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70 mm - Vorführtermine (In- und Ausland)


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Am wenigsten schaden die Transitspulen

 

Man kann sie für die Aufwicklung verwenden, aber als Abwickelspule sollten sie auf keinen Fall verwendet werden, weil sie auch ohne Grat eine Gefahr für die Filmkanten und besonders für Naßklebestellen bedeuten. Kommt noch Verformung hinzu, ist die Katastrophe programmiert. - Du weißt das natürlich, aber andere vielleicht nicht.

Geschrieben (bearbeitet)

Man kann sie für die Aufwicklung verwenden [Transitspuele], aber als Abwickelspule sollten sie auf keinen Fall verwendet werden, weil sie auch ohne Grat eine Gefahr für die Filmkanten und besonders für Naßklebestellen bedeuten. Kommt noch Verformung hinzu, ist die Katastrophe programmiert. - Du weißt das natürlich, aber andere vielleicht nicht.

 

Auch besse nicht als Aufwickelspule - denn unten walten die gleichen Zugkräfte wie bei der oberen Friktion, nur in umgekehrter Reihenfolge. Zwar läuft der Film nicht (wie etwa bei einer nicht fluchtend sitzenden Abwickelspule) aus der Trommelkanalrolle heraus, ab der Drall auf die untere Trommelkanalrolle und den linken oder rechten Spulenflansch setzt sich auch in der Aufwickelfunktion fort.

Hinzu kommt die Gefahr des Splittens om der unteren Trommelkanalrolle (die in der oberen Funktion als Abwickelspule weniger besteht) oder der Film klettert von unten nach oben (entgegen seiner Laufrichtung), gerade wenn die Spulenhälften nach innen verbogen sind und Film beim Aufwickelnblockiert wird.

 

Fazit: die Projektion mit der giftigen Zinkspule, sofern sie nicht verbogen ist, in Auf- wie in Abwickelfunktion ist die einzige halbwegs sichere Betriebsmethode beim 70mm-Film. Im Innbrucker Kino LEO habe ich daher die besten Erfahrnungen der letzten Jahre gemacht: einfach und sicher, statt teurer (Kinotonspule) und instabil.

 

Abenteuerlich ist übrigens der Tellerbetrieb, der bekanntich von den der La Fédération Internationale des Archives du Film (FIAF) angeschlossenen Kinos boykottiert wird.

 

So staunte mich die abstruse Bettel-Liste eines Fanboys im Nachbarthread ("70mm-Event"), der mit Wunschtiteln wie Farbkopien von RYAN'S DAUGHTER so wie BLACK TIGHTS jongliert, ohne sich über die betreffenden Archive und ihre Anforderungen an den Spulenbetrieb informiert zu haben. Dass dann im gleichen Bausch und Bogen so aussagekräftige und visuell atemberaubende (und in diesem Tellerkino sogar spielbare) Filme wie THOSE MAGNIFICENT MEN IN THEIR FLYING MACHINES, THE GREATEST STORY EVER TOLD in einer Ausschluss-Liste wie von linksliberalen Bildgungsspiessern kommentiert werden, hat mich dazu bewogen, solche Zusammenkünfte tunlichst zu meiden!

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Naja, nur weil man sich wünscht, etwas zu sehen, muß man noch keinen Finanzierungsplan und Liste von Kopienstandorten vorlegen. Ich hingegen habe nicht gegen die größte Geschichte aller Zeiten, konnte nach der ersten Viertelstunde immer hervorragend schlafen. Die Bibel wäre aber wegen der schönen Musik vorzuziehen.

Bearbeitet von Jeff Smart (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

@cinerama:

 

Auch besse nicht als Aufwickelspule - denn unten walten die gleichen Zugkräfte wie bei der oberen Friktion, nur in umgekehrter Reihenfolge. Zwar läuft der Film nicht (wie etwa bei einer nicht fluchtend sitzenden Abwickelspule) aus der Trommelkanalrolle heraus, ab der Drall auf die untere Trommelkanalrolle und den linken oder rechten Spulenflansch setzt sich auch in der Aufwickelfunktion fort.

Hinzu kommt die Gefahr des Splittens om der unteren Trommelkanalrolle (die in der oberen Funktion als Abwickelspule weniger besteht) oder der Film klettert von unten nach oben (entgegen seiner Laufrichtung), gerade wenn die Spulenhälften nach innen verbogen sind und Film beim Aufwickelnblockiert wird.

 

Ich denke, das hängt vom Projektor und der verwendeten Aufwicklung ab. Bei einer lastabhängigen Aufwicklung ist der Zug sicher geringer als auf den letzten 150 Metern einer Abwickelspule mit herkömmlicher Friktion. Auf eine einwandfreie (d.h.: nicht verbogene) Transit Spool wird sauber und glatt aufgewickelt, ebenso gut wie am exakt fluchtenden Umroller. Sinn der Transit Spools war es ja, überstehende Filmwindungen und deren mögliche Beschädigung beim Transport zu vermeiden.

 

Antwort auf die propagandistischen Einlassungen später im passenden Thread.

Geschrieben

o.k. ist das der Erfahrung nach nicht: denn die Grauguss-Spulen sind neben den Transportkisten auf dem Bild (Ausstreuung von Metall-Ionen) und der nicht vorhandenen Klimatisierung in der Schauburg Karlsruhe eine archivarische Zeitbombe: dann gibt es später mal den 1. Preis für die Katalyiserung des Vinegar Syndroms. ;-)

Vinegar Syndrom = Zersetzung der Triacetatunterlage, Schrumpfung, Wölbung und Verklebung der Filmschichten mit Rosastich und einem Schärfepumpen bei der Projektion.

Alles vermeidbar.

 

Solange man den Film nicht auf diesen Spulen lagert, sehe ich da kein Problem.

 

BTW: Die wiederholten Seitenhiebe auf die Schauburg zu jeder unpassenden Gelegenheit nerven langsam.

 

 

Vertikales Lagern von Magnettonkopien und Tonbändern: ein ziemliches No-go, liebe Kollegen! (Erdmagnetstrahlung.)

 

Mal abgesehen davon, daß Tonbänder in Archiven i.d. Regel problemlos vertikal gelagert werden, wäre bei einer Filmkopie wegen des Gewichtes eine vertikale Lagerung problematisch.

Das Erdmagnetfeld spielt hier aber keine Rolle. Wie auch?

 

 

Vor ein paar Jahren begannen wir mit der Umlagerung von Magnetton-Filmrollen auf 35mm und 70mm in anzufertigende Aktkartons und bei horizontaler Lagerung und 5 Grad Minus.

 

Da "Ihr" die Gefrierlagerung nicht selbst bezahlen müsst, kann man da natürlich leicht einen auf "dicke Hose" machen.

Warum darf Preston mit seinen Kopien nicht auch kostenlos ins Bundesfilmarchiv? Sind seine Kopien nicht auch erhaltenswertes Kulturgut?

 

 

Der Vorgang ist noch nicht abgeschlossen. Manches kommt zu spät: um 1 Monat zu spät (Umlagerung von DOKTOR DOLITTLE) oder um 40 Jahre zu spät, als man mit dem Einfrieren und Lagern in Kartons hätte beginnen sollen und keiner ahnte, dass man sich noch 2014 mit dem Format herumschlagen muss.

 

Soso, Du mußt Dich mit 70mm also "herumschlagen". Ich dachte, Du machst das aus Freude.

 

 

 

Während der Projektion also die Projektionsspulen von Philips EL 4070, die Grauguss-Spulen oder die Guss-Spulen von Technicolor, DeLuxe verwenden - aber bitte nach Möglichkeit nicht für Lagerungszwecke, das wäre keine gute Idee.

 

Also ist in Karlsruhe alles ok. Gut! ;-)

Geschrieben

Mal abgesehen davon, daß Tonbänder in Archiven i.d. Regel problemlos vertikal gelagert werden, wäre bei einer Filmkopie wegen des Gewichtes eine vertikale Lagerung problematisch.

Das Erdmagnetfeld spielt hier aber keine Rolle. Wie auch?

 

Ganz wichtig ist auch, vorher zu prüfen, dass es unter dem Lagerort keine Wasseradern gibt. ;-)

 

Beratung findet man z.B. hier

http://www.rutengaengerverein.de

Geschrieben

Ich wüßte zu gern, was die Franzosen hier eigentlich anstellen, um den Prozeß stoppen zu wollen:

 

Interessante Frage. Moderne Alchemie?

 

Mein Kenntnisstand sind immer noch die Kodak-Forschungsergebnisse vom Anfang der neunziger Jahre: Das Essigsäuresyndrom entsteht durch Spaltung der Azetat-Verbindung unter Einwirkung von Feuchtigkeit - als Prozess, den man nicht aufhalten kann und der im Übrigen von Anfang an autokatalytisch ist. Die Franzosen behaupten in beiden Punkten das Gegenteil. Irritierend. Vielleicht ziehen sie den Film durch eine Seifenlauge? Damit würde zumindest zeitweise die Trägeroberfläche alkalisch; aber innen drin brodelt es natürlich weiter ...

 

Cellulose triacetate is the product of a chemical reaction between cellulose and acetic acid. Vinegar syndrome is the reverse reaction of the breakdown of the acetate. This has been dubbed "deacetylation" and results from hydrolysis; the acetate ion reacts with moisture to form acetic acid. It's this acid that produces the characteristic vinegar odor. The mere presence of this odor does not mean the film in question has significantly deteriorated; but, it does mean the breakdown reaction is taking place. Excessive moisture and acetic acid are the prime catalysts for the reaction. Once started, the reaction produces more acid, becoming "autocatalytic". Once the reaction begins, it can't be stopped. In fact, it speeds itself up, growing faster and faster. Moreover, the acid produced can also react with dyes in color films, causing deterioration and damage to the image as well as the base.

 

http://motion.kodak.com/motion/Support/Technical_Information/Storage/vinegar.htm

Geschrieben (bearbeitet)

Außerdem verlieren analoge Magnetbandaufzeichnungen im Laufe der Jahre an Qualität. Durch Wärme, andere Einflüsse, aber auch das Erdmagnetfeld wird die Magnetisierung langsam aber sicher geschwächt. Die Qualität der Aufnahmen nimmt mit den Jahren ab. Video-Bänder fangen an, optisch zu rauschen, Musikaufnahmen verlieren merklich die Höhen.

 

aus: www.nord-com.net/andreas.lenz/audio.htm

 

Die obenstehend lobend betrachtete Stätte hatte nie Interesse gezeigt an Einlagerungen im DIF, BArch oder anderen Archiven. Man wolle die Materialien hin- und wieder doch zeigen (und somit griffbereit halten, ergänze ich).

 

Archiveinlagerung wird mit "Enteignung" gleichgesetzt?

 

 

Interessante Frage. Moderne Alchemie?

 

Mein Kenntnisstand sind immer noch die Kodak-Forschungsergebnisse vom Anfang der neunziger Jahre: Das Essigsäuresyndrom entsteht durch Spaltung der Azetat-Verbindung unter Einwirkung von Feuchtigkeit - als Prozess, den man nicht aufhalten kann und der im Übrigen von Anfang an autokatalytisch ist

 

Würde ich nachwievor auch so sehen.

Wenn der pH-Wert aber niedrig ist, dann kann der Säuregrad reduziert werden. Der Verfall verlangsamt sich.

Vielleicht könnten wir sie hier zu mal anschreiben?

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Auf eine einwandfreie (d.h.: nicht verbogene) Transit Spool wird sauber und glatt aufgewickelt, ebenso gut wie am exakt fluchtenden Umroller. Sinn der Transit Spools war es ja, überstehende Filmwindungen und deren mögliche Beschädigung beim Transport zu vermeiden.

 

Sehe ich nicht so, da die Transport Spools nie völlig intakt sind (verbiegen oder vergraten durch Erschütterungen im Kontainer, und daher wird auch von der Verwendung als Projektionsspule abgeraten) und da auf Transport Spools der Film an der Kante einseitig hart oder intervallmässig aufschlagend geschleift wird (mögliche Einrisse oder Kerbenbildung). da sie auch nicht mittig auf der Achse sitzen, sondern aus der Flucht fallen, sind sie leider nicht für die Projektion geeignet.

 

Beim Umrollen ist das ansatzweise deswegen filmschonender, da der Film schräg und kontinuierlich geführt wird!

 

Du scheinst das nicht sehr oft zu machen?

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Sehe ich nicht so, da die Transport Spools nie völlig intakt sind (verbiegen oder vergraten durch Erschütterungen im Kontainer, und daher wird auch von der Verwendung als Projektionsspule abgeraten) und da auf Transport Spools der Film an der Kante einseitig hart oder intervallmässig aufschlagend geschleift wird (mögliche Einrisse oder Kerbenbildung). da sie auch nicht mittig auf der Achse sitzen, sondern aus der Flucht fallen, sind sie leider nicht für die Projektion geeignet.

 

Ich schreibe ausdrücklich einwandfreie Transit Spool, und Du erzählst von verbogenen und solchen mit Grat. Kein Kommentar. Die Mittigkeit auf der Achse läßt sich sehr einfach herstellen. Ich habe mich davon überzeugt, daß nichts schleift und alles fluchtet, und außerdem sämtliche Leerspulen, obwohl sie gerade en bloc von einem internationalen Festival kamen, nachüberprüft und einige wegen gefährlicher Grate aussortiert sowie und Verbiegungen beseitigt.

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Außerdem verlieren analoge Magnetbandaufzeichnungen im Laufe der Jahre an Qualität. Durch Wärme, andere Einflüsse, aber auch das Erdmagnetfeld wird die Magnetisierung langsam aber sicher geschwächt. Die Qualität der Aufnahmen nimmt mit den Jahren ab. Video-Bänder fangen an, optisch zu rauschen, Musikaufnahmen verlieren merklich die Höhen.

 

aus: www.nord-com.net/andreas.lenz/audio.htm

 

Hallo Cinerama,

 

nur weil jemand sowas auf seiner Webseite schreibt, ist das noch lange nicht richtig.

Schon die Aussage "Musikaufnahmen verlieren merklich die Höhen" ist falsch. Ein Magnetband speichert keine Frequenzen, es speichert Wellenlängen.

Bei einer Aufzeichnung von 10 kHz mit einer Bandgeschwindigkeit von 38 cm/s beträgt die Wellenlänge 38 µm, bei einer Bandgeschwindigkeit von 4,75 cm/s beträgt die Wellenlänge nur noch 4,75 µm.

Wie nun Magnetbandaufzeichnungen vom Betamax-Längsspurton (ca. 1,8 cm/s) bis hin zur Tonband-Aufzeichnung mit 38 cm/s merklich "Höhen" verlieren sollen, magst Du mir sicher erklären.

 

Leider spricht die von Dir zitierte Webseite nur von "optisch rauschenden Videobändern", erklärt aber die Folgen des Erdmagnetfeldes für den Magnetton bei vertikaler Lagerung nicht.

Aufgrund Deiner Erfahrung und Deinem Wissen kannst Du uns die unterschiedlichen Auswirkungen von vertikaler und horizontaler Lagerung von Tonbändern sicher in einfachen und verständlichen Sätzen erklären.

 

 

Gruß

 

Salvatore

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ich wüßte zu gern, was die Franzosen hier eigentlich anstellen, um den Prozeß stoppen zu wollen:

 

Auch wenn mich jetzt der Fluch der Moderatoren trifft, nochmals off-topic (damit wäre dieses Seitenthema dann aber auch abgearbeitet).

 

Bei Daems angefragt - und Antwort erhalten, auf fünf Seiten. Bin jetzt nur unschlauer als je zuvor. - Sie beschreiben zwei Verfahren. Das erste, wenn der pH-Wert noch >4,6 ist (Frage: wie und wo gemessen? Mir ist zwar klar, wie man den pH von Gasen und von Flüssigkeiten misst; aber wie von festen Stoffen?) - dann wird der eingelieferte Film gereinigt, von anhaftenden Schmutzpartikeln befreit und digitalisiert ("numérisé" - wobei man auf letztere Aktion vielleicht/hoffentlich auch verzichten kann). Anschließend (!) wird das Filmmaterial mit "Acetadicefilm" behandelt und in nicht-alternden Plastikdosen aufbewahrt, die einen Luftverschluss aufweisen.

 

Das zweite Verfahren kommt zur Anwendung, wenn der pH-Wert bereits unter 4,6 liegt. Dann wird der Film sofort mit "Acetadicefilm" behandelt und erst einmal drei Wochen liegengelassen. Während dieser Zeit soll sich der pH-Wert stabilisieren. Anschließend wird wieder digitalisiert (ich begreife das einfach nicht) und danach folgt eine erneute Behandlung mit "Acetadicefilm". Langfrist-Aufbewahrung wiederum in Dosen mit Luftverschluss, der sich übrigens unten am Boden der Dose befindet - weil die sich bildenden Gase schwerer als Luft sind und auf diese Weise entweichen können.

 

Geplagt von Heilsversprechen wie zu "Vitafilm", wäre natürlich interessant zu wissen, um was für eine Lösung es sich bei dem ominösen "Acetadicefilm" handelt. Dazu sagt das Schreiben allein, dass es Isopropanol und "Netafilm" enthalte. Während die erste Substanz nicht wirklich zu überraschen vermag, birgt die zweite wohl das große Geschäftsgeheimnis. Zumindest wird uns offenbart, dass die Behandlung "natürlich" sei, ohne chemisch aggressive oder sogar toxische Substanzen. Selbst Trockenklebestellen würden nicht angegriffen.

 

Ich könnte jetzt noch einmal nachfragen, aber ich denke, ich lasse das mal. Nach meinem chemischen Verständnis besteht das Essigsyndrom im Aufbrechen von Molekülketten. Die kann man weder nachträglich kitten noch das Aufbrechen (abschließend) verhindern. Man kann den autokatalytischen Prozess allenfalls verzögern - das vielleicht durchaus wirksam, siehe Molekularsiebe. Oder vielleicht, ich spekuliere, durch ein Bad in alkalischer Lösung. Vielleicht gibt es auch noch irgendeinen anderen Ansatz - dass hierauf Schutzrechte erwirkt worden seien, hat allerdings bisher noch niemand reklamiert. Womit auch zur Wirksamkeit wohl noch kein echter Nachweis vorliegt.

  • 1 Monat später...
Geschrieben (bearbeitet)

Breitflächiger 70mm-Kopienstart - im Herbst 2015 (noch ca. 365 Tage...). :rolleyes:

Mr. Tarantino - der zuletzt auf den Filmfestspielen in Cannes die Digitalprojektion als den "Tod des Kinos" antizipierte - geht mit oppositionellem Beispiel voran, dreht vollständig auf 65mm-Negativ und startet nach konventionellem Negativschnitt mit traditionellen 70mm- und 35mm-Kopien.

 

Most intriguingly, the film, which Tarantino has long-touted would be filmed in large format, will apparently receive 'the widest 70mm release in over 20 years' (we think the last to get a similar roll-out was Ron Howard's "Far & Away").

 

http://blogs.indiewi...-years-20140903

 

Ob die heutigen Kinos dafür gewappnet sind, gibt Anlass zu Fragen.

Zu hoffen wäre, dass der fotografische Stil diametral zum Look seines letzten Films stünde, welcher durch degradierende Verfremdungseffekte Verunsicherung darüber hinterliess, was eigentlich die Intention des Meisters gewesen sein mag?

 

Auszug aus dem Drehbuch, nach dessen Bekanntmachung das Projekt angeblich zurückgezogen werden sollte: http://www.iofp.de/k...os-drehbuch-aus

 

THE HATEFUL EIGHT

 

Wir werden ihn in jedem Falle zeigen, sobald eine Kopie bereitsteht.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

cinerama ha detto

dreht vollständig auf 65mm-Negativ und startet nach konventionellem Negativschnitt mit traditionellen 70mm- und 35mm-Kopien.

 

Eine traditionelle 70-mm-Kopie hat aber Magnettonspuren, und davon war nichts zu lesen.

 

Apropos Ton, wenn ich höflichst erinnern dürfte...?

Geschrieben

Höflichkeit öffnet Türen und Tore. (Druck ausüben aber...).

Die Etymologie würde ich - Dir folgend - ausweiten und die Tradition auch bei 35mm mit Einführung der Digitaltonspur ausloten.

Eine kompromisslose Sichtweise klingt dann so:

35mm und 70mm lassen im traditionellen Verständnis keine Option zur digitalen Tonwiedergabe zu. Auch keine Ausbelichtungen von Digital Intermediates.

 

Die Redeweise „Es ist Tradition, dass …“ bezieht sich in der Regel auf das Überlieferte (traditum), häufig im Sinne von „Es ist seit langer Zeit üblich, dass …“. Umgangssprachlich seltener wird mit Tradition der Überlieferungsvorgang an sich (tradere) bezeichnet, sagt WIkipedia.

 

Wenn das Endergebnis von THE HATEFUL EIGHT farblich und im Lichtausgleich so vorzüglich aussieht wie die mir bekannte HAMLET-Kopie von 1996 und auch dessen soliden Beleuchtungsstandard hält. wäre ich nicht wenig erfreut. Schön wäre auch, wenn für diese Event an einige Premieren-Standorten extra grosse Leinwände installiert würden. Z.B. in den Imax-Digital-Häusern ( http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fblog.ctnews.com%2Fmeyers%2Ffiles%2F2012%2F07%2FIMAX3-600x397.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fblog.ctnews.com%2Fmeyers%2F2012%2F07%2F07%2Fsummer-blockbusters-heat-up-the-%25E2%2580%2598fake-imax%25E2%2580%2599-complaints%2F&h=397&w=600&tbnid=mbPURF3kudyozM%3A&zoom=1&docid=U_5S7Moj0RMbIM&ei=akYTVJu9L4TtaOOegPgP&tbm=isch&client=firefox-a&iact=rc&uact=3&dur=1496&page=2&start=34&ndsp=35&ved=0CJQBEK0DMCQ ) oder in Hallen oder im Open Air.

 

Denkbar auch, dass der berühmte Filmemacher einen Rückzieher macht, sich dem Druck beugt und die Bearbeitungsstrecke via Digital Intermediate beschreiten muss.

Geschrieben

Apropos Ton, wenn ich höflichst erinnern dürfte...?

 

Wie wäre es mit einem eigenen Thread dafür? Das Thema hat eigentlich mit beiden Threads (Ben Hur, 70mm Vorführtermine) in denen die Frage ständig wiederholt wird wenig zu tun wenn man sich mal deren Titel anschaut. In dem eigenen Thread kann dann gerne auch zwei Male an jedem Tag nachgefragt werden anstatt nur bei jedem Post von cinerama :mrgreen:

Geschrieben

Denkbar auch, dass der berühmte Filmemacher einen Rückzieher macht, sich dem Druck beugt und die Bearbeitungsstrecke via Digital Intermediate beschreiten muss.

 

Da bin ich auch sehr gespannt und sehe auch einen 70mm Massenstart kritisch, da die von früher gewohnte Maximalquailität eben durch Kontaktkopien erreicht wurde und nicht über mehrere (auflösungsmindernde) Zwischenschritte, auch sollte 70mm von Keuten vorgeführt werden die etwas davon verstehen und da gibt es sicherlich nicht mehr als 50 Kinos weltweit wo noch eine gewisse Kompetenz und die dazu nötige gut gepflegte Hardware vorhanden ist.

 

Die Kopiengüte der letzten neuen 70mm-Kopie von The Master erschien mir allerdings sehr gut und deutlich der beim gleichen Festival gesehenen Hamlet-Kopie überlegen, wie wurden denn dort die Kopien gezogen?

Geschrieben

 

Die Kopiengüte der letzten neuen 70mm-Kopie von The Master erschien mir allerdings sehr gut und deutlich der beim gleichen Festival gesehenen Hamlet-Kopie überlegen, wie wurden denn dort die Kopien gezogen?

 

Bei FOTOKEM ... mehr und ziemlich detailiert hier:

 

http://www.studiodaily.com/2012/09/films-not-dead-yet-part-2-fotokems-workflow-for-the-master-in-70mm-35mm-and-4k/

 

Man flog sogar die Negativcutterin von Arane/Gulliver ein, die den 65mm Negativschnitt machte.

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