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  • 1 Monat später...
Geschrieben

Ich finde die "Restauration" grauenhaft, vor allem diese AI-Kolorierung. Unerträglich. Es gab also nur blaue Anzüge, die an den Schultern immer alle ins rötliche changierten? Und nur braune Hüte? 
Ich finde das total missgückt. Dann lieber undefiniert (also SW) statt solche "Falschbehauptungen" beizumischen. 

Geschrieben

Ich finde eine Nachkolorierung schwarzweißen, alten Filmmaterials generell falsch. Da keiner die Originalfarben kennt, ist  die kolorierte Version immer falsch und die originale (schwarzweiße) immer richtig.

Das dient nur dem merkwürdigen Geschmack bzw. den merkwürdigen Sehgewohnheiten mancher, hat aber m.E. keinerlei Nutzwert.

Geschrieben

Schlimmer als Kanonendonner und Volksgemurmel finde ich da eigentlich

Re-enactment auf ZDFinfo usw. mit Anachronismen:

 

- Plastik-Lüsterklemme mit PVC-Kabel in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts

- Schreibmaschine mit Plastiktasten in Doku über Ausbruch d. 2. Weltkriegs

- Schreibmaschine von ca. 1910 bei einem Zeitungsredakteur im US-Sezessionskrieg 1865

- Philip K. Dick benutzt 1961 einen Einhebelmischer

 

Und die Krönung:

In einer Raumfahrt-Doku steht 1948 im Büro der sowjetischen Raketen-Ingenieure

ein tragbarer Fernseher mit Teleskopantenne und Kanalwähler im 70er Jahre US-Design.

 

 

 

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 12 Stunden schrieb F. Wachsmuth:

Ich finde die "Restauration" grauenhaft, vor allem diese AI-Kolorierung. Unerträglich. Es gab also nur blaue Anzüge, die an den Schultern immer alle ins rötliche changierten? Und nur braune Hüte? 
Ich finde das total missgückt. Dann lieber undefiniert (also SW) statt solche "Falschbehauptungen" beizumischen. 

In der Tat ist eine solche Nachkolorierung fehlerbehaftet. Man hat hier den Eindruck, die Herren trügen katholisches Purpur. Und hier stellt sich zudem die Frage, wieso man das macht. Es gibt hier keine goldenen Nuggets wie in Erich von Strohes GREED, die man in Stummfilmzeiten per Hand nachkoloriert hat, um es besonders herauszuheben. Hier hingegen ist der Großteil der Menschen schwarzbekleidet und es gibt auch sonst nicht viel, wo sich Farbe lohnt. Vom Respekt für das Material ganz zu schweigen. So bleibt es eine überflüssige Spielerei.

Bearbeitet von Patrick Müller (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Eine Nachkolorierung durch den Künstler/Erzeuger eines Films bzw. Fotos als Teil der Entstehung ist immer eine andere Sache (und oft sogar authentisch), als eine, die 100 Jahre später gemacht wird, nur weil es irgendwie besser/gefälliger aussieht. Das ist schlicht geschmäcklerisch und in der Tat überflüssig.

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Es kommt auf die Intention an. Dick & Doof in Schweinchenrosa (90er Jahre) braucht wirklich kein Mensch.

Bei Peter Jacksons "They Shall not Grow Old" sieht das schon anders aus.

Plötzlich erscheint das Vergangene beklemmend gegenwartsnah.

 

Die fehlende Farbe war ja 1914 keine ästhetische Entscheidung, sondern eine technische Einschränkung.

Durch die unterschiedlichen Bildfrequenzen bei späteren Abtastungen bzw. Wiedergaben kannte man

so alte Dokumentaraufnahmen lange nur als unfreiwillig komische, meist verschammerierte Zappelbilder.

Das wirkte alles ganz weit weg.

Bearbeitet von Ray Van Clay (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Natürlich war bei den meisten Filmen zu Anfang des 20. Jahrhunderts fehlende Farbe keine künstlerische Entscheidung.

Dennoch führt das Fehlen zu einer künstlerischen Gestaltung.

Peter Jacksons Film hingegen ist ein eigenes Kunstwerk auf der Basis alter Dokumentationen, das kann man ggf. etwas anders sehen.

Ich sehe aber auch hier lieber das Original, auch Jacksons Farben sind für sich falsch, sie taugen nur im Rahmen seiner eigenen Erzählung.

Daß heute für viele S/W Filme irgendwie weit weg scheinen, ist zumindest in diesem Forum irgendwie unerklärlich 🥴

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)

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