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Covid19 - eine etwas andere Sichtweise


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb magentacine:

 

Diese Aussage ist so, als ob man aus dem zehnten Stock springt und im freien Fall auf der Höhe des dritten Stocks sagt: "Bis jetzt ist ja noch nichts passiert."

Die Intensivstationen füllen sich. Bitte lies dieses Papier zur Triageregelung, auf die sich 7 medizinische Fachgesellschaften gestern geeinigt haben. Wenn Dir das zu viel ist, lies diese Zusammenfassung des ZDF. Es wird als nahezu sicher bezeichnet, daß man Leute sterben lassen muß, da die Intensivplätze zu knapp werden.

 

 

Schutzkleidung war bis vor kurzem verfügbar, man hat sie aber nicht bestellt, obwohl man von langer Hand eindringlich gewarnt wurde.

 

 

Hast Du überhaupt einen der verlinkten Berichte gelesen? Das Verpennen möglicher Vorsorge ist ausschließlich Herr Spahn und den übrigen Beschwichtigern und Abwartern anzulasten.

 

Tatsächlich, jedes Land?  Schau Dir mal in diesem Dokument die Grafik "Ländervergleich nach 67 Tagen" an, und dann frag Dich, ob die Leute in Südkorea (hellblaue Kurve) vielleicht irgendetwas anders machen als wir (rote Kurve). Damit genug für heute und allen eine gute Nacht.

 

Und wieder liest du nicht richtig. Ich sage, dass AKTUELL, nochmals für dich: AKTUELL, kein Mangel an Intensivplätzen besteht. Mir ist durchaus bewusst, dass es zu Kapazitätsengpässen kommen kann. Deshalb ist ein Lockdown ja so wichtig um die Anzahl an Infizierten auf einen möglichst langen Zeitraum zu strecken. Wählen wir die Methode von Rabust, hätten wir in kürzester Zeit extrem viele Infizierte. Deshalb ergibt seine Kritik am maronden Gesundheitssystem auch keinen Sinn.

Ich sehe ein, dass man sich wahrscheinlich früher mit Schutzausrüstung hätte eindecken müssen. Die Situation wurde unterschätzt. Im Nachhinein weiß man sowas immer besser. Der größte Mahner ist dann zufällig auch noch Vertriebler solcher Produkte.

Warum Südkorea speziell ist, hier ab Minute 8:35: https://www.ndr.de/nachrichten/info/20-Deutschland-kann-nur-bedingt-von-anderen-lernen,audio657966.html

Geschrieben (bearbeitet)

Dieser Gedanke kam auch mir vor einigen Tagen, insofern jeder medialer Hype die Regierungen untereinander in einen Wettbewerb der Rivalitäten verstrickt, in dem "plötzlich jedes Menschenleben zählt" (das zuvor nur statistisch erfasst war oder - weit weg von der Festung Europa - sogenannte "unterentwickelte" Länder traf, die wir durch eingesetzte Marionetten-Regierungen oder ungleiche Tauschverhältnisse bekanntlich zu Tode entwickelt haben).

 

Die Wahlprognosen der CDU liegen bundesweit jetzt bei 33%. Verdient oder nicht verdient. Die Fukushima-Katastrophe beförderte erstmalig einen Grünen in das Amt des Ministerpräsidenten und animierte die Bundeskanzlerin zur Wende. Vorher hatte sie als Wendehals die restriktivere Atompolitik von Schröder und Fischer torpediert und den Ausbau weiterer Atomkraftwerke angekündigt. Doppelte und dreifache Wenden, das Spiegelbild einer auf Schein, Lug und Trug von Produktwerbung aufgebauten entgrenzten Marktwirtschaft, in dem die Überproduktion auch als Destruktionstrieb der Menschheit im Sinne Sigmund Freuds interpretiert werden kann. (vgl. auch www.irwish.de › PDF › FrommPDF
Webergebnisse
Wege aus einer kranken Gesellschaft - Irwish.)

 

 

---

 

Quellensammlung auseinander liegender Sichtweisen - in Forts.:

 

Laut einer Umfrage befürworten 95% der Bevölkerung die Maßnahmen, 5% lehnen sie ab:

https://meta.tagesschau.de/id/145363/deutschlandtrend-extra-deutsche-finden-versammlungsverbot-gut

 

*

 

Dr. Koehnlein, ein Internist gegen den Rest der Welt. Abgeklaerter noch als Prof. Moellen  und Dr. Wodarg (siehe Interviews mit beiden auf den Vorseiten).

Koehnlein: Corona sei keine neue Krankheit, ein Virus bekämpfe man nicht und lasse es besser in der Ruhe, Impfen sei überflüssig, und verschwaenden die Tests verschwaende auch Corona in der Öffentlichkeit, der absurde Test von Drosten sei sofort abzuschaffen, mit solchen Tests verdienten Virologen Geld und Spahn würde dann Bundeskanzler:

 

 

Der Faktencheck von MIMIKAMIA widerspricht im Interview von Russia Today vehement, Köhnlein unterstelle darin eine Verschwörung hunderttausender Mediziner weltweit, insofern diesen nicht sogar Gewinninteressen zu unterstellen seien:

https://www.mimikama.at/allgemein/faktencheck-zum-video-dr-med-claus-koehnlein-erklaert-den-corona-wahnsinn/

 

*

 

"Das neue Coronavirus ist eine Gefahr für die ganze Welt" warnte dagegen dringend im Mai 2013 (vor sieben Jahren) die WHO:

 

https://www.welt.de/gesundheit/article116584260/WHO-sieht-im-Coronavirus-eine-globale-Gefahr.html

 

*

 

Prof. Muhammad Yunus, Wirtschaftswissenschaftler und Friedensnobelpreisträger, beschwört die völlige Ermächtigung der Regierungen im totalen Krieg:

"More than one country and many regional governments, city governments declared state of emergency to allow governments to apply all possible powers to fight the enemy. All around the world people are watching the Coronavirus’ scoreboard with utmost anxiety to see what is happening to whom. They are shocked by the soaring number of deaths every day.  (...)

It all happened in 82 days. It turned a ‘normal’ everyday world into a world which makes all of us feel like we are in a Hollywood horror movie. Nobody is excused."

https://www.yunussb.com/blog/2020/3/26/corona-pandemic-time-is-running-out-fast-a-letter-from-prof-muhammad-yunus

 

*

 

Die "Bild Zeitung" im Dezember 2019: "kaputt gespart. Klinik Notstand":

https://www.bild.de/politik/kolumnen/kolumne/klinik-notstand-ein-kommentar-unsere-krankenhaeuser-wurden-kaputt-gespart-67008530.bild.html

 

*

 

Die Wochenzeitung "Der Freitag" erinnert an die Kehrtwende in der Gesundheitspolitik:

Von (neo)liberaler Seite wurden in den vergangenen Jahren vor allem die angeblichen „Überkapazitäten“ an Bettenplätzen und Krankenhausstandorten in Deutschland in den Mittelpunkt der Debatte gestellt. Sie würden zu einer Fehlsteuerung der Ressourcen führen. Weniger Betten konzentriert an weniger Krankenhausstandorten – so die über Jahre eingeübte Kernbotschaft – würden ermöglichen, mit dem vorhandenen Personal die Pflegebedingungen für PatientInnen und Beschäftigte zu verbessern und sogar noch Geld zu sparen. Die im europäischen Vergleich hohe Bettendichte pro EinwohnerIn gilt in dieser Argumentation als Beleg für Rationalisierungspotential.

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/der-kern-der-deutschen-krankenhausmisere

 

Der "Focus" sie den Vergleich zur Weltwirtschaftskrise 1929 mit einer düsteren Prognose:

 

Nachdem sich die Corona-Pandemie ab Mitte Februar zusehends in Europa, gerade in Italien, Südkorea und auch den USA ausbreitet, ist aus der vorherigen Gier der Investoren nun nackte Angst geworden. Schließlich ergreifen viele Länder inzwischen ähnliche Maßnahmen wie es zuvor China getan hatte, weshalb die Wirtschaft in vielen Regionen immer mehr zum Stillstand kommt.

Daher warnen immer mehr Experten offen vor einer weltweiten Rezession. So waren die Einzelhandelsumsätze in Chinaim Februar um 20,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Gleichzeitig war die Industrieproduktion um 13,5 Prozent kollabiert und die Investitionen um 24,5 Prozent rückläufig.

Das Problem ist, dass es diesmal im Gegensatz zur Weltwirtschaftskrise und zur 2008er-Schuldenkrise nicht nur einen Nachfrage-, sondern vor allem einen Angebotsschock gibt, wobei letzterer viel schlimmer ist als ersterer. Weil viele Amerikaner 2008/09 pleite waren, konnten sie sich keine Autos oder Häuser kaufen, es gab also einen Nachfrageschock. Hingegen hätten beispielsweise die Autobauer Ford, General Motors und Chrysler weiterhin kräftig Autos bauen können.

https://www.focus.de/finanzen/boerse/boese-erinnerungen-an-1929-so-schlimm-ist-die-corona-pandemie-im-vergleich-zu-weltwirtschaftskrise-und-2008er-krise_id_11788448.html

 

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

CDU-"Gesundheitsminister" Spahn bestellte zehntausend Beatmungsgeräte. Und verweigert die Aussage.

(Kommen die, wenn die Epidemie längst abgeklungen ist?)

Man wolle auf die Lieferfirma keinen Druck ausüben (gesetzlich gaebe es durchaus die Möglichkeit, dass die Bundesregierung von einem Erstbelieferungszwang Gebrauch macht.)

https://www.welt.de/politik/deutschland/article206843073/Corona-Krise-Jens-Spahn-verweigert-Auskunft-zu-Beatmungsgeraeten.html?fbclid=IwAR06P_S-kkDt9xeOYsYvUQK_w53uKqM25Z9bpALK3EVY5_BZxyRm47meZNE

 

Oder man "kalkuliert" noch, zumal bislang die Corona-Todesrate mit 351 Menschen (Stand vom 28.3.20) in Deutschland gegenüber 25100 Grippetoten vor 2 Jahren hierzulande zurzeit vergleichsweise niedrig liegt?

 

Stand: 28. März 2020, 07.50 Uhr / Quelle: Johns-Hopkins-Universität

 

 

I

Infizierte

Todesfälle

Genesene

Deutschland

50.871

351

6.658

Italien 

86.498

9.134

10.950

Weltweit

598.070

27.761

131.772

 

Weiters:

 

Die außergewöhnlich starke Grippewelle 2017/18 hat nach Schätzungen rund 25.100 Menschen in Deutschland das Leben gekostet. Das sei die höchste Zahl an To­des­fällen in den vergangenen 30 Jahren, wie der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, heute mit Blick auf eine eigene aktuelle Auswertungen erklärte. Es gebe auch saisonale Wellen mit wenigen Hundert Todesfällen.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/106375/Grippewelle-war-toedlichste-in-30-Jahren

 

*

 

Staaten und Weltfrieden bedroht?

 

Der ehemalige Deutschlandchef von Goldman Sachs fürchtet sich natürlich vor dem shutdown:

 

Alexander Dibelius, erwartet die "größte globale Rezession seit 100 Jahren". Der Investor und Mediziner, in seinem ersten Leben war Dibelius Assistenzarzt in der Herzchirurgie, zeigt sich im großen "Handelsblatt"-Interview besorgt, auch über die gesellschaftspolitischen Auswirkungen der Pandemie:

"Der nahezu diskussionslose und mit dem zusätzlichen moralischen Zeigefinger implementierte kollektive Shutdown der Wirtschaft und des Sozialwesens macht mir mehr Angst als diese Virusinfektion."

 

https://web.de/amp/34545230

 

Während also die "Kapitalisten" zwischen Notstandsmaßnahmen und sinkender Profitrate taumeln, glauben die "Sozis", es seit jeher besser gewusst zu haben mit Rückblick auf die sogenannte Bankenkrise von 2008/2009:

7. Oktober 2011

Die Banken und Finanzinteressen, von denen man 2008 gesagt hatte, sie seien „zu wichtig, um sie bankrott gehen zu lassen“ („too big to fail“) sind heute, drei Jahre später, größer und mächtiger als je zuvor. Ihr Anteil am Vermögen der Welt hat sich in dieser Zeit dramatisch vergrößert, während in der Arbeiterklasse Massenarbeitslosigkeit und Armut zugenommen haben.

Nachdem sie die Finanzelite gerettet und dafür ihre Staatskassen geleert hatten, setzten die Regierungen, zuerst die europäischen, dann im Rest der Welt, brutale Sparmaßnahmen durch, um die Arbeiterklasse für die Schuldenkrise zur Kasse zu bitten. (...)

Dass sich Griechenland, gefolgt von anderen hochverschuldeten Ländern wie Portugal, Spanien und Italien, auf den Staatsbankrott zu bewegen, hat auch Folgen für die Banken: Sie besitzen wertlos gewordene Staats- und Unternehmensanleihen aus diesen Ländern im Wert von Milliarden von Dollars. Europäische und amerikanische Großbanken stehen wieder am Rande des Zusammenbruchs, ihre Aktienkurse fallen und sie bekommen keine Kredite mehr. Als Reaktion darauf fordern die Großbanken und ihre Lobbyisten von der Europäischen Union, dem Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Zentralbank einen noch größeren Bailout auf Kosten der Steuerzahler.

Dieser soll durch noch schwerere Angriffe auf den Lebensstandard der arbeitenden Bevölkerung finanziert werden, nicht nur derjenigen Griechenlands und anderer vom Staatsbankrott bedrohter Länder, sondern von der Bevölkerung ganz Europas, Nordamerikas und Asiens.

Gleichzeitig hat die Überflutung der Weltfinanzmärkte mit billigen Dollars das internationale Währungssystem in gefährlichem Maße geschwächt und die Glaubwürdigkeit des US-Dollars als weltweite Reserve- und Handelswährung zerstört. Da keine andere Währung den Dollar – der seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Grundlage des internationalen Währungssystems war – ersetzen kann, fällt jede Grundlage für internationale Zusammenarbeit und wirtschaftliche Stabilität weg und die Welt steht vor einer neuen Periode von Währungs- und Handelskriegen. Im vergangenen Jahrhundert hatten diese in den 1930er Jahren zur Balkanisierung des Weltmarktes und letztendlich zum Zweiten Weltkrieg geführt.

https://www.wsws.org/de/articles/2011/10/pers-o07.html

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Freut mich wieder mal ein paar Kommentare und Interviews von Dr. Wodarg zu sehen.

 

Er ist wie immer eloquent, glaubwürdig, engagiert sowie absolut fachkundig. Über manch andere "Experten" und die meisten Mainstream Medien möchte ich mich lieber nicht äußern.

 

Chris

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Geschrieben (bearbeitet)

Prof. Sucharit Bhakti, Infektologe und Mikrobiologe in Deutschland, fährt ein Kriegvokabular gegen die laufenden Maßnahmen auf. Er nennt sie grotesk, horrend, existenzgefährdend und selbstzerstörerisch. Die Maßnahme führe 

Zitat

 

gar in die kollektive Selbstvernichtung:

 

 

Im Faktencheck von MIKIKAMA wird ihm mit Berufung auf die OECD und das Robert-Koch-Institut in allen Punkten widersprochen, der Vergleich der Luftverschmutzung in Italien und Wuhan sei unzulässig, die Quote der tatsächlichen Krankheitsausbrüche deutlich höher:

https://www.mimikama.at/allgemein/arzt-verharmlost-coronavirus-faktencheck/

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

 

21 hours ago, cinerama said:

Die Wahlprognosen der CDU liegen bundesweit jetzt bei 33%. Verdient oder nicht verdient. Die Fukushima-Katastrophe beförderte erstmalig einen Grünen in das Amt des

 

Dr. Koehnlein, ein Internist gegen den Rest der Welt. Abgeklaerter noch als Prof. Moellen  und Dr. Wodarg (siehe Interviews mit beiden auf den Vorseiten).

Koehnlein: Corona sei keine neue Krankheit, ein Virus bekämpfe man nicht und lasse es besser in der Ruhe, Impfen sei überflüssig, und verschwaenden die Tests verschwaende auch Corona in der Öffentlichkeit, der absurde Test von Drosten sei sofort abzuschaffen, mit solchen Tests verdienten Virologen Geld und Spahn würde dann Bundeskanzler:

 

 

"Das neue Coronavirus ist eine Gefahr für die ganze Welt" warnte dagegen dringend im Mai 2013 (vor sieben Jahren) die WHO:

 

https://www.welt.de/gesundheit/article116584260/WHO-sieht-im-Coronavirus-eine-globale-Gefahr.html

 

Wann geht eigentlich endlich in deinen Kopf rein das es nicht nur einen Coronavirus gibt? Das ist eine ganze Virenfamilie.

 

Und wer Russia Today als Quelle nutzt hat sowieso die Kontrolle über sein Leben verloren. Stehen nicht umsonst wegen staatsfeindlicher Bestrebungen unter Beobachtung vom Verfassungsschutz.

 

Und Winfried Kretschmann wurde 2016 mit noch deutlicherem Ergebnis wieder gewählt

Geschrieben (bearbeitet)
56 minutes ago, clematt1000 said:

Und wer Russia Today als Quelle nutzt hat sowieso die Kontrolle über sein Leben verloren. Stehen nicht umsonst wegen staatsfeindlicher Bestrebungen unter Beobachtung vom Verfassungsschutz.

 

Bei RT weiß man, wer die Musik bestellt und bezahlt. Gar keine Frage.

Ob man sich z.B. unserem öffentlich-rechtlichen Fernsehen nach den Leistungen der letzten Wochen in Sachen Coronakrise grundsätzlich besser beraten fühlen sollte?

 

Scharfe Kritik an ARD und ZDF (DLF) 

 

Staatsräson als erste Medienpflicht? (uebermedien)

 

Experte kritisiert gleichförmige Corona-Berichterstattung (epd)

 

Und vielleicht könnten wir die Sprachwahl etwas respektvoller gestalten. @cinerama hat das gleiche Recht wie Du oder jeder andere, hier seine Meinung, Fragen oder Links, die ihn beschäftigen, zu posten.

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Bis zum 19.04. ist jede Diskussion obsolet. Ab 20.04. streiten wir wieder. Ab 21.04. sind wir alle pleite (außer Adidas, Amazon und die Deutsche Bank) und ab 22.04. wohne ich in einer Höhle (oder in einem der vielen, leeren Kinos).

 

Bis dahin gehe ich pflichtbewusst jeden Tag ans Fenster und applaudiere (wie in Deutschland), spiele ein Instrument (wie in der Schweiz), trommle auf Pfannen (wie in Brasilien) oder singe ein Lied (wie in Italien) und hoffe, dass ich nicht wegen Ruhestörung erschossen werde !

Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden schrieb magentacine:

Und vielleicht könnten wir die Sprachwahl etwas respektvoller gestalten. @cinerama hat das gleiche Recht wie Du oder jeder andere, hier seine Meinung, Fragen oder Links, die ihn beschäftigen, zu posten.

 

Dem möchte ich beipflichten! Mir geht zwar vieles was cinerama schreibt ziemlich auf den Geist, es gehört aber in einer offenen, toleranten, demokratischen Gesellschaft dazu, so etwas auszuhalten. Deshalb hat mich auch das reflexartige Rufen nach der Moderation "wir brauchen einen solchen Thread nicht" ziemlich gestört.

Allerdings muß es cinerama auch aushalten, daß er viel Gegenwind für seine Ansichten bekommt.

 

Es gibt von Uli Stein eine Tasse mit einem Pinguin der ein Schild hochhält auf dem steht: "Dagegen!" Bei allem Respekt vor seiner Meinung, ich würde ihm gerne diese Tasse schenken.

 

 

Viele Grüße

 

Salvatore

 

 

Bearbeitet von Salvatore Di Vita (Änderungen anzeigen)
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Geschrieben (bearbeitet)

Die Bundeszentrale für politische Bildung mit umfänglichen Presseportal:

https://m.bpb.de/politik/innenpolitik/306919/die-corona-krise-und-ihre-folgen

 

*

 

n-tv und FAZ berichten über angebliche "Aufrufe zur Revolution in Süditalien". Frage: Gegen was? Konkret wofür??

https://m.faz.net/aktuell/politik/ausland/corona-lage-in-sueditalien-aufrufe-zur-revolution-16702035.html

 

*

 

Ein junger, praktischer Mediziner, der bereits im Januar vor dem Bettennotstand warnte und in den Mainstream-Medien abgekanzelt wurde (Maybrit Illner, 14:00 - 16:00). Ihm widersprach zunaechst auch Prof. Drosten, der wenig später auf dessen Linie einschwenken musste:

 

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/das/DAS-mit-Arzt-Johannes-Wimmer,dasx21162.html?fbclid=IwAR0BZep0DIJJVTHrLKMu1oH9r4SR2CUlslN-o1hGjrC58MEpW5wLn4-IliY

 

Wie die Diskrepanz zwischen dem seit Monaten als Bedarf erkennbaren Atemschutzmasken, ihrer Nichtlieferbarkeit und andererseits einem billionenschweren Rettungsschirm in ein logisches Verhältnis gebracht werden können, wüsste man zu gerne. Darf darüber nicht nachgedacht werden?

 

*

 

Wie erkennt man eine Verschwörungstheorie? Charakteristische Merkmale (nach Daniel Pipes):

https://www.gwup.org/component/content/article/72-verschwoerungen/842-so-erkennt-man-eine-verschwoerungstheorie

z. Bsp.: 

Die Lücke in einer Verschwörungstheorie (dass beispielsweise in der Leiche John F. Kennedys keine zusätzlichen Kugeln gefunden wurden) wird wiederum durch eine weitere Verschwörungstheorie erklärt (die Kugeln sind von Ärzen heimlich entfernt worden).

 

*

 

Mitschnitt des neuen Multipolar-Magazins auf dem umstrittenen Portal KenFm. Ein Angriff auf die Systematik bisheriger Statistiken um das neuartige Coronavirus und auf die angeblich realitätsverzerrende Wirkung des Drosten-Tests, dabei konform zu Dr. Wodarg und Frontal 21 im ZDF, das übrigens seine Reportage neuerlich verteidigte:

 

 

Nun wäre es machtpolitisch oder demokratietheoretisch geschickter, wenn dominante (oder regierungskonforme) Medien einmal die widerspenstigen Mediziner eingeladen hätten: zu Symposien und zur direkten Konfrontation mit Kekulé, Lauterbach oder Drosten. Das Abrutschen unbeantworteter Fragen in den Dschungel von Stammtischen oder Verschwörungstheorien hätte dadurch verhindert werden können.

Das Attribut "Mainstream-Medien" ist daher nicht diskreditierend, sondern strukturell schon immer eine Realität. 

 

Die regierungsbezahlten Presseorgane angehend, gibt es nicht nur Russia Today, sondern u.a für die Vereinigten Staaten von Amerika die Voice of America, zudem noch CNN oder fox news.

Je nach Eingang exklusiver Reportagen kann für den Forscher kein Tabu existieren, auf jede verfügbare Quelle zurückzugreifen. Unabhängig von der jeweiligen Gesellschaftsordnung hat es das stets gegeben, und einen Informationsbedarf wuerde auch der Verfassungsschutz zu unterbinden überfordert sein. Hatte er nicht bereits genug zu tun mit der Überwachung des damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann oder des Rechtsanwalts und späteren Innenministers Otto Schily?

https://www.fr.de/politik/sogar-gustav-heinemann-wurde-bespitzelt-11353381.html

 

Wie sollten zudem universitäre Seminare überhaupt noch abgehalten werden, wenn oben genannte Quellen nicht mehr zitiert werden dürfen? Was hätte der investigative Journalist noch anderes zu tun, außer den Pressesprecher der Bundesregierung nach zu plappern?

 

*

 

Die Gesundheitsmaßnahmen gegen das neue Coronavirus finden sehr breite Rückendeckung, von den im Bundestag vertretenen Parteien bis hin auch zur sehr radikalen Linken.

 

Eine eigene Theorie hierzu wäre, das sehr viele unklare Erkenntnisse Entscheidungsträgern abverlangten, Handlungsfähigkeit im internationalen Wettbewerb der Völkerrettung zu demonstrieren oder anderenfalls an den Pranger gestellt zu werden. Wenige Tage später fiel einigen ein, dass auch die Weltwirtschaft eine Kernschmelze erleben könne. So verwundert auch hier die späte Erkenntnis, als hätte man den Zusammenhang nie erkannt. Aber das ist leider möglich, da bereits die nicht aufhörende Lawine von Spekulationsblasen seit Jahren und trotz der letzten Wirtschaftskrise von 2009 weiterhin ignoriert wird.

Die aktuelle These vom viralen Brandbeschleuniger einer Weltwirtschaftskrise und expandierender Kriegsgefahr ist m. E. begründet. Zugleich erleben wir eine Renaissance des autoritären Staats (man findet plötzlich Geschmack daran), der seinen Bürgern klare Arbeitsanweisungen (paradoxerweise denen des Nicht-Arbeitens) gibt, aber auch eine Renaissance des Mythos der alten starken Aussengrenzen einer heiligen Nation gegen den Einfall des Barbarischen.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Folgende Organisationen und Personen haben vergessen/es versäumt/sich geweigert, angemessen/dauerhaft/aufsässig zu jammern/zu helfen/den Schaden zu begrenzen :

 

GVU - ZDF - SPIO - Angela Merkel - ARD - Filmecho - RTL - Unic - CDU - Amazon - SAT 1 - Vision Kino - Markus Söder - Respects Copyright - FDP - Netflix - FBW - SPD - IHK - Til Schweiger - Armin Laschet - Forum Film - FFA - Karl Lauterbach - RKI - Grüne - NIKO - Monika Grütters - AG Kino - CSU - VdF - GfK - Matthias Schweighöfer - Prof. Drosten

 

Sollte ich jemanden, was, wer oder wo vergessen, beleidigt, fälschlicherweise beschuldigt zu haben - bitte entschuldigt meine Unvollkommenheit

 

😪

Bearbeitet von Rabust (Änderungen anzeigen)
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vor einer Stunde schrieb preston sturges:

Habe den Beitrag verschoben ... jetzt hier 

 

 

Bei dieser Verschiebung fehlt nun leider die noch vor kurzem zu lesende direkte Frage von JensG an Rabust, aber auch die direkte Aufforderung von Preston Sturges an andere Forumsteilnehmer, zu Herrn Rabust keinerlei Kontakt aufzunehmen. 

(Ich dachte, so etwas dürfte jeder selbst und ohne Aufforderung entscheiden.)

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Filmvorführerforum : Die direkte Aufforderung von Preston Sturges an andere Forumsteilnehmer, zu Herrn Rabust keinerlei Kontakt aufzunehmen.

 

Arni zitiert am 26.03. (vermutlich) Psalm 139,19  : Steck dich doch einfach mal mit dem Virus an. Ach Gott, wolltest du doch die Gottlosen töten !

 

Art. 5 Abs. 1 GG (verkürzt) : In Deutschland wird die Meinungsfreiheit durch Art. 5 Abs. 1 Satz 1, 1. Hs. Grundgesetz (GG) und Art. 10 EMRK gewährleistet.

 

Winston Churchill : Die Freiheit der Rede hat den Nachteil, daß immer wieder Dummes, Häßliches und Bösartiges gesagt wird. Wenn wir aber alles in allem nehmen, sind wir doch eher bereit, uns damit abzufinden, als sie abzuschaffen.

 

Matthaeus 5:3 : Beati pauperes spiritu quoniam iprosum est regnum caelorum. Na, vielleicht nicht das ganze Himmelreich, aber das Internet ganz bestimmt !

 

Voltaire : Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen. Das einfach mal zur Erinnerung…

Bearbeitet von Rabust (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Die Zeit weiss interessantes zu berichten

 

Ausgangssperren: Der Rechtsstaat leidet unter Corona

 

Von Kai Biermann

 

 

Mit Ausgangssperren, Verweilverboten und Handydatensammlungen soll Covid-19 bekämpft werden. Doch manche Pläne führen zu gefährlicher staatlicher Willkür und Überwachung.

Bis vor wenigen Wochen konnten sich wohl die wenigsten vorstellen, dass in Deutschland schon bald Lautsprecherwagen durch die Straßen fahren und die Menschen dazu auffordern würden, das Haus nicht zu verlassen. Oder dass Straßensperren errichtet würden, um Autofahrer anzuhalten, deren Pkw das "falsche" Kennzeichen haben. Solche Bilder kannte man aus Staaten, die einen Putsch erleben, oder aus dystopischen Filmen. Seit das Coronavirus in Deutschland grassiert, sind sie jedoch auch hierzulande zu sehen – im Englischen Garten in München genauso wie an der Bundesstraße 109 zwischen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

 

Es soll nicht darum gehen, Ausgangssperren grundsätzlich abzulehnen oder zum Widerstand gegen Maßnahmen aufzurufen, die gegen eine Pandemie nutzen können. Körperliche Distanz hilft, das Verbreiten solcher Viren wie Covid-19 einzudämmen. Doch bei allem Respekt vor der schwierigen Aufgabe, die Corona-Krise politisch zu meistern, ist längst eine Debatte über einige dieser Erlasse und Verordnungen angebracht. Denn ein Teil der Maßnahmen, die in jüngster Zeit im Kampf gegen das Coronavirus erlassen wurden, geht viel zu weit, ist rechtlich unscharf und teilweise vermutlich sogar illegal.

 

Um die Ausbreitung gefährlicher Krankheiten zu verhindern, darf der Staat die Grundrechte seiner Bürger einschränken – aber jeder Eingriff muss verhältnismäßig sein. Die Maßnahme muss wirklich dazu dienen, eine Pandemie zu begrenzen und Leben zu retten. Und sie darf nur Menschen betreffen, die eine Gefahr darstellen, statt jeden unterschiedslos einzuschließen. Bei einer Reihe der erlassenen Einschränkungen ist das allerdings zweifelhaft.

 

Pausen gehören zur Bewegung an der Luft

 

In verschiedenen Städten gelten zum Beispiel inzwischen sogenannte Verweilverbote. Bewegung an der Luft sei weiter erlaubt, nur draußen herumsitzen nicht mehr, lautet das Argument der Regierungsstellen. Juristen halten das für unsinnig. Worin besteht beispielsweise die Gefahr, wenn eine Mutter mit ihren Kindern auf einer Bank im Park sitzt, damit alle etwas Sonne bekommen und in der Wohnung nicht die Nerven verlieren? Ist es angemessen, sie unter Androhung einer Strafe zu verscheuchen, wie es derzeit mancherorts geschieht? Wen kann man anstecken, wenn man allein oder mit seinem Partner im Freien verweilt? "Lasst Euch nicht für dumm verkaufen", twitterte dazu der Strafrechtler Udo Vetter. Eine Pause sei notwendiger Teil der Bewegung an der frischen Luft. 

 

Berlin beispielsweise hat überdies verfügt, dass jeder nun ständig einen Personalausweis dabei haben muss beziehungsweise einen anderen "amtlichen Lichtbildausweis nebst einem Dokument, aus dem die Wohnanschrift der Person ersichtlich ist". Eine solche Ausweispflicht steht allerdings in keinem deutschen Gesetz, es gebe für sie keine Rechtsgrundlage, sagt Clemens Arzt, der als Staats- und Ordnungsrechtler unter anderem an einer Polizeihochschule lehrt: "Das ist aus meiner Sicht grob rechtswidrig. Auf einer Bank zu sitzen begründet nicht, warum ich einen Ausweis vorzeigen müsste", sagte er. Polizeibeamte hätten seiner Auffassung nach in einem solchen Fall "keine Kontrollbefugnis".

 

Überhaupt Berlin. Dort hat die Landesregierung in ihrer Corona-Verordnung eben nicht nur eine Beschränkung des Aufenthaltes im Freien festgelegt, wie andere Bundesländer. Berlin und Sachsen haben eigentlich komplette Ausgangssperren verhängt, auch wenn sie so nicht genannt werden. Denn in Paragraf 14 der Berliner Verordnung heißt es: "Im Stadtgebiet von Berlin (...) befindliche Personen haben sich (...) ständig in ihrer Wohnung (...) aufzuhalten." Wer nach draußen geht, müsse Gründe "gegenüber der Polizei und den zuständigen Ordnungsbehörden glaubhaft machen".

 

Doch wie macht man einen Einkauf von Waschmittel glaubhaft? Wie einen Besuch der Arbeitsstelle? Wie die Tatsache, dass man zu einer Prüfung muss? Dazu sagt die Verordnung nichts, es bleibt den Polizisten und Polizistinnen überlassen, das zu entscheiden. Und so entscheiden sie wie hier beispielsweise, dass ein Spaziergang nur noch zehn Minuten dauern darf. Polizei und Ordnungsämter sind, so scheint es, von den in Teilen schwammig formulierten Verordnungen überfordert.

 

Bürger erleben Willkür

 

In Sachsen ist die Bewegung an der frischen Luft laut der dort erlassenen Allgemeinverfügung sogar nur "im Umfeld des Wohnbereichs" erlaubt. Doch was ist ein Wohnbereich, was ein Umfeld? Die Straße, das Viertel, die Stadt? Und vor allem, warum? Anstecken kann man andere Menschen überall, einem Virus ist es egal, ob sich jemand in seinem Wohnbereich bewegt oder nicht. So führen solche Sätze nur dazu, dass die Polizisten und Polizistinnen, die sie umsetzen müssen, nach Gutdünken entscheiden. Betroffene Bürger erleben das als Willkür – was der eine Beamte eben noch durchgehen ließ, verbietet die nächste. Solche Willkür aber darf es in einem Rechtsstaat nicht geben.

 

Die Stadt Jena ging noch weiter als der Freistaat Sachsen. Sie ordnete an, dass Menschen, die in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen waren, anschließend zwei Wochen in häusliche Quarantäne müssen – obwohl beispielsweise Bayern nach Meinung des Robert Koch-Instituts kein Risikogebiet ist. Für die Strafverteidigerin Kristin Pietrzyk kommt das einem Berufsverbot gleich: "Ich kann mir nicht aussuchen, ob ich zu einem Gerichtstermin in Bayern fahre oder nicht. Ich muss dort erscheinen und meine Mandanten vertreten", sagt sie. Nach Protesten gebe es nun zwar eine Ausnahme für Anwälte und Anwältinnen, aber die Anordnung sei immer noch rechtlich unbestimmt. "Wir müssen diese Dinge auf den Boden der Rechtsstaatlichkeit zurückholen", fordert sie.

 

In manchen Orten besucht die Polizei auch Menschen zu Hause, weil sie den Verdacht hat, sie dürften dort nicht sein. Als Anlass genügte bei einem Redakteur der ZEIT ein Auto vor dem Haus, welches das Kennzeichen eines anderen Bundeslandes trägt. Doch es gibt beispielsweise in Berlin keine Pflicht mehr dazu, sein Kennzeichen umzumelden, wenn man umzieht. Auf welcher rechtlichen Grundlage also finden solche Hausbesuche statt, immerhin stellen die Menschen in dem Haus keine Gefahr für die Allgemeinheit dar?

 

Die Regierungen in Bund, Ländern und Bezirken haben die zweifellos schwierige Aufgabe, alles Nötige zu tun, um die Corona-Pandemie einzudämmen und Menschen zu schützen. Doch mancherorts scheinen sie dabei – aus der verständlichen Angst vor einer Überforderung des Gesundheitssystems – das Maß zu verlieren. Und das nicht nur im physischen Zusammenleben, sondern auch im Umgang mit den Daten der Bürger.

 

Bis vor wenigen Wochen existierte ein gesellschaftlicher, vom Verfassungsgericht unterstützter Konsens, dass Konzepte wie die Vorratsdatenspeicherung gegen bürgerliche Freiheiten verstoßen und die Gesellschaft eher gefährden als ihr nutzen. Das Coronavirus erodiert auch diese Überzeugung. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn war der Erste, der versuchte, den Zugriff des Staats auf private digitale Daten zu erweitern. Das Ziel: den Standort von Infizierten und ihren Kontaktpersonen anhand ihrer Handydaten ermitteln, um Infektionsketten besser verfolgen zu können.

 

Der Passus, den er in seinen Entwurf eines neuen Infektionsschutzgesetzes schreiben wollte, liegt ZEIT ONLINE vor. Er ging sehr weit. So sollten alle "geschäftsmäßigen Telekommunikationsdienste" verpflichtet werden, alle "erforderlichen Daten" herauszugeben, mit denen "mögliche Kontaktpersonen von erkrankten Personen" ermittelt werden könnten. Welche Daten genau? Das wurde darin nicht näher erläutert. Im Zweifel also alle Daten. Und das ohne irgendeinen rechtsstaatlichen Schutz. Der Gesetzentwurf sah keinen Richtervorbehalt vor, keine Informationspflicht der Betroffenen, keine Löschfristen, keine Dokumentationspflicht über Zahl und Art der genutzten Daten. Der Plan ist nach Einwänden von Juristen und Technikern politisch zunächst gescheitert, Spahn aber hat angekündigt, die Idee weiterzuverfolgen.

 

Es wird vermutlich nicht der letzte Versuch gewesen sein, auf solche Daten zuzugreifen. Derzeit machen staatliche Stellen in vielen Regionen bereits erheblichen Druck auf Gesundheitsämter, um an die Namen und Adressen von Covid-19-Patienten zu gelangen. In Baden-Württemberg, so berichteten es der SWR und die Badische Zeitung, hätten die Gesundheitsämter der Kreise Lörrach und Waldshut den dortigen Ordnungsämtern bereits Listen mit Infizierten übermittelt. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Ordnungsämter sollten anschließend überprüfen, ob die Erkrankten auch zu Hause in Quarantäne bleiben. 

 

Sensible Daten weitergegeben

 

Wer sich mit Corona infiziert, ist jedoch kein verurteilter Straftäter, dessen Freiheit vollständig eingeschränkt werden darf. Völlig unklar bleibt auch, was die Ordnungsämter noch mit den an sie übermittelten Daten anfangen. Dabei gelten Gesundheitsdaten als besonders sensibel und damit schutzwürdig. Und das Datenschutzrecht kenne auch keinen Ausnahmezustand, wie Dieter Kugelmann, der Rechtsprofessor und Datenschutzbeauftragte von Rheinland-Pfalz, im Verfassungsblog schreibt.

 

Ähnliche Listen werden in Baden-Württemberg inzwischen mancherorts auch an die Polizei übermittelt. Das diene dem Schutz der Einsatzkräfte, zitiert der SWR einen Sprecher des Innenministeriums Baden-Württemberg. "Wenn die Polizei beispielsweise zu einem Verkehrsunfall gerufen wird, kann sie so überprüfen, ob der Betroffene infiziert ist." So könne sie Schutzmaßnahmen ergreifen. "Uns fehlen Informationen von Infizierten, wenn wir bei Einsätzen ausrücken", zitiert die Schwäbische Zeitung Hans-Jürgen Kristein, den Landeschef der GdP. Diese seien nötig, da der Polizei die Schutzkleidung fehle.

 

"Eine präventive Übermittlung all dieser Daten halte ich für unverhältnismäßig", sagt Staatsrechtler Arzt. Die Polizei könne das Gesundheitsamt vor einem Einsatz gegen eine bestimmte Person fragen, ob diese infektiös sei, das sei völlig ausreichend. "Da muss das Gesundheitsamt eben einen Dauerdienst haben, der die Fragen jederzeit beantworten kann, das muss ausreichen." Noch besser aber wäre es, Polizisten und Polizistinnen mit Handschuhen und Atemschutzmasken auszurüsten, damit sie sich schützen könnten.

 

"Es ist beklemmend, was im Augenblick passiert", sagt der frühere Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar. Er blickt mit Sorge den nächsten Wochen entgegen: "Wir werden eine massive elektronische Überwachung bekommen." Zusammen mit anderen Datenschützern hat Schaar deshalb einen Appell an die Politik veröffentlicht. Auch in der Corona-Krise blieben Persönlichkeitsrechte "elementare Funktionsbedingung eines freiheitlichen Gemeinwesens", heißt es darin. Sie dürften nicht "vorschnell und nicht ohne sorgsam abwägende Prüfung" eingeschränkt werden. Alle neuen Regeln müssten sich daran messen lassen, "ob sie den Verfassungsgrundsatz der Verhältnismäßigkeit einhalten".

 

Klagen gegen solche Verordnungen kann allerdings nur, wer zuerst einmal einen Strafzettel kassiert und gegen diesen anschließend Widerspruch einlegt. Die meisten Menschen stehen stattdessen wohl lieber von der Bank auf und gehen weiter. Doch werden sich hoffentlich trotzdem Kläger und Klägerinnen gegen diese Freiheitsbeschränkungen finden, erste Beispiele gibt es schon, beispielsweise in Bayern. Bislang hat noch keine Klage zu einer grundsätzlichen Entscheidung geführt, ob all diese Verbote gegen das Grundgesetz verstoßen. Beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe sind aber bereits mehrere Eilverfahren eingegangen. 

 

Teile des Gesetzes "stinken rechtlich zum Himmel"

 

Die größte Sorge von Schaar und auch Arzt ist allerdings nicht die kurzfristige Übertretung von Rechten in der akuten Krise. Ihre größte Sorge ist eine eher psychologische Wirkung, der sogenannte Türöffnereffekt: In der derzeit schwierigen Lage erhalte die Polizei neue Befugnisse, die jetzt nicht ordentlich geprüft und später nie evaluiert würden. Seien sie aber einmal installiert, würden sie künftig auch auf andere Situationen und Tatbestände ausgeweitet.

 

Ein Beispiel dafür ist die automatische Erfassung von Autokennzeichen. Ursprünglich wurde dieser schwere Eingriff in das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung nur bei Mordermittlungen und ähnlich schweren Taten und nur für begrenzte Zeit erlaubt. Dann jedoch haben Länder wie Brandenburg diese Überwachungssysteme dauerhaft installiert, auch wenn sie damit lediglich Autofahrende fingen, die ihre Versicherung nicht bezahlt hatten. Es brauchte das Bundesverfassungsgericht, um dieses Vorgehen zu beenden. Bis dahin aber wurden jahrelang zahllose Autokennzeichen gescannt, gespeichert und immer wieder selbst für banale Ermittlungen ausgewertet.

 

Eine Gesellschaft brauche feste rechtliche Gerüste, sagt Staatsrechtler Arzt. Man dürfe nicht einfach per Verordnung Grundrechte aushebeln. Genau das aber geschehe beispielsweise mit dem gerade schnell durch den Bundestag gewunkenen Infektionsschutzgesetz, sagt Arzt: Teile davon "stinken rechtlich zum Himmel".

 

 

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Rabust:

Die Zeit weiss interessantes zu berichten

 

Ausgangssperren: Der Rechtsstaat leidet unter Corona

 

Von Kai Biermann


Bitte keine Voll-Zitate hier posten, das verstößt gegen die Nutzungsbedingungen dieses Forums und stellt einen Urheberrechts Verstoß dar.

 

Einige kurze Zitate aus dem Text sind nach gängiger Rechtsauffassung natürlich erlaubt und dann bitte den Link posten.

Geschrieben (bearbeitet)

Der Ermahnung ist dringend zuzustimmen, und auch ich würde @rabust bitten, auf Volltext-Zitate zu verzichten, den Bericht an unwichtigen Stellen zu kürzen und zwingend immer eine Quelle zu nennen.

(Die Ermahnung  trifft auch mich selbst und übrigens auch preston sturges in Verbindung mit dem Posten von Bildern, zuletzt im Thread "hanns-peter hüster verstorben").

 

Leider zielt Prestons Sturges auf ihn befremdende Personen, eben auch mit Verhaltensauffälligkeiten.

 

Mir gefällt der rabust-Beitrag obenstehend mit der Aneinanderreihung mittelmäßiger Film-Persönlichkeiten und Institutionen ohne konkrete Anschuldigung ebenfalls nicht. 

Sein letzter Fund dagegen aus DIE ZEIT ist Trophäen-würdig (man kann am unteren Rand ja so ein Icon anklicken).

 

Umgekehrt meine Frage an preston sturges. Ihrer Weltsicht entsprechend teilen Sie gerne aus, sei es gegen ehemalige Kopierwerkler (die vom Revival-Geschäft gewisser Filmrestaurateure wenig halten) oder gegen Kapitalismuskritiker. Nun also gegen Medienkritiker.

Ihr einziger Beitrag in "Covid 19 - eine andere Sichtweise" war eine untenstehende Karikatur eines Verschwörungstheoretikers, Trolls und selbsternannten Propheten. 

 

Am 29.3.2020 um 07:22 schrieb preston sturges:

 

Weitere Frage an Herrn Sturges:

Außer ihrer Zustimmung zur Regierungspolitik - Sie meinten diejenigen, die Ihreserachtens gerade anpacken und in die Hände spucken: sind Ihnen niemals Zweifel in Anbetracht einer widersprüchlichen Lage gekommen? 

Wenn nun der Wind sich dreht, würden Sie dann die Bemühungen der Regierung noch immer befürworten? Ich denke nicht, sobald sich auch die Mehrheiten geändert haben.

 

Prof. Bhakti wendet sich jetzt mit einem offenen Brief an das Bundeskanzleramt. Er befürchtet offenbar ein Desaster.

 

 

 

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb preston sturges:


Bitte keine Voll-Zitate hier posten, das verstößt gegen die Nutzungsbedingungen dieses Forums und stellt einen Urheberrechts Verstoß dar.

 

Einige kurze Zitate aus dem Text sind nach gängiger Rechtsauffassung natürlich erlaubt und dann bitte den Link posten.

 

Sorry, aber ich find den Link nicht mehr. Anderseits habe ich Kai Biermann direkt angeschrieben (mach ich immer in Kopie...).

Geschrieben (bearbeitet)

In Parallel-Threads entstandene Konflikte hat Moderator @preston sturges hierher verlagert. (Die damit verbundene Stossrichtung, eine Kindergartenecke zu konzentrieren und Beizutragene in die Sackgasse laufen zu lassen, teile ich nicht so ganz.)

 

Analog zu Möllen, Wodarg und Bhakti argumentiert Immunologe Prof. Stefan Hockertz im Sender rs2:

Die Maßnahmen seien überzogen völlig unverhältnismäßig, staatsautoritaristisch und würden eine  postepidemische  Gesellschaft voller Angst und voller Unfrieden entfesseln mit wesentlich mehr Toten. Viele Fälle versterben nicht an Covid-19, sondern mit Covid-19, an einer im Endstadium ihrer Grundkrankheit zusätzlich hinzutretenden Erkrankung.

Daher seien alle bisherigen Zählweisen bei der neuen Corona Epidemie grob verfälschend, sämtliche Maßnahmen ungerechtfertigt.

Die Übertragungswege stuft er massiv herab, nur durch händische Berührungen der Infektionsherde und anschließend in der Gesichtszone käme die Übertragung zustande. (Von Atemmasken habe ich im Interview nichts gehört. Aber natürlich sollte man sie tragen wie in jeder Grippezeit und wie in Asien üblich). In zwei bis drei Monaten seien gemäß Hockertz 60% der Bevölkerung durch Ansteckung bereits wieder immunisiert.

 

Fragestellung:

Hätte man also doch die Herdenansteckung, die sogenannte kontrollierte Ansteckung, forcieren sollen? Dafür vermutlich hätten die Krankenbetten nicht gereicht, es sei denn, das Auskurieren wird in die häusliche Quarantäne mit Beatmungsgeräten und Pflegern verlagert, was einer Notfallversorgung  eventuell nicht gerecht wird. Und nur das spricht für eine Streckung der Herdenimmunisierung, deren Nachteile und tödlichen Kollateralschaeden dennoch vorgezeichnet sind. 

 

 

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Weitere Säulen der Corona-Bedrohungs-Hypothese in Dtld.broeseln. 

Schriftsteller Günther Kaiser gegen den eigentlich sympathischen Harald Lesch (ein Martin Körner der Physiker-Szene). Kaisers Timbre dagegen recht zynisch und arrogant, mehr Kabarettist als Wissenschaftler.

Leider unterliegt Harald Lesch. Und ein weiteres Mal die Corona-Bedrohungs-Hypothese?

 

 

In seiner neuesten Sendung liegt Harald Lech nach, allerdings auf der bereits eingeschlagenen Linie. Aus psychologischer Sicht wirkt er leicht verunsichert, wie ein Neuling auf einem fremden Gebiet, erstmalig mehr Moderator als Wissenschaftler. Zwei Professoren der Virologie aus München und aus Berlin werden interviewt, leider ohne neue Erkenntnisse.

Lesch meidet dezidiert übergreifende Ursachen, Zusammenhänge oder mögliche Folgeszenarien anzureissen. Da aber mittlerweile auch Ökonomen in der Debatte involviert sind und Krisenherde in Korrelation zu Corona nachwiesen, scheint Lesch ebenso wie die im Bundestag vertretenen Parteien konzeptlos umherzuirren. Und das heißt nichts Gutes.

 

 

Der schwedische Weg ist auch im eigenen Land umstritten. Er reagiert situativ. Das öffentliche Leben ist nur minimal eingeschränkt. Ändern sich die Fallzahlen, ändert sich auch die Maßnahmen.

 

 

Wie schnell dagegen Deutschland "alle Waffen auf den Tisch legte" (Vizekanzler Scholz) und wie auch Frankreich den "totalen Krieg" ausrief (Staatspräsident Macron), zeigt ein hohes Maß an Angst, politischer Unreife und von Profilierungssucht/Rivalitätsdenken getragenem Aktionismus.

 

In USA wurde der Notstand ausgerufen und die Nationalgarde aktiviert. Laut dieser Sendung könnte der Zustand 18 Monate dauern. Man wird jedoch rasch die Wirtschaft wieder ankurbeln, weshalb hier tatsächlich das Gesundheitssystem aus allen Fugen geraten könnte, ähnlich wie in den Feindstaaten Nordkorea, Venezuela oder Iran. 

 

 

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