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Geschrieben
vor 19 Stunden schrieb TK-Chris:

https://www.focus.de/finanzen/news/greta-thunberg-die-erstaunlich-lukrativen-geschaefte-ihrer-hintermaenner_id_11028183.html

 

Und ich bin jetzt raus hier. Mir wird das schlichtweg zu blöd mich für Fakten rechtfertigen zu müssen! 

Das ist kein Focus-Artikel, sondern eine Übernahme aus der (online-)Zeitung "The European". Weder die Webseiten noch das gedruckte Magazin bringen Nachrichten, sondern Meinungen, die in Form von Debatten, Kolumnen und Gesprächen präsentiert werden. Dies war von Anfang an Ziel und Programm dieser Zeitschrift.

Alexander Görlach und Lukasz Gadowski starten Debatten-Portal TheEuropean.de

Von daher verwundert es nicht, dass der Autor in seinem Artikel weder Belege noch Quellen aufführt. 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Jaja, es ist bedauerlich daß in Lagern immer wieder Leute unbeabsichtigt sterben. Sowas kam bekanntlich schon öfter vor:
"Die in Afghanistan getötete deutsche Geisel wurde nicht ermordet, sondern war den Strapazen der Entführung erlegen, ist sich Außenminister Steinmeier sicher."
Oder einige Jahrzehnte zuvor in der Türkei: man hatte vermutlich schlichtweg vergessen, genügend Nahrung mitzuführen, als man die Armenier in die Wüste führte, ein Zusammentreffen ungünstiger Umstände also.

Ist obiges so in etwa so die Cineramasche argumentative Stoßrichtung, warum die kommunistischen Regimes an ihren Toten unschuldig sind?

Es waren übrigens nicht 85 Millionen des Kommunismus, sondern 100 Millionen, laut zitiertem Schwarzbuch. Und die Daten sind dort recht gut belegt und erklärt, es ist ein dicker Wälzer. Lektüre empfiehlt sich, dann dann kann man den (versuchten) kommunistischen Konter darauf besser einordnen.

Das Cineramasche "Wenn man sonst nichts zu sagen hat, greift man zur Karikatur" würde ich so nicht unterschreiben. Im Gegenteil, die Karikatur kann Dinge auf den Punkt bringen. Das sieht man auch daran, mit welchem Eifer in den letzten Jahren Trump karikiert wurde. Oder irren hier unsere Journalisten?
Und dann auch noch das: Cinerama schreibt:
"Ironisch auf 007 zielend, kann man Lustiges herauslesen."
Also doch Ironie und Karikatur?

Daß Bond in Zeiten von fluider Gender-Diversität einigen sauer aufstößt, ist verständlich. Ein Mann, der weiß was er will, sich Übergriffen widersetzt, sich selbstlos für andere einsetzt (Untertitel: im Dienste Ihrer Majestät) und das (wenn nötig) auch noch mit Gewalt: unerhört. Bei allem Herbeiwünschen eines neuen Menschen ist es aber eben immer noch dieser Geschlechterstereotyp, der die Menschen anspricht, die Flut von Superheldenfilmen zeigt es.. von den Filmen aus östlichen und nahöstlichen Ländern ganz zu schweigen, da geht es nochmal eine Spur handfester und konservativer zu. Ich empfehle daher Cinerama, zunächst einmal diese Länder zu bereisen, und dort Überzeungsarbeit zu leisten, um dann hier zu berichten wie es ihm dabei ergangen ist.

Dazu, daß Greats Vater mit CO2-Zertifikaten handelt habe ich tatsächlich auch nichts seriöses gefunden. Das zeigt, daß man generell skeptisch sein muß.

Aber jetzt haben wir vor lauter Geplauder fast den zentralen Punkt vergessen, der durch obiges nicht berührt wird: geht es bei bei FFF und XR tatsächlich ums Klima, oder ist es ein Vehikel (bewusst oder unbewusst - vonseiten Greta sicher nicht bewusst), das von Linksextremen genutzt wird, um das System zu sprengen und auf Links zu drehen? Ich hatte hier ja (aufgrund einiger eigenartiger Äußerungen Cineramas) die Frage an Cinerama gestellt, wie er es mit der Verfassungs- bzw. Grundgesetztestreue hält, oder ob er sich eher als jemand sieht der diesen Staat vernichten will. Dazu hat er sich nicht geäußert. Aber oft spricht ja Schweigen lauter als Worte.

Bearbeitet von s16 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 43 Minuten schrieb s16:

Aber jetzt haben wir vor lauter Geplauder fast den zentralen Punkt vergessen, der durch obiges nicht berührt wird: geht es bei bei FFF und XR tatsächlich ums Klima, oder ist es ein Vehikel (bewusst oder unbewusst - vonseiten Greta sicher nicht bewusst), das von Linksextremen genutzt wird, um das System zu sprengen und auf Links zu drehen?

 

Ist das Realsatire? Die Forderungen von FFF sind auf deren Webseite nachzulesen.

 

Im wesentlichen geht es darum, dass die Staaten auch die völkerrechtlich vereinbarten Regelungen zum Klima umsetzen -  so wie die DUH dagegen klagt, dass die EU-rechtlichen Rahmenbedinungen ignoriert werden. Schlimm so eine staatszersetzende Jugend, die auf die Einhaltung des Rechts pocht...

Geschrieben (bearbeitet)

Ist eine belustigende Vorstellung, daß FFF diese linksextremen Beweggründe (falls dort im Hintergrund vorhanden) auf ihre Webseite nennen würde... es würde ja dann eher darum gehen, diese zu verschleiern. Am Rande von FFF-Demos stehend selbst gehörte Sprechchöre "nie wieder Deutschland" weisen zumindest auf ein bestimmtes politisches Spektrum hin, welches dort aktiv ist. Und ich nehme es den FFF-Leuten sogar ab, daß sie "es gut meinen", denn wie ich im vorhergehenden Beitrag schon fragte:
"geht es bei bei FFF und XR tatsächlich ums Klima, oder ist es ein Vehikel (bewusst oder unbewusst - vonseiten Greta sicher nicht bewusst), das von Linksextremen genutzt wird".

Gut gemeint ist eben oft das Schlimmste...

 

Bearbeitet von s16 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Klar, nun konnte @s16 dem Helden der freien Welt obenstehend als "selbstlosem Menschen' huldigen (dazu hatte ich fleißig die Links eingestellt,

[https://www.youtube.com/watch?v=VlBUPtKIoHo]

[https://www.youtube.com/watch?v=1O9SRhVXXL4]

[https://www.youtube.com/watch?v=k6y3lwwokg4]

[https://www.youtube.com/watch?v=mNCIDsiN08g]

die zeigen, wie der Agent mit der Lizenz zum Töten mit Armut, Klassenteilung, atomarer Hochrüstung, Rassismus, Frauen und den Sozis umgeht. kein einziges Wort über zwingend erforderliche Abrüstung und Abschaffung der Atomwaffen, bevor es zu spät ist. Selbst Obama forderte die Abschaffung von Atomwaffen.

 

007 steht eben in der Tradition des Fasch.: selbstlos sich opfernd im Angesicht des Todes, in tödlicher Mission, als Spion der nie liebte, sich wohlfühlend im Feuerball, stets mit dem goldenen Colt, nach Diamanten fiebernd, andere leben und sterben lassend). Das hätte sich nicht einmal John Wayne getraut.

120 Millionen Tote in fast 150 Jahren Kapitalismus.

 

Ein System darf man gar nicht mit Gewalt stürzen, solange das Demonstrationsrecht besteht und auch die Möglichkeiten des Wahlsystems erst einmal auszuschöpfen sind. Außerdem gilt es ja die moderne Infrastruktur des Kapitalismus und seine Produktionswerte zu erhalten und künftig zu nutzen!

 

Die Gewalt ging indertat von zwei kapitalistischen Weltkriegen aus, bevor sich der damalige Realsozialismus ausgebreitet hat. Abgesehen von der umstrittenen Politbüro-Entscheidung, in Afghanistan einzumarschieren, hatte die UdSSR keine Kriege angezettelt, und auch ihr Ableger im östlichen Teil Deutschlands setzte auf Abrüstung und Friedenspolitik (und gaengelte Teile der Bevölkerung mit einer krankhaften Stasi). 

 

Kein einziger Aufruf zur Gewalt ist hier zu lesen und wird auch nicht zu lesen sein. Die Gewalt geht vom Kapitalismus aus und seinem liebsten Superagenten: daher dieser ironisches Thread.

 

Die nicht linksextreme hamburger Zeitung "Die Zeit" schreibt:

 

FILM IN DER NÄHE DES FASCHISMUS

 

JamesBond oder Sex und Sadismus
20. März 1964, 8:00 Uhr

 

James Bond 007 – er jagte 1962 den utopistischen Dr. No und verteilte 1963 die Liebesgrüße aus Moskau; James Bond, Geheimagent Ihrer Britischen Majestät, ist zugleich Gentleman, Sexualprotz, Meisterschütze, raffinierter Schläger und siegreicher Mörder mit der vielschüssigen Beretta-Pistole im geschmäcklerischen Ziegenlederhalfter, zur Not auch mit bloßer Hand, dem Knüppel oder dem Dolch. 007 – die geheimnisvolle Chiffre mit der Doppelnull am Anfang, gestattet ihm das Töten nach Gutdünken, wann immer es ihm angezeigt und notwendig erscheint. "With license to kill" heißt Befreiung von moralischen, ethischen oder anderen Beschränkungen, bedeutet die schrankenlose, individuelle Anarchie und die bedingungslose Auslieferung an die jeweiligen Stimmungen dieses Phänotyps eines neuzeitigen und geradezu brillanten Sadismus’, (...)

James Bond vereint in sich das aus der Werbung bekannte neue Weltgefühl mit dem sicheren Geschmack des Snobs für den gehobenen und anspruchsvollen Lebensstandard, er fährt mit der ererbten Sicherheit den modernen Sportwagen und den nach Leder duftenden Rolls Royce älteren Jahrgangs, er kann Motorboote zwischen brennenden Fässern ebenso sicher hindurchsteuern, wie er es charmant lächelnd versteht, eine Frau zu verführen, wenn er zwischen zwei mörderischen Aufträgen gerade einmal Freizeit hat. Sein Leben ist sowohl das des Industriemanagers, der im Wagen ein Telefon besitzt, wodurch er ständig seine Zentrale mit ihrem mysteriösen Chef "M" kontaktieren kann, als auch dasjenige des Dandys, der am Spieltisch mit einer Nelke im Knopfloch va banquespielt – und gewinnt. (...)

An Filmen wie "James Bond 007 jagt Dr. No" oder "James Bond 007 –Liebesgrüße aus Moskau" wird man wieder einmal gewahr, daß Film wie kein anderes Medium beides unter einen Nenner zwingen kann: die Aufklärung und den Massenbetrug, die Fortschrittlichkeit und die handfeste Reaktion. Die gigantische Popularität der James-Bond-Filme in England, der Stätte ihrer serienmäßigen und perfektionierten Produktion, hat ihren einfachen Grund in der Tatsache, daß in ihnen eine Welt simuliert wird, die sich jeder Clerk erträumt: eine Welt, wo es keine Tabus, keine Verdrängung und keine Probleme außer denen gibt, die schwache Nerven mit sich bringen, in der jeder sein eigener König ist, dem Technik und Gewalt die Möglichkeiten des Supermannes verleihen, die ihm die durchrationalisierte Wirklichkeit so schnöde vorenthält.

https://www.zeit.de/1964/12/film-in-der-naehe-des-faschismus

 

Wenn der Kapitalismus tatsächlich so anpassungsfähig und flexibel ist, dann wird er ja die Klimakrise schnell lösen. Niemand bräuchte sich vor Unruhen zu fürchten.

 

Xxx

 

Also in dem Thunberg kritischen, aber sehr vagen und etwas spekulierenden Artikel    https://m.focus.de/finanzen/boerse/greta-thunberg-die-erstaunlich-lukrativen-geschaefte-ihrer-hintermaenner_id_11028183.html  sind die Schandtaten der Thunberg sehr überschaubar - bzw. non-existent.

 

Eine Medienkampagne kostet Geld und muss finanziert werden genauso wie die Arbeit meinetwegen ultrasozialistischer Randparteien, die das Kapital abschaffen wollen.

Thunbergs Kampagnen hauptberuflich unterstützende Profis wollen mit ihrem Beruf ein Monatsgehalt verdienen. Sie kassiert meines Wissens nach nichts, auch wenn man für professionelle Vorträge und politische Arbeit durchaus ein Honorar nehmen darf.

 

Dies hier ist ebenfalls vom Focus zurecht gebogen: "Die einen – vor allem im links-ökologischen Milieu – verehren die 16-jährige Umweltaktivistin als selbstlose Prophetin und tapfere Kinder-Kämpferin wie eine Heilige."

Heilige - Quatsch.

Richtig: talentierte Aktivistin, die es in der flüchtigen Medienwelt eventuell für ein Jahr geschafft hat, ein Thema  anzukurbeln und persönlich interviewt zu werden.

In einem Jahr entspricht sie nicht mehr Verwertungsmodellen der Medienhypes und kehrt zurück in bodenständige Tätigkeiten. Ebenfalls in einem Jahr wird eventuell Herr Trump wiedergewählt. Der den Klimaschutz torpediert. Und dafür positiv von einer im Bundestag vertretenen 14 %-Partei zitiert wird.

 

Wo bleibt der Zorn der Gerechten?

 

Warum sind die Botschaften und Fragen einer jungen Aktivistin falsch, nur weil sie von den Medien und anderen kommerziellen Plattformen ausgeschlachtet wird? Es sind die normalen Instrumente einer modernen kapitalistischen Gesellschaft, die zu bedienen man in einer bestimmten Phase der Kommunikation kaum umhinkommt. Zeitungen und Bücher liest ja keiner mehr.

 

(Entschuldigung für das Formatierungsproblem am Smartphone. Ich suche nach einer Lösung.)

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Der deutsche Verfassungsschutz ist im Allgemeinen nicht für Satiren bekannt.

Er warnt vor Unterwanderung von FFF durch linksextreme Kräfte:

"Für den „Globalen Klimastreik“ am Freitag arbeitet Fridays for Future in Hannover mit der Interventionistischen Linken zusammen. Der Verfassungsschutz beobachtet diese Entwicklung mit Sorge."
https://www.neuepresse.de/Hannover/Meine-Stadt/Kooperation-mit-Linksextremen-Radikalisiert-sich-Fridays-for-Future

"Die offizielle Gelsenkirchener Ortsgruppe von "Fridays for Future" wird von "Rebell" betrieben, der Jugendorganisation der linksradikalen Splitterpartei MLPD."
https://www.bento.de/politik/gelsenkirchen-fridays-for-future-von-linksradikaler-mlpd-gekapert-a-ba860023-f1ec-4bd1-a85d-cffad5815df1

"Linksextreme Gruppen wie die „Interventionistische Linke" und  „Ende Gelände Hamburg" sollen nach Informationen des Verfassungsschutzes versucht haben, sich mit eigenen „Zubringerdemos" an die Schülerproteste „Fridays for future" zu hängen. Ziel sei es „von der momentanen Strahlkraft einer nichtextremistischen Kampagne wie Fridays For Future zu profitieren". Das sei den Aktivisten aber nicht gelungen."
https://www.mopo.de/hamburg/verfassungsschutz-alarmiert-linksextreme-wollten--fridays-for-future--kapern-32363482

 

Zumindest Versuche in diese Richtung (manche auch erfolgreich, wie in Gelsenkirchen) lassen sich also nicht leugnen.


Cinerama schrieb:
"Ein System darf man gar nicht mit Gewalt stürzen, solange das Demonstrationsrecht besteht und auch die Möglichkeiten des Wahlsystems erst einmal auszuschöpfen sind."
Sehr richtig.

FFF ruft aber nicht zu Demos, sondern zu Schulstreiks auf. Ein Streikrecht für Schüler gibt es nicht. Wie sieht es damit aus?
XR geht einen Schritt weiter und ruft offen zum Gesetztesbruch auf. Wie sieht es damit aus?
Und auch mit Deinem Verweis auf "Revolution" hast Du mutmaßlich keine Demonstrationen oder Wahlen gemeint?

Um ein Bekenntnis zu Verfassung bzw. Grundgesetz hast Du Dich wiederum herumgemogelt.

 


Laut Cinerama gab es im Osten damals allerorten Abrüstung und Friedenspolitik (abgesehen von einigen Leuten, die die Stasi nicht mochte).
Ich kann dem Gedächtnis mit einigen plastischen Gegenbeispielen auf die Sprünge helfen:

"In der Sowjetunion, vor allem unter Stalin, waren politische Auftragsmorde nichts Ungewöhnliches. Der bekannteste Fall war der Tod des Stalin-Gegenspielers Leon Trotzki. Er ging 1937 nach Mexiko ins Exil, wo ihm drei Jahre später Ramon Mercader, ein Agent des damaligen sowjetischen Geheimdienstes NKWD, einen Eispickel in den Schädel rammte."
https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1686946/

Eigenartige Röntgengeräte der Stasi, um in Haft Dissidenten zu verstrahlen:
"Sehr konkret sind die Erinnerungen des Geraers Wolfgang Schatzberg an den Stasi-Knast in Chemnitz. Er durfte sich auf dem dortigen Fotostuhl nicht rühren: "Hinter mir gab es, kaum war ich allein, ein seltsames Geräusch. Ich traute mich zuerst nicht, dann hob ich den Vorhang etwas an und sah einen Röntgenapparat." Sein Schreck war groß, ihm dämmerte: "Das war gefährlich. Ich drehte mich von der Kante des Stuhles zum Boden hin, versuchte, meinen Kopf in Deckung zu bringen, wollte wenigstens aus dem Hauptstrahlenbereich heraus.""
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13395385.html

Das bekannte Regenschirm-Attentat des KGB gabs auch noch: https://de.wikipedia.org/wiki/Regenschirmattentat
Und natürlich noch viele, viele weitere Attentate in diese Richtung mit allerlei extra für diesen Zweck entwickelten Waffen. Letzteres weist drauf hin, daß es sich nicht um einzelne Ausrutscher handelt, sondern um gezielte und planvolle Entwicklung dieser Mordwerkzeuge (zur Verteidigung sind diese nämlich nicht geeignet). Es gibt/gab nämlich extra Labore für diese Todesmaschinen:
"Im Laborinstitut des Volkskommissariats für innere Angelegenheiten genannt Laboratorium Nr. 12 (auch „Kamera“ oder „die Kammer“ genannt) in Moskau wurden für die Regierung der UdSSR giftige Stoffe für gezielte Tötungen erforscht, getestet und für „schmutzige Operationen“ bereitgestellt." https://de.wikipedia.org/wiki/Laboratorium_Nr._12


Und wir wollen auch Karlheinz Kurras nicht vergessen, den Polizisten, der Benno Ohnesorg erschoss und so die Studentenrevolten auslöste. Er stelle sich später als Stasi-Mitarbeiter heraus: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Kurras

Nicht vergessen wollen wir auch die mehr als 140 Mauertoten der DDR: https://de.wikipedia.org/wiki/Todesopfer_an_der_Berliner_Mauer
(Zur Einordnung: diese sind wohlgemerkt nicht einfach auf der Flucht ertrunken weil sie nicht schwimmen konnten o.ä., sondern wurden mit Schusswaffen, Sprengfallen etc. getötet.)


Das ist aber alles nur eine kleine, stellvertretende Auswahl. Der geneigte Leser wird ohne große Mühen mehr Material dieser Art finden. Auch im genannten Schwarzbuch ist da vieles gelistet, es enthält ein extra Kapitel über die DDR.

Die Darstellung der östlichen Geheimdienste in der westlichen Fiktion (z.B. 007) war nicht nur Fiktion, im Gegenteil, sie stützte sich auf sehr reale Ereignisse und Spannungen. Anders als Cinerama (politisch agitierend) allen einreden möchte, herrschten in den kommunistischen Gebiete eben keine "paradiesischen Zustände mit kleinen Schönheitsfehlern". Man vergisst das aufgrund dieser Art der Romantisierung sehr leicht. Wer z.B. mal mit Polen über diese kommunistische Zeit spricht, wird ziemlich eindeutige (negative) Meinungen hören.

Bearbeitet von s16 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)


Die Darstellung der östlichen Geheimdienste in der westlichen Fiktion (z.B. 007) war nicht nur Fiktion, im Gegenteil, sie stützte sich auf sehr reale Ereignisse und Spannungen. 

 

Das ist jetzt nicht wirklich ernst gemeint? 

 

Um ein Bekenntnis zu Verfassung bzw. Grundgesetz hast Du Dich wiederum herumgemogelt.

 

Wer nicht bekennt, mit dem macht man dann was?

 

X

 

Schreib mal über Indianerausrottung, den Sezessionskrieg, CIA, Vietnam, Irak, Kambodscha, Korea, Rassentrennung, Atomwaffeneinsätze in Hiroshima, Pinochet in Chile, Serbien, Guatemala, Laos, Griechenland, japanische Söldner in China, Franco in Spanien, Dominik, Südafrika, Kuba, die Mudschahedin in Afghanistan, CO2, Exxon Mobil, die NRO zum Heimatschutz, vergewaltigende Marines, Napalmeinsaetze gegen Kinder, die Neutronenbombe, US-Slums, die Mauer vor Mexiko und in Israel, Guantanamo, Bush, Nixon und Trump.

 

Die Kehrseite der kapitalistischen Friedenstaube. 

 

Hier das Schwarzbuch einer von Anbeginn an zum Scheitern verurteilten  Politik: https://derfunke.at/nostalgie/hp_artikel/usverbrechen.htm

 

P.S.: Erzähl mal über Super 16 und die Postproduktion. Faende ich erbaulicher.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Sehr guter Vorschlag!

Während @s16 damit beschäftigt ist, kann @cinerama uns die Totenzahlen des realexistierenden Kommunismus auflisten. Ich gebe Starthilfe:

 

4,5 Millionen Tote in Stalins Gulag-System von Konzentrationslagern;

38-45 Millionen Tote in Mao Tse-Tungs Kulturrevolution (die meisten durch ideologisch motivierte Fehlentscheidung verhungert, der Rest gefoltert, umerzogen, erniedrigt);

1,7 bis 2,2 Millionen Tote durch die "Roten Khmer" im Kambodscha.

 

Nur damit wir die Kehrseite der (nicht-kapitalistischen) Weltbeglückung nicht ganz vergessen.

 

 

Geschrieben

Und die sogenannten "Roten Khmer" wurden von den vietnamesischen Kommunisten gestürzt und vertrieben. Der Wahnsinn lag in der Rückführung auf einen bäuerlichen Agrarstaat, was der Industrialisierung, der Städtebildung und der Herausbildung eines Proletariats diametral entgegensteht. 

 

Politik studiert? 

 

Wikipedia:

 

Nach ihrem gewaltsamen Sturz und der Zerschlagung ihres Regimes durch vietnamesische Invasionstruppen wurden die Roten Khmer erneut zu einer Untergrundbewegung und wurden bei ihrem Kampf gegen die vietnamesische Besatzungsmacht und das von ihr installierte Marionettenregime von verschiedenen, auch westlichen Ländern unterstützt, bis sie sich 1998 endgültig auflösten. 

Geschrieben
Am 14.12.2019 um 00:36 schrieb cinerama:

Seit 1989 steht der Kapitalismus unangefochten da. Jubelnd rissen Völker die Mauern nieder. Eines haben sie vergessen: die kapitalistische Ordnung forderte bis heute etwa 120 Millionen Tote.

 

Diese "kapitalistische Ordnung" hat es ermöglicht, daß die von Dir verehrten amerikanischen 70mm-Filme (inkl. der Bibelfilme) entstanden sind.

 

 

Viele Grüße

 

Salvatore

Geschrieben

Den von @magentacine oben verlinkten FAZ Text von Michael Radunski las ich. Ein noch junger, hauptsächlich in China tätiger Journalist. Der Inhalt des Artikels wiederholt das, was man schon an die hundert Mal gelesen habe, tagtäglich und seit 50 Jahren. Er verzichtet auf politische Theorie, und deshalb können Auflistungen von Opferzahlen allein nicht erklären, wie es dazu kam und welches politische Ziel im Vordergrund steht. Bei den deutschen Konzentrationslagern waere bspw. allein schon die rassische Aussortierung auffallend, teils auf ausländischem Territorium realisiert, das auch bei unbedarftem Blick den Verdacht erweckt, dass andere Völker als Sklaven für ein bestimmtes Eliten-Volk, in diesem Fall für ein sogenanntes Drittes Reich, zu schuften und zu sterben hätten. Hat man ansonsten vorher noch nie von dem Thema etwas gehört und möchte sich schlau machen, stoesst man eventuell auf das theoretische Grundlagen-Modell "Mein Kampf" (vom Hitler).

 

Da dieser Thread zum Plädoyer für den Antikommunismus wird, zitiere ich den größten Antikommunisten aller Zeiten:

 

. (…) Gott hat Völker, aber keine Klassen geschaffen.“[1] Hitlers Rede des Jahres 1927. In „Mein Kampf“ heisst es: „Siegt der Jude mit Hilfe seines marxistischen Glaubens­bekenntnisses über die Völker dieser Welt, dann wird seine Krone der Totentanz der Menschheit sein, dann wird dieser Planet wieder wie einst vor Jahrmillionen menschenleer durch den Äther ziehen. Die ewige Natur rächt unerbitterlich die Übertretung ihrer Gebote. So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herren.[2]

Im „Politischen Testament“ Hitlers aus dem Februar 1945, also angesichts der totalen Kriegsniederlage, schreibt derselbe über die Juden und ihren „Dünkel als Angehörige des auserwählten Vol­kes“[4] und lobt sich selbst: „Die jüdische Eiterbeule habe ich aufgesto­chen. Die Zukunft wird uns ewigen Dank dafür wissen.“[5] 

 

Geht mal unparteiisch an die Zeilen heran, fällt auf, dass hier einer selbstverliebt dichtet, aber weder politische, historische, wirtschaftliche, psychologische, religiöse oder philosophische Analysen oder Theoriebildung und auf die Beine bringt, die seit Jahrtausenden den menschlichen Verstand prägten. 

Der Menschentyp des Juden wird gleichgesetzt mit dem Marxisten. Anderen Tags wurde er dann gleich gesetzt mit den Rothschilds oder amerikanischen kapitalistischen Baenkern, die die Völker schon einmal in einen Weltkrieg gestürzt hätten.

Ein wirres Durcheinander dieser Weltanschauung.

 

Mit Hilfe gerade des Kapitalismus wurde Hitler aber an die Macht gebracht und bis zum Kriegsende ausgehalten.

 

Die, die die nationalsozialistisch genannte Weltanschauung am frühesten und heftigsten bekämpften, waren die Kommunisten, deren Hauptthese es war, dass es auf Krieg hinauslaufe und Hitlers Verstrickung mit monopolkapitalistischen Unternehmen kommende Raubkriege - auch in Wiederholung kapitalistischer Interessen seit dem ersten Weltkrieg - unausweichlich werden liessen.

 

Auf Seiten westlicher kapitalistischer und moderner Industriestaaten indessen gab es in bestimmten Kreisen viel Sympathien für das nationalsozialistische Deutschland, und Churchill sagte nach dem Kriege, "wir haben das falsche Schwein geschlachtet" (er meinte Hitler).

 

Der russische Staatschef Stalin hatte einen Krieg unbedingt vermeiden wollen. Das Land steckte mitten in der Modernisierung, einen teuren Krieg konnte man sich nicht "leisten". Deswegen hatte Stalin 1939, nachdem Deutschland vollends den tschechischen Staat besetzt hatte, England und Frankreich ein Bündnis angeboten: Sollte einer der drei Saaten von Deutschland angegriffen werden, würden alle drei Länder Deutschland den Krieg erklärten. Die Konferenz scheiterte. Im August 1939 schloss Stalin dann den Hitler-Stalin-Pakt ab, einen Nichtangriffspakt. Darauf hatte Stalin vertraut.

https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2015/31122/warum-haben-russen-den-zweiten-weltkrieg-gewonnen-wieso-die-sowjetunion-den-krieg-dann-doch-gewann

 

Den Juden aber hat in den 1930er/40er Jahren niemand geholfen, die Völkergemeinschaft war nicht gewillt, sie in ihren jeweiligen Staaten aufzunehmen machte sich vielfach mitschuldig daran, dass vom Deutschen Reich die sogenannte Endlösung der Judenfrage in Taten umgesetzt wurde. Auch die Amerikaner wussten relativ früh von den Konzentrationslagern und schritten aus politischem Kalkül nicht ein. Die amerikanische Unterstützung für jüdische Interessen, was ich partiell gut finde, setzte erst nach dem Krieg ein.

 

Unter dem sowjetischen Staatschef, der eine exorbitante Ausweitung der Gulags und eine sich verselbständige Verfolgung politischer Konkurrenten in der UdSSR forcierte, wurden andererseits die sowjetischen Völker zum Abwehrkampf, zum Großen Vaterländischen Krieg geeint. Eine gewaltige Kulturleistung. So hatten die sowjetischen Völker durch eine kapitalistische deutsche, selbsternannte Kulturnation über 25 Millionen Tote zu verzeichnen, in vergleichsweise geringerem Ausmaß hatten die erst später gegen das nationalsozialistische Deutschland hinzu tretenden kapitalistischen Westmächte den Blutzoll zu erbringen,  nach denen ihnen Hitler in strategischer und politischer Selbstüberschätzung und Unfähigkeit den Krieg erklärte.

Sowjetische Völker befreiten Ausschwitz und Berlin und trieben die selbsternannten Vertreter eines Herrenvolkes wie Goebbels und Hitler in den Bunker als letztes Symbol für die Nutzlosigkeit eines Dritten Reichs. Und sie zerbrachen die hinter ihnen stehenden kapitalistischen Monopole. Das hätte eine Chance bedeuten können.

 

 Er erhielt und festigte das russisch-sibirische Imperium, indem er das unentwickelte Land, ohne Hilfe, ja im Konflikt mit den kapitalistischen Kernländern industrialisierte. Soweit vor der Stalinschen Epoche unentwickelte Länder überhaupt zu industrieller Entwicklung gelangt waren, war das ausschließlich durch Kapitaleinfuhr, das heißt in imperialistischer Abhängigkeit von den kapitalistischen Kernländern, geschehen. In die russische Gedankenlandschaft aber fügt sich ein Friedhof für 100 000 Zwangsarbeiter leichter ein, als eine General-Motors-Filiale in Zarizyn.

https://m.spiegel.de/spiegel/print/d-25655977.html

 

#

 

Zum anderen Massenmörder:

 

Helmut Schmidt, kapitalistischer Politiker, auesserte über diesen im Interview:

di Lorenzo: Jedenfalls ist China schon lange Ihr Lieblingsland!

Schmidt: Das mag so sein. 1975, vor 37 Jahren, war ich das erste Mal dort. Ich habe großen Respekt vor der 4000 Jahre alten chinesischen Zivilisation. Die ältesten chinesischen Schriftzeichen stammen etwa aus dem Jahre 2000 vor Jesus von Nazareth, sie wurden in Schildkrötenpanzer graviert. Was Philosophie und Literatur, Naturwissenschaft, Technik und Medizin anbelangt, waren die Chinesen den Europäern lange Zeit überlegen. Das änderte sich erst gegen Ende des europäischen Mittelalters.

di Lorenzo: Bei Ihrem ersten Besuch in China haben Sie Mao Zedong getroffen. War Ihnen das erste Gespräch mit ihm nicht unheimlich? Mao stand ja auch für schwere Verbrechen.

Schmidt: Ich war erst einmal neugierig auf den Mann und habe ihm das erste Wort überlassen.

di Lorenzo: Er begrüßte Sie mit dem Satz: "Sie sind ein Kantianer!"

Schmidt: Was nicht stimmte. Und er behauptete von sich selbst, ein Marxist zu sein, was auch nicht stimmte. (...)

di Lorenzo: Sie hielten ihn für einen Konfuzianer.

Schmidt: Nein. Ich halte ihn für einen Mann sehr eigener Prägung. Er war ein Mensch, der in keine Schablone passte. Ein Marxist glaubt an das Industrieproletariat; Mao glaubte an das bäuerliche Proletariat auf dem Land. Er glaubte vor allem an die Revolution, daran, dass man dieses große, traditionsreiche Land schnell umfunktionieren könnte. Das fing an mit der Kampagne des "Großen Sprungs nach vorn" Ende der fünfziger Jahre. Da hat er sich sehr geirrt.

di Lorenzo: Auch deshalb habe ich eben von schweren Verbrechen gesprochen – der Große Sprung kostete zig Millionen Menschen das Leben .

Schmidt: Das Letztere stimmt; man muss dazu aber sagen, dass es Hungertote waren.

 

https://www.zeit.de/2012/38/Helmut-Schmidt-di-Lorenzo-China-Mao-Menschenrechte

 

Bevor er als größter Massenmörder aller Zeiten betitelt wurde, beschrieb ihn DIE ZEIT als geduldigsten aller Revolutionäre:

https://www.zeit.de/1950/15/mao-tse-tung-der-geduldigste-aller-revolutionaere/seite-4

 

Was hält man heute davon?

Da @magentacine die Schrecken der Kulturrevolution hervorhebt, sehen dies deren Anhänger in allen Punkten genau umgekehrt:

 

Ein anderer bedeutender Durchbruch während der Kulturrevolution war Maos Reform des Erziehungswesens. Diese Reform veränderte grundlegend die Auswahlmethoden, wer eine Hochschulausbildung erlangen konnte. Während 3000 Jahren, als in China der Feudalismus herrschte, war die Ausbildung reserviert für wenige Privilegierten. Diese Eliten benutzten ihre Ausbildung, um über die Werktätigen zu herrschen, die durch ihre produzierten Werte ihre Ausbildung bezahlt hatten. Tatsächlich war das immer der Fall in allen Klassengesellschaften. Die Erziehungsreform während der Kulturrevolution drehte dieses System vom Kopf auf die Füße, erstmals in der chinesischen Geschichte und in der Weltgeschichte. Die Erziehungsreform während der Kulturrevolution richtete ein neues System der Auswahl von Arbeitern, Bauern und revolutionären Soldaten für die Hochschulausbildung durch ihre Arbeitskollegen ein. Der Staat zahlte für Ausbildung und Lebensunterhalt, ebenfalls ein monatliches Stipendium während dieser Ausbildung. Nach Studienabschluss gingen sie in dieselbe Fabrik oder dasselbe Kollektiv zurück. Die Reform revolutionierte auch den Inhalt der Studienkurse, vor allem mit viel größerer Betonung der Praxis. 

 

https://www.mlpd.de/2016/kw27/die-bedeutung-der-grossen-proletarischen-kulturrevolution-vor-dem-hintergrund-der-kapitalistischen-entwicklung-chinas-und-russlands

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

1990, Debatte zur Fortführung eines eigenständigen ostdeutschen Staats, auch  "Der dritte Weg" genannt.

Ein Vorhaben ohne vorbereitete wirtschaftliche Grundlage und einen mehrheitlichen Volkswillen.

Teilweise vom Runden Tisch ausgehend, aber auch von der Modrow-Regierung, sollte ein demokratischer Sozialismus, eigentlich aber nur eine sozial und ökologisch kontrollierte Marktwirtschaft eingeführt werden.

Ein naiver Vorschlag, zumal das Zehn-Punkte-Programm der Kohl-Regierung und Bestrebungen der ihm nahestehenden Wirtschafts-Nomenklatura, eine Treuhand zur Umwandlung der DDR Betriebe einzusetzen, in der Übermacht war.

Der dritte Weg strebt einen historischen Kompromiss an, um den Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit abzubauen, in gewisser in Nähe zum auch im Westen zur Eindämmung sozialer Konflikte herangezogenen Wirtschaftstheoretiker Keynes, was ebenfalls eine Illusion darstellt.

 

 

Die neue Linke wiederum bezieht sich auf  ein Wirtschafts- und Gesellschaftsmodelle nach dem italienischen Theoretiker Gramsci: https://th.rosalux.de/dokumentation/id/41086/antonio-gramsci-eine-einfuehrung/

Dieser war Anhänger der Einheitsfront (entgegen der stalinistischen Absage an sozialdemokratische und reformistische Strömungen mit Verweis auf Noske und Ebert, den sozialdemokratischen Regierungspolitikern während der Weimarer Republik, welche Arbeiteraufstände niederschlugen und auch zuvor schon im Reichstag für die Kriegskredite stimmten: hier war vom "Sozialfaschismus" die Rede.)

 

Die Vorstellung des Karl Marx von der "Diktatur des Proletariats" als revolutionäres Übergangsstadium zur etappenweisen Umgestaltung des Kapitalismus ist insofern eine Umdrehung kapitalistischen Anspruchs, die sich noch heute in der Diktatur des Finanzkapitals abbildet und als kriegstreibend interpretiert wird. Demnach gilt das Proletariat als Triebkraft zum Abbau der Klassenunterschiede und kriegstreibender Monopole. Darauf nimmt verschaerft die Schrift Lenins von 1917 Bezug, "Der Imperialismus, jüngste Etappe des Kapitalismus" (auch: "Der Imperialismus, höchstes Stadium des Kapitalismus") und müsste eben neuerlich auf Aktualität überprüft werden.

 

Dem gegenüber steht die pessimistische Prognose im Raum, dass die entwickelten Industriestaaten ihre Hegemonie auch noch über drei weitere Jahrzehnte fortführen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Rohstoffe endgültig erschöpft sind. Solange vermag es auch die unumstrittene technologische Supermacht, die USA, moralisch und politisch längst am Ende, durchzuhalten, anderen ihren Willen aufzuzwingen, ohne auf umwelterhaltene Maßnahmen Rücksicht nehmen zu müssen.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Ein Versuch einer Zusammenfassung Cineramas weitschweifiger Argumentation:
Kapitalistische Regimes haben kommunistische Regimes teils unterstützt, sind ihnen zumindest aber nicht in den Arm gefallen bei den Greueltaten. Dadurch liegt die Schuld bei den kapitalistischen Regimes.
Da die kommunistischen Regmies also obigem zufolge nicht verantwortlich gemacht werden dürfen, drängt sich jedoch der Schluß auf geradezu auf, daß diese unzurechnungsfähig wären, quasi eine kapitalistische Vormundschaft nötig wäre, um größeres Unheil zu verhindern.

Ein interessanter Gedankengang.

Die Argumente werden augenscheinlich nochmals dünner, denn die Diskussion verlagert sich Cineramaseitig auf "aber die Nazis!".
Die Greueltaten der Nationalsozialisten (!) sind so bekannt wie verurteilenswürdig. Aber das hat thematisch mit linksextremen Verbindungen von FFF und XR oder gar 007 als Klima"sünder" wenig zu tun. Solche Abschweifungen und Vergleiche werden in linken Kreisen als "Whataboutism" bezeichnet und eindeutig verurteilt.


Überhaupt, mir fällt gerade Cineramas Wortwahl auf. "Sowjetische Völker", "Abwehrkampf", "Vaterländischer Krieg".. das alles lässt mich etwas ratlos zurück. Das klingt alle sehr verdächtig.

 


Zur Kulturrevolution:


Man brachte die Gebildeten um, tötete Ärzte und Musiker oder steckte sie ins Lager. Ein Klavier zu besitzen war bereits genug der Schuld.
https://www.kunstmann.de/buch/zhu_xiao-mei-von_mao_zu_bach-9783888978937/t-0/
Man verbrannte Notenblätter, richtete Lehrer öffentlich hin, steckte die Musiker ins Arbeitslager:
https://www.welt.de/kultur/article3725564/Wie-J-S-Bach-eine-Pianistin-vor-Mao-rettete.html
Mao ermutigte Schüler in Briefen, die die jungen Leute millionenfach weiterverbreiteten, sich „aufzulehnen“. So beglückwünschte er in einem Brief am 1. August 1966 die Kinder hoher Parteikader dazu, dass sie Mitschüler aus „konterrevolutionären“ Familien öffentlich gebrandmarkt und dazu gezwungen hatten, Seile um den Kopf zu tragen. Ihre Schuldirektorin hatten die Schülerinnen einer Mädchenschule bei einer Strafaktion erschlagen. Eine der Mittäterinnen zeichnete Mao mit einer Armbinde der Roten Garden aus. Als er sie nach ihrem Namen fragte, erklärte sie, sie heiße „Song Bin-bin“ („wohlerzogen und sanft“). Da soll er ihr geraten haben: „Sei gewalttätig.“ Auch ihre Schule wurde umbenannt in die „Rote gewalttätige Schule“.) [...] Mit Billigung der Behörden durchsuchten die Rotgardisten willkürlich Wohnungen und Häuser, zerstörten Gemälde und antike Relikte, verbrannten Bücher und vernichteten Musiksammlungen. Auch Kulturdenkmäler in den Straßen wurden niedergerissen und zerstört.
https://www.gfbv.de/de/informieren/zeitschrift-bedrohte-voelker-pogrom/292-50-jahre-kulturrevolution/kulturrevolution-verbreitet-angst-und-schrecken-im-ganzen-land/


Insofern untertreibt Cinerama natürlich nicht, wenn er die Kulturrevolution als "Durchbruch" bezeichnet.
Großer Dank gebührt ihm, daß er sich hier so offen äußert - das erleichtert die Einschätzung seiner Beweggründe, Ziele und moralischen Positionen doch enorm. Und nun spricht er sich also für FFF aus. Ich weiß nicht, ob das FFF in ein positives Licht rückt - zumindest zerstreut es meine bereits geäußerten Bedenken nicht im geringsten.

 

Geschrieben (bearbeitet)

Thunberg ist weg; Merkel, ihre Widersacherin, auch bald - was machen wir nur, wenn uns das Feindbild abhanden gekommen ist?

-

 

Geschichte und Umwälzungen verliefen oft zu grausam, aber auch der Fortschritt muss erkannt werden. Der heute wieder propagierte Kapitalismus hatte seine Geburt in der blutigen französischen Revolution und war zu der Zeit das modernste System der Welt.

 

China: Tausende Jahre feudaler Knechtschafft, Kolonialismus und Analphabetismus usw. abzuwerfen, und die alten Kräfte zurückzudrängen, war ein noch gewaltigerer und dann auch gewalttätiger Prozess.

 

Altkanzler Helmut Schmidt:

In dem Gespräch über China ging es auch um Mao Tse-tung. Über ihn sagte Schmidt: „Mao hat die Toten nicht gewollt.“ Die vielen Millionen Hungertoten seien die unvorhergesehene Folge des Großen Sprungs gewesen, also des Versuchs, die Bauern dazu zu bringen, aus Schrott Stahl zu schmelzen statt Reis oder Weizen zu ernten. Maos Macht, so Schmidt, sei zu groß gewesen. „Aber in der Geschichte gibt es immer wieder Menschen, deren Macht zu groß ist. Das gilt für Nero oder Dschingis Khan, es gilt für Pizarro und für alle kolonialen Eroberer. Es gilt auch für Mao.“

https://www.morgenpost.de/printarchiv/politik/article109207265/Helmut-Schmidt-Mao-hat-die-Toten-nicht-gewollt.html

 

Der Tübinger Sinologe Schmidt-Glintzer schrieb jüngst eine Biografie über denselben und wurde  vom Tagesspiegel interviewt

(Tagesspiegel): Ihr Buch war für die Reihe „Diktatoren des 20. Jahrhunderts“ gedacht. Dann beschlichen Sie Zweifel, ob Mao eine Figur wie Hitler oder Stalin ist. Warum?
(Schmidt-Glintzer): Die deutsche Wehrmacht hatte einen Eid auf Hitler geschworen. Eine solche Gefolgschaft existierte in China nicht. Insofern sind die systematischen Verbrechen des Nationalsozialismus etwas anderes als die Gräueltaten, die es in verschiedenen Phasen der chinesischen Revolution gegeben hat. Der Begriff des Diktators verdeckt den Umstand, dass Mao eine große Zahl von Mitstreitern hatte, die nicht unbedingt seine Gefolgsleute waren. Seine Macht war relativ. Für eine endgültige Bewertung ist es zu früh. Wir wissen noch nicht, welche Rolle China international in den nächsten Jahrzehnten spielen wird, und davon hängt ab, wie man diese Gründerfigur eines Tages einschätzt. Gut möglich, dass Mao mal mit Abraham Lincoln oder Karl dem Großen verglichen wird.

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/zwischen-kommunismus-und-kapitalismus-wohin-geht-china/19597782.html

 

Nicht nur die Sozis, Kommis, Humanisten, Anarchisten oder Pazifisten behaupten, dass Kapitalismus vom Krieg lebt. Jüngst auch Papst Franziskus:

"Damit das System fortbestehen kann, müssen Kriege geführt werden, wie es die großen Imperien immer getan haben. Einen Dritten Weltkrieg kann man jedoch nicht führen, und so greift man eben zu regionalen Kriegen." 

https://www.freitag.de/autoren/hans-springstein/papst-der-kapitalismus-braucht-den-krieg

 

Die stärkste Supermacht der Geschichte aber hat hierin immer wieder versagt, denn sie hat keine Vision und moralische Grundlage::

Die Sonne geht gerade über dem südchinesischen Meer auf, als Kampfhubschrauber der US-Armee die kleine Ortschaft erreichen: My Lai, 540 Kilometer von Saigon. Es ist der 16. März 1968. Seit drei Jahren führen die USA Krieg gegen Nordvietnam. Soldaten der „Charlie Company“ umzingeln das Dorf – auf der Suche nach südvietnamesischen Kommunisten, den Vietcong, wie sie vom US-Militär bezeichnet werden.

„Der Befehl lautete, alle im Dorf zu töten. Irgendwer fragte, ob damit auch Kinder und Frauen gemeint seien. Und die Antwort war: Alle im Dorf!“
Unter dem Kommando des 24-jährigen Lieutenants William Calley werden 504 Kinder, Frauen und Männer ermordet, werden Tiere abgeschlachtet, Brunnen vergiftet, Häuser und Lebensmittelvorräte in Brand gesteckt. Pham Thanh Cong gehört zu den wenigen Überlebenden:
(...)
Überall liegen ermordete Dorfbewohner, mit Bajonetten und Messern verstümmelt. GIs haben Ohren und Köpfe abgetrennt, Kehlen aufgeschlitzt und Zungen herausgeschnitten – My Lai gleicht einem Schlachthaus. General Kenneth Hodson:
„Es war ein Massaker, es war kaltblütiger Mord.“

https://www.deutschlandfunkkultur.de/massaker-in-my-lai.932.de.html?dram:article_id=130013

 

Wie man mit Klima, Ackerboden und Umwelt umgeht, hat das amerikanische Imperium hier vorgemacht:

Die Amerikaner besprühten im Rahmen ihres Programms zur Dschungel-Entlaubung und Erntevernichtung im Feindgebiet (Code-Name: "Operation Ranch Hand") bis Anfang 1967 insgesamt über 400 000 Hektar mit Chemikalien (Gesamtkulturfläche in Südvietnam: 3,2 Millionen Hektar).
Die Entlaubung und Erntevernichtung -- die den Boden zum Teil bis zu zehn Jahren unfruchtbar macht -- erfordert, so errechneten die Pentagon-Strategen, 28,5 Liter Chemikalien pro Hektar. Der Liter kostet etwas über einen Dollar. Erfolg: 1983 hatte Südvietnam 300 000 Tonnen Reis exportiert; bereits 1966 mußte das Land 400 000 Tonnen importieren.
Gegen dieses Vernichtungswerk nehmen sich alle Anweisungen für gutes Betragen des einzelnen Soldaten wie Hohn aus, etwa die Frage des Oberkommandos in Saigon: "Wurden die Soldaten ausreichend darauf aufmerksam gemacht, das zivile Eigentum zu respektieren?" Oder die Worte des früheren Oberkommandierenden General Westmoreland: "Ein einziger getöteter Zivilist, ein einziger verwundeter Zivilist, eine einzige zivile Behausung zerstört ist bereits zuviel."
Den Soldaten, die in der Kriegsmaschinerie tätig sind oder sie nur am Werk sehen, muß sich die Überzeugung aufzwingen, daß Vietnamesen Menschen minderen Werts sind. Selbst zuvörderst daran interessiert zu überleben und darauf gedrillt, daß kein anderes Leben es wert sei, das Leben eines amerikanischen Boys zu riskieren, nennen die GIs die Vietnamesen "Gooks" -- ein unübersetzbares Slangwort für Asiaten aus dem Koreakrieg -- oder neuerdings "Dinks", gleichgültig, ob Freund oder Feind.
"Psychologisch und moralisch", zitiert denn auch "Newsweck" einen amerikanischen Beamten, "ist es viel leichter, einen "Dink' zu töten, als einen Vietnamesen zu erschießen."
"Viele Jungs meinten ohnedies, die Vietnamesen seien keine Menschen", bekundete nach dem Pinkville-Massaker der Gefreite Terry. "So behandelten wir sie auch wie Tiere."

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45317817.html

 

 

 

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