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Braun Visacustic 2000 digital - Reparatur NF Teil


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

 

vor ein paar Wochen bekam ich einen Braun visacustic 2000 digital im Rahmen meiner ehrenamtlichen Tätigkeit

als Reparierer (Repair-Café) auf den Tisch.

 

Fehlerbeschreibung:

- es ist ein pumpendes Geräusch zu hören

- die Lautstärke des Geräuschs variiert je nach Stellung des Lautstärkeeinstellers

- alles andere funktioniert einwandfrei

 

Nachdem ich das Gerät geöffnet hatte, machte sich erst einmal Ernüchterung breit, weil das Gerät so verbaut ist.

Messung der Spannung am großen Brückengleichrichter auf der Platine direkt neben dem Trafo

ergab eine konstante Spannung von ca. 31V, was mir plausibel erscheint.

Ich habe auch diverse Elkos und Tantalkondensatoren überprüft, konnte aber keinen finden,

der irgendwie auffällig wäre. (kein Leckstrom, ESR < 0,1 Ohm etc.).

 

Da der Fehler vor dem Lautstärkeeinsteller liegt, vermute ich ein Problem irgendwo im

Vorverstärker und/oder der Stromversorgung.

 

Ich habe mich dann auf die Suche nach einem Schaltbild gemacht. Eine Anfrage beim

Schaltungsdienst Lange in Berlin war leider erfolglos. Google förderte zwar etliche Links

zu PDF Dokumenten zu Tage, leider waren die alle tot.

 

Meine Bitte wäre nun: Gibt es hier jemanden, der die Unterlagen oder einen Schaltplan

zu diesem Projektor hat und wäre gewillt, sie mir zur Verfügung zu stellen?

 

Meinen Dank dafür schon im Voraus.

 

Ich würde dann auch hier einen Reparaturbericht einstellen, um dann damit ggf. anderen Leuten

bei einem ähnlichen Problem zu helfen.

 

Gruß,

 

Andreas

 

 

Geschrieben

Hallo Uwe,

 

ja großartig! 🙂 Vielen Dank dafür, ich mache mich gleich daran.

 

Ich melde mich hier wieder, sobald ich das Ding repariert habe.

 

Danke nochmals.

 

Gruß,

 

Andreas

Geschrieben

Tipp, die Leckströme der Elkos in den Wechselstrombereichen prüfen. Ich hatte vor Jahren mal einen alten Guyatone 100W Fender Twin Reverb Nachbau in der Werkstatt. Da haben die Leckströme der Koppelkondensatoren die komplette Gleichstromeinstellung so verschoben, das bei dem alten Röhrenverstärker der Netztrafo durchgebrannt ist. Nach Austausch der Elkos, teilweise durch Folienkondensatoren lief der wieder einwandfrei.

Jens

Geschrieben

Hallo Jens,

 

ja, das stimmt. Wenn die Koppelkondensatoren zuviel Leckströme produzieren, verschiebt sich der Arbeitspunkt der nachfolgenden Verstärkerstufe und es treten Verzerrungen auf. Im Extremfall kann es sogar dazu führen, dass der ganze Verstärker schwingt. Bei Röhrenverstärkern ist das nochmal gefährlicher, weil es dann zu Überschlägen im Ausgangstrafo kommen kann. Auch Netztrafos können in Mitleidenschaft gezogen werden.

 

Gruß,

 

Andreas

Geschrieben

Hallo zusammen,

 

also, nachdem mir Schokoprinz dankenswerterweise den Schaltplan zur Verfügung gestellt hat, konnte ich vermutlich den Fehler dingfest machen.

Vor dem (Stereo-) Lautstärkepoti liegt eine Verstärkerstufe, bestehend aus einem OpAmp, dem TAA861A. Ich habe die Ausgangsspannung am

24V Spannungsregler gemessen: 24V und stabil. Dann habe ich die Spannung nach dem R155 (330 Ohm) gemessen, die sollte so um die 18,5V liegen.

Im Prinzip tat sie das auch, nur schwankte sie munter im Takte des Pumpgeräusches aus dem Lautsprecher. Aha.

Also habe ich mal geschaut, wo die beiden OpAmps auf der Platine sitzen und habe mal von einem Pin 1 abgelötet, so dass er von

den 18,5V isoliert war. Und was soll ich sagen? Auf einmal war Ruhe im Karton.

In der Bucht wurde ich fündig, da hat jemand 2 Stück Siemens TAA861A angeboten, die ich gleich bestellt habe.

Ob es nun wirklich nur der OpAmp war oder noch was anderes kaputt ist, werde ich sehen, wenn ich ihn ausgetauscht habe (das wird sicher "lustig").

 

Ich habe mal den Ausschnitt aus dem Schaltplan mit dem relevanten Teil angehängt.

 

Ich werde wieder berichten, sobald der OpAmp ausgetauscht ist.

 

Gruß,

 

Andreasspacer.png

Geschrieben

Hallo zusammen,

 

also, der Projektor funktioniert wieder, kein pumpendes Geräausch mehr zu hören.

Allerdings war nicht der TAA861A kaputt (den habe ich nämlich ausgetauscht),

sondern dieser Elko, der C135 (220µF / 40V) wie vermutlich einige von euch

sicher schon vermutet haben.

 

Das hier ist der Bösewicht:

yjZVdyM.jpg

 

Flugs Ersatz bestellt und eingebaut. Nach einer kurzen Funktionsprüfung alles zusammengebaut.

Jetzt muß nur noch der Besitzer sein Gerät wieder in Empfang nehmen.

 

Danke fürs Zuhören. 🙂

 

Gruß,

 

Andreas

 

 

 

Geschrieben

Danke für die Rückmeldung. Jaja, die Elkos, da hab ich auch so manches im Sortiment, Neuware, liegt seit 10 Jahren rum, nur noch die Hälfe der Kapazität. Formatierung versucht, bring nur kurzzeitig was, dann ist die wieder weg. Elektolyt verdunstet halt auch in der Schachtel. Daneben hab ich welche aus den 50er bis 70er Jahren, die alle noch einwandfreie Werte haben.

Selbst meine tropenfesten sind da oft noch besser als das, was man in den 2000ern produziert hat. Gilt wohl wie fast überall, mittlerweile hat man genug Erfahrung darin, die gewünschte Lebensdauer einzustellen.

Jens

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