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Bitte um konstruktive Filmkritik


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Community,

 

Seit einigen Jahren drehe ich ehrenamtlich Filme zu Themen, mit denen ich mich identifizieren kann, ohne Geldanspruch. Für viele von euch wird der religiöse Inhalt meines neuen Filmes "Wo Heimat beginnt" überraschend sein. Mehr, wie eure Meinung zur Religion, würde mich jedoch interessieren, was ihr von diesem Film aus der Sicht eines Filmmachers hält. Erfüllt er die Kriterien eines Dokumentarfilms? Was muss ich besser machen, damit ich meine Themen interessant vorstellen kann? Wie könnte ich vielleicht bessere Handlungen erzeugen? Oder wo muss mein Film anders sein, damit man ihn vom Anfang an bis zum Schluss anschauen möchte?

Ich habe nie studiert, aber wenn ich etwas ein wenig gelernt habe, dann auch dank Menschen, wie ihr.

Vielen Dank im Voraus für eure feedbacks... Chiara

Hier  zum Film: 

 

Bearbeitet von Chiara (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Ich bitte um Verständnis, daß ich keine Lust habe, mir den Film anzuschauen, aber wenn Du magst, kannst Du Dich ja bei der Duisburger Filmwoche, Deutschlands größtem Dokumentarfilmfestival, bewerben.

 

Das findet immer Anfang November bei uns im Kino filmforum am Dellplatz statt.

 

Ich mach da Technik und Projektion.

 

LG Martin

Bearbeitet von Martin (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Habe nichts gegen den eingangs angeprangerten "atheistischen K.", aber auch nichts gegen kulturelle Vielfalt in der Religionseinuebung.

Warum am Ende die russische Staatsflagge eingeblendet wird wie bei einem amerikanischen Monumentalfilm, verstehe ich nicht. 

 

Aber konkret zum Filmischen. Es beduerfte folgender Erwägungen:

 

Trotz eigenen Engagements unbedingt eine distanzierte Position signalisieren. Es fehlt im Titel eine provokante These: allein die Heimat herauszustellen bedeutet alles oder gar nichts. Heimat ist heute überall auf der Welt.

 

Die Doku beginnt mit ganz erlesenen Kamerapositionen in wohlkalkulierten statischen Einstellungen. Aber an der Montagetechnik hapert es erheblich, sie ist nicht vielfältig oder sozusagen nicht "diskursiv".

Falsch geschnitten ist der erste Auftritt der Schwester, sie sollte einen take davor montiert werden.

Es könnten thematisch aus verschiedenen politischen oder religiösen Lagern die jeweiligen Befürworter oder Widersacher aufeinandertreffen, um der Schwarz-Weiß-Malerei zu entgehen. Mehr historische Ausschnitte.

 

Gutes Gelingen!

Geschrieben

Mit 48 Minuten ist das aber kein Kurzfilm mehr. Für einen ehrenamtlich gedrehten Film ist das Niveau sehr gut. Immerhin ein professioneller Sprecher. Das ganze wirkt aber eher wie ein Beitrag für Arte oder Bibel-TV. Also wie Fernsehen. Kino ist das nicht.

Geschrieben

Ich möchte mich Gizmo anschließen. Ich finde die Doku handwerklich sehr gut gemacht. Obgleich, was ist heute noch explizit für das Grossraumbeamern gemacht. Möchte aber zu bedenken geben, ist es nicht vielleicht die falsche Berufsgruppe die du um eine Meinung befragst. Auch wenn sich sicher Manche zu Höherem berufen fühlen. Wäre nicht ein Forum von Filmjournalisten o.ö. die bessere Wahl?

Geschrieben

Ich schließe mich hier vollumfänglich @tornadofilm an und schlage ein anderes Forum zur Bewertung des Filmes vor. Wie der Forumsname schon sagt: Die Techniker und Betreiber sind hier, nicht die Verleiher und Zuschauer :)

 

Schöne Woche noch

 

Geschrieben

Die eine Frage, die zu beantworten ist: Warum Laufbild, wenn es um einen statischen Inhalt geht?

Das Christentum hat sich in den vergangenen 2000 Jahren als verfestigende, befestigende Macht etabliert.

Da ist keine Bewegung drin, keine Veränderung. Es gibt auch viele Standbilder in dem Video, das Ganze

wirkt auf mich wie ein Diavortrag mit anderen Mitteln. Glauben darstellen, an Äußerlichkeiten festmachen,

finde ich kitschig.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb TK-Chris:

 

 

 

vor 41 Minuten schrieb Simon Wyss:

Es gibt auch viele Standbilder in dem Video, das Ganze

wirkt auf mich wie ein Diavortrag mit anderen Mitteln.

Vielen Dank Simon, ich sehe Deine Einwände ein. Auch ich fühle, dass dem so ist und möchte besser verstehen, WAS ich anders machen soll, WIE ich es anders machen soll. Meistens bin ich ja nur eine kurze Zeit am Drehort, ich muss dann viel mit Fotos arbeiten. Und danke auch für den Hinweis: Laufbild versus statischer Inhalt. So habe ich noch NIE gedacht. Da hat sich mir eine NEUE Welt eröffnet. Ist es im ganzen Film so? Oder kannst du mir die Stelle zur Sicherheit nennen? Damit ich sichergehe, dass ich Dich auch richtig verstanden habe.

Hab einen schönen Tag!

Chiara

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb cinerama:

 

Trotz eigenen Engagements unbedingt eine distanzierte Position signalisieren. 

Dank an Cinerama! Nun aber eine Frage: Wie kann man distanzierter arbeiten? Sollte man hinter den Filmen, die man selber macht, nicht vollkommen dahinter stehen, damit sie authentisch rüber kommen? Ich muss absolut identifiziert sein. Ist da dann eine Distanz überhaupt möglich? Oder was ist unter "mehr Distanz" genau gemeint? 

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb tornadofilm:

Wäre nicht ein Forum von Filmjournalisten o.ö. die bessere Wahl?

Hab lange gesucht, aber kein solches Forum gefunden ?

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb TK-Chris:

Ich schließe mich hier vollumfänglich @tornadofilm an und schlage ein anderes Forum zur Bewertung des Filmes vor.

 

Vielen Dank! Wüsstest Du vielleicht von solch einem Forum? 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb cinerama:

Na: in erster Linie der passionierten Filmvorführer! 

 

äh - NEIN!

 

Früher haben wir solche "wie gefällt euch mein Film XY" eigentlich immer entfernt, weil solche Themen im Forum hier absolut Themenfremd sind und höchstens unter "Talk" passen würden.

 

Wie gesagt, hier sind keine Filmkritiker sondern Techniker und Betreiber am schreiben, vielleicht noch der ein oder andere Hobby-Philosoph....

@Martin hat eigentlich den besten Wink gepostet.

 

Ansonsten: Die Suchmaschine deiner Wahl ist dein Freund, hier finde ich z.B. schnell Zig Einträge wenn ich "Forum Filmemacher" eingebe...

Das hier zum Beispiel:

Klick

 

Geschrieben (bearbeitet)

In erster Linie ein Forum der passionierten Filmvorführer (dazu können auch Betreiber oder Techniker gehören): der Titel sagt nichts Anderes aus. 

 

Filmvorführerforum könnte wie film-tech.com auch eine Filmbesprechungsrubrik mit aufnehmen.

Dafür "Tips und Tricks" und "Technik" zusammenlegen zu einer Rubrik. Evt. auch "Allgemeines" und "Small Talk" zusammenlegen.

 

Weitere Rubrik mit "Postproduction - analog + digital"

 

 

Zu @Chiara:

Kritische Distanz durch Infragestellung und durch Vielstimmigkeit, wäre ein Gedanke.

Welche Leistungen, aber auch Verwerfungen gingen mit Religions- und Glaubensfragen einher?

Sind über die Religionsauübung hinausreichend auch andere sozialpolitische Konstrukte vonnöten?

Welche Widersprüche in der Religionsgemeinschaft, welche neuartigen Ideen und (unter welchen Bedingungen) realisierbaren Visionen?

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Das Forum war einmal eine Technische Hilfestellung für den geneigten Projektionisten, wenn die 35mm Technik mal nicht wollte. Also TECHNIK.

Du wirst hier drin kaum noch "passionierte Filmvorführer" finden,  warum auch, die Technik besteht aus Festplatten und einem Digitalprojektor. Die Kisten haben in der Regel Wartungsverträge von den Technikern, die teils auch hier drin präsent sind.

 

Dann haben wir noch Firmeninhaber, sei es auf der Betreiber oder Technikerseite. Und eine Hand voll 35mm Vorführer.  ich kann hier beim besten Willen kein Hauptaugenmerk auf "passionierte Filmvorführer" sehen. Die, die sich dem analogen Film hingeben sind überwiegend im Schmalfilmbereich aktiv.

 

Und nein, eine Filmbesprechungskritik wird es hier aus gutem Grund nicht geben, die "Heimkinoanwenderpostings" zeigen ja jetzt noch ihre Nachwehen.

Geschrieben

Sind doch viele Filmvorführer an Digitalanlagen (ich leider auch) unterwegs und verstehen sich immer noch als solche.

Lass es doch einfach offen...

Es heisst ja nachwievor volkstümlich "der Film wird vorgeführt..." 

 

Schade wegen der Filmbesprechungsrubrik. Hier funktioniert es blendend http://www.film-tech.com/ubb/f4.html Mich nerven auch zu naive "Heimkinoanwenderpostings", trotzdem erscheinen dort die Restaurierungen und werden erörtert, meist mit fehlender Analogperspektive. Die verständliche  Vermeidung der Heimkinobedarfe hat halt auch zum Abbruch der Debatte geführt.

 

Über Lösungen muss sich Gedanken machen.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Chiara:

Sollte man hinter den Filmen, die man selber macht, nicht vollkommen dahinter stehen, damit sie authentisch rüber kommen? Ich muss absolut identifiziert sein. Ist da dann eine Distanz überhaupt möglich?

 

Mit dem Wort stehe ich auf Kriegsfuß und wenn es um Geistiges geht, dann habe ich den Tomahawk schon in der Hand. Bedauerlich, daß eine Frau den Absolutismus in sich trägt, diese durchaus männliche und herrische und verkommene Haltung im 16. und 17. Jahrhundert. Religion und Staat gehören getrennt. Christentum und Monarchen haben lange genug miteinander paktiert.

 

Wir sind uns nie absolut sicher über etwas. Eigenschaft jedes persönlichen Glaubens ist dieser Absolutanspruch. Irgendwann müssen wir aber einsehen, daß wir alleine bleiben, so lange wir absolut identifiziert sein wollen, alleine und asozial. Wir müssen ein Gegenüber hereinlassen, uns auf andere einlassen, und zuletzt in der Allgemeinheit uns bewegen können. Asozial finde ich auch Unterordnungsverhältnisse, weil es keine Gegenüber auf gleicher Höhe gibt.

Geschrieben (bearbeitet)

Sollte seit Voltaire auf Akzeptanz stossen. Den würde ich gern noch mit anheften:

Kirchenkritik

Voltaire war einer der bedeutendsten Kirchenkritiker des 18. Jahrhunderts. Dies brachte ihm früh die Missbilligung der katholischen Kirche ein, die ihn als Atheisten brandmarkte und seine Schriften verbot.

Der Erbauer einer Kapelle in Ferney mit der Inschrift Deo erexit Voltaire, 1761 („Für Gott erbaut von Voltaire“) wehrte sich jedoch stets gegen den Vorwurf des Atheismus. Bei aller Distanz zu den überkommenen Religionen vertrat er eine Haltung, die der deistischen Position verwandt war, das heißt einen toleranten und undogmatischen und von archaischen Vorstellungen befreiten Monotheismus. So folgerte er aus der Gesetzmäßigkeit des Kosmos die Existenz einer höchsten Intelligenz (Traité de métaphysique, 1735) und betonte die moralische Nützlichkeit des Glaubens an Gott: „Wenn Gott nicht existierte, müsste man ihn erfinden“ (in Épitre à l’auteur du livre des trois imposteurs, 1770). Ohne jeden dogmatischen Anspruch bejahte Voltaire auch die Unsterblichkeit der Seele und die Freiheit des Willens.

http://www.aufklaerung21.de/aufklaerung/aufklaerung-im-18-jahrhundert/in-frankreich/voltaire-1694-1778/

 

Der Film rückt bereits Erleuchtete in den Vordergrund: es bedarf aber für den Nicht-Erleuchteten weitere erheblicher Argumente, ohne weiteres in eine bestimmte, hier die katholische Gemeinschaft, einzutreten. Wohl müßten auch Argumente und Skeptiker zu Worte kommen, die Gründe hätten, die menschliche Sozietät nicht über ein personifiziertes oder abstraktes Gottesbild zu einem gerechten Miteinander zu führen, weil sie erhebliche Zweifel daran haben, dass eine Jenseits-Vertröstung (oder eben auch Verdammnis) das probate Mittel ist, bestehende Konflikte in den Griff zu bekommen.

 

Mit gefallen daher die (diesmal poltiisch zugespitzten) Aussagen des aktuellen Pabstes deutlich besser als der zu sehr auf der persönlichen Ebene emotionalisierende Film. Religion ohne Sozialbewegung dürfte scheitern. Man sollte sich heute bspw. u.a. mit Attack etc. und den konkreten Forderungen des Pabstes zusammentun, um das derzeit Schlimmste zu verhindern. Die Beschwörung einer eher heimatlichen Enklave oder Idylle und vornehmlich karitativer Projekte wäre dagegen zu konservativ. Insofern könnte der Film ein weiteres Feld aufmachen und einer romantisierenden Sicht, der ich gerne selber anhänge, eine radikale soziale Botschaft und konkret tagespolitische Anprangerung ("Abschaffung aller Atomwaffen", wie gestern von Franziskus über die Medien postuliert) dringend hinzusetzen.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)
Am 24.11.2019 um 23:06 schrieb cinerama:

Trotz eigenen Engagements unbedingt eine distanzierte Position signalisieren. Es fehlt im Titel eine provokante These: allein die Heimat herauszustellen bedeutet alles oder gar nichts. Heimat ist heute überall auf der Welt.

Da hat Cinerama die größte, (für ihn) provokante These des Films doch glatt "übersehen": Heimat ist an einen Ort gebunden. Sie kann daher für eine einzelne Person nicht überall auf der Welt sein, auch wenn Cinerama das natürlich (aufgrund seiner marxistischen ideologischen Prägung) lautstark behauptet. Deshalb stößt ihm der Film wohl auch so sauer auf.

 

Zitat

Es könnten thematisch aus verschiedenen politischen oder religiösen Lagern die jeweiligen Befürworter oder Widersacher aufeinandertreffen, um der Schwarz-Weiß-Malerei zu entgehen.

Es ist ein Einblick in einen ganze bestimmten, fremden Bereich, um sich da hinein versetzen können. Ich sehe daran nichts Negatives. So macht man das in Dokus großteils, insbesondere die über cineramas politische Lieblingsthemen. Würdest Du derartige Forderungen, Cinerama, auch äußern, wenn es um eine Doku über (z.B.) Flüchtlinge ginge? Würdest Du dann ebenfalls fordern, dass aus "politischen oder religiösen Lagern die jeweiligen Befürworter oder Widersacher aufeinandertreffen, um der Schwarz-Weiß-Malerei zu entgehen.", wo dann alle Argumente aller (!) Seiten zerlegt werden?

 

Was Deine Intentionen wirklich sind, zeigst Du ja schon hiermit:

Zitat

 

Kritische Distanz durch Infragestellung und durch Vielstimmigkeit, wäre ein Gedanke.

Welche Leistungen, aber auch Verwerfungen gingen mit Religions- und Glaubensfragen einher?

Sind über die Religionsauübung hinausreichend auch andere sozialpolitische Konstrukte vonnöten?

Welche Widersprüche in der Religionsgemeinschaft, welche neuartigen Ideen und (unter welchen Bedingungen) realisierbaren Visionen?

 

Infragestellen, Zerreden, Relativieren, "nichts ist gewiss", die alte linke Dialektik von Adorno und Frankfurter Schule. Hauptsache jeglicher Halt und jegliche Stabilität geht verloren, damit die Gesellschaft in Deinem Sinn revolutionär umgebaut werden kann. Da steht die Religion natürlich im Weg.

Zitat

Mit gefallen daher die (diesmal poltiisch zugespitzten) Aussagen des aktuellen Pabstes deutlich besser als der zu sehr auf der persönlichen Ebene emotionalisierende Film. Religion ohne Sozialbewegung dürfte scheitern. Man sollte sich heute bspw. u.a. mit Attack etc. und den konkreten Forderungen des Pabstes zusammentun, um das derzeit Schlimmste zu verhindern.

Ja, das denke ich mir.

Sollte sich die Kirche zu einer Unterorgansiation der Politik umstrukturieren?

Moment, das hatten wir ja schon mal. Ging nicht gut.

 

Der Film ist stellenweise tatsächlich etwas statisch, was die Bildgestaltung angeht. Ich finde das aber in diesem Fall nicht verkehrt, es ist dadurch ein sehr ruhiger, fast meditativer Film. Definitiv stilistisch eher Fernsehen (3sat? Arte?) als Filmfestival, und die Länge von 45 Minuten ist für Festivals tatsächlich schwierig. Gute Sprecherstimme!

Ich finde den Film nicht konservativ. Er hat eben nur keine links-diskursive Sozialingenieurs-Agenda, so wie sie aktuell die allermeisten Filme und Dokus in Kinos und auf deutschen Festivals haben. Schön, daß es mutigerweise zur Abwechslung (Vielfalt!) mal eine Doku über christliche Themen gibt: das Christentum kritisieren und verspotten ist weit verbreiteter Sport auf Festivals, wenn man da nicht mitheult, löst es Gegenwind aus, wie man sieht.

 

Ach ja.. auf der von Cinerama zitierten Seite http://www.aufklaerung21.de vermisse ich ein wenig die diskursive, kritische Vielfalt, denn es wird da offenbar schwerpunktmäßig fast nur das Christentum kritisiert?

Bearbeitet von s16 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)
vor 11 Stunden schrieb s16:

Da hat Cinerama die größte, (für ihn) provokante These des Films doch glatt "übersehen": Heimat ist an einen Ort gebunden. Sie kann daher für eine einzelne Person nicht überall auf der Welt sein

 

So viel ich in dem Video verstanden habe, liegt Heimat in der Umarmung Gottes.

Andere sagen: home is where the heart is.

 

Somit hätten wir drei Ansätze, einen körperlichen bei Ortsbindung, einen emotionalen mit dem Herzen und einen geistigen als Vorstellung einer Begegnung. Wenn ich sage, das Video wirke statisch oder wie eine Tonbildschau, dann kann vielleicht verstanden werden, warum es das Verbot des Bildnisses gab/gibt. Im Islam sind jegliche Darstellungen Gottes ausgeschlossen. Das Judentum beruht auf der Doppelbödigkeit des menschlichen Bewußtseins – wer dies denkt, kann auch das denken –, womit Bildnisse von vornherein keinen Platz haben. Das Christentum war weitgehend bilderlos bis zur Renaissance.

 

Es ist wie beim Erzählen einer Geschichte oder beim Vorlesen, die Fantasie der Zuhörer entfaltet sich. Sobald man die Bilderkanone schießen läßt, geht der Geist in Ruhestellung, nur noch Gefühle haben Platz. Mit einem Video über Glauben kann man nicht anders als scheitern, sofern Glaube und Religion als etwas Geistiges gelten gelassen werden.

Bearbeitet von Simon Wyss
inhaltlichen Fehler berichtigt (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)
vor 14 Stunden schrieb s16:

Infragestellen, Zerreden, Relativieren, "nichts ist gewiss", die alte linke Dialektik von Adorno und Frankfurter Schule. Hauptsache jeglicher Halt und jegliche Stabilität geht verloren, damit die Gesellschaft in Deinem Sinn revolutionär umgebaut werden kann. Da steht die Religion natürlich im Weg.

Ja, das denke ich mir.

Sollte sich die Kirche zu einer Unterorgansiation der Politik umstrukturieren?

Moment, das hatten wir ja schon mal. Ging nicht gut.

 

Für mich ist das "Infrage stellen, zerreden, relativieren" die wahre Krankheit der heutigen Welt. Man weiss nicht, wo man steht. Die Verlust der eigenen Identität prägt die Gesellschaft von heute. Man traut sich nicht mehr zu sagen: "so ist es" und "so ist es nicht". Für den Christen hat jedoch die Wahrheit sogar einen Namen: "Ich bin die Wahrheit, der Weg, das Leben..." Zumindest ein Christ müsste also den Mut haben zu sagen: da ist die Wahrheit. Das Leben ist zwar nicht nur schwarz und nicht nur weiss, aber die Wahrheit sehr wohl. 

Europa ist nicht mehr ihren christlichen Wurzeln treu und es schaut dann auch so aus. Der Europäer weiss nicht mehr, wo er steht, wer er ist, was er will. Wenn ich Filme mache, muss ich doch zuerst selber wissen, wo links und wo rechts ist, wo die Wahrheit ist. Sonst habe ich dem Zuschauer gar nichts mehr zu bieten. 

Nicht dass ich nicht dankbar wäre, wenn man auf meine filmischen Fehler hinweist, dafür habe ich ja das Video hier gepostet. Ich kann mich jedoch keineswegs von Relativismus bestimmen lassen.

Und noch eine kurze Wiederholung vom Film: das Christentum ist nicht dazu da, alle sozialen Probleme aufzufangen. Das Christentum verweist auf Gott, dem Schöpfer. Es ermuntert den Menschen, an Gott zu glauben, vor Ihm Erfuhrt zu haben, im besten Falle Ihn zu lieben. Ökologische Bemühungen, Tierschutz usw... sind doch nur die Folgen eines harmonischen Lebens mit Gott. Wenn man in Harmonie mit dem Schöpfer lebt, wird man doch die Umwelt nicht verschmutzen, wird man nicht stellen usw. Weil wir diese Urharmonie vermissen, brauchen wir Gesetze. 

Unsere Filme möchten diese Wirklichkeiten neu erscheinen lassen. In einer Welt, die nicht genau weiss, wo sie hin will und Wer über ihr wachst. 

Schönen Tag!

Bearbeitet von Chiara (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Um vom großen Diskurs zur konstruktiven Film-Kritik zurückzukehren, und zwar so gedrängt wie möglich: kürzen. Wiederholungen wegnehmen, Längen entfernen, Themafremdes herausnehmen, Standbilder weg, einen kurzen, aber gut lesbaren Titel aufsetzen. Blenden, die keinen Zeit- oder Ortswechsel überbrücken, löschen. Ich bin der Meinung, das Video läßt sich auf die halbe Dauer verdichten.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 12 Stunden schrieb Chiara:

Zumindest ein Christ müsste also den Mut haben zu sagen: da ist die Wahrheit.

Nur sollte ein "echter christ" nicht auch so klug sein und andere Meinungen zu akzeptieren, solange diese sauber dargebracht werden?

 

Wir reden hier ja von etwas das nicht Beweisbar ist.

 

Die Akzeptanz des anderen ist ja, was eine aufgeklärte Religion von "burn the heretic" unterscheidet

 

Und da ist eben das Problem deines Filmes und weshalb es kein Dokumentarfilm ist, sondern ein eher einseitiger filmischer Bericht.

Es ist eben die Art Dokumentarfilm, die bei einem Thema, das nicht klar ist (ein Dokumentarfilm der die Nazis als die Bösen darstellt ist zb relativ klar) gleich von vornerein Partei ergreift.

 

Bei deinem Film hätte man sich gewünscht das viel ausgeglichener berichtet wird.

 

Ein guter Dokumentarfilmer ergreift keine Partei, selbst bei Kriegsberichtserstattern.

Er mag eine seite Sympatischer finden als die andere, aber sobald er sich dann dazu hinreisen lässt Partei A das doppelte der Zeit einzuräumen, Dinge wegzulassen damit die eine Seite besser dasteht etc, wird es vom Dokumentarfilm zu einem Zerrbild davon und man landet in der gleichen Resterampe wie "haben Aliens die Pyramiden erbaut " filmen

Bearbeitet von Angrist (Änderungen anzeigen)

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