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70 mm - Vorführtermine (In- und Ausland)


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Von VOIJNA I MIR ("Krieg und Frieden") gibt es verschiedene Kopien: a) Progress/BArch (gelaufen in der langen Nacht in Karlsruhe, die auch ich gern besuchte, b) Archivkopie @cinerama, c) Moskauer Filmarchiv in OmEU. Unterschiedlich geschnittene und mit unterschiedlicher Dichte und Farbgüte gesegnete Originalkopien!

 

 

... plus 70mm kopien von VOIJNA I MIR in sechs weiteren archiven ... wenn nur von jeder 70mm produktion die kopienlage so gut und zahlreich wäre ... :-(

Ja, Skandinavien, England, Tschechien und USA.

Der Film ist aber einer völligen Neukopierung wert: ausnahmsweise auf Westmaterial. Davon träume ich sei 30 Jahren. (DVD war nur eine minimal digital nachgebesserte Abtastung vom 35mm-Interpositiv, vom Kameramann aber in den Himmel gelobt, der sowas gar nicht mehr erwarte hätte. In dieser Version wäre auch ein blaue Scheibe nutzlos.)

Am peinlichsten die 35mm-Mono-Lichttonfassung der Constantin von Ende der 1960er Jahre, auf 3 Teile gekürzt und im 'Europa' Düsseldorf noch als grandiose Premiere gefeiert.

In Westberlin dann auf flacher Leinwand in der Filmbühne Wien (1. CinemaScope-Kino Berlins) gelaufen, während Ostberlin mit 4 Teilen auf 70mm-Großbildwand klotzte und der Film offenbar in den entlegensten Bezirken noch von verfallenen Hausfronten und verlassenen Strassen prankte: dort war das Werk ein Event, so wie in Westberlin der "Schiwago"-Film. Fernsehen war zu dieser Zeit jedenfalls nicht der Publikumsmagnet der Berliner.

Allein die elegische Atmosphäre an den Originalschauplätzen in diesem Film ist so unbeschreiblich und überwältigend, dass der Versuch in der heutigen Produktion, Realitäten über CGI nachzuformen, wie Makulatur wirkt.

Geschrieben
... dort war das Werk ein Event, so wie in Westberlin der "Schiwago"-Film.

 

... in der DRR aber auch ein "verordneter" event gewesen ... so zumindest hört man es immer wieder von zeitzeugen ... so auch BEFREIUNG, der jedes jahr einmal gespielt und (z.b. von schulklassen und in der NVA) angesehen werden musste ...

 

Da war die erfolgslage bei SCHIWAGO schon anders begründet ... da sind alle freiwillig rein ...

 

Soll aber die qualität von BEFREIUNG und VOIJNA I MIR nicht schmälern ... beides einzigartige dokumente russischen filmschaffens mit erstaunlichen inhaltlichen und bildgestalterischen qualitäten ...

Geschrieben

SCHIWAGO - auch ein Film des Kalten Krieges. Eingeträufelt durch Postillen des Axel-Springer-Verlags, während vor den Türen des Berliner Premieren-Palastes die Studentenunruhen tobten, die genug hatten von den Feindbildern des Adenauer/Ehrhard/Kiesinger-Triumphirats oder dem Konservatismus der Berlinale-Starregisseure wie George Stevens (GRÖSSTE GESCHICHTE ALLER ZEITEN - visuell aber ein bahnbrechendes Breitwandereignis ohne Vergleich, jenseits der Vietnam-Befürwortung des Regisseurs).

Über die russische Seele erfuhr man in SCHIWAGO, diesem Liebesdrama vor bewegtem historischen Hintergrund, weniger als in den staatlichen Auftragsproduktionen aus Moskau.

Den Umbruch auf der Berlinale bewirkte dann "o.k." von Michael Verhoeven, zu dem Ulrich Gregor vor kurzem im Rückblick schrieb:

„Vielleicht werden solche Tage einmal wiederkehren. (…) Die damals diskutierten Ideen, die Begeisterung, der Schwung und der radikale Höhenflug der Gedanken, auch die damals artikulierte scharfe Kritik am Bestehenden sind ein Kapital, von dem wir in gewisser Weise heute noch zehren können, ein Modell, mit dem wir uns von Zeit zu Zeit vergleichen sollten, um eine Zwischenbilanz des Erreichten und bisher Zuwegegebrachten zu ziehen.“

 

http://www.berlinale.de/de/archiv/jahre..._1970.html

 

Ende Januar erscheint in 'epd FILM' ein Artikel "Das wahre Kino: zur Schönheit des 70mm-Films", der erwartungsgemäss die ideologischen Implikationen aussparen wird.

Doktor_Schiwago__Royal__26.11.1966__mod.jpg

Geschrieben
Von VOIJNA I MIR ("Krieg und Frieden") gibt es verschiedene Kopien: a) Progress/BArch (gelaufen in der langen Nacht in Karlsruhe, die auch ich gern besuchte, b) Archivkopie @cinerama, c) Moskauer Filmarchiv in OmEU. Unterschiedlich geschnittene und mit unterschiedlicher Dichte und Farbgüte gesegnete Originalkopien!

 

 

... wenn nur von jeder 70mm produktion die kopienlage so gut und zahlreich wäre ... :-(

 

Und die Farben noch so unverändert :cry:

Geschrieben

 

Auch ist es doch aufregend, nicht immer nur in fast leeren, sondern in vollen Sälen zu sitzen,...

 

Das ist richtig. Ich rege mich fast jedesmal auf :wink:

Falsches Marketing? Warum laufen die Klassiker bei Euch nicht gut?

 

Den Kommentar muss ich jetzt nicht verstehen, oder? :roll:

Geschrieben

Es gibt durchaus auch farbliche Veränderungen des Orwo-Materials, zumeist aber eine Abnahme der Dichte (auch an den VOIJNA I MIR-Kopien bemerkbar gewesen).

Aber auch aufgrund der Dichteschwankungen schon bei der Entwicklung wäre eine Neukopierung höchst wünschenswert.

Das Filmmaterial hat Mängel, die sich durch Neukopierung weitgehend beseitigen lassen. - Das wäre, würde ich annehmen, höchstwarscheinlich auch im Sinne der Filmmemacher.

Wird aber kaum durchgeführt - aus Desinteresse an der Kultur eines "untergegangenen" Systems.

Geschrieben
SCHIWAGO - auch ein Film des Kalten Krieges. Über die russische Seele erfuhr man in SCHIWAGO, diesem Liebesdrama vor bewegtem historischen Hintergrund, weniger als in den staatlichen Auftragsproduktionen aus Moskau.

 

ideologisch behaftete sichtweise, die heutzutage einfach nicht mehr standhält und dem film (und dem roman) auch nicht gerecht wird.

 

Richtig, DOCTOR SCHIWAGO führt keine "russische seele" vor - dieses folkloristisch geprägte nationalgeistklischee mit musik, wodka und Ivan Rebroff, der "Mütterchen Russland" besingt ... DOKTOR SCHIWAGO ist da "seelisch" viel präziser und gibt einblicke in universelle gefühlslagen.

Geschrieben
Es gibt durchaus auch farbliche Veränderungen des Orwo-Materials, zumeist aber eine Abnahme der Dichte (auch an den VOIJNA I MIR-Kopien bemerkbar gewesen).

 

Sicher richtig, dass auch diese Kopien sich etwas verändert haben, aber eben kein Vergleich zu gefadeten Kopien auf Eastman Material.

 

Das Filmmaterial hat Mängel, die sich durch Neukopierung weitgehend beseitigen lassen. - Das wäre, würde ich annehmen, höchstwarscheinlich auch im Sinne der Filmmemacher.

Wird aber kaum durchgeführt - aus Desinteresse an der Kultur eines "untergegangenen" Systems.

 

Nun ja, in Russland scheint man sich in vielen Dingen der "glorreichen" Vergangenheit zu erinnern. Eine Neukopierung von Krieg und Frieden passt da gut hinein, zumal ich annehme, dass die Rechte an dem Film da wo es drauf ankommt immer noch ganz oder zum großen Teil in staaatlichen Händen sind.

 

Der Vorwurf des Desinteresses lässt sich auch im Westen auf fast die Gesamtheit der horizontalen 35mm Produktionen und auch eine Vielzahl von normalen 70 mm Produktionen ausdehnen. Über drei Dutzend Filme, die nicht in Neukopierungen vorliegen bzw. nicht für Vorführungen verfügbar sind.

 

Wobei das Desinteresse insofern als die Rechteinhaber eines Filmes damit Geld verdienen wollen bei den meisten Filmen verständlich ist, nur sehr wenige solcher Kopien hätten wohl eine Chance in absehbarer Zeit ihre Kosten einzuspielen.

Geschrieben
SCHIWAGO - auch ein Film des Kalten Krieges. Über die russische Seele erfuhr man in SCHIWAGO, diesem Liebesdrama vor bewegtem historischen Hintergrund, weniger als in den staatlichen Auftragsproduktionen aus Moskau.

 

ideologisch behaftete sichtweise, die heutzutage einfach nicht mehr standhält und dem film (und dem roman) auch nicht gerecht wird.

 

Richtig, DOCTOR SCHIWAGO führt keine "russische seele" vor - dieses folkloristisch geprägte nationalgeistklischee mit musik, wodka und Ivan Rebroff, der "Mütterchen Russland" besingt ... DOKTOR SCHIWAGO ist da "seelisch" viel präziser und gibt einblicke in universelle gefühlslagen.

Die Monumentalfilme-Filme der 1960er Jahre sind durchaus ideologisch aufgeladen. Ich finde es nicht befriedigend, jene geistigen Produktionsvoraussetzungen beiseite zu kehren und aus der heutigen Sicht, die natürlich die Stärken und Besonderheiten der Genre-Filme in nachvollziehbarer Weise pflegt, völlig zu "entschulden".

Zurecht hatten Sie auf die kulturpolitische Strategie osteuropäischer Großproduktionen hingewiesen. Es ist somit die kulturelle Assimilation des Geschichtsepos und des Melodrams immer ein Bindemittel für eine bestehende Ordnung im Konkurrenzkampf der Systeme.

Es gab dann eine andere, neue ideologische Note - vorangetrieben durch das "New Hollywood", das sich zum Monumental-, Breit- oder Bibelfilm diametral verhielt.

Und abseits aller Kinomanipulation wurde eine Interaktion zwischen Werk, Künstler und Betrachter im "Expanded Cinema" begründet, die einer Aufhebung der Trennung zwischen Produktion und Rezeption einforderte.

 

Im modernen Blockbuster (Nachfolger auch des "ZHIVAGO"- oder "2001"-Systems), etwa In PEARL HARBOR oder GLADIATOR, rekonstruiert sich nun recht ungetarnt die amerikanische Herrschaft durch die Hintertür: der Heldenmythos wird neu verankert und durch Heuchelei untermauert. Eine irrationale Identitätsstiftung und die Verteidigung eines Staatsgebildes befestigen ein instabiles Zusammenhörigkeitsgefühl.

 

In DOKTOR ZHIVAGO, das funktioniert in anderer Manier, wird der Mythos eines Helden aufgerichtet, der sich scheinbar allen Ideologien entzieht, aber Angebote wechselweise annimmt, die seinem privaten Glück nützlich sind, oder der sich der Politik entzieht und in poetische Landschaften verschwindet.

Da der Film in Osteuropa verboten war, besitzt er - jenseits unserer Präferenz - eine sehr feingliedrige ideologische Substanz, die dort als gefährlich erachtet wurde. Anders HELLO DOLLY, GRAND PRIX oder FAIR LADY, die in osteuropäischen 70mm-Kinos ausgestellt wurden, weil sie kleinbürgerliche Sehnsüchte der DDR zu stillen schienen. Anders auch als SPARTACUS oder EL CID, die als Befreiungsdramen in die Gegenwart projiziert werden konnten und eine nationalstaatliche Evolution, die Entwicklung zum modernen Staat, antizipierten.

 

Es würde mich freuen, falls ich einmal wieder in Karlsruhe einer Filmvorführung beiwohne, wenn es dem Hause gelänge, die kulturphilosophischen Lesarten des Monumentalfilms zum Thema zu machen. Die dortigen Programmhefte informieren recht griffig über die Genese des Film-Sonderformats der jeweiligen Filme, aber sparen die produktionsideolgischen Triebkräfte aus. Das ist kein Vorwurf, immerhin aber eine mögliche Lesart unter vielen. :D

 

Nun ja, in Russland scheint man sich in vielen Dingen der "glorreichen" Vergangenheit zu erinnern. Eine Neukopierung von Krieg und Frieden passt da gut hinein, zumal ich annehme, dass die Rechte an dem Film da wo es drauf ankommt immer noch ganz oder zum großen Teil in staaatlichen Händen sind.

 

Der Vorwurf des Desinteresses lässt sich auch im Westen auf fast die Gesamtheit der horizontalen 35mm Produktionen und auch eine Vielzahl von normalen 70 mm Produktionen ausdehnen. Über drei Dutzend Filme, die nicht in Neukopierungen vorliegen bzw. nicht für Vorführungen verfügbar sind.

 

Wobei das Desinteresse insofern als die Rechteinhaber eines Filmes damit Geld verdienen wollen bei den meisten Filmen verständlich ist, nur sehr wenige solcher Kopien hätten wohl eine Chance in absehbarer Zeit ihre Kosten einzuspielen.

Das trifft zu, und wird zum "systemübergreifenden" Problem, scheint mir. Der Westen entsorgt seine Kopiervorrichtungen. Und die prominenten US-Companies kümmern sich nicht um den Originallook der Filme, auch nicht um das dem Todd-AO-Verfahren gleichwertige System der horizontal laufenden Technirama-Filme: es wird (auch im Presstext der Berlinale, die nur "echte" 70mm-Filme vom 65mm-Negativ" propagiert) übergangen. Die osteuropäischen Large Format-Filme wiederum - trotz einiger imperialer Sehnsüchte des heutigen Russland - haben dort m.E. (kann mich täuschen) im Kinoleben keinerlei Bedeutung mehr.

Die Kosten einer 70mm-Kopie, etwa in Dtl. in den 1990er Jahren ("Spartacus", "Lawrence") konnten tatsächlich eingespielt ewrden, weil die Kopien auf Tournee gingen. Bei "Vertigo" der UIP waren es mehrere Kopien, die aber ebenfalls günstig vom US-Markt übernommen wurden.

Man könnte durchaus die Europa-Rechte kaufen und dann mit einer neu gezogenen Kopie auf Tournee gehen.

Die 70mm-Berlinale 2009 ist hierfür ja ein Anstoss, weil Teile des Programms noch durch fünf weitere Standorte reisen werden.

Geschrieben

 

In DOKTOR ZHIVAGO, das funktioniert in anderer Manier, wird der Mythos eines Helden aufgerichtet, der sich scheinbar allen Ideologien entzieht, aber Angebote wechselweise annimmt, die seinem privaten Glück nützlich sind, oder der sich der Politik entzieht und in poetische Landschaften verschwindet.

Da der Film in Osteuropa verboten war, besitzt er - jenseits unserer Präferenz - eine sehr feingliedrige ideologische Substanz, die dort als gefährlich erachtet wurde.

 

Der erfolg und damit das "funktionieren" von DOKTOR SCHIWAGO (als film und auch als roman) beruht nicht auf handlung, story, plot oder gar ideologischen substanzen ... diese elemente sind in SCHIWAGO alle zweitrangig, vorhersehbar, nichtssagend, melodramatisch.

 

Es ist die art, wie die ereignisse erzählt werden. Durch den blickwinkel des arztes und dichters Jurij Schiwago, dessen gedanken und gefühle (also dessen seele) wir durch den film begleiten und durch diesen filter seiner seele wir auch die geschehnisse miterleben. Wenn überhaupt ist SCHIWAGO ein abenteuer und drama der seele des protagonisten und nicht ein abenteuer der physischen figur des Schiwago.

 

Hierzu im kontrast der hintergrund der revolution ... blutig, hart und in ständig ruheloser aktion, die im gegensatz zu der inneren aufrichtigkeit und eher ruhigen betrachtungsweise des Jurij Schiwago steht. Es dürfte die Geschichte dieses individuellen Helden gewesen sein, der sich auf seine art dem pathos der revolution entzieht, was zum verbot des buches und des filmes führte.

 

„Produktionsideologische triebkräfte“ sehe ich eher in der interpretation derselben und oftmals dem subjektiven ideologischen standpunkt geschuldet. Carlo Ponti und MGM haben bei SCHIWAGO mehr auf die vermehrung des eingesetzten produktionskapitals geachtet, was man natürlich auch als eine ideologische triebkraft werten kann.

 

Apropos Ideologien: Drehbuchautor Robert Bolt durfte übrigens der Premiere von DOKTOR SCHIWAGO am 22.12.1965 im Capitol Theatre in New York nicht beiwohnen, die USA gewährte ihm kein Visum, weil er einer der vielen Unterzeichner einer Anzeige in der New York Times war, die gegen den Vietnam Krieg protestierten. Auch ideologische randnotiz von gestern – zur heutigen Rezeption des filmes unnötig zu wissen.

Geschrieben

Der erfolg und damit das "funktionieren" von DOKTOR SCHIWAGO (als film und auch als roman) beruht nicht auf handlung, story, plot oder gar ideologischen substanzen ... diese elemente sind in SCHIWAGO alle zweitrangig, vorhersehbar, nichtssagend, melodramatisch.

Der Erfolg beruht durchaus auf geschickt konstruierten "Narrationen" (Rahmenhandlung, Ellipsen usw.), sowie auf handwerklich professioneller Bildgestaltung, Schnitt und dem Sentiment der Jarre-Musik.

 

Durch den blickwinkel des arztes und dichters Jurij Schiwago, dessen gedanken und gefühle (also dessen seele) wir durch den film begleiten und durch diesen filter seiner seele wir auch die geschehnisse miterleben. Wenn überhaupt ist SCHIWAGO ein abenteuer und drama der seele des protagonisten und nicht ein abenteuer der physischen figur des Schiwago.

 

Hierzu im kontrast der hintergrund der revolution ... blutig, hart und in ständig ruheloser aktion, die im gegensatz zu der inneren aufrichtigkeit und eher ruhigen betrachtungsweise des Jurij Schiwago steht. Es dürfte die Geschichte dieses individuellen Helden gewesen sein, der sich auf seine art dem pathos der revolution entzieht, was zum verbot des buches und des filmes führte.

 

Verstehe ich die Deutung richtig: die Umwandlung eines bäuerlich-feudalaristrokratischen Systems würden Sie verneinen, die Triebkräfte des dortigen Umsturzes der Dämonie zuschreiben und die Figur eines romantischen Dichter-Arztes, dessen Blickwinkel, also seine Individualität, zum Motor der Veränderung oder der Humanisierung machen? Interessiert sich der Blick von Leans/Bolts Hauptfigur wirklich für die Beweggründe der Weißrussen, der Roten, der Anarchisten oder der Hungersnot? Wenn dies gelingt, dann am ehesten in der Figur des funktionalistischen Opportunisten Kamarowski (Rod Steiger), die auch am schlechtesten wegkommt. Welche Blickwinkel hat die Figur der Lara in diesem Film anzubieten?

 

Die Antwort würde mich sehr interessieren, da geschichtliche Umwälzungen nach meinem Wissen anderen Konlfikten geschuldet sind, und offenkundige Geschichtsmärchen, wie auch bei David Lean, offenbar eine Folie für ein traditionell-melodramatisches Konzept zur Verlängerung des englischen Gesellschaftsromans des 19. Jhds. abgeben (dieser steht dem Bildungsroman und dem historischen Roman entgegen, der immerhin Pasternaks Ouevre darstellte).

Geschrieben

Hallo Cineasten

Schön das es so viel Wissen und viele Meinungen gibt, das immer jemand alles besser weiß und kann.

Vielleicht können wir uns auch einfach auf die Filme freuen sie einmal oder wieder im Kino auf einer großen Leinwand zu sehen. Das es Sitzplatz Probleme geben soll glaube ich nicht da beide Kinos doch recht groß sind.

Geschrieben
Hallo Cineasten

Schön das es so viel Wissen und viele Meinungen gibt, das immer jemand alles besser weiß und kann.

Vielleicht können wir uns auch einfach auf die Filme freuen sie einmal oder wieder im Kino auf einer großen Leinwand zu sehen. Das es Sitzplatz Probleme geben soll glaube ich nicht da beide Kinos doch recht groß sind.

 

Das es Diskussionen gibt liegt doch in der Natur des Forums, alternativ schreibt sonst nur jeder: Ist ja toll, super, ich freue mich etc. - das liest sich nicht so interessant. Es gibt ja doch sehr vielfältige Ansatzpunkte und Diskussionsstränge die sich rund um die größeren Festivals entspinnen und ich finde das sollte auch so bleiben.

 

Um Besserwisserei geht es hier denke ich weniger, denn es ist wohl allen bewusst, dass diese Ballung neuerer Kopien bisher einmalig ist und sich nicht beliebig wiederholen lässt. Es muss einfach beim ersten Versuch passen, denn eine zweite Veranstaltung dieser Art wird es so bald nicht mehr bzw. nie mehr geben. Da müssen schon andere Maßstäbe gelten als wenn mal zum Spaß eine altrosa Kopie in einer Privatvorführung gezeigt wird ;)

Geschrieben
Um Besserwisserei geht es hier denke ich weniger ...

 

was soll es denn sonst sein? Anonym in einem öffentlichen forum mängellisten in romanhafter länge im vorfeld zu posten (falscher projektor, falsche optiken, falscher tonprozessor) ohne dass ein meter film gesehen oder gehört worden ist ... das ist "besserwisserei in reinkultur" - von allen so erwartet und milde belächelt :-)

 

"Auf hundert Besserwisser gibt es nur einen Bessermacher."

(W. Ritschard)

 

Ich freue mich auf filme, die ich in diesem format noch nie gesehen habe, auf nagelneue kopien (3 Stück), die ich noch nicht kenne, auf gesprächsrunden und begegnungen im umfeld der retrospektive, auf ein wiedersehen mit alten bekannten und wirkungsstätten der 80er jahre und auf interessante screenings neuer filme abseits der retrospektive. Meine bedenken lasse ich zu hause, die machen nur schlechte kaune und den kopf nicht frei für neue eindrücke ...

Geschrieben
Um Besserwisserei geht es hier denke ich weniger ...

 

was soll es denn sonst sein? Anonym in einem öffentlichen forum mängellisten in romanhafter länge im vorfeld zu posten (falscher projektor, falsche optiken, falscher tonprozessor) ohne dass ein meter film gesehen oder gehört worden ist ... das ist "besserwisserei in reinkultur" - von allen so erwartet und milde belächelt :-)

 

@cinerama wird dazu sicher selber etwas schreiben aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er ein Problem damit hat seine Kritik bzw. Verbesserungsvorschläge auch persönlich gegenüber den Verantwortlichen vorzutragen.

 

 

Ich freue mich auf filme, die ich in diesem format noch nie gesehen habe, auf nagelneue kopien (3 Stück), die ich noch nicht kenne, auf gesprächsrunden und begegnungen im umfeld der retrospektive [...]

 

Das ist bei mir genauso :)

Geschrieben

Selbstaussage von @preston? :

"Auf hundert Besserwisser gibt es nur einen Bessermacher."

(W. Ritschard)

 

Es gab ja sehr viele Fragestellende, Interessenten, Begeisterte und Werbende oder auch Kritiker in diesem Thread. Auch innerhalb und ausserhalb der Berlinale, der Oscar-Verleihung, einer badischen Bollywood-Reihe oder zur Zukunft des Kinos.

 

@preston sturges sollte die (zumindest für mich als User) sehr lehrreichen Erfahrungen/Fragen vieler Teilnehmer wie @Pentacon, @Gerhard Last, @stefan2, @Ernemann, @Sorahl, @Ernemann VIIb, @Ultra Panavision 70 u.a. nicht so auf's "anonyme"Feld stellen. Leider zeigt die heftige Fürsprache aus Karlsruhe ausschliesslich für Magnetton-Equipment von Dolby oder Projektoren von Philips ein nicht überall adaptierbares Modell, trotzdem @preston zeitgleich einräumte, die Berliner Anlagen, Bildwerferräume, Festivalplanungen usw. überhaupt nicht zu kennen.

 

Insgesamt haben die Berliner in Sachen Kinos/70mm eine Menge Erfahrungen sammeln können, und erst vor zwei Wochen wurden die Festspiele/Kinemathek während eines Gesprächs von mir auf diesen Diskussionthread hingewiesen. Zumindest meine Beiträge angehend ist die Anonymität längst abgelegt.

 

Ich werbe dafür: wir diskutieren sachlich weiter über Technik, Filme, Inhalte und Formate und enthalten uns reiner Lobpreisungen? Dafür kann man auch in die Kirche gehen.

 

So schlecht war die Epoche der Aufklärung doch gar nicht:

Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.

 

Voltaire, 1694 - 1778

Philosoph

Geschrieben
Ich werbe dafür: wir diskutieren sachlich weiter über Technik, Filme, Inhalte und Formate und enthalten uns reiner Lobpreisungen? Dafür kann man auch in die Kirche gehen.

 

 

nichts gegen sachliche kritik, aber sprüche wie "idioten an den kopiermaschinen", "schrottkopien", "verantwortliche, die geld in den sand setzen" etc. fallen immer nur von Dir und sind nicht sachlich sondern beleidigend.

 

Diese so titulierten personen sind übrigens auf der berlinale anwesend und teilnehmer einiger panels und diskussionsrunden ... da hast Du ja vielleicht gelegenheit, diese anwürfe zu wiederholen und brauchst Dich nicht in einem internetforum zu verstecken ... bin gespannt :-)

Geschrieben

Denke, es ist ein Festival der farbigen Kopien, und das bedeutet einigen Aufwand an Know how - und steht den leidlichen Rot-Show-Vorführungen oft anderswo doch alternativ gegenüber?

Auf denen hatten sich einige Gäste beschwert:

Kritik: Für knallrot -weisse Kopien sollte man nicht € 10.- Eintritt verlangen.

Oder

Mir persönlich war jedoch das Bild viel zu dunkel.

Oder

den sogenannten Todd AO Look hatte die Kopie in dieser Hinsicht wohl eher nicht

Oder

warum hatte Lawrence von Arabien als "neue" Kopie bereits Laufstreifen?

Oder

Tatsächlich wahr es sehr deutlich sichtbar: Das 70mm Bild wurde kräftig abgeschnitten.

Oder

Die Kopien von MAGNICENT MEN und DR DOLITTLE sind m.E. Nullkopien

Oder

Das technische Schlußlicht war m.E. THE SOUND OF MUSIC, der bis auf wenige Szenen unscharf wirkte, was auch einige Besucher im Kino kommentierten. Die Schwärzen wirkten milchig, die Lichtbestimmung unbefriedigend.

Das bezog sich auf @preston sturges, nicht auf meine "beleidigenden" Vorführungen.

 

Aber es sind im Februar nun einmal farbige Kopien, da rostichige nicht gewollt sind. Knallrote Kopien zeigt die Berlinale nicht. Der Eintrittspreis ist i.d.R. auch niedriger, und es werden auch keine Kopien mit fehlenden Teilen (siehe BOUNTY, BEN HUR u.a.) gezeigt, sondern die inhaltlich integralen Fassungen.

 

Der Rest ist Säbelgerassel von @preston sturges. Das zeigt mir, dass man Meinungen mundtot machen will.

 

Auch kennt @preston sturges weder den genauen Spielplan noch alle Referenten. Aber schon im Vorfeld sollen hier "Fronten" aufgerichtet werden.

Ich nenne das Demagogie.

Geht man auf technische Fragen ein, hört man von @preston sturges als Antwort:

was sind "Duplo-Blenden"? Habe ich nie erwähnt, weiß auch gar nicht, was das ist ... kenne nur Duplo-Schokoriegel, aber stop ... jetzt schweife ich ab ..

Geschrieben
Man könnte den Thread bis Mitte Februar sperren. Wirklich Informatives - ausser gegenseitgen Vorwürfen - wird bis dahin hier nicht zu lesen sein, glaube ich.

 

Warum? Der informative teil kommt ja erst noch in wenigen tagen ... film- und begleitprogramm ... evtl. kartenbörse, wenn jemand doch nicht kann und karten abgeben will ... tipps für unterkunft in berlin und "stammtisch" (wenn geplant) etc. ... evtl. fahrgemeinschaften nach berlin ... da sollte der thread "offen" sein denke ich ...

Geschrieben

Stammtisch ist wohl im "Kino International" - nach Rücklauf von etwa 20 Usern. Thomas H. hatte ich auch diesen Ort signalisiert: mit ihm treffe zumindest ich mich im Foyer.

Aber es kann ja gerne mehrere und auch externe Stammtische geben mit mehr Ruhe und Ausschank?

 

"Fahrgemeinschaft" hatten Sie im Vorjahr nach Krnov freundlich angeboten, und dann wieder alles abgesagt und sind selbst überhaupt nicht erschienen. Kopfschüttel!

Darauf war leider kein Verlass...

Geschrieben

 

"Fahrgemeinschaft" hatten Sie im Vorjahr nach Krnov freundlich angeboten, und dann wieder alles abgesagt und sind selbst überhaupt nicht erschienen. Kopfschüttel!

Darauf war leider kein Verlass... :cry:

 

tja ... wenn man eine reise absagt, dann kann man auch keine fahrgemeinschaft mehr aufrecht halten ... an was Du Dich alles noch erinnerst :-)

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