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Geschrieben (bearbeitet)

"Carena" zeigte heute dieses Bild seiner Filmspulen-Sammlung

91 FILME .JPG

 

Ist das nicht irgendwie "anstrengend" immer nur 3 Minuten Filmchen anzuschauen??? Wahrscheinlich musst du zwischendurch immer das Licht anmachen und die kurzen Filme zurückspulen.

Ich lagere alle meine Filme in Weißblechdosen. Dort gibt es auch 1 oder 2 Filmspulen 60m-Größe mit nur 15m drauf. Die meisten sind aber 60m, 90m, 120m Spulen mittel bis gut gefüllt, bis hin zu 240m Spulen.

Im Kodachrome Zeiten hat man ja eher mal einen längeren (Urlaubs) Film gemacht als heute. Aber bei manchen Spulen sind einzelne 15m Rollen zu Themen zusammengeschnitten, mit einem Gesamttitel und Zwischentiteln. Das Vorführen ist für mich auf jeden Fall entspannt. Bei manchen Spulen kommt hin und wieder noch was dazu (Sammelspulen).

Das soll keine Kritik sein. Aber ich hätte die auch nicht so schön aufgeräumt wie du, sondern eher durcheinander in einer verschließbaren (staubgeschützten Kiste). Außerdem habe ich noch einen Filmkonservierer in jeder Dose und die Dose mit einem Klebeband verschlossen. Am Anfang meiner Filmerei hatte ich meine Filme in Plastikkassetten im Bücherregal, bis ich einen Artikel in der Zeitschrift Schmalfilm über Filmschrumpfung gelesen habe. Da gibt es nämlich das Problem, das genügend geschrumpfter Film nicht mehr ordentlich durch den Projektor will, weil die Perforationsabstände zu gering werden.
Damals habe ich ein Stück frischen Super 8 Film neben meinen ältesten Film gelegt und gestaunt wie schnell die Perforation nicht mehr zusammen paßte. Damals bin ich dem vorgeschlagenen Rezept gefolgt, habe Kampfer aus der Apotheke besorgt, es in kleine Alufolien-Päckchen gepackt und mit einer Stecknadel durchlöchert. So ein Päckchen wird dann zu einer Spule mit Film in eine Weißblech Filmdose gepackt. Dann einfach 2 oder 3 Jahre warten. Dabei den Film alles halbe Jahr umrollen. Erstaunlicherweise hilft das wirklich. Die Filme werden zwar nicht mehr so lang wie "Frischfilme" aber der Effekt ist nachmessbar.

Schönen 1. Mai noch

 

Bearbeitet von ReelToReel (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 20 Minuten schrieb ReelToReel:

Ist das nicht irgendwie "anstrengend" immer nur 3 Minuten Filmchen anzuschauen???

Das mache ich gar nicht. Wenn, dann nimm ich so einen einzigen MInifilm her und schau mir den an. Ich möchte die  Filme nicht aneinanderhängen, auch wenn es vielleicht ähnliche Inhalte gibt.

Für mich ist das wie ein Kleinbildfilm von 36 Aufnahmen von einem Wochenendausflug-in sich abgeschlossen.

Da hat eben jeder seine eigenen Anschauungen. Oft mach ich es wie beim Lotto "6 aus45": Ich ziehe einen Film raus und guck mir den an. Meist denk ich mir dann: "Mensch, den sollte ich auch noch schneiden", was aber dann auf ein späteres D atum verschoben wird.  Tja, und ausser mir gibt es keine Zuschauer hier, weil ich so gut wie nie Besuch bekomme und wenn, interessiert der sich eher für den Amateurfunk. Ich fuhrwerke also allein hier herum 😉

vor 37 Minuten schrieb ReelToReel:

Damals bin ich dem vorgeschlagenen Rezept gefolgt, habe Kampfer aus der Apotheke besorgt, es in kleine Alufolien-Päckchen gepackt und mit einer Stecknadel durchlöchert.

Aha, das ist aber für mich ein sehr guter Tipp. Wusste ich nicht und werde ich nachmachen.

 

vor 27 Minuten schrieb ReelToReel:

in einer verschließbaren (staubgeschützten Kiste).

Die Schachteln haben natürlich auch Deckel drauf und Staub kommt da keiner rein.

Geschrieben

Kampher ist ein Konservierungsmittel für Nitrofilm. Ob es bei Azetat hilft, ist umstritten. Die Kampgerdämpfe haben bei einem Umkehrfilm aus dem Jahr 1974 bei mir eine klebrige Schicht auf dem Material erzeugt, die ich bei Filmen aus dem gleichen Jahr ohne Kampher nicht hatte. Das Austrocknen ist in der Tat ein Problem. Ich denke, Umkehroriginale kann man ruhig in Dosen lagern. Printfilm benötigt Luftaustausch oder Molekularsieb gegen die Zersetzung, Umkehrmaterial hält sich nach einer Beobachtung viele Jahrzehnte ohne Essigsyndrom in fest verschlossenen Dosen. In Bezug auf die 15m-Kopierwerksspulen möchte ich noch anmerken, dass diese für die Lagerung ungeeignet sind, da der Wickel am Kern zu eng und nicht immer ganz rund ist. Man sollte zumindest 1,5m Allonge als Ausgleich ankleben. Bei manchen Projektoren kann aber der Zug zu stark werden bei dem kleinen Kern. Dann sollte man eher eine 30- oder 60m-Spule verwenden.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Stunden schrieb filmfool:

Kampher ist ein Konservierungsmittel für Nitrofilm. Ob es bei Azetat hilft, ist umstritten. Die Kampgerdämpfe haben bei einem Umkehrfilm aus dem Jahr 1974 bei mir eine klebrige Schicht auf dem Material erzeugt, die ich bei Filmen aus dem gleichen Jahr ohne Kampher nicht hatte.

 

Die Lagerung in einer verschlossenen Dose ist nicht als generelle Filmkonservierung gedacht. Mache ich auch nicht. Das war nur eine Aktion für geschrumpfte Umkehroriginale (meist Kodachrome II und Agfa Agfachrome) Irgend eine klebrige Schicht auf den Filmen hatte ich nicht. Zudem wird das Kampfer ja trocken in die Alupäckchen gelegt, so das nur die Dämpfe in die Filme ziehen.

Es gab in den 80ern aber auch ein Filmkonservierungsmittel "Color Fresh". Von Hama ? Bin mir nicht sicher und hab leider keine Unterlagen mehr darüber. Das war auf jeden Fall eine Päckchen, wie ein Erfrischungstuch. Man musste es auch mit ein paar Nadelstichen perforieren und in die Filmbüchse einlegen. Das roch auch ziemlich streng nach Kampfer. Das habe ich nur ein paar mal benutzt. War mir suspekt und zu teuer.

 

Ich habe damals EF200 benutzt und das mache ich heute noch. Ob es wirklich hilft weiß ich nicht - man muss wohl fest daran glauben. Wenigstens schrumpfen meine Filme nicht mehr und sind schön flexibel. Ich habe keinen "Film" auf dem Film und die Farben halten sich (würden sie vielleicht auch so - wer weiss?).
Bei einigen professionell hergestellten Filmkopien, zum Beispiel bei Piccolo-Film, kommt der Rotstich mit oder ohne meinen Filmkonservierer. Schade

 

Da fällt mir ein, ich habe die Geschichte vom EF 200 schon mal hier im Forum augeschrieben:

https://www.filmvorfuehrer.de/topic/16575-filmkonservierer-den-kenne-ich-doch-irgendwoher/?tab=comments#comment-190130

 

Hier noch ein Ausschnitt aus dem damaligen MDA-Katalog von 1984 (die Firma MDA ist mitte der 80er Jahre durch den Video-Boom eingegangen)

 

EF200.jpg

Heute ist ja Feiertag und ich habe Zeit das hier zu schreiben. Aber eigentlich habe ich das gemacht um etwas von den Forumsmitgliedern zum Thema "Filmlagerung" zu lesen.
Also, was macht ihr denn so?? Gar nichts ?? Oder was ganz aufwendiges ??
Oder ist euch das schlichtweg egal und gar kein Thema ????

Schönen 1. Mai noch

Bearbeitet von ReelToReel (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Bei mir ist die Lagerung nicht so wichtig, denn nach meinem Ableben (bin ja nimmer der Jüngsten Einer)  wird alles ohnehin entsorgt, ergo hab ich keine Sorgen von wegen Lagerung und Digitalisierung. Hauptsache, alles zusammen hat bisher Freude gemacht. Die paar Jahre (?) hält das schon auch so. Kann, muss aber nicht!

Geschrieben
vor 24 Minuten schrieb ReelToReel:

Oder ist euch das schlichtweg egal und gar kein Thema ????

Meine SW-Filme würden theoretisch trotz nichtsachgemässer Lagerung bestimmt länger halten als eine lausige Festplatte. Das noch als Zusatz.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Carena48:

Bei mir ist die Lagerung nicht so wichtig, denn nach meinem Ableben (bin ja nimmer der Jüngsten Einer)  wird alles ohnehin entsorgt, ergo hab ich keine Sorgen von wegen Lagerung

 

Na, vielleicht gibt es mal einen Ebayer der richtig Freude an deinen Filmen hat ................   Wer weiß?

 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb ReelToReel:

Da fällt mir ein, ich habe die Geschichte vom EF 200 schon mal hier im Forum augeschrieben:

https://www.filmvorfuehrer.de/topic/16575-filmkonservierer-den-kenne-ich-doch-irgendwoher/?tab=comments#comment-190130

 

Hi, danke für den interessanten Bericht. Das werde ich mal ausprobieren. Ich erwarb vor ein paar Monaten eine Filmsammlung und war über den exzellenten Zustands des Materials erstaunt, obgleich sehr alte Kopien aus den 1950er Jahren dabei waren. In jedem Filmkern (35mm Filmbobby) steckte ein mit einer Flüssigkeit getränktes Papiertaschentuch. Ich tippte erst auf Glycerin, aber sicher bin ich mir nicht. Möglicherweise ist das auch Glykol. Den verstorbenen Sammler kann ich leider nicht mehr nach seinem Geheimnis befragen... 😞

 

Die Bildstellen träufelten ja scheinbar eine Mischung aus 30% Glycerin und 70% Wasser auf die eingelegten Löschblätter.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Carena48:

Bei mir ist die Lagerung nicht so wichtig, denn nach meinem Ableben (bin ja nimmer der Jüngsten Einer)  wird alles ohnehin entsorgt, ergo hab ich keine Sorgen von wegen Lagerung und Digitalisierung. Hauptsache, alles zusammen hat bisher Freude gemacht. Die paar Jahre (?) hält das schon auch so. Kann, muss aber nicht!

 

Du könntest Deinen Filmnachlass dem Österreichischen Filmarchiv übertragen. Wäre doch schade um die Arbeit und ein Zeitdokument sind sie auf jeden Fall!

Ich wünsche Dir aber selbstverständlich ein langes Leben und noch viele belichtete und entwickelte Kilometer Film wurscht welchen Formats!

 

lg

Markus

Geschrieben
Gerade eben schrieb mono:

Ich wünsche Dir aber selbstverständlich ein langes Leben und noch viele belichtete und entwickelte Kilometer Film wurscht welchen Formats

Sehr lieb, danke! 😉 

Geschrieben

keine Ursache;)

Ich hab übrigens auch so eine Carena, aber ich bin nie richtig warm geworden mit ihr. Leider kann man die Blende nicht direkt am Objektiv einstellen. 

Geschrieben

war auch nicht ernst gemeint;)

Aber bei all den Chemikalien, die wir so zum Entwickeln verwenden... kann das wirklich so schlimm sein?

Geschrieben

Physik kommt vor Chemie. Möglichst großen Durchmesser der Spulenkerne wählen. Nicht zu stramm wickeln.

 

Eine Beobachtung aus dem Kino beschäftigt mich seit Jahren. Die zerkratzten und verschrammten Anfänge und Ende der Kopienakte laufen mit besserer Planlage durch den Projektor. Es scheint, daß der Film wegen der aufgerissenen Oberflächen weniger Spannungen enthält und folglich so im Kanal liegt, wie man es eigentlich braucht. Die Schärfenverteilung wird in der letzten Minute fast immer gut bis sehr gut, nachdem sie eine Viertelstunde lang nicht so gut war. Kennt ihr das auch?

 

Man müßte da etwas machen können, doch ich weiß noch immer nicht, was. Eine der technischen Unterlegenheiten des Films gegenüber Fernsehen-Video-Computer ist die unzureichende Schärfeleistung. Der verdammte Streifen bleibt nicht recht in der Brennebene des Objektives.

Geschrieben
vor 28 Minuten schrieb Simon Wyss:

Physik kommt vor Chemie. Möglichst großen Durchmesser der Spulenkerne wählen. Nicht zu stramm wickeln.

 

Eine Beobachtung aus dem Kino beschäftigt mich seit Jahren. Die zerkratzten und verschrammten Anfänge und Ende der Kopienakte laufen mit besserer Planlage durch den Projektor. Es scheint, daß der Film wegen der aufgerissenen Oberflächen weniger Spannungen enthält und folglich so im Kanal liegt, wie man es eigentlich braucht. Die Schärfenverteilung wird in der letzten Minute fast immer gut bis sehr gut, nachdem sie eine Viertelstunde lang nicht so gut war. Kennt ihr das auch?

 

Man müßte da etwas machen können, doch ich weiß noch immer nicht, was. Eine der technischen Unterlegenheiten des Films gegenüber Fernsehen-Video-Computer ist die unzureichende Schärfeleistung. Der verdammte Streifen bleibt nicht recht in der Brennebene des Objektives.

 

Ich hatte vor vielen Jahren ein kleines Büchlein aus den 10er-Jahren des 20. Jahrhunderts mit dem Titel: Fotografieren mit Filmen

- also es ging um den Umgang mit Film statt Platten, damals offenbar noch nicht jedem Fotografen sein Ding. 

Darin war auch einiges über Kinefilm zu erfahren und es war tatsächlich davon die Rede, an der Trägerseite zerkratzte Filme durch Sandstrahlen wieder brauchbar zu machen - also das Mattieren des Trägers. 

Könnte das helfen oder liegt das Deiner Meinung nach an der Suspension?

Geschrieben

Hauptsächlich an der Beschichtung, Gelatine ist viel hygroskopischer als der Träger. Deshalb sind Verfahren ersonnen und probiert worden, wonach getrennt der Träger und die Schicht mit je geeigneten Stoffen behandelt werden. Recono, Permafilm, Vitafilm u. a. m. Aber auch der Kunststoff hat seine Macken, und zwar am ausgeprägtesten ein Acetat. Anders als Nitrate, die fast bis auf Molekülebene hinab homogen sind, weisen Di- und Triacetate noch fasrige Strukturen auf, die entlang dann es ungleichmäßige Schrumpfung und Verziehungen gibt. PETP hat teilkristalline Struktur, die aber wegen der Stabilität des Makromoleküls sich nicht bis kaum äußert. Zudem sind die Folien vorgereckt, noch warm und weich in die Breite und in die Länge gezogen. Sie können als maßhaltig genommen werden.

 

Ich glaube, die Lösung kann nur in gelatinefreiem Film liegen. Das ist schon wiederholt versucht worden: Kalle-Ozaphan-Film und Vesicularmaterialien. Die gibt es heute noch bei den Mikrofilm-Dupliziermaterialien. Vielleicht findet jemand etwas noch Besseres.

Geschrieben (bearbeitet)

Passt zwar nicht ganz zum Thema: Meiner Erfahrung nach kann man Kleinbildfilm am allerbesten in Pergaminhüllen aufbewahren. Durch die kommt immer etwas Luft. Mit reinen Plastikhüllen hatte ich keine so guten Erfahrungen.  Nun, warum erwähne ich das? Weil ich den Gedankengang auf die Schmalfilm-Aufbewahrung übertragen habe. Das dürfte schon einmal deshalb ein grundlegender Überlegungsfehler sein, weil die grosse Ansammlung von kleinen Schwarz - Weiss- oder Farbdias ja dicht und direkt übereinander liegt.   Spielt denn nicht - abgesehen von der Tatsache -  auch der Betrag der Luftfeuchtigkeit eine sehr grosse Rolle und ist nicht eine allzu trockene Lagerung eher schädlich als fördernd?

vor 2 Stunden schrieb Simon Wyss:

Gelatine ist viel hygroskopischer als der Träger.

Ich meine,  in dichten Blechdosen, vielleicht noch extra mit Silica-Gel gelagert, ist das wirklich ideal? Da meine ich jetzt speziell Schwarz-Weiss-Film, aber im Prinzip wird wohl alles Grundlegende auch für den Farbfilm gültig sein?

Bearbeitet von Carena48 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Filmlagerung hat im Prinzip 4 Feinde:

1. Austrocknung und Schrumpfung des Filmmaterials (zum Schluß hat der Greifer Probleme mit dem Abstand der Löcher)

2. Farbverlust (Rotstich). Wobei man dark fading und light fading (also quasi Farbausbleichen im Dunkeln und im Licht hat)

3. Schimmelbildung, also das Gegenteil von Austrocknung durch zu viel Feuchtigkeit.

4. Zersetzung des Filmmaterials (Essig Syndrom und Zersetzung duch alle möglichen schädlichen Sachen die in die Filmdose gelangt sind

hab ich einen vergessen??

 

vor 2 Stunden schrieb Carena48:

Meiner Erfahrung nach kann man Kleinbildfilm am allerbesten in Pergaminhüllen aufbewahren. Durch die kommt immer etwas Luft.

 

Kleinbildfilm hat keine Probleme mit Schrumpfung (ist ja gleichmäßig auf dem ganzen Filmbild) und ein ausgetrocknetes Kleinbild braucht keine Flexibilität, da es ja nicht in einem Projektor um irgendwelche Kurven herum muß.

 

Geschrieben

Wie würde ein Vergleich-Film, ohne spezielle Vorkehrungen gelagert- und eine Computerdatei nach rund 40 Jahren aussehen, mit oder ohne Backup? Was wäre trotz allem noch mit Sicherheit lesbar-überhaupt noch lesbar?

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