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70 mm - Vorführtermine (In- und Ausland)


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

21 x 9.80 - und jetzt auf ca. 15 m zusammengeschmolzen?

 

Der einst dem Kunst- und Programmkino verpflichtete Kinokaufmann Hans-Joachim Flebbe (Impuls Filmverleih) wollte immer gross werden, hing die Kunst an den Nagel und versprach endlich wieder riesige Leinwaende: Cinemaxximal.

Folgendes Originalzitat bitte ich zu gestatten: "Die vierte Wand ist die Leinwand!"

Fortan verschwanden viele teils benachbarte Roadshowkinos mit rekordhaften Panoramabildwaenden.

Im unmittelbaren Einzugsbereich siedelten auf einmal blitzblanke CinemaxX-Multisaalkinos des Konzernaushängeschilds Flebbe. Die CinemaxXe beinhalteten selten Kunst oder beachtenswerte Bildgrößen.

Nach der Kündigung Herrn Flebbes durch die Aktionärsgemeinschaft der CinemaxX AG in 2008 begann das Abgucken sogenannter Service- und Luxuskinos aus England und eine Fokussierung Flebbes auf das Restbild reliktärer Roadshowkinos.

Deren Bedeutung wandelte sich in einer Neukonzeption: Valetparking, Fingerfood und Breitpo-Sessel verjüngten jene Ruinen, währenddessen Installateure von neuen Digitalprojektoren auf ihren Checklisten einen Wettstreit darüber begannen, wer bei Unterbringung der meisten Pixel auf ganz neuartigen Bildwänden die geringstmögliche Beschneidung protokollieren konnte.

 

Welchen Stellenwert hatten in der Umrüstungswelle noch panoramatische, blickfüllende Abbildungs- und Wahrnehmungskriterien, die Wissen und Fortschritt beflügelten?

Der noch vorhandene Bildwandrahmen des SAVOY jedenfalls wurde nach der Umpolung auf "modernes Luxuskino" entfernt, entsorgt.

 

Das Vorstadium der Neueröffnung brachte eine bis dato nicht gesehene PR-Kampagne zum Vorschein, die Ankündigungen der Ersteroeffnung von 1957 in den Schatten stellte.

Der Mehraufwand solchen Marketings steht m.E. antiproportional zur Halbwertszeit des Fingerfoods - beziehungsweise zur Merkfähigkeit menschlicher Sitzorgane.

Begeistern tut man nur durch den Mythos.

Die Facebookseiten des Kinos füllten sich also mit Bildern und Anekdoten vor allem prestigeträchtiger 70mm-Filmklassiker.

Am Eröffnungstag verkündete dann Herr Flebbe auf Publikums-Anfrage wegen der fehlenden 70mm-Projektionstechnik, es gäbe doch keine Kopien mehr.

 

Jetzt gibt es sie - und sogar nicht verschrottete Projektoren.

Man sollte doch nicht meckern, sondern dankbar sein.

 

Oder ein Nachdenken darüber anstrengen, welchen ästhetischen Wert die Transformation zum Luxuskino wirklich hat.

 

Ich finde den Umbau hochgradig verstörend. Und idiotisch.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Hallo an alle,

 

weiß jemand von euch etwas über den Kopierprozess bei den hasserfüllten Acht?

Also Kopierschritte, Verfahren und Vorlagen? Die Bildqualität scheint ja recht gut zu sein... (?)

 

Viele Grüße

Sebastian

Geschrieben

Hier nochmal ein wie ich finde höchst seltenes Zusammentreffen: Eine Filmvorführerin (!!!) spielt Interstellar als 70 mm - Kopie. Schön mit viel Schwarzfilm vorne weg zum Filmlauf kontrollieren.

 

 

Gruß

Martin

Geschrieben

Eventuell noch der alte Bildwandrahmen von CineMiracle, wobei wenig später anlässlich des Umbaus auf Todd-AO ("Spartacus", 70mm), die Kaschierung etwas zusammengefahren wurde und der Bildeindruck sich schmälerte. Diese Kaschstellung müsste noch heute die maximale Bildgrösse freigeben.

Zwischendurch soll auch Cinerama-Technik im GARTENBAU installiert und deinstalliert worden sein: http://www.gartenbau...-des-kinos.html Aber mir fehlen hierzu greifbare Beweise.

Allerdings ist @Florian aus Wien sehr sachkundig in dieser Sache: http://www.filmvorfu...no/page__st__40

 

Der Bilwandrahmen für Cinemiracle wurde vor die "normale" 70mm Leinwand aufgebaut, das ist durch entsprechende Pläne sowie Aussagen des technischen Leiters belegt. Das Kino eröffnete ja anno 1960 mit SPARTACUS um nach ein paar weiteren "normalen" Einsätzen auf Cinemiracle für WINDJAMMER umzurüsten. Es folgten wieder einige 70mm Einsätze, von denen ich mir nicht vorstellen kann, dass sie auf der Cinemiracle Leinwand gezeigt wurden (u.a. PORGY & BESS und THE ALAMO). Dh es ist anzunehmen, dass in dieser Zeit die stark gekrümmte Leinwand wieder abgebaut wurde. Ab November 1962 wurden jedenfalls vier Cinerama-Filme gezeigt, gefolgt von IAMMMMW, der freilich noch auf der Cinerama Leinwand lief. Ab Februar 1964 liefen dann wieder Filme in 35mm und 70mm.

 

Wir haben noch Objektive im Lager, die "Cinerama" draufstehen haben - reicht das als greifbarer Beweis? :)

Geschrieben (bearbeitet)

Wunderbar - nach langen Jahren ist das Rätsel gelöst. Vielen herzlichen Dank!

(Im Berliner "Sportpalast" wurde ein 70mm-Sommerfestival mit PORGY AND BESS und SÜD PAZIFIK auf der Cinerama-Blldwand gespielt. Auch dort zwei unterschiedlich Bildwände: erst CineMiracle, dann Cinerama).

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Lieber cinerama, kann man die Unterschiede Cinemiracle/Cinerama leicht beschreiben? Ich werde im Rahmen von Kino-Führungen immer wieder danach gefragt- Das mit den Spiegeln ist mir bekannt, aber gab es sonst noch nennenswerte Unterschiede, in der Beschaffenheit der Bildwand oder sonstigem?

 

vielen Dank!

Geschrieben (bearbeitet)

Tja, wissen Zeitzeigen wie @Bauer U2 viel besser als ich.

Aber als Formel rasch zusammengefasst:

 

Cinerama von 1952 bis 1961/63 verwendete eine Bildwand aus bisweilen mehr als 1000 Lamellen, die in der Reflexionsrichtung zu den 3 weit auseinanderliegenden Bildwerfern gerichtet waren und fast immer ein Kurve von 146 Grad bildeten. DIe leicht irritierenden Übergangsstellen der Teilbilder wurden durch bewegliche Kämme im Projektorfenster des Bildwerfers gemindert. DIe 3 Bildwerfer wurden zumeist auf dem Rang oder im Parkett aufgestellt, während der 1-streifige Vorfilm von einem konventionellen Projektor im bestehenden Bildwerferraum gezeigt wurde, bis der Vorhang für den Hauptfilm aufschnellte.

CIneMiracle von1958 ist dagegen ein Konkurrenzsystem zu Cinerama mit ebenfalls 3 Projektoren und nur einem einzigen produzierten Film, WINDJAMMER. Die Übergänge zwischen den Teilbildern wurden durch geschickte Positionierung von Umlenkspiegeln in Nähe der Kabinenfenster gemindert.

Die Bidwand für CineMiracle war generell flacher als bie Cinerama, lag im Durchschnitt bei 100 bis 120 Grad und konnte leicht für spätere 70mm-Todd-AO-Vorführungen und 35mm-Vorführungen (beide im 1-Streifen System) weiterverwendet werden. Vor allem konnten alle relevanten Bildwerfer im vorhanden Bildwerferraum stationiert werden.

Als drittes System ist das sowjetische Kinopanorama von 1958 bis 1966/93 mit grosser Ähnlichkeit zu Cinerama und CineMiracle zu nennen, dessen Filme und Technik auch in einigen westeuropäischen Städten herausgebracht wurden.

 

Sehr schlecht geschrieben und angreifbar. Kann man auf den Folgeseiten mit den enstprechenden Links verfeinern, fleissig herumdoktorern.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Ich greife hier @Cineramas Aufforderung auf und will als sog. Zeitzeuge dazu etwas wiedergeben:

 

Im Jahre 1959 wurde in den Sommermonaten im Berliner Sportpalst mit der Aufführung des Filmes WINDJAMMER der erste 3-Streifen-Film auf einer 120° Leinwand in CineMiracle und 7-Kanal-Magnetton in Berlin vorgeführt. Nach dem großen Erfolg beim Berliner Publikum wurde das Kino Capitol am Lehniner Platz aufwendig in ein Cinerama-Theater mit 146° Leinwand umgebaut und zeigte nach der Fertigstellung des Kinos als erstes den Film DAS IST CINERAMA. Dazu wurden für das Cinerama-Verfahren drei Projektionskabinen in der Höhe des Ranges aufgebaut. Die Tonmaschine sowie die Projektoren für das Vorprogramm und den Prolog kamen aus dem alten Bildwerferraum des Capitols in Steilprojektion.

 

Die Aufführung von WINDJAMMER im Sportpalast erfolgte, wie im Original vorgegeben, mittels Umlenkspiegeln. Welche Projektoren zum Einsatz kamen, daran kann ich mich nicht mehr erinnern, aber genau weiß ich noch, dass die Abwickelspule links an der Maschine und die Aufwickelspule rechts angebracht waren, also nicht übereinander. Das Tonabspielgerät stand an der rückwärtigen Wand des Vorführraumes. Das Vorprogramm sowie der Prolog wurden von einem Normalfilm-Projektor durch die Eingangstür des Vorführraumes projiziert. In und aus dem Vorführraum kam man also nur während des Stillstandes dieser Maschine.

 

@batesman hat nach einer leichten Beschreibung des Unterschiedes beider Verfahren gefragt. Neben der Antwort von @Cinerama mit den Umlenkspiegeln, kommt als gravierender Unterschied noch die Kanalanzahl für die Tonwiedergabe hinzu. Cinerama verfügt über 6 Kanäle (5 Front + 1 Effekt) und CineMiracle verfügt über 7 Kanäle (5 Front + 2 Effekt – getrennt nach links und rechts).

 

Nachdem im Capitol mehrere Monate erfolgreich DAS IST CINERAMA gelaufen war, kam danach WINDJAMMER zur Aufführung. Hierzu wurde das Kino einige Tage geschlossen, so dass die Projektoren A und C für die Umlenkspiegelprojektion umgestellt werden konnten.

Für die nächste Cinerama-Vorführung im Capitol DIE SIEBEN WELTWUNDER wurden die Projektoren wieder in ihre ursprüngliche Stellung zurückgebaut. Trotz noch mehrmaligen Einsatzes von WINDJAMMER im Capitol, erfolgte nie wieder dafür die Umsetzung der Projektoren A und C, sondern der Film wurde seitenverkehrt eingelegt, um den „Spiegeleffekt“ zu umgehen.

 

In den Sommermonaten bis 1963 kam es im Sportpalast immer wieder zu CineMiracle- und Cinerama-Einsätzen mit den Filmen WINDJAMMER, SÜDSEEABENTEUER und DAS WAR DER WILDE WESTEN, aber immer nur auf der 120°-Leinwand.

 

Im Sommer 1964 kam es dann zu dem von @Cinerama schon erwähnten 70 mm-Sommerfestival im Sportpalast. Neben den Filmen PORGY UND BESS und SÜD PAZIFIK, lief noch die WEST SIDE STORY. Alle Filme mit OT und deutschen UT.

 

Dazu wurden in dem sonst leeren Vorführraum leihweise zwei Bauer U2-Projektoren und ein DIA-Projektor eingebaut, nebst Klangfilm-Verstärkeranlage selbstverständlich. Der linke Projektor projizierte ebenfalls wieder durch die Eingangstür zum Vorführraum und diente gleichzeitig nach Umbau auf 35 mm für das Vorprogramm. Damit war ein Betreten sowie Verlassen des Vorführraumes nur bei Stillstand dieser Maschine möglich. Eine Notdurft durfte nicht eintreten!

 

Die Tonsteuerung während des 70 mm-Festivals war außerhalb des Vorführraums, links neben der besagten Tür angebracht und unterlag somit den gleichen Schwierigkeiten, da die Projektionisten für die Tonsteuerung verantwortlich waren. Nicht verantwortlich aber waren diese für die Saal- und Vorhangbeleuchtung, egal ob 70 mm oder Cinerama/CineMiracle, hierfür gab es einen gesonderten Kommandostand, welcher sich oberhalb des linken Saalrandes befand. In diesem Kommandostand befand sich auch noch ein weiterer Bildwerferraum mit einem Normalfilm-Projektor. Bei allen anderen Veranstaltungen im Sportpalast wurden von dort Werbefilme auf eine von der Saaldecke herabfahrbaren Leinwand projiziert.

 

Den Vorhang durften die Filmvorführer aber noch selber bedienen.

 

Nach 1964 stand ja den Betreibern dieser Filmveranstaltungen im Sportpalast, die Deutsche Cinerama GmbH später Olympic GmbH, nunmehr die Kinos im Europa-Center City und Royal zur Verfü­­gung, so dass es hier meines Wissens zu keinen weiteren Filmvorführungen mehr kam.

 

Auch das Cinerama-Kino Capitol wurde von seinen Betreibern aufgegeben und die dort installierte Cinerama-Leinwand wurde wieder zurückgebaut und nur eine flache Leinwand eingebaut. Die dort in den ehemaligen Logen (von dort wurde ja das Ein-Linsen-Cinerama-Verfahren sowie weitere 70 mm-Fim projiziert) installierten DP 70-Maschinen blieben bis zur Schließung des Kinos dort, bekamen aber Xenon-Lampenhäuser mit zu schwacher Leistung, so dass dort bei den gezeigten Filmen ein starker Blaustich unangenehm hervortrat. Es liefen aber auch nur noch 35 mm-Kopien dort.

 

Ich hoffe, ich konnte mit meinen Ausführungen ein wenig zur Berliner Kinogeschichte beitragen. Für evtl. Erinnerungs-Irrtümer, die sich im Lauf der Jahre vielleicht eingeschlichen haben, bitte ich um Nachsicht.

 

Bauer U 2

Bearbeitet von Bauer U 2 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Das mit der Prologprojektion durch die Eingangstür zum Vorführraum fand ich damals sehr witzig. ES war eine 7b Maschine.

Die Tür befand sich in der Mitte des Raumes, zwischen Mitte-Projektor und Rechts-Projektor (Linkes Bildsegment) und war auf der ganzen Breite und von der Mitte bis zum oberen Rahmen verglast. Das Glasfenster war so groß, da die 7b sehr weit zurückstand um die Tür bequem begehbar zu halten.

Die Leinwand stand mitten in der Arena des Sportpalastes.

Bearbeitet von Klaus Peter Weber (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Tja, wissen Zeitzeigen wie @Bauer U2 viel besser als ich.

Aber als Formel rasch zusammengefasst:

 

Cinerama von 1952 bis 1961/63 verwendete eine Bildwand aus bisweilen mehr als 1000 Lamellen, die in der Reflexionsrichtung zu den 3 weit auseinanderliegenden Bildwerfern gerichtet waren und fast immer ein Kurve von 146 Grad bildeten. DIe leicht irritierenden Übergangsstellen der Teilbilder wurden durch bewegliche Kämme im Projektorfenster des Bildwerfers gemindert. DIe 3 Bildwerfer wurden zumeist auf dem Rang oder im Parkett aufgestellt, während der 1-streifige Vorfilm von einem konventionellen Projektor im bestehenden Bildwerferraum gezeigt wurde, bis der Vorhang für den Hauptfilm aufschnellte.

CIneMiracle von1958 ist dagegen ein Konkurrenzsystem zu Cinerama mit ebenfalls 3 Projektoren und nur einem einzigen produzierten Film, WINDJAMMER. Die Übergänge zwischen den Teilbildern wurden durch geschickte Positionierung von Umlenkspiegeln in Nähe der Kabinenfenster gemindert.

Die Bidwand für CineMiracle war generell flacher als bie Cinerama, lag im Durchschnitt bei 100 bis 120 Grad und konnte leicht für spätere 70mm-Todd-AO-Vorführungen und 35mm-Vorführungen (beide im 1-Streifen System) weiterverwendet werden. .

 

Sehr schlecht geschrieben und angreifbar. Kann man auf den Folgeseiten mit den enstprechenden Links verfeinern, fleissig herumdoktorern.

VIELEN DANK an Bauer U2 für die eindrucksvollen Schilderungen von damals, sehr beeindruckend und informativ !

 

Was die Gradangaben der Krümmung betrifft, liegt in Cineramapost ich es ein Fehler vor. Die Leinwand in meinem Heimlino ist aktuell 155Grad gekrümmt , ich plane aber die nächste LW mit Cinerama 146Grad Krümmung und das ist dann tiefer gekrümmt als vor vorher.

Kann man den Windjammer nochmals in 3 Streifen Projektion sehen ? Z.B. in Bradford. Es gab laut www.in70mm.com eine Aufführung zum Jubiläum, also müsste eine Kopie exsistieren.

Weiss da jemand mehr ?

Geschrieben

Noch einmal zu meinem Verständnis, weil ich nicht alles verstanden habe: an welcher Stelle im Thread sind Irrtümer bei den Kruemmungsindices unterlaufen?

@Dirk: bezieht es sich also auf Cinerama oder CineMiracle?

Geschrieben

Hallo,

 

ich frage mich ob die Cinemiracle Leinwände damals wirklich eine Krümmung von 120 Grad aufwiesen.

Ich war in dem Jahr in Bradford als die 3 Streifen Kopie von "TWW of Brothers Grimm" gezeigt wurde, deshalb habe ich die Cinerama Krümmung von 146 Grad noch gut in Erinnerung.

Ich habe zur Zeit eine 362cm breite LW im Format 21:9 im Heimkino, diese ist 38cm (10% der Breite) gekrümmt das entspricht 156 Grad, um auf 146 Grad zu kommen muss ich meine neue LW um 55cm krümmen.

Um auf auf meiner Breite die Krümmung von 120 Grad zu realisieren, müsste die Krümmung 1 Meter betragen ! Ausgangspunkt sind 180 Grad für eine komplett flache Leinwand.

Die math. Formel bleibt gleich, egal ob die Leinwand 362cm oder 36 Metet breit ist. Das heisst die Leinwände damals müssten die doppelte Krümmung der Bradford gehabt haben.

 

Ich hoffe das Beispiel aus meinem Heimkino ist nicht zu verwirrend.

Viele Grüße dirk

Geschrieben (bearbeitet)

Die Krümmung der Bildwand bezieht sich auf einen Kreisbogen.

(Abgesehen davon, dass sie bei Cinerama nicht gleichmäßig ist )

d.h. 180 Grad ist ein Halbkreis.

D.h. Cinemiracle benutzt eine 120 Grad grossen Auschnitt aus einem Kreis.

siehe auch hier:

 

http://www.mathepower.com/kreisbogen.php

http://www.widescree...een/wingcr1.htm

und hier im Forum:

http://www.filmvorfu...nd/page__st__20

Bearbeitet von d020 (Änderungen anzeigen)
  • 2 Wochen später...
  • 4 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Während noch THE HATEFUL 8 die Welt umrundet, starten die europäischen 70mm-Stammfestivals in die nächste Saison.

Im Centrum Panorama im tschechischen Varnsdorf zum Beispiel:

 

Wieder während des Neisse-Filmfestivals, 10.- 15. Mai 2016, zeigen Centrum Panorama und Kinomuseum Berlin originale Vintage Prints und auch später neu hergestellte 70mm-Todd-AO-Filme auf der grossen Konkavbildwand im festlichen 750-Platz-Auditorium.

"You are in the show with Todd-AO" - das ist das Motto. Dafür werden derzeit verschiedene Optiken getestet, und es wird mal mit diesen, mal mit jenen Objektiven projiziert: individuell angepasst an höchst unterschiedliche Kopienformate, die der 70mm-Film immer wieder hervorbringt.

 

www.centrumpanorama.cz/

www.kinomuseum-berlin.de

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Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Hallo @Cinerama,

 

ich hätte eine Frage zu Varnsdorf und dem 13. Neisse-Filmfestival vom 10. bis 15. Mai 2016. Finden dort die 70 mm-Aufführungen über diesen gesamten Zeitraum statt oder nur an ausgewählten Tagen wie in 2015? Da ich wieder gern daran teilnehmen möchte, bräuchte ich doch noch wegen der Unterkunftsbuchung gern weitere Details. Danke!

 

Bauer U 2

Geschrieben

Wende Dich am Besten an die Organisatoren des Neisse Filmfestivals, die wissen am Besten "Was-Wann-Wie" geplant ist.

Mir liegen dazu keine konkreten Planungen vor, bin ja auch nicht Direkt involviert.

Sobald ich genauere Daten habe, werde ich sie ja auch weitergeben, aber für jetzt: Veranstalter fragen... letztes Jahr hatten die zwar ihr Programm auch erst "Kurz von Schluss" zur Hand, aber man weiß ja nie.

 

Gruß

 

St.

Geschrieben

Danke an @U2 für den Anstoss, weil das nun klar zu machen ist.

 

Es kam heute abend vom CENTRUM PANORAMA VARNSDORF (Tschechische Republik) folgende Antwort:

 

"We currently count with 12.5. - 14.5. [2016}

Same days at one year ago. [Also von Donnerstag bis Samstag! - Erg. von @cinerama].

Open end in Filmpoint Bar. - One thing that another festivals cannot offer."

 

Sie beziehen sich auf die sehr grosse Bar gleich neben dem Kinosaal. Die Bar bietet neben dem dem Kino vorgelagerten Restaurant noch mehr Raum und Plätze, auch für ein paar Dekos.

 

Also poste ich ein paar Bilder zur Darstellung dessen, was denn die "Filmpoint Bar" sein soll (in der Abb.: Betreiber Pavel N. am Exponat und Demostück "Ernemann Triumphator", der Stummfilm-Sketche zu Besten gab.)

post-75198-0-74626900-1456529709_thumb.jpg

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Geschrieben

Unabhängig von Cinerama's Informationen hatte ich eine Besprechung mit den Veranstaltern.

Wir haben festgestellt, dass der Tag im Anschluss an den Sonntag ja der Pfingstmontag ist, und somit für viele noch "frei", und damit auch der Sonntag noch für Filmvorführungen genutzt werden kann.

 

Es würde damit, Beginn Donnerstag Nachmittag losgehen, Freitag und Sonnabend als Haupttage. Am Sonnabend dann gemeinsames Treffen in der Filmbar mit offenem Ende und Essen, wie im letzten Jahr. Wer dann noch bleiben möchte, kann auch am Sonntag noch Filme schauen.

 

Das Programm steht noch nicht fest, das hängt von Rechten, Kopien, und ein paar anderen Rahmenbedingungen ab.

Es ist nicht geplant, die Tage mit Film an Film zu überfrachten, es soll genügend Gelegenheit geben, zum gemeinsamen Austausch und Kennenlernernen neuer Filmfreunde, also kein kompaktes Filmprogramm mit nur wenigen Minuten Pause.

Vermutlich Donnerstag 2, Freitag und Sonnabend je 3 Filme, Sontag noch einige Programmpunkte, ggf. Wiederholungen.

Aber das Programm steht noch nicht fest, da werden wir uns noch ein wenig gedulden müssen.

Die Veranstalter sind hier für alles offen, blow ups neuerer Filme können genauso dazugehören. Es soll nicht nur ein Festival der "Klassiker", die überall zu sehen sind sein.

Wer einen Pass für das Festival erwirbt, also nicht nur 1 Vorstellung bucht, soll zudem mit einem Rabatt auif die hauseigene Gastronomie, deren Preise für Euro Verhältnisse eh sehr niedrig sind, belohnt werden.

Mir war wichtig, dass die Tage für konkretere Planungen feststehen.

Die übernachtungsmöglichkeiten sind wie im letzten Jahr vorhanden, wobei die Betreiber gerne behilflich sind.

 

-St.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Centrum Panorama Varnsdorf - 70mm Filmfestival

At this moment, we can confidently tell you that the festival will take place in the meantime proposed on May 12 to 14, 2015.

Die amtliche Information der Kinobetreiber - heute eingetroffen.

 

*

 

LAWRENCE OF ARABIA ist seit heute verbürgt. Wir zeigen eine ältere, aber farblich ungefadete Kopie. Der Farb- und Lichtausgleich ist konsistent, während die neueste Restaurierung szenenweise unausgeglichener ist, aber über eine bessere Bildsauberkeit verfügt.

 

*

 

Film-Vorbetrachtung:

 

 

Am 70-mm-Format kommt fortan kaum eine Prestige-Produktion der 1960er Jahre mehr vorbei: Das Vorspiel tödlicher Kollisionen verschiedener Welten und Klassen als Ausdruck eines Kulturschocks hat sich David Lean in Lawrence of Arabia - „Lawrence von Arabien“ (GB 1963, <Super Panavision 70>) in episch-kontemplativer Meditation ausgemalt – der Regisseur galt bereits als Breitwand- und Dschungel-erprobt seit The Bridge on the River Kwai – „Die Brücke am Kwai“ (GB 1956, <CinemaScope>).

Im Dreieck zur Horizontalachse eines Wüstenpanoramas statuiert Lean einen englischen Offizier (Peter O’ Toole) und einen Beduinen - flankierend zur Zentralperspektive: der Blick der beiden schweift hypnotisiert zum Schnittpunkt der Bilddiagonalen am Firmament. Aus einem Vakuum kündigt sich sich - einer Halluzination naheliegend - die Ankunft eines Beduinenfürsten (Omar Sharif) an.

Die Ankunft ist lange Zeit nur akustisch erahnbar: sie wird zunächst sukzessive an einem winzigen Punkt am Firmament raumzeitlich ohne Schnitte übernommen und durch eine sich auflösende Fata Morgana gesteigert, die auf unheimliche Weise im Vorpsiel die Todesstille und Aktionsleere der Wüste mit schwärmerischem Melos ausfüllt, bis denn ein „erlösender“ Schuß eine neue Balance zwischen den ethnischen Widerparts schafft.

Als Beweis für die Inkompatibilität elegischer Breitwand-Inszenierungen mit den Monitormedien wurde wohl selten ein zwingenderes Paradoxon visualisiert: diese einerseits vor Ruhe berstende Anbetung ewiger Natur und verlorenen Menschseins löst Unbehagen aus und verstört: die dynamisch sich verengende Dreiecks-Konstellation zwischen Engländer, Beduinen und frontal heranreitendem Fremdling irritiert den Zuschauer um so stärker unter heutigen Rezeptionsbedingungen, zumal das Auflösungsvermögen früherer >TV<-Bildschirme den fernen Reiter bildtechnisch gar nicht darstellen kann, so daß gerade dieser mise en scène eine >Breitwand<-spezifische Sogwirkung eingeschrieben ist. Die Einstellung in Frontperspektive bleibt in dieser Szene vollkommen statisch: eine atemberaubende „Spannung“ zerreißt die Luft, die am >TV<-Schirm betrachtet in Ermangelung eines dritten Bezugspunktes: des herannahenden, fernsehtechnisch nicht „auflösbaren“ Reiters und des wrap around-Effekts einer auf >TV<-Schirmen fehlenden 70-mm-Großbildwand depraviert wird.

Leans Montagestil - er war Cutter vor seiner Regielaufbahn - ist der eines naturverbundenen, kulturhistorisch und ethnopolitisch interessierten Romantikers und Zivilisationskritikers. Nur wenige Regisseure konnten es daher wagen, so oft hart am Rande des Kitschverdachts divergente Elemente aufeinanderprallen zu lassen und betont fatalistisch zueinander in Beziehung zu setzen: seien es die Funken der Straßenbahn in Doctor Zhivago – „Doktor Schiwago“ (GB 1965, >Scope< auf Panavision-Kameras), in der Julie Christie und Omar Sharif, die sich aber erst später kennenlernen, im Abteil gemeinsam das Rumpeln und Kreischen der Moskauer Schienenstränge erleiden; seien es Flieder und Tautropfen, die just in dem Augenblick sich neu Wege finden, als sich in Ryans Daughter – „Ryans Tochter“ (GB 1970, <Super Panavision>) Christopher Jones und Sarah Miles in den Wäldern Irlands dem Liebesakt hingeben oder seien es Zeit- und Raumsprünge in Lawrence of Arabia, wo das Ausblasen eines Zündholzes als Sinnbild für „außergewöhnliche“ Schmerzerfahrungen einem Krieg in Arabien „den Marsch bläst“.

Dieser berühmte jump cut in Lawrence of Arabia enthält eine der raren Großaufnahmen im 70-mm-Format: ein harter (Ein-)Schnitt wird hier durch eine Totale abgelöst und diese verknüpft den geltungssüchtigen Offizier (Peter O’Toole) im Kairoer Hauptquartier der britischen Militärbehörde mit dem Glutofen der Sahara, die Lawrence alsbald durchquert. Das ausgeblasene Zündholz verwandelt sich von einer Flamme zur Sonne, die alles Leben zu verbrennen scheint. [...]

 

© cinerama, 2008

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Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Das 11te 70 mm Festival in Krnov/Tschechien findet dieses Jahr vom 8. - 10. April 2016 im Kino MIR 70 statt. Vorgesehen sind folgende Titel:

Interstellar

Elvis: That's the Way It Is

Out of Africa

Cleopatra

Last Action Hero

La Guerre du Feu

Big Trouble In Little China

The Hateful Eight (noch nicht bestätigt)

Gypsies are found near heaven

Geschrieben

LAST ACTION HERO dürfte in 70 in Kontinentaleuropa nie gelaufen sein? OUT OF AFRICA eine gute Umkopierung. LA GUERRE DU FEU war bei der Erstaufführung im Berliner Zoo Palast einen mehrmaligen Besuch wert! BIG TROUBLE im Royal Palast gesehen, John Carpenters Blockbuster.

Geschrieben

Bringt leider alles nix bei der miserablen Projektion dort. Solange es da nicht zumindest Anstrengungen gibt was zu ändern werde ich selbst von einem weiteren Besuch absehen und auch allen Bekannten davon abraten.

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