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Geschrieben

Durch die Reduzierung des Filmens mittels Telefon, starb der Amateurfilm. So behaupte ich. Wer macht sich heute noch Gedanken zu Schnitt und Gestaltung. Wer archiviert noch. 

Umso mehr kommt uns eine Verpflichtung zu, die Zeit vor Globalisierung und den vermeintlichen Verheißungen der EudSSR zu bewahren und Filme zu pflegen.

 

Was denkt ihr dazu? 

Geschrieben (bearbeitet)

Ich denke, vieles hängt einfach auch mit den technischen Möglichkeiten zusammen.

Ich persönlich glaube manchmal, dass die Ursachen für den heutigen Umgang mit 'Amateurfilmen' zum nicht unerheblichen Teil in den heutigen, technischen Vereinfachungen und Möglichkeiten zu finden sind:

 

Früher war Filmen teuer und aufwendig, 'einfach mal so' wie heute gabs nicht. Demzufolge gab man sich Mühe, sparte an teurem Material, überlegte sich jede Sekunde, vertonte und schnitt. Und die Rollen musste man lagern, genau wie Diakästen oder Negativordner. Und da machte man sich Gedanken, es möglichst gut zu machen.

 

Heute ist Filmen und Knipsen praktisch kostenlos, man hat die 4k Kamera immer dabei (Smartphone) , kann einfach draufhalten, schickt die Filmen gleich weiter, schmeißt wichtige Aufnahmen auf eine SSD und fertig.

 

Zumindest die normale Hausfrau macht das heute so. Vor 30 Jahren filmte sie ihre Enkelkinder mit Super8, weils nicht anders ging.

 

Wer heute Wert auf gute Filme legt und nicht nur einfach die Kinder beim Spielen festhalten will, der schneidet, vertont etc  auch heute noch.

 

Ich fände die Frage interessant, was vor 30 Jahren gewesen wäre, wenn es plötzlich die Technik von heute gegeben hätte ....

Bearbeitet von Mich (Änderungen anzeigen)
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Geschrieben (bearbeitet)

Ich kann da keinen großen Unterschied erkennen. Früher wurde genauso viel oder genauso wenig gedankenlos wie heute gefilmt, die Menge war höchstens wegen der früher hohen Kosten niedriger.

Ich kenne 40 Jahre alte Urlaubsfilmrollen, da wurde auch nicht viel geschnitten und nichts „gestaltet“.

Wer gestalten will, kann das heute wie früher und macht das auch heute noch oder läßt es eben. Und das geht auch mit einem iPhone...😉

 

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
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Geschrieben

@Helge15 100% Zustimmung. Wobei ich denke, der Niedergang von 8mm fing mit der Einführung von Videokameras an. Danach wurde es nur noch viel einfacher und billiger. Aber was nutzt die schönste 4k Szene wenn keine Dramaturgie vorhanden ist und nicht einmal das Iphone ruhig gehalten wird.  Übrigens, die Action Gewackele nervt mich sogar beim Profi Film.

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Geschrieben

Ergänzen möchte ich noch, daß es nach wie vor im Amateurbereich "exotisch" ist, zu filmen. Also eine Sequenz aus bewegten Bildern aufzunehmen. Das war vor 40 Jahren schon so. In der Regel machen die Leute Fotos. Noch exotischer war und ist Nachbearbeitung und Vertonung.

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Ich bin davon überzeugt, Super 8 Filmer sind heute die absoluten Außenseiter unter den Exoten. Wenn ich mir die Ergebnisse bei YouTube ansehe, sind das eher Anfänger oder Filmstudenten die eine einzige total verwackelte, unscharfe Test-Kassette mit der Kamera ihres Vaters zusammen bekommen - und das wars dann auch. Hab ich mal gemacht - erledigt!

Trotzdem, es gibt ihn noch - den echten Amateurfilm! Fast ausschließlich mit der Digital-HD-Videokamera aufgenommen. Danach geschnitten und vertont. Zu sehen durch einen Beamer auf großer Leinwand in guter Qualität.

Die alten Super 8 Wackel/Unscharf/Müllfilme werden heute eher mit dem Smartphone gemacht. Hochkantbild, ungeschnitten, bei Facebook (oder so) hochgeladen, erledigt.

 

Videofilm hat meiner Meinung nach nicht den Amateurfilm kaputt gemacht, sondern nur die Aufnahme von Super 8 Filmen. Einfach aus Kostengründen. Während heute noch Standard 8mm und Super 8 Filme aus Nachlässen bei Ebay gehandelt werden, habe ich da noch nie eine VHS-Kassette mit Privataufnahmen gesehen (vielleicht auch nur übersehen). Ich glaunbe das meiste alte Videomaterial ist längst im Müll.

 

Aber mal ganz ehrlich. In den 60er Jahren hat der Meeresforscher Hans Hass mit einem Dia-Vortrag über die Unterwasserwelt die Deutschlandhalle füllen können. Damit würde man heute nicht mal ein Toilettenhäuschen in irgend einer Halle füllen können.

In den 70er und 80er Jahren waren Super 8 Filme, Privat- und Kauffilme, noch Abwechslung zum Fernsehprogramm. Und heute???? Während ich hier schreibe laufen 20 interessante Filme gleichzeitig im Fernsehen, die ich gerade alle verpasse. Dazu noch die Mediatheken der Fernsehsender, YouTube, .............

Die meisten Menschen sind in Punkto bewegte Bilder bis zum Kotzen voll. Wer kann das noch alles sehen?? Auf diese Weise ist auch der Amateurfilm in dem riesiegen Medienangebot einfach untergegangen.

So haben auch Handy-Videos eine verdammt kurze Halbwertszeit und dann interessiert keinen mehr das Gewackel von der letzten Party oder der Rundblick in New York ...... Man Zappt nach 10 Sekunden einfach weiter, wie beim TV. Schaut man sich die Statistiken bei YouTube an, kann man feststellen das die meisten Zuschauer, auch bei noch so gut gemachten Filmen, nach 10 oder 20 Sekunden verschwunden waren.

 

Es gibt ihn trotzdem noch, den mit Liebe gemachten, interessanten, sehenswerten Amateurfilm. Noch nie war das Schneiden und Vertonen für einen Filmamateur so einfach wie heute. Man muß sich halt auch jetzt MÜHE geben. .......Das Aufnahmemedium (echtes Filmmaterial, digital, ....) ist dabei gar nicht entscheident. Und ein Publikum dafür gibt es auch noch. Auch wenn das nun schon wieder die Exoten unter den Exoten sind!

Schönen Filmabend noch

Bearbeitet von ReelToReel (Änderungen anzeigen)
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