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Geschrieben

Hallo!

Hab gestern diesen Film entdeckt:
https://www.youtube.com/watch?v=V1DQnl5M9XI
Ein Tonfilm von 1908! Seit Wann gibt´s eigentlich Tonfilm? Dachte der kam erst so gegen Ende der 20er.

Hier steht eine kleine Erklärung zu dem Film:
https://fm4.orf.at/stories/2974056/

Grüße,

Semi

Geschrieben

Wie du im Vorspann lesen kannst, ist das ein so genanntes Tonbild, kein Tonfilm. Tonbilder gab es Hunderte vor dem Ersten Krieg. Da ist aber kein Originalton zu hören, auch keine Nachvertonung, sondern das, was heute Playback genannt wird. Die Tonaufnahme hat schon vor dem Dreh auf Schallplatte bestanden. Ganz seltene Produktionen leisteten Originalton, einige von Gaumont und dann das, was in Amerika 1924 zu Vitaphone wurde.

 

Die erste öffentliche synchrone Lichttonfilmvorstellung fand in Stockholm, Schweden, statt, am 17. Februar 1921.

 

Der erste kommerzielle Magnettonfilm war This Is CINERAMA mit Uraufführung am 30. September 1952.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb magentacine:

 

Daraus: "Für den Großteil der Filme konnte eine Schellackplatte mit der genau passenden Tonaufnahme 
ausfindig gemacht werden, sodass sie im Kino des Deutschen Filmmuseums in authentischer 
Fassung gezeigt werden können."

 

Ein Museum hat sich tatsächlich als Museum geriert und in authentischer Fassung mit Schellackplatte das Filmbandoriginal vorgeführt?

Geschrieben (bearbeitet)

Wir haben das im Filmarchiv Austria mehrfach gemacht, erstmals anläßlich "Hundertjahrekino" 1995. Ernemann Imperator alternierend mit Pathé Anglais und anderen (handgekurbelt), Kohlebogen und His Master´s Voice. Girardis berühmtes Trinklied geht auch ohne Synchroneinrichtung, wenn der Operateur die Platte und das Filmband gut kennt!

Bearbeitet von Florian
Ergänzung (Änderungen anzeigen)
  • Like 1
Geschrieben

Wie aus gut unterrichteten Greisen verlautet, soll demnächst das Kino im Filmmuseum komplett umgebaut werden. Für die Vorführung von historischen Tonbildern von 1907 wird hinter der Leinwand ein neuer Raum geschaffen, um dort ein zeitgenössisches Grammophon zu installieren. Abgespielt werden dort die guterhaltenen 1.512 Schelllackplatten aus einer neuentdeckten Tonbild-Sammlung. Die Platten und Filme stammen aus einem Nachlass eines bekannten saarländischen Reeders. Dieser hatte seine Sammlung während des Kriegs in einer Höhle beim Wilseder Berg untergebracht.

Als Finanzier für das kostspielige Unternehmen konnte ein berühmter 70mm-Sammler gewonnen werden. Selbstverständlich erfolgt demnächst eine Sicherung des Zelluloidmaterials auf 70mm. Einziger Vorbehalt des Finanziers: Die Kopien dürfen nur mit den unverwüstlichen Schelllackplatten abgespielt werden. Natürlich muss auch per Hand gekurbelt werden, weil damals ja noch keine Federwerke erfunden waren. (Vgl. dpa-Meldung vom 11.11.2019)

 

Geschrieben

Ich habe die Veranstaltung vor 4 Jahren leider verpasst. Der Vortrag online ist hochinteressant. Die Tonbilder müssen damals als sensationelle Neuheit empfunden worden sein. 1905 hatte Lehars "Lustige Witwe" Premiere, 1907 Oscar Straus' "Ein Walzertraum". Die Tonbilder kurz danach waren also eine direkte Reaktion auf die Bühnenerfolge. Ähnlich dürfte es mit der Revue des damals weitaus bekannteren Victor Hollaender (Vater von Friedrich H.) gewesen sein.

Einen Eindruck über Tonbilder bietet die Webseite filmportal.de hier:

https://www.filmportal.de/videos?field_video_title_value=&field_video_category_target_id%5B726%5D=726

Auch taucht der Name TONBILDTHEATER immer wieder als Kinoname seit 1907 auf. Schon beim Überfliegen der Webseite allekinos.de fand ich über 30 Kinos, die sich mit diesem Namen schmückten. Was Frankfurt angeht: Im Katalog LEBENDE BILDER EINER STADT gab es hier nach 1907 mindestens drei Tonbildtheater. Überhaupt boomten Kinos in diesem Jahr. Zwei auf der Zeil, einmal auf Nr. 54 (vermutlich bei der Konstablerwache) und bei Nr. 112 (da liegt heute Galeria Kaufhof), ein weiteres namens BOULEVARD-THEATER in der Kaiserstraße 50 (da war bis 1993 das HANSA). Natürlich liefen Tonbilder auch in anderen Kinos.

Eine Kuriosität am Rande: Als Caruso in der Frankfurter Oper auftrat, konnte man parallel Tonbilder mit ihm (?) im Kino in der Kaiserstraße erleben.

 

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