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70 mm - Vorführtermine (In- und Ausland)


cinerama

Empfohlene Beiträge

@rene rossi und Atrium,

 

wie @cinerama schon sagte:

 

Es ist nicht anzunehmen, dass die folgenden Kopien so bald wieder in Deutschland zu sehen sein werden:

 

Khartoum

Lord Jim

Ben Hur (bitte jetzt nicht sagen Gottseidank)

Voina i mir

Lawrence of Arabia

 

Dazu noch 5 Filme aus skandinavischen Archiven und die Fox-Filme in großer Zahl und mit Ausnahme der Nichtberücksichtigung von The Agony and the Ecstasy in meines Erachtens gelungener Kopienauswahl.

 

Das wird es vielleicht in dieser Zahl weltweit nie wieder geben, in Deutschland sicherlich nicht. Und auch wenn man bei der Auswahl von Filmen und Kopien einiges anders hätte machen können ist doch genug zu sehen was die Reise lohnt. Seien wir also optimistisch, dass bis zur ersten 70mm-Vorstellung im International die Anlage so läuft wie es die gezeigten Filme verdienen :)

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Nachtrag Presseschau 4.2.09:

 

Michael Althen in der FAZ:

 

http://www.faz.net/s/Rub1F6F01507B4F465...googlefeed

 

Insbesondere:

 

 

Dies ist der letzte Seufzer eines Sauriers, ein letztes Aufbäumen einer aussterbenden Gattung, die eigentlich schon nicht mehr existiert, aber von der Berlinale quasi als Jurassic Park wiederbelebt wird, während gleichzeitig immer mehr Filme auf dem Festival von digitalen Servern projiziert werden. Im Zeitalter von Streaming und Downloads, von YouTube und iTunes gibt es kaum einen größeren Anachronismus, als sich 70-mm-Filme in einem Kinosaal anzusehen – man kann es natürlich auch Luxus nennen. Überall geht es nur noch um die digitale Komprimierung von Daten – hier erlebt man analoges Filmemachen auf dem Höhepunkt seiner Verschwendungssucht.

 

 

und

 

 

Was diese Retrospektive wie ein Phantomschmerz begleitet, ist die Erinnerung daran, dass die Berlinale einst auch im Royal-Palast im Europa-Center stattfand, der von 1965 an ein legendäres 70-mm-Uraufführungskino mit der größten Leinwand Europas war: 32 Meter breit, 13 Meter hoch, Krümmung 120 Grad. (Zum Vergleich: Die Leinwand im International misst 17 mal 9,2, die im Cinestar 8 17,7 mal 7,4 Meter.) Der Royal-Palast hat die Retrospektive, die in ihm ihre natürliche Heimat gehabt hätte, nicht mehr erlebt. 2003 wurde er stillgelegt, 2006 abgerissen – heute befindet sich dort ein Elektromarkt, der DVDs und Blu-rays anbietet, mit denen man von einstiger Größe träumen kann.
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am 21.1.2009 wurde festgestellt, daß kein 70mm- vorführer vorhanden ist, der sich "traut", die retro zu spielen.

 

Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Die Hausvorführer können das doch problemlos selber machen. Wo gibt's da ein Problem? Als ob es ein großes Geheimnis wäre, 70mm zu spielen. Sauber überblenden muß der Mann können.

Natürlich muß man jede Kopie wie ein rohes Ei behandeln - aber gerade bei der Retro gilt das für jede Kopie. Egal welchen Formats. Das sind fast immer wertvolle Unikate.

Einem Vorführer, der nicht ordentlich mit Kopien umgeht, dem würde ich auch keine billige 35mm-Massenkopie in die Hände geben.

 

Im International arbeiten meines Wissens erfahrene Kollegen. Da sollte nix schiefgehen!

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Als ob es ein großes Geheimnis wäre, 70mm zu spielen. Sauber überblenden muß der Mann können.

 

Meiner Anschauung nach trennt sich da schon Spreu vom Weizen - es ist ein Riesenunterschied, eine "normale" Festivalvorstellung, meist zumindest teilautomatisiert zu fahren, oder "roadshowmäßig" mit Pomp und Gloria (=überlegte Lichtregie, Curtain Call etc.) zum Gelingen des 70mm-Erlebnisses seinen Teil beizutragen. Wenn der Hauptfilm einmal läuft, dann muß er nurmehr brav überblenden können. Spätestens bei der Entr'acte-Musik und dem zweiten Vorhangeinsatz gibt es dann wieder einige Möglichkeiten, die Vorstellung ordentlich zu verhauen.

 

Eine "gelungene", runde Vorstellung merkt das Publikum nur unterbewußt, Fehler und Unstimmigkeiten werden aber bewußt wahrgenommen. Für mich einer der Hauptsätze unserer Kunst (gleich nach "Schicht zum Licht...").

 

lG,

Flo

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Oh ja, obiges Zitat sticht tief ins Herz, selbst noch in den letzten Atemzügen:

 

Nachtrag Presseschau 4.2.09:

 

Michael Althen in der FAZ:

 

http://www.faz.net/s/Rub1F6F01507B4F465...googlefeed

 

Was diese Retrospektive wie ein Phantomschmerz begleitet, ist die Erinnerung daran, dass die Berlinale einst auch im Royal-Palast im Europa-Center stattfand, der von 1965 an ein legendäres 70-mm-Uraufführungskino mit der größten Leinwand Europas war: 32 Meter breit, 13 Meter hoch, Krümmung 120 Grad. (Zum Vergleich: Die Leinwand im International misst 17 mal 9,2, die im Cinestar 8 17,7 mal 7,4 Meter.) Der Royal-Palast hat die Retrospektive, die in ihm ihre natürliche Heimat gehabt hätte, nicht mehr erlebt. 2003 wurde er stillgelegt, 2006 abgerissen – heute befindet sich dort ein Elektromarkt, der DVDs und Blu-rays anbietet, mit denen man von einstiger Größe träumen kann.

 

Gerade eben im CineStar erlebt: es liefen sich die noch lebenden ROYAL PALAST-Veteranen über den Weg - viele Jahre nicht gesehen - und warfen sich alle den selben Satz zu: "Ja, eigentlich müssten wir jetzt im ROYAL PALAST und nicht hier sitzen!".

Dort lief seinerzeit auch die deutsche Premiere von MEINE LIEDER MEINE TRÄUME ("The Sound of Music").

Positiv verblieb nur: "Wenigstens hat das Ding [CineStar 8] einen Vorhang."

 

Zwingt man sich dazu einzugestehen, daß nicht alle zeitgenössischen Todd-AO-Häuser die Dimensionen des ROYAL-PALAST-Tempels aufwiesen, hätte man sich mit der heutigen Vorführung von THE SOUND OF MUSIC durchaus anfreunden können.

Die Scope-Breite der Bildwand wurde etwas zugefahren (ich schätze auf 15 - 16 Meter) und wie erwartet stimmte auch das Seitenverhältnis endlich einmal.

Die Krümmung der Bildwand ist jedoch sehr gering.

Der Eindruck der Umkopierung von 2002 war lange nicht so vom Original abgewichen wie nach der letzten Sichtung vor anderthalb Jahren (offenbar eine andere Kopie!).

Ein wenig körniger als die Originalkopie von 1965, und der Ton wiederum von Magnetton auf dts umgespielt und irgendwie entrauscht.

Da der Film bei Aufnahme stark gefiltert wurde, ist er auch kein Paradebeispiel für "The Window of the World"-Erlebnisse, und das alte Filmkorn ist nach der Umkopierung jetzt etwas stärker in den Vordergrund gerückt, dagegen die Farben etwas müder geworden.

 

Der Film kam heute abend als Unterhaltungsprodukt beim Publikum gut an, auch beim deutschen, was sogar deutungsbedürftig wäre.

 

Umkehrt also zum Verlust des Pompösen und Glänzenden (die grossen Panorama-Paläste und die dort fast "hauseigenen", handverlesenen Direktkopien der damaligen 70mm-Regisseure) bewegen in der Miniatursphäre der heutigen Kaufhauskinos (CineStar 8.) plötzlich deren Repliken mitsamt ihren leicht altbackenen Filminhalten und Evergreens die Herzen der Zuschauer, für die kein Berliner Kino der letzten 28 Jahre mehr zuständig sein wollte.

Vielleicht auch Ausdruck der Furcht vor der drohenden Wirtschaftskrise etwa, vor der man sich noch vorher etwas gönnt?

 

Darum sind auch die Rezensenten unerwartet wohlwollend (und bis auf einige Schnitzer ist den Reportagen eigentlich durchgängig die innere Beteiligung anzumerken), da sie das Drama und den Bedeutungsverlust der Kinostätten jetzt verstanden haben. Die einstigen Kritiker kehren daher den Paradigmenwechsel der modernen Medien- und Kinowelt gegen die große Kinooper der Sixtees, was man beinahe hätte voraussehen können.

 

Das ist also die späte Rache des verschmähten Todd-AO-Films: jetzt ist er in der Krise zurückgekehrt, bisweilen etwas lädiert zwar, aber als recht sonorer Zeuge gegen die mediale Kakophonie auf allen Kanälen und Bildschirmen dieser Welt.

 

Kann einem nur recht sein. :D

 

es ist ein Riesenunterschied, eine "normale" Festivalvorstellung, meist zumindest teilautomatisiert zu fahren, oder "roadshowmäßig" mit Pomp und Gloria (=überlegte Lichtregie, Curtain Call etc.) zum Gelingen des 70mm-Erlebnisses seinen Teil beizutragen. Wenn der Hauptfilm einmal läuft, dann muß er nurmehr brav überblenden können. Spätestens bei der Entr'acte-Musik und dem zweiten Vorhangeinsatz gibt es dann wieder einige Möglichkeiten, die Vorstellung ordentlich zu verhauen.

 

Eine "gelungene", runde Vorstellung merkt das Publikum nur unterbewußt, Fehler und Unstimmigkeiten werden aber bewußt wahrgenommen. Für mich einer der Hauptsätze unserer Kunst (gleich nach "Schicht zum Licht...").

 

lG,

Flo

An dem Punkt muß im CineStar noch etwas geübt werden.

Das kam leider gar nicht rüber, trotz sauberer Vorführung.

1 Karte ist noch zu vergeben für OPTIMISTISCHE TRAGÖDIE - "Optimistitscheskaja Tragedija" (UdSSR 1963, , schwarz-weiss) für Samstag, 7.2.2009, 11.00 Uhr im 'Kino International'. Kontakt: 0177-8531571

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WIDER DIE 70mm-NASERÜMPFER

(Zu Georg Seeßlens Artikel BREIT GEGEN DIE WAND im "Freitag" vom 4.2.2009)

 

Vorab: Eigentlich fand ich Georg Seeßlen Kritiken oft interessant. Aber dieser Artikel ist ein Musterbeispiel für die Naserümpferei über 70mm. Wenn man als Kind oder Jugendlicher ein bestimmtes unterhaltsames Buch in einer Bibliothek oder Buchhandlung wünschte, hatte man es manchmal mit Erwachsenen zu tun, die erst einmal die Nase rümpften. Bei Filmkritikern finde ich das völlig unangebracht.

In Seeßlens Artikel fehlt kein Versatzstück, das uns die 70mm-Hasser seit Jahrzehnten herunterbeten. Und dies in der Regel wenig kenntnisreich!

 

Die Kritik strotzt vor technischen Fehlern. Es beginnt mit dem Link, der CinemaScope nennt, dabei handelt es sich um eine Retrospektive zum Thema 70mm.

Statt "Technoscope" muß es heißen Techniscope, und das entstand übrigens nicht in den 70er, sondern in den 60ern.

BEN-HUR wurde nicht in Ultra Panavision gedreht, sondern in MGM Camera 65. Die Breite (1:2,76) ist jedoch identisch. Im Format 1:2,76 wurden nur 8 Filme gedreht. So ist Seeßlens Vorwurf, ein Großteil der 70mm-Kopien seien beschnitten herausgekommen, einfach falsch.

Auch erkennt man selbst auf einer gut gezogenen 35mm-CinemaScope-Kopie eines 70mm-Films häufig noch Qualitäten des ursprünglichen Großformats.

RAINTREE COUNTY lief übrigens nur in CinemaScope, dafür lief BEN-HUR jahrelang.

Es heißt übrigens nicht 70mm-Panavision, sondern "Super Panavision 70". Leider haben die Filmfirmen hier selbst oft genug wirre Formatangaben in ihren Filmen.

Koyaanisqatsi ist übrigens kein 70mm-Film.

Bei dieser kurzen Aufzählung der Fehler möchte ich es belassen. Details sind seit Jahren exakter im Internet beispielsweise im "American Widescreen Museum" oder bei "In 70mm" nachzulesen.

 

Seit Jahrzehnten schreiben Kritiker, daß das Fernsehen "schuld" am Breitwandfilm sei. Tatsächlich gab es seit Anbeginn unterschiedliche Formate, ein größerer Schub an Breitformaten kam bereits in den 30er Jahren, dann in den 50ern. Interessanter liest sich das bei John Belton: Die Freizeitgewohnheiten der US-Amerikaner nach dem 2. Weltkrieg hatten sich massiv verändert, u.a. gründete man vermehrt Familien, zog auf Land, kaufte Häuser und Autos.

 

Das Format 70mm über die Malerei zu geißeln halte ich auch für einen Fehlgriff. Malerei ist zum einen ein völlig anderer Bereich. Dort dürften Formate wie 1:1,33 oder 1:1,375 eher die Ausnahme sein. Picasso wählte für den zweiten Teil seines Filmes mit Clouzot sogar bewußt CinemaScope.

Außerdem frage ich mich, hat Seeßlen noch nie etwas von Panoramen gehört? Im übrigen ist 70mm mehr als nur ein breiter Rahmen.

Ein "Normalformat" gab es seit Anbeginn der Filmgeschichte erst mal gar nicht. Stattdessen gab es ein Sammelsurium großer, kleiner und sogar schon einige breitere Formate als das sehr kleine Guckkastenformat von Edison, das sich später durchsetzte.

 

Skandalös teuer sei 70mm, schreibt Seeßlen. Wenn das ein seriöses Kriterium sei, dürfen wir uns gewisse Machwerke der Filmgeschichte nicht antun. Galerien, Museen und Schlösser müßten wir meiden. Gegen CLEOPATRA war Neuschwanstein sicher ein Wandlitz. Dagegen müßte man jeden Youtube-Spot, der nur mit einem Handy aufgenommen ist, verteidigen...

Einem Format ideologische Verhaftetheit anzulasten ist billige Sophisterei. Oder läßt sich etwas daraus schließen, daß JUD SÜSS und BIRTH OF A NATION, zwei rassistische Filme, in 35mm gedreht wurden, während in 70mm dagegen EXODUS und PORGY AND BESS vorliegen?

 

Natürlich dominieren in 70mm gewisse Genres. Aber den Vorwurf der Kollossalschinken ist einfach zu abgegriffen. Was kennt Herr Seeßlen eigentlich? Mittlerweile gibt es sogar einen Essayfilm französischer Herkunft oder einen norwegischen Experimentalfilm rund um einen Fjord.

PLAY TIME von Tati ist genausowenig ohne 70mm zu denken wie die LAWRENCE OF ARABIA, RYAN'S DAUGTHER oder die WEST SIDE STORY. (Ich habe nur mal meine Lieblinge genannt, die auch nach mehrfachem Sehen immer noch standhielten!)

 

Was Seeßlen zu Cinerama beklagt, ist übrigens auch falsch. THIS IS CINERAMA war trotz kleiner Produktionsfirma, die nichts mit Hollywood zu tun hatte, von Anfang an ein Riesenerfolg. Gleich nach der Premiere 1952 gab es zahllose Pläne für Spielfilme, Musicalverfilmungen etc. Leider ging man erst ein Jahrzehnt daran, zwei Spielfilme herzustellen und setzte auf die billigeren Travelogues (Reise-Dokumentarfilme).

 

Seeßlen beklagt, daß Cinerama seine Zuschauer umzingle. Was beabsichtigt das Kino denn sonst? Das war bereits der Anspruch der allerersten Filme, von der ANKUNFT EINES ZUGES der Lumieres oder der kühn ausgestatteten Filme des Illusionisten Meliès.

Aber bei Cinerama geschah dies nicht nur mit einer gewölbten 146-Grad-Leinwand sondern auch mit 7 Magnettonspuren, damals eine Neuerung, so daß man auch akustisch beeindruckt wurde. Die Negative für Cinerama waren zusammen genommen sechsmal so groß wie das Normalformat und liefen mit 26 Bildern/Sekunde, also erhöhter Geschwindigkeit. Die Cinerama-Filme liefen in Farbe – also alles Neuerungen, die damals Sensationen waren. Jahrelang kann und konnte man in Bradford in Nordengland THIS IS CINERAMA und HOW THE WEST WAS WON im originalen 3-Streifen-Verfahren sehen. Wer je Cinerama gesehen hat, kann bei Imax nur gähnen.

 

Und auch hier muß ich Seeßlen widersprechen: Kenneth Branaghs HAMLET von 1997 war leider kein klassischer 70mm-Film.

Natürlich kann in jedem Format alles drehen, es ist nur eine Frage des Könnens. Es ist auch immer eine Frage der Kameraleute, Beleuchter und Ausstatter, was sie mit einem Format anfangen können. Oberflächige Fotografie, die immer nur auf eine Nase scharfstellt, ist freilich bei einem großen Bild für eine große Leinwand gedacht. Neuere 70mm-Produktionen halte ich weitgehend in dieser Hinsicht für mißlungen. Dies ist kein Kulturpessimus sondern eine nüchterne Einschätzung dessen, was ich neueres in 70mm sehen konnte.

Klassische Fotografie bemüht sich um weitestgehende Schärfe. Klassische 35- und 70mm-Fotografie läßt Schauspieler in einem Raum agieren. Manche schneiden x-mal, wo andere dies mit wenigen Schnitten, behutsamen Einstellungen, Totalen und origineller Bildgestaltung hinkriegen. Deswegen werden Filme wie LAWRENCE OF ARABIA immer wieder mit Fotos beworben, die die weiten Wüstenlandschaften oder einfach nur Peter O'Toole mit brennendem Streichholz bei ausgestreckter Hand zeigen. Auf so etwas konnten Kameramänner, die auf 16mm oder Video schwören, nicht kommen.

 

Und wo wird eigentlich prächtig in 70mm gestorben? Die Willkürlichkeit der Argumente schlägt leider allzuhäufig auf ihren Autor zurück. Seit wann ist es denn ein Mangel, wenn auf einem Bild mehr als nur eine Bildinformation zu entnehmen ist? Vielleicht macht es manchmal auch den (Kunst-)Genuß aus, daß man mehr als einmal hingucken kann.

 

Vollends absurd wird es, wenn Seeßlen behauptet, das Kino verlöre durch Breitwand, selbst der alte abgerundete Schwarzweißfernseher sei dem überlegen. Das habe ich schon origineller, wenn auch nicht weniger übertrieben bei Kracauer gelesen, der den Schwarzweißfilm "natürlicher" empfand!

 

Was Gott Eisenstein durfte, ist dem Ochsen David Lean natürlich nicht erlaubt...

Ein Hamburger Filmkritiker hatte dafür eine extra Rubrik:

FILMVERÄCHTER!

Diesen Leuten ist Angst und Bange vor sinnlichen Eindrücken.

Und an ein "Leben im Normalformat" werde ich mich nie gewöhnen. Deswegen besitze ich keinen Fernseher, gehe lieber ins Kino und schaue Filme in 70mm oder Cinemascope.

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Zu Seeßlens Artikel im "Freitag":

 

Geschenkt, dass die Kritiker sich nicht 20 Jahre lang damit abgemüht haben, Belton und Carr auswendig zu lernen.

 

Was ich an Seeßlens Text schätze, ist z.B. die von ihm aufgeworfene Frage, ob die unterschiedliche Wahrnehmungweise zwischen 2.76:1 und 2,2:1 nur auf dem unterschiedlichen Bildseitenverhältnis beruht oder ob die anamorphotische Eigenschaft (geschenkt: F 1,25 statt 2) eine Qualität an sich ist.

 

In CT taucht nämlich ein erster Produktbericht über 2.4 : 1 LCD-Monitore auf...

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Hello, Thomas Hauerslev!

Enjoy the 70mm screenings in Berlin! This is one of the biggest celebrations of 70mm for years!

 

Berlin has become a 70mm-desert during the last 10 years as in most other german towns. There were no regular 70mm screenings anymore except the two Imax cinemas. Even one of the two has closed down and is now used as a theatre.

 

Still existing cinemas with 70mm equipment still in use:

 

Arsenal, Saal 1, Potsdamer Platz 2

Delphi, Kantstr. 12a

Filmpalast/now: metro Astor Film Lounge, Kurfürstendamm 225

International, Karl-Marx-Allee 33

Odeon, Hauptstraße 116 (Schöneberg)

Urania-Filmbühne, An der Urania 17

Zoo-Palast/UCI Kinowelt Zoo Palast 1

Berlinale Palast/Stella Musical Theater, Marlene Dietrich Platz (only temporary use)

Cinestar IMAX Theater, Potsdamer Str. 4 (IMAX!)

Cinestar 8, Potsdamer Potsdamer Str. 4

 

Demolished cinemas:

 

Royal-Palast and City/later Royal 1+2, Tauentzienstraße (Europa-Center), now Saturn Hansa store

MGM-Theater, Kurfürstendamm

Universum, new building as theatre Schaubühne am Lehniner Platz: once screened Cinerama & 70mm

 

Former cinemas:

Kosmos/Kosmos UFA Palast, Karl-Marx-Allee 131, now theatre (?)

Discovery Channel IMAX-Theater Berlin, now theatre

 

Temporary screenings were at:

Waldbühne, Glockenturmstraße (close to olympia-stadion) open air until 2003, had also 70mm screenings

Sportpalast (stadium), completely demolished, screened Cinerama, Cinemiracle and 70mm

 

This is no complete list. For information try the Berlin 70mm-film buffs or

http://www.kinokompendium.de/

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Very good Albert, I will use your information in my report from Berlin.

 

Maybe I will meet you next week? My daughter Maria (named after Maria in "The Sound of Music" of course) and I will be in Berlin Sun - Wed to see some Russian 70mm films and taste the local beer.

 

You are all welcome to send me reports from the 70mm Restrospective

 

send to:

 

thomas@in70mm.com or mr_in70mm@hotmail.com

 

Best from Thomas

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Sorry, Thomas, I could not go to Berlin!

Hope your daugther enjoys her father schlepping her to old 70mm movies. Enjoy Berlin, the russian rarities, Brownlows lectures and have a Rixdorfer Fassbrause (special Berlin Lemonade) instead of beer.

There is a mistake in my list: Filmpalast Berlin is now called Astor Film Lounge.

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LORD JIM war gestern eine sehr geniessbare Neukopierung mit der 65mm-Schärfe von 1965.

Schwankender Farb- und Helleichtkeitsausgleich, wie aus USA berichtet wurde, war in der Kopie nicht erkennbar.

 

BEN HUR wollte in der Kinematheks-Auswahlkopie niemand sehen und alle Heiligen und Zankhähne saßen lieber in der Kneipe. :lol:

 

Das CineStar 8 mit seiner fast völlig flachen Leiwand ist ja wohl gewöhnungsbedürftig. Warum die Kinemathek kein Interesse an Veränderung der Projektionsfläche hatte, mag mit Unkenntnis zusammenhängen.

 

Jedenfalls waren die Filme allesamt mal verortet in den bürgerlichen Panorama-Kulturen der letzten beiden Jahrhunderte. Dann muss man sie auch in der Weise projizieren, in der die Kinos einst extra hierfür eingerichtet wurden, und nicht in der riesigen Black-Box im SONY-Keller, die einen fast krank macht.

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Lord Jim: Beeindruckende Projektionsschärfe bis an den Bildrand - aber nach meinem Gefühl mit etwas zu viel Licht projiziert (unzureichende Farbsättigung in vielen Einstellungen, Bildwandflackern bei hellem Himmel). Den Ton (dts) fand ich leicht gruselig: zu laut wiedergegeben, vor allem aber in sich unharmonisch - so ähnlich, wie sich frühe Digitalisierungen vor zwanzig Jahren anhörten. Zu stark digital nachbearbeitet (entrauscht?)

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Lord Jim:... Den Ton (dts) fand ich leicht gruselig: zu laut wiedergegeben, vor allem aber in sich unharmonisch - so ähnlich, wie sich frühe Digitalisierungen vor zwanzig Jahren anhörten. Zu stark digital nachbearbeitet (entrauscht?)

 

Das dts ist eine !:1 Überspielung der vorhandenen Magnetmischung. Scharf und unharmonisch- kann das nicht auch auf die Kiotonanlage zurückzuführen sein?

 

St.

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LORD JIM:

Der Eindruck eines nicht 70mm Geschädigten:

Als ich im Saal platz genommen hatte (sehr schön mittig), wirkte die Leinwand auf mich sehr klein (ich war das erste mal in diesem Kinosaal) und ich dachte „na, da braucht man nicht viel zu erwarten“, aber als dann der Vorhang sich öffnete, wirkte die Leinwand sehr Imposant auf mich.

Gleich von Anfang an war ich von dem Film begeistert und da ich keine Vergleichs Erfahrungen aus der nahen Vergangenheit habe, kann ich nicht beurteilen, ob die Kopie tatsächlich sehr scharf ist.

Mir ist aufgefallen, dass nach dem ersten Aktwechsel das Bild sehr unscharf wurde.

Ein Bravo an den Vorführer, Er hat sehr schnell reagiert und kaum jemand im Saal hat es gemerkt. Denn es waren gerade sehr ungünstige Szenen zum Scharf zu stellen. Nach meiner Meinung hat der Vorführer es sehr gut gemeistert und auch sonst war nichts passiert.

Trotz allem, ein Tick an Unschärfe, blieb bei dem 2. Projektor den ganzen Film über.

Da frage ich mich, ob man tatsächlich alles an Schärfe aus dieser Kopie rausgeholt hat.

Vielleicht bringt der 2.Projektor nicht viel mehr Schärfe und wenn das so ist, wie gut war überhaupt der 1. Projektor?

Über den Ton kann ich mich nicht beklagen, da ich ja bei Klassikern nur ausschließlich an Mono Tonspuren gewöhnt bin, war das für mich ein Genuss.

 

Da ich den Film nur ein einziges Mal als Kind im Fernsehen gesehen hatte, war es wie eine Prämiere für mich und am Schluss konnte ich meine Tränen kaum zurückhalten.

Wenn einem im Kino die Tränen kommen, dann hat der Film den meisten auch sehr gut gefallen, daher war mein Eindruck absolut Positiv.

Jetzt freue ich mich auf Hello Dolly...

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Lord Jim:

Ein subjektiver Eindruck: Kann es sein, dass das Bildseitenverhältnis nicht richtig war? Ich hatte mehr den Eindruck von 1:1,85.

Vielleicht verklärt ja auch die Erinnerung an Präsentationen längst vergangener Zeiten und alles war in Ordnung.

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Das dts ist eine !:1 Überspielung der vorhandenen Magnetmischung. Scharf und unharmonisch- kann das nicht auch auf die Kiotonanlage zurückzuführen sein?

Ich gehe davon aus das für DTS die 6-Kanal-Cordbänder gefiltert und bearbeitet wurden, damit es dem rausch- und brummfreien Digitalton von heute gleicht. Was dann aus dem Nutzsignal rausgenommen wurde, könnte nur der beantwortet, der für die Bearbeitung der Tonspuren zuständig war.

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Das CineStar 8 mit seiner fast völlig flachen Leiwand ist ja wohl gewöhnungsbedürftig. ....

 

Haben die die extra für die Retro geliehen? :wink:

Schreibt man aber eigentlich mit "h"! :wink:

 

Ich finde das vorbildlich, dass die sich extra für die zwei Wochen noch eine Leinwand leihen.

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