Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Um braune Farbschattierungen geht's (wer bei der Berlinale war ein Nazi?) - so wie um die Frage, ob zwei Bundesfilmbehörden Berlins ihren Historikern den Maulkorb verpasst haben könnten?

Bezichtigt wird auch der jetzige Kinematheks-"Kanzler" R. Rother von seinem ehemaligen "Chefhistoriker" W. Jacobsen, der allerdings vergaß, dessen Vorgänger H. H. Prinzler ("Kanzler Palpatine" würde ich ihn nennen, Anmerkung von @cinerama ) ebenfalls in Sippenhaft zu ziehen. 

 

Neben bereits virulenten Schlagzeilen wird dies hier am intelligentesten und sogar humorvoll auf den Punkt gebracht:

 

https://duskofdigital.wordpress.com/2020/02/20/filmhistoriker-als-die-eleichtmatrosen-der-historiker-zunft/

Geschrieben

Inzwischen sind sämtliche Beiträge zu Alfred Bauer auf der Facebook-Seite der Kinemathek gelöscht worden. Hatte man doch dieser Tage eine Publikation über ihn angekündigt, ist man nun untergetaucht. Schönwetter-Ankündigungen beherrschen die Facebook-Seite, was fast an DDR-Zeiten erinnert.

 

Allein der ehemalige Kinematheks-Historiker Jacobsen beschreibt umfassend die Tätigkeit des Berlinale-Mitgruenders, ohne zu verhehlen, dass die politischen Fakten seit Jahrzehnten bekannt waren und der (effiziente? Wirtschaftliche?) Wiederaufbau Deutschlands ohne Nazis kaum möglich war, so "bitter" dies ist. Nur: die Fakten interessierten bisher kaum jemand.

 

https://www.ardmediathek.de/rbb/player/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvcmJia3VsdHVyLzIwMjAtMDItMTVUMTg6MzA6MDBfZWJiNjFlMTYtZmZjZS00ZDNiLWE0NTAtMGNiODMzNmI3YzNmL2FsZnJlZC1iYXVlci1iZXJsaW5hbGUtY2hlZi1uYXppLXByb3BhZ2FuZGE/alfred-bauer-im-spiegel-der-zeit

Geschrieben (bearbeitet)

Der Berliner Kinematheks-Direktor bezichtigt DIE ZEIT der Unwahrheit und des "Unsinns". Wer hat Recht?

 

DIE ZEIT schreibt:

 

Ein ganz normaler Nazi

In der ZEIT wurde enthüllt, dass Alfred Bauer, der langjährige Leiter der Berlinale, eine hohe Position in der NS-Filmbürokratie innehatte. Mitarbeiter der Kinemathek verteidigen Bauer nun mit zweifelhaften Argumenten. Eine Erwiderung (...)

Nach dem ZEIT-Bericht wurde ein Buch des Kinematheksmitarbeiters Rolf Aurich zu Alfred Bauer unmittelbar vor der Veröffentlichung komplett zurückgezogen. Und damit eine Publikation, die aus unerfindlichen Gründen "sehr wohlwollend dann doch mit den Lügen" von Alfred Bauer umgeht – so die an Wortakrobatik schwer zu übertreffende, erste und noch defensive Einschätzung vom Direktor der Kinemathek, Rainer Rother, im Deutschlandfunk.  (...) 

Und so muss man von einer geschönten biografischen Darstellung sprechen, die Bauer trotz Rainer Rothers Widerspruch doch so weißgewaschen hätte, wie es eben geht. Stattdessen meint der Chef der Kinemathek in jüngeren, offensiveren Statements gegenüber der dpa im Zusammenhang mit der ZEIT-Veröffentlichung, ohne Argumente von "Unsinn" sprechen zu müssen. Rother lenkt auf einen ganz irrelevanten Nebenschauplatz ab, indem er (so auch in einem Interview mit der "BZ-Berlin") auf die Frage zur unterschätzten NS-Vergangenheit Bauers unmotiviert auf die Reichsfilmintendanz zu sprechen kommt. Anders als es die ZEIT darstelle, habe dieser seine Mitgliedschaft dort nie bestritten. Nun leugnet Bauer laut Protokollen bei gleich zwei Gesprächen seine Zugehörigkeit zur Reichsfilmintendanz. Man könnte tatsächlich wie Rainer Rother anmerken, dass diese Leugnungen keinen Sinn machen, weil Bauer bereits in einem Lebenslauf vom 17. Mai 1945 von der "Filmintendanz" redet. So wie man auch darüber diskutieren könnte, ob diese stenografierten Protokolle die Gespräche korrekt wiedergeben. (...)

Und allein das Leumundszeugnis der Gauleitung Mainfranken, Ortsgruppe Würzburg Süd, in dem Bauer bescheinigt wird, "ein eifriger SA-Mann zu sein", liefert ein so drastisches Zitat, das jeder Filmhistoriker prominent herausstellen und niemals auslassen würde. Da die Akte R 9361-II/47386 nur aus vier Blättern besteht, kann man diese Worte nicht übersehen. Sie in einer Publikation über Bauer wegzulassen ist verstörend – ganz unabhängig davon, ob dieses Zeugnis der Wahrheit entspricht oder ein Gefälligkeitsdokument ist.

(...)

Im Interview mit dem Berliner "Tagesspiegel" rechtfertigte sich der Filmwissenschaftler Wolfgang Jacobsen mit Hinweisen auf eine sich verändernde Quellenlage und Schutzfristen für Akten. Zwei Wochen später sagte Jacobsen im RBB, dass die Fakten schon lange bekannt gewesen seien und "man" dies offenbar nicht für berichtenswert gehalten habe – als ob er als Verfasser einer im Jahr 2000 aktualisierten Berlinale-Geschichte nicht die erste Person gewesen wäre, die Gelegenheit und Anlass zur Recherche und Veröffentlichung hatte.  (...)

Zit. und kompiliert aus:  https://www.zeit.de/2020/10/alfred-bauer-ns-filmbuerokratie-berlinale/seite-2

Auf der Facebook-Seite der Kinemathek wurden erst Alfred-Bauer-Informationen und Publikationen verbreitet, und über Nacht verschwand der Name Bauer ("im Giftschrank"?). Positive Nachrichten füllen jetzt die Einträge. Derweil kursieren auch erste Rücktrittsforderungen gegen den Direktor. [via Smartphone die Schrift leider zu gross formatiert]

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.