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70 mm - Vorführtermine (In- und Ausland)


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Geschrieben (bearbeitet)

VOJNA I MIR - KRIEG UND FRIEDEN (Sowjetrussland 1964 - 1967)

 

Eine Zeit lang kolportierten die Produzenten Kosten von 100 Millionen Dollar, gaben dann aber zu, dass die tatsächlichen Ausgaben bei 8,3 Millionen Rubel lagen (damals etwa 9,2 Millionen Dollar). Dennoch ist die Rechnung nicht so simpel, zusätzlich zu dem offiziellen Budget durfte der Filmemacher millionenschwere Staatshilfen in Anspruch nehmen und zum Beispiel mehrere Tausend Statisten des Militärs nutzen, die für beeindruckende Massenszenen eingesetzt wurden - ohne einen Rubel dafür zu bezahlen. 1979 nahm das Guinness-Buch der Rekorde „Krieg und Frieden“ mit Kosten von 96 Millionen Dollar als teuersten Film aller Zeiten auf - allerdings inklusive der „Schenkungen“ des Staates, weswegen die Ausweisung umstritten ist.  (Aus: http://www.filmstarts.de/filme/bildergalerien/bildergalerie-18504863/ )

 

Stanley Kubrick hat zehn Jahre später von einem Film in ähnlichen Dimensionen geträumt [...] aber es wurde nie etwas daraus. Und vielleicht konnte auch Sergej Bondartschuks "Krieg und Frieden" nur entstehen, weil die Sowjetunion im Kalten Kinokrieg mit dem Westen einen Rückstand aufholen musste. Hollywood hatte den Roman von Tolstoi nämlich schon 1956 verfilmt, [...] und so bekam die Großproduktion unter dem Kommando des beliebten Heldendarstellers Bondartschuk zunächst vor allem den Auftrag, die Amerikaner in jeder Hinsicht zu überbieten. Hundertsechzigtausend Kostüme, hundertzwanzigtausend Komparsen und ein Budget von napoleonischen Ausmaßen wurden in fünfjähriger Drehzeit ab 1962 eingesetzt, um die Schlachten von Austerlitz und Borodino, den Brand von Moskau und den Untergang der Grande Armée ein für allemal auf die Leinwand zu bringen. Wenn man den Film [...] sieht, [...] begreift man leicht, warum Bondartschuk während der Dreharbeiten zwei Herzanfälle erlitt und zeitweise vom Krankenhaus aus die Produktion leiten musste. Denn die Spannung zwischen Heldenpathos und Seelenkitsch, zwischen Krieg und Lyrik reißt den Film fast in Stücke, und das Sovscope-70-Format walzt jede Berührung zur Staatsaffäre aus. "Krieg und Frieden" ist der gestrandete große weiße Wal des Breitwandkinos.

kil
(zit. aus: FAZ, 6.2.2009)

 

Wir zeigen als Auftakt den ersten (von insgesamt 4) Teilen in deutscher Synchronisation.

 

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Voijna_i_mir, Borodino_DVD-capture.jpg

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Voijna_i_mir, Pierre Besuchow.jpg

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Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Hach, wenn nur die  Qualität der Russenkopien nicht so unterirdisch schlecht wäre. Damals in Karlsruhe war es wirklich ein Graus, diesen körnigen Matsch anzusehen.

 

Bitte mehr Bilder von der Kamera, ich habe ja das 35mm Gegenstück in der Sammlung.

Geschrieben

Chris, so schlecht sah die Kopie in Oslo nicht aus. Schade ist hier in Deutsh und nur ein Teil der 4 Teile vorgesehen.

Wenn, dann in russisch und alle Teile hintereinander, mit entsprechenden Essenspausen.

Hatten wir in Oslo so, und ich muss sagen, eine ganz starke Show, wirklich Film vom Besten.

 

-St

Geschrieben (bearbeitet)
Am 19.1.2018 um 07:06 schrieb TK-Chris:

Hach, wenn nur die  Qualität der Russenkopien nicht so unterirdisch schlecht wäre. Damals in Karlsruhe war es wirklich ein Graus, diesen körnigen Matsch anzusehen.

 

Bitte mehr Bilder von der Kamera, ich habe ja das 35mm Gegenstück in der Sammlung.

 

Es ist eine andere Kopie als die, die wir beide in Karlsruhe sahen (wo wir uns ohnehin das letzte mal sahen). Trotzdem in der Gesamtnote weder besser noch schlechter. Das Material und die damaligen Entwickler können ihren Grundcharakter nicht verbergen. Aber das ist Geschichte. (Wirklich bestürzend finde ich eher die Körnigkeit in den Filmen "H8" oder Matsch in "Dunkirk", aber das moniert anscheinend niemand. Dagegen schaut man in KRIEG UND FRIEDEN fast unendlich in die Landschaft.)

 

Thomas Hauerslev hatte im Web-Kompendium zum 70mm-Film Autoren aus dem Heimatland des sowjetischen 70mm-Films versammelt, wobei Abbildungen und auch Filmlisten angeführt sind, Dmitry Silyanov ist der Rechercheur, der anscheinend dafür tief ins Archiv griff: http://www.in70mm.com/library/process/sovscope/index.htm

 

Selber zuletzt vor 20 Jahren damit befasst, fand ich den Prospekt des Auslandsvertriebs der UdSSR. Ob die hier folgenden Bilder nicht doch schon im Netz sind, kann ich nicht sagen. Aber ich stelle sie mal ein (und warte auf Dein "Gegenstück" im Original, damit man vielleicht einen Vergleich anstellen könnte?). Entwicklungsmachinen, Kopiermaschinen und Projektoren sind ebenfalls abgebildet. Viel Spaß.

 

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4 - Kopie.JPG

43_1.JPG

Sovscope 70-Kamera Kinap 70 SK, kompr..jpg

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Sieht ja aus wie neu, Schmuckstück. Thx.

 

Am 19.1.2018 um 23:15 schrieb stefan2:

Chris, so schlecht sah die Kopie in Oslo nicht aus. Schade ist hier in Deutsh und nur ein Teil der 4 Teile vorgesehen.

Wenn, dann in russisch und alle Teile hintereinander, mit entsprechenden Essenspausen.

Hatten wir in Oslo so, und ich muss sagen, eine ganz starke Show, wirklich Film vom Besten.

 

-St

 

Den Etat von Oslo hat kein anderes Festival, OV-Fassungen und Russischsprachiges zu pflegen und zu fliegen. Was aber geschieht mit den tschechischen, deutsch-synchronisierten und ansatzweise auch in Dtl. liegenden englischsprachigen Archivkopien? Im Dreiländereck Deutschland/Tschechien/Polen gab es dafür schon immer eine Heimat. Wer kein russisch beherrscht (die Häfte beispielsweise unseres Vereins kann kein russisch), müßte bei Verbot der Synchronfassung vollständig auf eine 70mm-Vorführung verzichten oder wäre in Oslo mutterseelenallein - bei viermal höheren Aufenthaltskosten.

Wenn schon 70mm-Klassiker, dann gehören sie auch nicht auf eine Flachleinwand der für die Nouvelle Vague konzipierten Museumskinos. Denn ohne Kurve wenig Tiefsinn in der Perspektive, ohne Größe wenig Kraft in den Millimetern, dachte ich mir. Daher wird in Varnsdorf die gebogene Bildwand erneuert und minimal vergrößert - eine Änderung. Das Problem vom letzten Jahr wurde auch gelöst. 

 

Immer auch ist ein 70mm-Festival ein Projektionistentreffen - und Oslo ist als Festival dankenswerterweise von den dortigen Projektionisten (gegen Vorurteile der Programmkuratoren) durchgesetzt worden.

Ich meine aber auch, daß Einflüsse der Bildgestaltung (Darlegung der Fotografie) und der Bildperfektion (Filmkopierwerk) auf Festivals Ansprechpartner und Plattformen finden sollten. Insofern sehe ich dies in Tschechien nicht gehindert und würde mich in dieser Beziehung in Skandinavien verloren fühlen. Aber wenn sich dort die Freunde des neuesten Standards die Hand geben, ist das auch eine aktive Form der Kinoverteidigung. Aber Film erscheint mir darüberhinaus auch ein Verständnis für andere Zusammenhänge zu inspirieren. Filmtheorie wäre eine weitere vernachlässigte Variante.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
Am 20.1.2018 um 14:23 schrieb cinerama:

Werbeschaltung... 70mm...

DSC_2448.JPG

 

Danke für den Tipp!!

 

Schön das die dort trotzdem mit Film noch etwas weitermachen, auch wenn nichts mehr neues kommen wird.

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Kofi:

 

Danke für den Tipp!!

 

Schön das die dort trotzdem mit Film noch etwas weitermachen, auch wenn nichts mehr neues kommen wird.

 

Hast Du ein anderes Modell Glaskugel als ich?

 

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb showmanship:

Hast Du ein anderes Modell Glaskugel als ich?

Nun, kann ich nicht sagen. Kenne Deine Kugel  ja nicht.

Meine ist eher nicht sphärisch, mehr flach, mit LED Beleuchtung, auch eher träge und so.

 

Aber als Orient Express dort lief, sagten die vor Ort, das dies die letzte neue Produktion sein wird, welche 

hierzulande in dem Format kommt.

Deshalb war ich Froh, das die jetzt "wenigstens" noch Klassiker in 70 mm zeigen...

 

Was gibt denn Deine Kugel so her?

Geschrieben (bearbeitet)
vor 13 Minuten schrieb Kofi:

 

Aber als Orient Express dort lief, sagten die vor Ort, das dies die letzte neue Produktion sein wird, welche 

hierzulande in dem Format kommt.

 

Zitat von www.kinokompendium.de:

(vom 20.01.2018)

 

 

Eine echte Sensation in der deutschen Kinolandschaft: Ab Freitag den 26. Januar gibt es mit der Aufführung des Klassikers 'Lawrence of Arabia' in OV im Zoo Palast Saal 1 einen zweiten 70mm-Projektor. Hierzu das Statement der Theaterleitung: "Tatsächlich haben wir nach dem Erfolg von 'Mord im Orient Express' in Saal 2 einen weiteren Projektor installiert, so dass wir dauerhaft in der Lage sind in zwei Sälen 70mm Filme zu zeigen. Dies gibt uns bei der großen Differenz der Kapazitäten nun die Möglichkeit relativ spontan auf die Besuchernachfrage zu reagieren, darüber hinaus können wir den 70mm Titeln auch eine längere Laufzeit im Zoo Palast ermöglichen."

 
Bearbeitet von showmanship (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 14 Minuten schrieb Kofi:

Aber als Orient Express dort lief, sagten die vor Ort, das dies die letzte neue Produktion sein wird, welche 

hierzulande in dem Format kommt.

 

 

DEATH ON THE NILE ... wieder Michael Green als Drehbuchautor nach Agatha Christie Roman ... wieder Kenneth Branagh als Regisseur ... wieder 65mm ... wieder 70mm Kopien ... 70mm is not going to die!!

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb Kofi:

 

Deshalb war ich Froh, das die jetzt "wenigstens" noch Klassiker in 70 mm zeigen...

 

Da war ich auch froh, als es im Schwester-Kino dieser Kinofirma am Zoo, der AFL am Kurfürstendamm, nach anderthalb Jahren guten Zuredens gelang, 2010 eine Klassiker-Reihe aufzuschwatzen und wir unsere Filmkopie "Lawrence of Arabia" in der 70mm-Fassung von 1989 dorthin verfrachteten. Ein zweites Archiv drängte dort auch hinein, aber nach zwei Saisons und vielen Filmrissen dann der abrupte Wechsel vom 70mm-Film zum Blu-ray-Repertoire. Nur der "Paukenschlag" der neuen Klasse-Reihe machte Schlagzeilen (siehe anbei), und 70mm war wohl nur als Anwärmer, als Marketing-Gag verstanden worden.

 

Bei der erwaehnten "Sensation in der deutschen Kinolandschaft" wurde in dem Sinne wenig neu angeschafft, sondern zwei Altprojektoren der Vorbetreiberin UCI Kinowelt wurden auf Bitten der Filmfestspiele übernommen. Einer von diesen wurde nicht nach dem Erfolg von "Orientexpress" ins kleine Kino verfrachtet, sondern vor dem Filmeinsatz, welchem man vermutlich keinen Riesenerfolg zutraute, zumal fast zeitgleich ein "Star Wars"-Film eingesetzt werden musste. Auch hier sind die Angaben des Pächters des Zoopalastes ganz schön gemogelt, ebenso wie die beschworene Bildbreite von 22 Metern, die es dort niemals gegeben hat - ebenso übertrieben die "8" Oscars für "Lawrence of Arabia" oder gar ein 70mm breites Negativ (-> 65mm ist der Standard).

Daran merkt man dann schon, dass die Hausverantwortlichen in anderen Branchen als der Filmbranche aufgewachsen sind, und dass ein Grundstock für die Herausbildung von Festivals oder filmkultureller Aufbauarbeit nie als Betriebsziel gesehen worden ist. Das gilt ebenso für die technische Vorbereitung, zumal ein dauerhaftes Bildflimmern auf der einen Maschine (jetzt ins kleinere Kino verfrachtet) und die Bildstandsschwankung auf der anderen Maschine als "normale Eigenschaft des analogen Films" entschuldigt werden, wie es jedes Mal wieder auf Nachfrage hin geschieht. Spätestens dann, wenn dieser Normalfall zu einem Totalausfall der Vorführanlage von einer ganzen Woche führt (siehe "Mord im Orientexpress"), wonach man digital weiter spielte und weiterhin Tickets für eine 70mm-Veranstaltung verkaufte, fällt auch dem wohlwollendsten Cineasten auf, dass eigentlich die Grenze erreicht ist. Einige hier im Forum und auch auf vielen Facebook-Seiten nannten es verständlicherweise Betrug.

 

Man wäre ja gerne nachsichtiger mit kleinen Fehlern, die hier wie dort immer passieren können, aber dieses Haus schwimmt im Geld.

 

Trotzdem geschäftlich gerissen, zwei Stätten mit 70mm auszustatten, weil auf diese Weise Delphi-Filmpalast am Zoo ( und auch andere Berliner Staetten) nie wieder an einen 70mm-Neustart gelangen. Diesen Vorzug hatten auch 1965 Royal Palast + City um Europa Center, weshalb der ebenfalls für 70mm ausgestattete Titania Palast kurz danach schloss und auch nicht mehr das MGM Theater Kurfürstendamm die MGM-Produktionen "Doktor Schiwago", "In den Schuhen des Fischers" oder "2001: Odyssee im Weltraum" erhielt - und 1977 schloss. Zu jenen Zeiten waren 70mm-Auswertungen erfolgreicher als heute und auch die Projektionsqualität gepflegter.

 

Weiters sind die letzten Beispiele des Formats, u.a. "Mord im Orientexpress" und "Lawrence of Arabia", mit starken Verlusten von einem digital erstellten Negativ fabriziert und in leider keinem einzigen Punkt mit der spektakulären Qualität der in den 1960er Jahren hergestellten 70mm-Kopien vergleichbar.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb showmanship:

Zitat von www.kinokompendium.de:

Eine echte Sensation in der deutschen Kinolandschaft: ... 

"können wir den 70mm Titeln auch eine längere Laufzeit im Zoo Palast ermöglichen."

 

vor 11 Stunden schrieb preston sturges:

...wieder 70mm Kopien ... 70mm is not going to die!!

Wow,

das gibt ja wirklich Anlass zur Hoffnung :611_projector::7_sweat_smile:

Danke für die Infos!

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb cinerama:

...auf diese Weise Delphi-Filmpalast am Zoo ( und auch andere Berliner Staetten) nie wieder an einen 70mm-Neustart gelangen.

Mann, ich sollte hier öfter lesen.

Mir sind nur die vier "letzten" Neustarts in Berlin im Zoopalast aufgefallen.

Welche Starts hatten Delphi-Filmpalast und andere Berliner Stätten so in den vergangenen 15 Jahren,

seit dem ich das etwas verfolge?

Geschrieben (bearbeitet)

Die letzten 15 Jahre: Defakto nichts. 1965 lief dort noch einmal mit LORD JIM ein klassischer 70mm-Film in Premiere, aber in den 1970er Jahren bis 1980 mithin sehr viele Reprisen. 1983/84 wechselte die Betreiberin, die sich für die Speerspitze der Programmkinobewegung hielt und derartige Filme als Sandalen und Schinken auf die Müllkippe verwünschte. Seine letzten 70mm-Premierenkopien hatte Delphi-Flmpalast mit COBRA VERDE und REVOLUTION in den Jahren 1988 und 1986, wo der Verleih wohl mächtig nachgeholfen haben muss.

 

Es wurde, nachdem seit 2014 mit dem Revival des Zoopalastes (seit den 70mm-Einsaetzen von INTERSTELLAR, DUNKIRK oder HATEFUL 8), auch Delphi Filmpalast in den Fokus gezogen.

Aber mit der Doppelspielstätte am Zoo und dessen Möglichkeit zur Prolongation sehe ich nicht den kleinsten Spielraum. Zusätzlich liegt das Haus in der Kantstraße von den Besucherzahlen her weit im Schatten des Zoopalastes, was in den glorreichen 50er und 60er Jahren natürlich anders war. Dagegen aufzuholen war nur noch möglich, in dem ein neues Arthouse-Center, das Delphi Lux mit 7 relativ kleinen Saelen in Parkgaragen realisiert wurde und sehr erfolgreich agiert. Damit aber ist der Markt in Charlottenburg endgültig saturiert.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Es gab seit Anfang der 90er, Digitalton war Standard, und 70 mm überflüssig, keine Neustarts meh

diesem Format. Einige wenige Kopien liefen in Festivals und besonderen Kinos, aber an Massenstarts oder Regeleinsätze dachte niemand mehr.

Delphi ist allerdings in Berlin das einzige Kino, welches überhaupt noch 70 mm zeigen könnte, weil dort 2 funktionsfähige Bildwerfer, Überblendbetrieb, Panastereo mit Datasat Erweiterung vorhanden wäre. Die anderen Zoobereichstheater verfügen über die im Nach-Filmzeitalter erforderliche Überblendanlage nicht, und auch die Magnettonwiedergabe wäre dort wohl kaum möglichg.

Der große Saal im Zoo hat zudem nicht gerade ein gutes Soundsystem, Dialogverständlichkeit ist dort nicht nur schwerlich gegeben. Die hier weiter oben erwähnten

Quote

Hat "155 000 Watt, damit könnte man die Waldbuehne beschallen...DAS ist 3D für die Ohren"

können ja nur Tiefbass und Druck bedeuten. Im Bereich der Mitteltöne und Hochtöne würde sich der Betreiber mit staatsanwaltlichen Untersuchen wegen gefährlicher Körperverletzung ausgesetzt sehen.

Diese Leistungsangabe bezweifele ich. Um das zu überprüfen, reicht es eine 250 lbs Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg hinter der Bildwand zu zünden. Die erzeugt keine 155000 Watt Schalldruck. Wenn das Kino dann noch steht, dann glaub ich diese Angabe. Ansonsten sind solche "Fabelwesen" von Leistungsangaben  wie bei Gymnasiasten zu betrachten, bei denen jeder davon ablenken möchte, dass er eigentlich am Pissoir den kürzeren ziehen würde.

Im Delphi gibt es ein brauchbares Tonsystem, werblich auswerten muß das dort keiner, weil halt normaler Standard. Und das wird regelmäßig erneuert und erweitert, im Sinne der Zuschauer.

 

 

-St

Bearbeitet von stefan2 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Premierenstarts eigentlich auch nach Einführung der filmbasierten Digital-Tonsysteme noch präsent: TITANIC, Wiederaufführung MY FAIR LADY, INDEPENDENCE DAY, GODZILLA, Wiederaufführung von VERTIGO, HATEFUL 8, THE MASTER, INTERSTELLAR, Wiederaufführung von 2001: A SPACE ODYSSEY, ARMAGEDDON, DUNKIRK, MURDER ON THE ORIENTEXPRESS, WONDERWOMAN, INHERENT VICE, PHANTOM THREAD u.a. (70mm Imax hier nicht aufgelistet).

 

Delphi Filmpalast ist das einzige Kino, das noch 70mm spielen könne? 

Den Maßgaben des Formats nach (Bildseitenverhältnis, Schnittbreite des Wiedergabefilms, Anzahl der Lautsprecher oder zumindest Verstärker) können Berlinale Palast, Arsenal, Haus der Kulturen der Welt (wenn nichts verändert wurde), Zoo Palast 1 und Zoo Palast 2, Astor Filmlounge, Urania, Kino International, CineStar 8 (sofern nicht zurückgebaut wurde), also insgesamt neun weitere Spielstätten den Plastikstreifen abspielen.

Davon unbenommen ist richtig, dass das Soundsystem im Zoo Palast entweder wie Betrug oder Selbstbetrug daherkommt (aber "wiedergeben" kann man dort 70mm DTS wie auch Maggnettonfilm), richtig zu erwähnen die eingeschnürte Akustik und der handtuch-lange Saal des Delphi mit Steilprojektion, unerfreulich die Kontrastminderung im International, zutreffend die Stabilitätsprobleme in der Bildbühne auf den Urania-Bildwerfern, abenteuerlich die Filmtelleranlage, Kaschierung und Steilprojektion in Astor Filmlounge undsoweiter. "Abspielen" können sie alle. Premieren laufen aber nur in Zoo 1 angekoppelt an Zoo 2. Zoo Palast hatte in den 1960er Jahren bildlich und tonlich die hochwertigste Wiedergabeanlage, und auch der Bildeindruck war größer als heute!

 

Es gibt  noch eine weitere Spielstätte. Nicht für Premieren, möglicherweise aber für Reprisen nutzbar.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb stefan2:

[...]

Der große Saal im Zoo hat zudem nicht gerade ein gutes Soundsystem, Dialogverständlichkeit ist dort nicht nur schwerlich gegeben. Die hier weiter oben erwähnten

können ja nur Tiefbass und Druck bedeuten. Im Bereich der Mitteltöne und Hochtöne würde sich der Betreiber mit staatsanwaltlichen Untersuchen wegen gefährlicher Körperverletzung ausgesetzt sehen.

Diese Leistungsangabe bezweifele ich. Um das zu überprüfen, reicht es eine 250 lbs Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg hinter der Bildwand zu zünden. Die erzeugt keine 155000 Watt Schalldruck. Wenn das Kino dann noch steht, dann glaub ich diese Angabe. Ansonsten sind solche "Fabelwesen" von Leistungsangaben  wie bei Gymnasiasten zu betrachten, bei denen jeder davon ablenken möchte, dass er eigentlich am Pissoir den kürzeren ziehen würde.

 

Noch schlimmer als die, die solches eingebaut haben oder dafür noch bezahlt haben, ist die feuilletonistische Presse. Sie lässt sich mit jeder Fake Story füttern und erfindet noch welche hinzu. Der Betreiber dieses Kinos beabsichtigt nun für seine Mitarbeiter die Einführung eines "Kino-Abiturs" laut Filmecho/Filmwoche. Das wird dann die größte Fake-Agentur der Republik? Noch nie wurde zu 70mm-Vorführungen so viel geschrieben wie heute, noch nie war man vor den Qualitätsmerkmalen eines immersiven 70mm-Films so weit entfernt wie heute. Das versetzt einen in groesstes Staunen.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb cinerama:

Die letzten 15 Jahre: Defakto nichts. 1965 lief dort noch einmal mit LORD JIM ein klassischer 70mm-Film in Premiere, aber in den 1970er Jahren bis 1980 mithin sehr viele Reprisen.

 

Im Jahre 1965 lief im Delphi nicht LORD JIM, sondern seit 23. Dezember 1964 (Premiere) bis 23. Dezember 1965 MY FAIR LADY. Nur an den sogenannten "Stillen Feiertagen" kamen feiertagsfreie Filme aus dem Warner Brothers Verleih zum Einsatz (z.B. James Dean-Filme). Am 25. Dezember 1965 kam dann mehrere Wochen der Film DAS GROSSE RENNEN RUND UM DIE WELT zum Einsatz, ebenfalls  von WB.

 

Also LORD JIM muss in dieser Zeit woanders gelaufen sein.

 

Bauer U 2

Bearbeitet von Bauer U 2
Schreibfehler (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
Zitat

155 000 Watt, damit könnte man die Waldbuehne beschallen.

Ich meinte mal gelesen zu haben, das die Waldbühne nur 30 Watt Verstärker in den 50er Jahren hatten. Im Cinerama Atrium in Stuttgart hatten die in den 60er Jahre auch nur pro Kanal 30 Watt höchstens 40 Watt Enstufen und das klang toll, trotz Röhrentechnik und 100 Volt Übertrager. Auch der Bildeindruck von Todd AO, Super Panavision oder Technirama 70 mm war ein ganz anderer als alle heutigen hochgelobten 70 mm Werke im Kino!

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Bauer U 2:

 

Im Jahre 1965 lief im Delphi nicht LORD JIM, sondern seit 23. Dezember 1964 (Premiere) bis 23. Dezember 1965 MY FAIR LADY. Nur an den sogenannten "Stillen Feiertagen" kamen feiertagsfreie Filme aus dem Warner Brothers Verleih zum Einsatz (z.B. James Dean-Filme). Am 25. Dezember 1965 kam dann mehrere Wochen der Film DAS GROSSE RENNEN RUND UM DIE WELT zum Einsatz, ebenfalls  von WB.

 

Also LORD JIM muss in dieser Zeit woanders gelaufen sein.

 

Bauer U 2

 

Oh, danke vielmals! Dein Live-Gedaechtnis ist unersetzlich.

Zur Strafe muss ich wohl das Berliner Premieren-Kino jetzt herausfinden, anbei leider nur die LORD JIM-Annonce der Nachspieler, wie es scheint.

Sogar noch 1969 eine 70mm-Premiere im Delphi, 4 Jahre nach Eröffnung von Royal Palast und City im Europacenter, die fortan das meiste an sich zogen.

 

Und ein Zitat aus der aktuellen Delphi-Website:

 

"In diesen sehr problematischen Jahren besinnt sich Jonigkeit auf seine alten Erfolge und wiederholt die Klassiker. Natürlich passen die Sandalenfilme nicht mehr in die Zeit. Wer geht in den Siebzigern schon ins Kino, um Ben Hur oder Cleopatra zu sehen?"

 

Zitat Ende.

 

Heute sind es die Festivals, die weitermachen. Oft schoenere Spielstätten, aber gealterte Filmkopien.

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