weitere Zugänge zum 12. Neisse Filmfestival: 2015 im CENTRUM PANORAMA Varnsdorf:

 

zur Erinnerung an Louis Jourdan:

CAN-CAN - GANZ PARIS TRÄUMT VON DER LIEBE

(USA 1960), deutsch synchronisierte, ergänzte Premierenkopie. Songs in Englisch und deutsch untertitelt. 70mm-Filmkopie mit 6-Kanal-Magnettonbespurung.

Color Fading aufgrund des bis 1982 üblichen Eastman Color-Printprozesses: heute magentastichig.

Director: Walter Lang

Photography: 65mm Eastman Color in Todd-AO

Actors: Frank Sinatra, Shirley MacLaine, Maurice Chevalier, Louis Jourdan u.a.

 

 

 

 

HELLO DOLLY

(USA 1969), deutsch synchronisierte Premierenkopie. Songs in englisch und deutsch untertitelt. 70mm-Filmkopie mit 6-Kanal-Magnettonbespurung.

Color Fading aufgrund des bis 1982 üblichen Eastman Color-Printprozesses: heute braunstichig.

Director: Gene Kelly

Photography: 65mm Eastman Color in Todd-AO

Actors: Barbra Streisand, Walter Matthau, Michael Crawford, Marianne McAndrew u.a.

 

 

 

 

Gesamtprogramm (noch ohne Beginnzeiten, die ich vorschlagen soll):

 

Mittwoch, 6. Mai 2015

In 80 Tagen um die Welt, D.F. 175 min

 

 

Donnerstag. 7. Mai 2015

Goya D.F., 136 min

 

 

Freitag, 8. Mai 2015

Hello Dolly D.F., 146 min

 

Doktor Schiwago D.F., 197 min

 

 

Samstag, 9. Mai 2015

Spartacus restored version, O.F., dt. UT, 197 min

Can Can, D.F., mind. 131 min

 

Das Logo wurde seitens des Neisse Film Festivals festgelegt.

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Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Hier wurde ja der Wunsch nach Bilddarstellung der UM 700 Projektoren geäußert. Richtig viel Bildmaterial habe ich da nicht, aber ein Bild einer Ausstellungsmaschine kann ich liefern, das noch etwas besser einen Eindruck vermittelt, als im dunklen BWR. Und ein Bild des BWR in Varnsdorf habe ich auch geschossen, aber es mangelt etwas an Licht. Die Anordnung der Projektionstechnik ist zu erkennen.

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Für 1967 wurde zwar eine technisch moderne Werkskonstruktion abgeliefert, das äußere entspricht aber mehr einer Konzeption eines klassischen All-In-One Stahlgußproduktes. Die Westeuropäer lieferten zu diesem Zeitpunkt ja schon moderne, Blockbauweise und modulare Konstruktion, die Bauer "U" Serie, mit den U3 bis U6 Abarten, sowie Philips die FP 20 und DP 75 Spielarten.

Technisch ist der Meopta Projektor durchaus auf der Höhe der Zeit, und konnte mit Kohle- oder zeitgemäß - Xenon Beleuchtungseinrichtung geliefert werden.

Interessant ist auch die Größe der Spulentrommel der UM 700. Die Meopton Spulen haben einen wesentlich größeren Durchmesser, als die bei DP 70 und U2 gebräuchlichen Spulen. Wie auch in der U3/ U4 können hier Spulen verwendet werden, die bis zu 3 Versandrollen 70 mm Film aufnehmen können. Allerdings kann diese volle Spule, im Gegensatz zur U3, dann nicht ohne mech. Hilfsmittel in den Projektor eingesetzt werden, ein Arbeitnehmer darf dieses Gewicht nicht heben.

Mit Kohlelampe dürfte es schwer werden, diese Filmlänge vorzuführen.

 

Nach dem, was ich in denn letzten Tagen aus Varnsdorf zu lesen bekam, sind die Betreiber auf einem guten Weg, das Festival mit 5 identischen Frontkanälen neuer Lautsprecher (nicht mehr der von uns beim ersten Besuch gehörten "Tesla" Anlage aus 1970), neuer Subbasstechnik, NR 1 und NR 2 Rauschunterdrückung und Split Surround auszustatten. Als Projektionslampen werden bis zu 8 kW belastbare "D-Kino" Brenner benutzt, die eine wesentlich bessere Bogenstabilität und Effizienz, als Kino Xenonbrenner vereinen. Die ca 120m2 Bild dürften eine gute Helligkeit und Gleichmäßigkeit aufweisen.

Ich bin gespannt, auf das, was mich erwartet. Es wird sicher noch Punkte zur Verbesserung geben, denn 100% perfekt wird keine Filmabspielstätte je sein. Aber das sollte nicht stören. Es gibt andere Orte, wo der Standard niedriger ist, und die Resistenz zur Änderung hoch.

Es wäre daher schön gewesen, auch moderne und originalsprachige Kopien in einwandfreier Farbe zu sehen, aber das gewählte Programm sieht ja überwiegend anders aus. Deutsche Synkronfassungen beschränken ein mögliches Publikum leider erheblich...

Dem unerfahrenen Zuschauer muß man die Farbveränderungen im Zeitalter restaurierter und farblich "perfekter" Heimmedien aber sehr deutlich erklären, um Enttäuschungen zu vermeiden. Die denken dann, das Kino wäre Schuld. Unseren Interessenten hier ist das wohl klar.

 

Grüße

 

Stefan

Geschrieben (bearbeitet)

Dann war sicher auch in Oslo viel zu erklären. wo EARTHQUAKE, EL CID u.v.a. als Erstaufführungskopie und mit regulärem Farbfading gefeiert wurde?

 

*

 

Einige OV-Fassungen bot ich in Tschechien mit an, kamen aber nicht in der engere Wahl (obwohl ich mit auswählen sollte, was zu spät erfolgte). 4 weitere Filmkopien auf LPP-Material (Fading noch nicht erkennbar) von 65mm-Produktionen kamen in dieser Runde auch nicht weiter, und ein Forumskollege riet ausserdem dazu, nicht alles zu bringen.

Im 3-Länder-Dreieck Varnsdorf hatte man in der Vergangenheit desöfteren deutsche Synchronfassungen gezeigt, im Luxuskino Astor Lounge Berlin wird dies generell so gehandhabt. In Krnov war in den vergangenen Jahren der Anteil des dt. Synchronkopien ebenfalls sehr hoch.

Das entspricht auch nicht meinen Wunschvorstellungen, aber den Realitäten.

Wichtig zu wissen ist ausserdem, dass es von vielen Large-Format-Klassikern keine Nachkopierungen in den letzten vierzig Jahren mehr gegeben hat. ZHIVAGO zu nennen, aber auch CAN-CAN. Bei CAN-CAN ist der Randbereich des 65mm-Negativs schwerstwiegend durch Lösungsmittel oder Ausdünstungen der Negativklebestellen beschädigt: eine Kopie nochmals auf Film kann ausgeschlossen werden.

Bei anderen Filmen ebenfalls, da gerade die Kopierwerke schliessen. Bei nicht wenigen Filmen scheidet schon aus rechtlichen Gründen die Nachkopierung aus.

 

Zu beschönigen ist da nichts, aber viel zu erklären - wohlwahr.

Daher ist es deutlich einfacher, Projektionstechnik zu optimieren, als Farbkopien anhand einer Fantasieliste einzufordern.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Die Aufstockung ist im Gange...

Die 70mm-Filmreihe im CENTRUM PANORAMA in Varnsdorf - authentisch auf der gebogenen Todd-AO-Bildwand - bringt weitere Epen aus der Produktion von Metro Goldwyn Mayer; in deutschsprachigen Eastman Color Vintage Prints (mit Color Fading) und in 6-Kanal Magnetton:

 

RYANS TOCHTER

 

Deutscher Titel:

Ryans Tochter

Originaltitel:

Ryan’s Daughter

Produktionsland

Großbritannien

Originalsprache:

Englisch

Erscheinungsjahr:

1970

Länge:

189 Minuten

Altersfreigabe:

FSK 16

Stab

Regie:

David Lean

Drehbuch:

Robert Bolt

Produktion:

Anthony Havelock-Allan

Musik:

Maurice Jarre

Kamera:

Freddie Young

Schnitt:

Norman Savage

Besetzung:

Robert Mitchum: Charles Shaughnessy

Trevor Howard: Pfarrer Collins

Christopher Jones: Randolph Doryan

John Mills: Michael

Leo McKern: Thomas Ryan

Sarah Miles: Rosy Ryan

Barry Foster: Tim O’Leary

Marie Kean: Mrs. McCardle

Arthur O'Sullivan: Mr. McCardle

Evin Crowley: Maureen

 

 

Rezension:

 

Wenn einfache Geschichte gut sind und noch dazu so gut erzählt wie in diesem Fall, dann ist nichts falsch an der Einfachheit einer Story. Die oberflächliche Handlung dieser Geschichte kann man natürlich in fünf Minuten erzählen. David Lean zeigt sie uns in drei Stunden und da ist so viel mehr zu sehen. Zunächst sind die Bilder dieser irischen Landschaft und wie die Figuren in sie eingefügt werden schon für sich überragend. Jede Einstellung sitzt und erzählt schon für sich mehr als tausend Worte. In der ersten Stunde sehen wir die Eheschließung. Am tobenden Meer sehen wir die sich darin widerspiegelnde Rosy. In einem Dorf wo nur eine geistliche Autorität die Stärke zur Führung besitzt und die weltlichen Kräfte vor dem Hintergrund der kämpferischen Auseinandersetzungen um die Unabhängigkeit versagen, ist Rosy dieser Enge entwachsen. Den Halt den sie sich von der Ehe versprach, erreicht sie nicht. So folgt in der zweiten Stunde die Leidenschaft. Für die ist in dem christlichen Dorf kein Platz und so findet sie sie mit einem englischen Offizier in den Weiten der Umgebung, zunächst im Wald. Die Sexszene ist Mittelpunkt der zweiten Stunde und Herzstück des Films. Hier erlangt Rosy was sie suchte und führt doch die Zerstörung herbei. Diese Szene ist zudem beispielhaft wie Lean in der Landschaft das zeigt, was die Charaktere gerade erleben. Die Szene ist durch den Wechsel zwischen den Beiden und den metaphorischen Naturbildern von beeindruckender Schönheit. Wenn im Anschluss daran bei einem weiteren Treffen, diesmal am Strand, der Ehemann den Betrug entdeckt, ist dies abermals wunderbar mit den Spuren in der Natur verarbeitet. Dieses ständige Wechselspiel verlangt sicher einen zweiten Blick um mehr Bezüge herstellen zu können, die mit Sicherheit vorhanden sind, mir jedoch allzu häufig entgangen.

Die dritte Stunde ist etwas dichter und zeigt Aufstand, Rache und Abschied. Die öffentliche Enttarnung der ehelichen Untreue führt im Zusammenspiel mit gescheiterten Aufstandsplänen zur Verdächtigung von Rosy. Stattdessen ist jedoch ihr Vater schuldig und schweigt. Rosy weiß darum, doch Stillhalten fällt ihr nicht schwer. In diesem Dorf hat sie keine Zukunft mehr. So geht sie denn mit dem ihr trotz allem treu ergebenen Mann nach Dublin. Mit oder ohne ihm neues Glück zu suchen. Denn sie hat gesehen was es gibt und die Bitterkeit kennengelernt.

Am Ende bleibt nur eine Frage: Wo war Alec Guinness? Mein erster Lean ohne ihn und ich ertappte mich bei dem Gedanken, wie er wohl in der Rolle des Pfarrers agieren würde. Doch Trevor Howard ist ebenso wie der Rest des Cast immer überzeugend in ihren Rollen. So breitet der Film das Gesellschaftsbild eines irischen Dorfes im Ersten Weltkrieg aus und zeigt eine Frau die nicht mehr in diese Welt gehört. (@Cellmorbasg, http://www.moviepilo...ochter/comments )

 

 

 

 

 

DIE HERRIN VON THORNHILL

 

Deutscher Titel: Die Herrin von Thornhill

Originaltitel: Far from the Madding Crowd

Produktionsland: Großbritannien

Originalsprache: englisch

Erscheinungsjahr: 1967

Länge: 155 Minuten

Altersfreigabe: FSK 12

Stab

Regie: John Schlesinger

Drehbuch: Frederic Raphael

Produktion: Joseph Janni

Musik Richard Rodney Bennett

Kamera: Nicolas Roeg

Schnitt Malcolm Cooke

Besetzung

Julie Christie: Bathsheba Everdene

Terence Stamp: Frank Troy

Peter Finch: William Boldwood

Alan Bates: Gabriel Oak

Prunella Ransome: Fanny Robin

Fiona Walker: Liddy

Alison Leggatt: Mrs. Hurst

Paul Dawkins: Henry Fray

 

 

Rezension:

 

“Ich schaffe das alles mit meinem Kopf und meinen eigenen Händen”, erklärt Bathsheba Everdene den erstaunten Männern in Bezug auf ihr Erbe, ein beeindruckendes Landgut. Alles? Wohl kaum. Denn was die Herzensangelegenheiten angeht, kann sie nur ihrem vagen Gefühl folgen. In dieser prächtigen Kinofassung des romantisch-viktorianischen Klassikers von Thomas Hardy zeigt die strahlende Julie Christie eine unvergessliche Leistung als Bathsheba – wieder unter der Regie von John Schlesinger und nach dem Drehbuch von Frederic Raphael, mit denen sie bereits bei Darling zusammengearbeitet und die sie zum Star gemacht hatten. Terence Stamp als schurkischer Soldat, Peter Finch als reicher Landbesitzer (vom National Board of Review als Bester Schauspieler ausgezeichnet, so wie die Produktion als Bester Film) und Alan Bates als ungehobelter Schäfer liefern ebenfalls denkwürdige Darstellungen als Bathshebas Verehrer. ( http://www.moviepilo...n-von-thornhill )

 

 

Genaue Termin für die zweite Mai-Woche werden vorauss. morgen bekannt gegeben.

Zwei weitere Aufstockungen (ein in Ultra Panavision 70 intendierter und ein in Ultra Panavision produzierter Film) sind ausserdem noch anzukündigen.

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Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Dann war sicher auch in Oslo viel zu erklären. wo EARTHQUAKE, EL CID u.v.a. als Erstaufführungskopie und mit regulärem Farbfading gefeiert wurde?

 

*

 

Einige OV-Fassungen bot ich in Tschechien mit an, kamen aber nicht in der engere Wahl (obwohl ich mit auswählen sollte, was zu spät erfolgte). 4 weitere Filmkopien auf LPP-Material (Fading noch nicht erkennbar) von 65mm-Produktionen kamen in dieser Runde auch nicht weiter, und ein Forumskollege riet ausserdem dazu, nicht alles zu bringen.

Im 3-Länder-Dreieck Varnsdorf hatte man in der Vergangenheit desöfteren deutsche Synchronfassungen gezeigt, im Luxuskino Astor Lounge Berlin wird dies generell so gehandhabt. In Krnov war in den vergangenen Jahren der Anteil des dt. Synchronkopien ebenfalls sehr hoch.

Das entspricht auch nicht meinen Wunschvorstellungen, aber den Realitäten.

Wichtig zu wissen ist ausserdem, dass es von vielen Large-Format-Klassikern keine Nachkopierungen in den letzten vierzig Jahren mehr gegeben hat. ZHIVAGO zu nennen, aber auch CAN-CAN. Bei CAN-CAN ist der Randbereich des 65mm-Negativs schwerstwiegend durch Lösungsmittel oder Ausdünstungen der Negativklebestellen beschädigt: eine Kopie nochmals auf Film kann ausgeschlossen werden.

Bei anderen Filmen ebenfalls, da gerade die Kopierwerke schliessen. Bei nicht wenigen Filmen scheidet schon aus rechtlichen Gründen die Nachkopierung aus.

 

Zu beschönigen ist da nichts, aber viel zu erklären - wohlwahr.

Daher ist es deutlich einfacher, Projektionstechnik zu optimieren, als Farbkopien anhand einer Fantasieliste einzufordern.

 

Man darf doch fragen wer vorab mal Scans der Kopien in Pink zeigt oder alternativ Screenshots der Kopien um zu zeigen, dass der Film so aussehen wird - eher eine Seltenheit wie ich annehme und so von mir noch nicht erlebt im Vorfeld der von mir besuchten Veranstaltungen.

 

Ein praktikabel Lösung wäre diese und das habe ich wiederum schon öfter erlebt: Es gibt eine Einführung zum Film bei dem der Zustand der Kopie angesprochen wird und dann haben Gäste die nicht aus der sagen wir mal Szene sind die Möglichkeit ihre Karten zurückzugeben. Wenn jemand aus diesem Forum anreist wird er ja in der Regel wissen worauf er sich mit einer 70mm Erstaufführungskopie einlässt.

Geschrieben (bearbeitet)

Das ist dann das Schicksal aller Widescreen-Festivals: die tiefgreifende Zurschaustellung der Material-Geschichte: es sei denn, diese mutieren zu "filmbandlosen Video-Festivals"...

Da aber andere Festivals schon alles Mögliche zeigten, so weiss ich wahrlich nicht, warum man sich für dieses Programm zu schämen hat? Zudem auf einer extrem perfekt ausgerichteten Todd-AO-Bildwand mit gerade modernisierter Tonanlage?

Man weise bitteschön bei wenigstens einem der genannten Filme nach, dass eine andere Zwillings-Kopie aus der Entstehungszeit (lagernd in USA oder im deutschsprachigen Raum) sich in einem besseren Zustand befindet.

Die Titel - hier der gefadeten Kopien des Varnsdorfer Festivals - sind derweil eine Nuance besser (oder weniger beeinträchtigt) als die Aufführungen, die wir in den letzten Jahren erlebten. Meist sind sie sauberer, dichter, vollständiger und besser gelagert. Wer sie versäumt, hat was verpasst.

 

Aus diesem Grunde ein "Play it again" - diesmal ohne Ärgernisse wie Bildbeschnitte, Filmrisse, Steilprojektionen, Silberleinwände, Telleranlagen, Flachbildwände, Klirren oder 3-Kanal-Front-Layout. ;-)

So perfekt wie möglich.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Dein nahestehender Freund?

Wenn man ehrlich ist, dann muß man bei solchen Veranstaltungen nicht nur den Kopienzustand für die Fans angeben, sondern auch für unerfahrene Zuschauer den Sachverhalt bzgl. Farbfading deutlicher erklären.

Es ist für einen "normalen" Zuschauer schwer verständlich, warum er sich lieber eine ROT-Show ansehen soll, anstelle einer neuen (wenn auch oft nicht richtig lichtbestimmten) Kopie oder einer 4K-Restauration.

Die Argumentation bzgl. nicht korrektem Look einiger neuer Kopien (analog und digital) läuft schnell ins Leere, wenn die Alternative eine ROT-Show ist.

 

Ich wünsche den Betreibern und Veranstaltern viel Erfolg.

 

Solche guten Wünsche sprechen für die Postenden. Die sich für nichts engagieren.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)

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