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Geschrieben

Hallo, vorweg zum besseren Verständnis: ich bin ein angelernter Aushilfsvorführer, den Hochmeister kenne ich nur vom Hörensagen, auch viele Termini sind mir noch nicht so geläufig, falls ich mich unbeholfen ausdrücke, so bitte ich um Entschuldigung.....

Problem: Vor dem Hauptfilm drei Filmtrailer, alles zusammen auf einer 5000m-Spule, alles klappt wunderbar. Dann der Hauptfilm, Sin City, und das Bild "wackelt". Ich habe dann versucht den Kufendruck zu verändern in der Hoffnung, dem Treiben ein Ende zu bereiten, allerdings fing der Film schrecklich an zu schnarren, worauf hin ich von weiteren Versuchen Abstand nahm. Interessanterweise löste sich das Problem ohne weiteres Zutun meinerseits, was mir zwar ein dickes Lob des Veranstalters einbrachte, mich aber nicht wirklich glücklich macht. Frage 1: Trailer o.k, Hauptfilm wackelt - warum? Das Filmmaterial wirkte, zumindest oberflächlich, nicht schadhaft.

Frage 2: Der Kufendruck - wie weit darf man es denn treiben, ohne den Film zu beschädigen? Habe ich mich von den akustischen Veränderungen grundlos ins Bockshorn jagen lassen?

Frage 3: wieso hört der Spuk von selbst wieder auf?

Projektor ist ein Ernemann 15.

 

Für jede Anregung dankbar

 

Gruß

 

Marcus

Geschrieben

Hallo,

 

und herzlich Willkommen im Forum...

...ich bin ein angelernter Aushilfsvorführer...

Besser als ein ausgelernter Anhilfsvorführer...

Problem: Vor dem Hauptfilm drei Filmtrailer, alles zusammen auf einer 5000m-Spule, alles klappt wunderbar. Dann der Hauptfilm, Sin City, und das Bild "wackelt". Ich habe dann versucht den Kufendruck zu verändern in der Hoffnung, dem Treiben ein Ende zu bereiten, allerdings fing der Film schrecklich an zu schnarren, worauf hin ich von weiteren Versuchen Abstand nahm.

Sin City war mit einigen Wackelkopien am Start. Und, es war richtig, den Kufendruck nicht weiter zu erhöhen, wenn es "schnarrt".

 

Kufendruck einstellen:

 

Erhöhen, bis das Bild feststeht, dann wieder lösen, bis das Bild wieder wackelt, dann einen Tuck zurück. Möglichst mit einem Testfilm wie z. B. dem SMPTE PA 35 (Kameraoriginal)

Interessanterweise löste sich das Problem ohne weiteres Zutun meinerseits, was mir zwar ein dickes Lob des Veranstalters einbrachte, mich aber nicht wirklich glücklich macht.

 

Schwierig zu beantworten, eine Möglichkeit wäre, da es sich um eine Repertoire-Kopie handelt, daß diese aus verschiedenen Kopien bunt zusammengewürfelt wurde.

Geschrieben

Zum Verständnis: Der Film wird vom Getriebe mittels der Schaltrolle 24 bzw. 25 mal pro Sekunde schrittweise vorwärts geschaltet. Um ein stehendes Bild auf der Leinwand zu erhalten, muß der Film nach dem Schaltvorgang sofort wieder zum stehen gebracht werden. Um das zu erreichen ist ein gewisses Reibmoment zwischen Andruckbändern und Kufen notwendig. Es ist also klar, das die Reibungszahl des Filmbandes in Paarung mit den Andruckbändern/der Kufe darüber entscheidet, ob der Anpressdruck (=Kufendruck) ausreicht, den Film sofort wieder zum stehen zu bringen. Die Reibungszahl ist nun aber leider von Filmmaterial zu Filmmaterial unterschiedlich und wird von vielen Faktoren beeinflußt. So können die Trailer sich durchaus von der Kopie unterscheiden. Theoretisch muß daher der richtige Kufendruck für jeden Film neu gefunden werden. Nach meiner Beobachtung wird jedoch in der Praxis der Kufendruck tendenziell etwas zu hoch gewählt, damit das ganze gekoppelte/verwendete Material ohne Schwierigkeiten durchläuft. Richtigerweise würde man wie mein Vorredner es beschrieben hat vorgehen: Kufendruck langsam lockern, bis der Punkt erreicht ist, an dem das Bild plötzlich vertikal unruhig wird bzw. springt. Bei vielen Maschinen ändert sich das Geräusch kurz bevor dieser Moment erreicht ist. Dann den Druck wieder etwas erhöhen und gut ists. Natürlich beeinflußt auch Abrieb auf den Andruckbändern/der Kufe die Reibung in der Filmbahn, weshalb Reinigung so wichtig ist. Ich glaube sogar schon beobachtet zu haben, daß die Luftfeuchtigkeit bei manchem Filmmaterial Einfluß hat. Klar ist daß hoher Kufendruck die Perforation des Filmbandes schneller altern läßt und auch das Werk unnötig belastet, weshalb er zu vermeiden ist. Und nicht jede vertikale Unruhe hat was mit dem Kufendruck zu tun. Nachdem der aber die einzige Schraube ist an der der Vorführer drehen kann, wird dieser bei unruhigem Bild gern zu hoch gewählt.

Gruß Günther

Geschrieben

Wenn das Ruckeln durch nichts zu beseitigen ist, der Filmweg sich nichts anmerken lässt, und die Unruhe bei anderen Kopien nicht auftritt, ist manchmal einfach der Bildstand auf der Kopie selber Mist. So geschehen bei uns letzthin bei "Reise der Pinguine". Ich konnte es nicht glauben, bis es auf der anderen Maschine an den gleichen Stellen genauso gehüpft (teilweise 1/4 Lochhöhe grob geschätzt!!!) ist.

Geschrieben

hallo,

ich habe selber folgende Erfahrung machen können:

1. Manchmal hat das Filmmaterial unterschiedliche Dicken (100stel mm!)- jedenfalls bei Azetatfilm. Daher auch entsprechende "Bremswirkungen".

2. Wenn der Film im Original, also beim Drehen auf 16mm produziert wurde, und dann für 35mm "aufgeblasen" wurde, sind Bildstands-unruhen vorprogrammiert!

Viele Grüße

D21

Geschrieben
So geschehen bei uns letzthin bei "Reise der Pinguine". Ich konnte es nicht glauben, bis es auf der anderen Maschine an den gleichen Stellen genauso gehüpft (teilweise 1/4 Lochhöhe grob geschätzt!!!) ist.

 

Boah ja da kann ich mich auch noch dran erinnern ... v.a. unser letzter Akt war wirklich unter aller Sau.

Zur Zeit habe ich nen Trailer von Cars, der ebenfalls nicht zeigbar ist. Komischerweise sind aber die anderen aus der Charge in Ordnung.

(Ja ich weiß, Trailer sind keine Referenz, aber unruhig ist er trotzdem ;) )

Geschrieben

So was gibts halt. Ich habe auch noch ein Stück mit wandertem Bildstrich. Da lief dann die Kopie ca. 50 Bilder später aus der Kopiermaschine, fummelte sich wohl wieder ein und weiter gings. War in der Cannesrolle.

Jens

Geschrieben

Wie meine Vorredner schon sagten liegt der unruhige Bildstand heute in aller Regel an minderwertigen Massenkopien aus dem Ausland. Oft werden Trailer noch von Geyer oder Arri produziert; die laufen dann auch gut.

Im Mai hatte ich "Caché" (F 2005), der hatte den absolut besten Bildstand den ich je gesehen habe. War fast wie DVD-Projektion.

 

Die E 15 ist mechanisch recht hochwertig, aber da muss man (wie bei den Veteranen-Projektoren) für guten Bildstand die Samtbänder etwas im Auge behalten. Bei den italienischen Projektoren tuts das Schaltwerk meistens nicht so lange, sieht man dann an den periodischen Bildstandsproblemen. Und bei der Kinoton FP-Reihe bewirkt eine korrekte Höhenjustage der beweglichen Filmbahn oft wahre Wunder...

Geschrieben
Und bei der Kinoton FP-Reihe bewirkt eine korrekte Höhenjustage der beweglichen Filmbahn oft wahre Wunder...

 

Ähem, meinst Du die Kufe? :?:

Geschrieben
Und bei der Kinoton FP-Reihe bewirkt eine korrekte Höhenjustage der beweglichen Filmbahn oft wahre Wunder...

 

Ähem, meinst Du die Kufe? :?:

 

nennt sich glaub ich exakt filmandruckkufe und eine genaue justierung der höhe bewirkt wie ronald schon schreibt unglaublich viel, besonders wenn man die kufenbänder dann noch erneuert oder seitenmässig austauscht

Geschrieben

Ja, genau das meinte ich. Da mein Herz eher für "klassische" altmodische Projektoren, die mechanisch viel anspruchsvoller sind, schlägt, ist das an der FP eben ein Bauteil, dass keine Kufe im eigentlichen Sinne ist.

Aber du hast schon recht, es erfüllt diese Funktion, weshalb man wohl auch einfach Kufe sagen sollte.

 

Bei z.B. der E 4 bis (ich glaube) 11, D-Serie, TK, Bauer, UP 700 gibts zwei echte Kufen mit je zwei Federpunkten und einer extra Sicherungsrolle für die Schaltrolle. Keine Frage, dass dieses System der 'Ein-Bauteil-ein-Druckpunkt'-Variante von Kinoton überlegen ist. Aber auch die Bänder-Systeme von z.B. Meo oder E 15 tun es wesentlich besser.

Geschrieben
Keine Frage, dass dieses System der 'Ein-Bauteil-ein-Druckpunkt'-Variante von Kinoton überlegen ist.

 

Zu diesem Thema schreibe ich an dieser Stelle mal nichts... :wink: :wink: :wink:

Geschrieben
Keine Frage, dass dieses System der 'Ein-Bauteil-ein-Druckpunkt'-Variante von Kinoton überlegen ist. Aber auch die Bänder-Systeme von z.B. Meo oder E 15 tun es wesentlich besser.

 

Wieso "keine Frage"?? Das erklär mir mal bitte fachlich warum die Methode unterlegen sein soll???

Geschrieben
Wie meine Vorredner schon sagten liegt der unruhige Bildstand heute in aller Regel an minderwertigen Massenkopien aus dem Ausland. Oft werden Trailer noch von Geyer oder Arri produziert; die laufen dann auch gut.

Im Mai hatte ich "Caché" (F 2005), der hatte den absolut besten Bildstand den ich je gesehen habe. War fast wie DVD-Projektion.

 

Zusätzlich zur guten Kopie : Christian Berger hat Caché auf HDCAM gedreht (HDW750P @ 25p). Die 750 ist eine meiner allerliebsten Kameras, wir haben eine der ersten EU-P der 750 seinerzeit gekauft.

 

Der Kameraseitig cinealta-typisch perfekte Bildstand hilft bei toller Belichtung natürlich auch sehr für eine mustergültige Kopie.

Geschrieben

Danke für Deine Erläuterungen zur verwendeten Kamera; da kommt also schon von daher eine ganze Menge. Leider verstehe ich von der ganzen modernen Kamerawelt sehr wenig und wie dann aus digital 35 mm wird.

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