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Geschrieben

Hi,

 

Mich würde mal interessieren, warum alte Endstufen namhafter Hersteller (Bsp.: Dynacord, Electro-Voice, QSC,...) beim Umstieg auf Digitales Kino den Dienst quittieren.

Ich habe das selbst in unserem Kino miterlebt, zu dieser Zeit jedoch nicht sonderlich drüber nachgedacht, bis ich es irgendwann mal in einem anderen Thread gelesen habe.

Verwendet haben wir früher fantastisch klingende EV CPS1/CPS2 Endstufen, wovon mittlerweile leider nur noch wenige Exemplare leben. Einen Großteil der Endstufen mussten wir leider tauschen.

Sterben diese Endstufen wegen dem "umfangreicheren" Sound (mehr LFE-Effekte als früher usw.)? Ich kann mir das irgendwie nicht so richtig erklären, da die Endstufen ja nie ins Clipping o.Ä. gefahren wurden und auch tagtäglich in Betrieb waren.

Vielleicht können mir das ja einige von euch erklären, die mehr Ahnung von der Materie haben als ich. ;)

 

Da ich neu hier im Forum bin, hoffe ich, dass ich im richtigen Board bin.

 

Vielen Dank im Voraus.

Geschrieben

Jedes Produkt wandelt sich über Jahre des Einsatzes irgendwann in (Elektro-)schrott. Die "ach so gut klingenden" Endstufen klangen in den letzten Jahren ihres Einsatzes ganz und gar nicht gut sondern verfälschten den Ton durch gealterte Bauelemente erheblich.

Ein Grund der das Sterben ein wenig unterstützt ist der in der Tat "umfangreichere" unkomprimierte PCM-Ton der für die alten PA-Dinger einfach  "zu viel" war.

 

Jede billige Chinaendstufe klingt neu besser als 25+ Jahre alte EV-Endstufen.

 

Ansonsten ist das Thema in einem Fachforum für PA-Technik besser aufgehoben, da tummeln sich die Elektroniker mehr als hier 🙂

Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb TK-Chris:

Jedes Produkt wandelt sich über Jahre des Einsatzes irgendwann in (Elektro-)schrott. Die "ach so gut klingenden" Endstufen klangen in den letzten Jahren ihres Einsatzes ganz und gar nicht gut sondern verfälschten den Ton durch gealterte Bauelemente erheblich.

Ein Grund der das Sterben ein wenig unterstützt ist der in der Tat "umfangreichere" unkomprimierte PCM-Ton der für die alten PA-Dinger einfach  "zu viel" war.

 

Jede billige Chinaendstufe klingt neu besser als 25+ Jahre alte EV-Endstufen.

 

Ansonsten ist das Thema in einem Fachforum für PA-Technik besser aufgehoben, da tummeln sich die Elektroniker mehr als hier 🙂

 

Naja, wir haben ja immernoch CPS2-Endstufen, welche noch genau so gut klingen, wie am ersten Tag. Ich denke das liegt daran, dass sie durchgehend genutzt wurden. Wenn dies der Fall ist, altern z.B. die Elkos ja nicht so schnell. Wenn die Endstufe allerdings eine Zeit lang steht, kann ich deinen Punkt nachvollziehen. Da haben wir auch einige Exemplare von. Die "Überlebenden" unter den 15-20 Jahre alten Dingern wurden jedoch wenn überhaupt nur zum Justieren des Ruhestromes ausgebaut und ansonsten Tag für Tag genutzt. Spielen ja am Anfang jeder Vorstellung Film-Soundtracks im unkomprimierten Format, gerade da merkt man, was die alten Endstufen drauf haben. Leistung ohne Ende (auch an 2 Ohm) und gleichzeitig einen super schönen Klang.

Die kaputten Endstufen wurden durch diverse QSC und K.C.S.-Modelle ersetzt, welche an den Klang der guten alten EVs nicht dran kommen (bestätigen ebenfalls Reaktionen von ein Paar (Stamm-)Kunden).

 

Aber danke für deine ausführliche Antwort! Ich denke das mit dem PCM-Ton wird es tatsächlich sein. Trotzdem denke ich mir, dass dies ja auch nur Tonsignale sind. Deswegen ist es mir immer noch etwas unverständlich. Kann natürlich auch sein, dass es wirklich einige Geräte gab, bei denen die Langlebigkeit nicht so dolle war.

 

Viele Grüße

Geschrieben (bearbeitet)

Dass die Endstufen allgemein mit der Digitalisierung sterben ist sicher eine Fehleinschätzung.

 

Unsere QSC liefen von 1996 bis 2013 mit Lichtton, SRD und dts, und laufen seit 2013 ohne Defekte im digitalen Kino. Ne neue, moderne Endstufe, die wir extra zur Digitalisierung angeschafft haben hatte schon einen Ausfall. Digitaler Kinoton ist bestenfalls anspruchsvoller für alte Lautsprecher, aber nicht für Endstufen. Aber irgendwann stirbt eben jede Endstufe mal.

 

- Carsten

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Wir hatten damals auch viele sehr teure Dynacord Endstufen, die liefen eigentlich auch immer durch. im Zuge der Digitalisierung haben wir sie dann ersetzt und waren erstaunt was da an Ton vorne ankommt nur weil die Endstufen erneuert worden sind.

Wie gesagt, ich bin hier kein Experte, die sind woanders zu Hause - ich kann nur das wiedergeben was ich selbst gehört habe. Vielleicht äußert sich @Jensg dazu, der kennt sich da gut aus 🙂

Geschrieben

Also, die Dynacord / gleich EV CPS starben schon zu Zeiten des Filmkinos, ich habe diverseste davon repariert. Kaputt ging z.B. das Ruhestrompoti, welches wegrottete und dann die Endstufe hochlaufen ließ und zerstörte. Das hat nichts mit der PCM Quelle zu tun. Die Anforderungen an Ton Wiedergabe waren schon 1993 identisch mit denen des LPCM im digitalen Kino. Schuld war die geplante Obsoleszenz der Geräte. Zudem altern Elkos und gehen kaputt.Gleichrichter ebenfalls. Auch die KLangfilm Röhrenverstärker der 50er brauchten permanente Pflege und WArtung.

Die EV CPS1/2 (Q 44/ Q66 mit XLR in) sind "Made in Germany" gewesen. Sie haben die geplanten 10 Jahre überdauert. Sie sind aus 1995. Alles was passiert war optimiert und berechnet. Reparierbar ist das alles, nur ob es preislich im China Zeitalter lohnt, müssen andere sagen. Ich bin der Meinung Nein.

Geschrieben

Hat mit D-Cinema nix zu tun. Stefan hat die Fehler der CPS schon genannt, die QSC USa-Serie hat sich lockernde Steckverbinder auf der Platine, die vom Trafo kommen, die Crown 602 usw.haben nch ca. 15 Jahren ausgetrocknete Elkos.....

Man darf eines nicht vergessen, Kinoendstufen dürften im Schnitt minimum 4000h im Jah an sein, macht in 15 Jahren 60.000 Betriebsstunden. Keines der Elko-Bauteile ist dafür spezifiziert von der Lebensdauer, die Wärmeleitpaste treocknet aus, Hochlastwiderstände sterben usw.

Und das billige Chinaendstufen besser klingen, für die Klasse H-Endstufen mit Ringkerntrafo mag das noch stimmen, Billig Class-D ist nach meinen Erfahrungen erheblich schlechter. Die QSC USA Serie mal ausgenommen, das ist Technik aus 1970.

Jens

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

@Jensg mit welchen billig China Endstufen hast du denn schon Erfahrung gemacht? Ein Kollege von mir hat sich im letztem Jahr mehrere Lab Gruppen clones angeschafft, die sind ziemlich gut. Es müssten Tulun FP14q gewesen sein. Sind class D enstufen. Sie werden hauptsächlich benutzt um 6x 18" mit 1,6kw AES bei 8 ohm anzutreiben. Die kommen ca. 700€ pro stück.

Geschrieben

Diversen, von was so bei den verschiedenen Online Händlern für Musik und PA Zubehör verfügbar ist. Bishin zu Ebayangeboten, bei denen ich die im Prospekt angepreisene Technologie vergeblich in der Endstufe gesucht habe. Konkretes per PN. Wenn gewünscht. Dabei gibt es neben den Lebensdauerproblemen der Elkos auch immer wieder Probleme mit Relaiskontakten, Überprechen, Brumm, Lüfterlagern usw.

Die QSC USA Endstufen fallen meist noch aus, weil sich die 3kOhm Hochlastwiderstände, die die Versorgungsspannung der +/-15V generieren, sich aufzehren aufgrund der Erwärmung und dann hochohmig werden. es liegen da nicht alle 4 im Kühlluftstrom.

Jedoch eben auch erst nach etlichen Jahren. Einfach zu reparieren. Keine Relais in der Endstufe verbaut, Elkos doppelt, eigentlich unverwüstlich, jedoch eben uralte SChaltungstechnik mit bescheidenem Phasengang und Dämpfungsfaktor.

Über Endstufenschaltungen und Klang läßt sich ja trefflich philosphieren.

Class D empfehle ich für Bässe und Low-Mids, dann Class AB oder H, hat den besseren Phasengang, meist geringere Intemodulationsverzerrungen.

Da die modernen Kinosysteme jedoch meist mir DSP geregelten Endstufen als System arbeiten, hat man da kaum noch Auswahlmöglichkeiten.

Hinter der Leinwand kommt es jedoch erheblich auf die Lochung der Folie an. Normale Lochung mit wenigen Löchern pro cm², da stören Verzerrungen viel weniger als bei Mikroperfo, da brauche ich auch laute durchsetzungsfähige Hochtöner, denn nicht immer freut sich ein guter Hochtöner über die bis zu 15dB nötige Anhebung, um die Dämpfung durch die Folie zu kompensieren. Der kann dann auch bei hohen Pegel erbärmlich schreien, da ist dann nichts gewonnen gegenüber einem etwas klirrigen Modell, das man schon bei geringen Pegeln besser wahrnimmt.

Jens

Geschrieben

Wir haben seit einigen Jahren etliche Yamaha Endstufen im Einsatz, zuerst QSC und Crown bisher sind wir da zufrieden mit:

Yamaha XP 7000

Die XP-Leistungsverstärkerserie beinhaltet 5 Modelle mit unterschiedlichen Ausgangsleistungen, von 700 Watt (stereo, 8 Ohm) bis 100 Watt (stereo, 8 Ohm). Dieses große Spektrum von Ausgangsleistungen in der XP-Serie bedeutet, dass Sie ein Modell auswählen können, das ideal zu den Leistungsanforderungen Ihrer Anwendungen passt. Zur noch größeren Flexibilität können alle Modelle in 3 Modi betrieben werden: Im Stereo-Modus sind die beiden Kanäle unabhängig; im Parallel-Modus (Dual-Mono) kann ein einziges Mono-Eingangssignal beide Kanäle und zwei unabhängige Lautsprechersysteme bedienen; und im Bridged-Modus arbeiten beide Kanäle zusammen, um maximale Leistung zu erzeugen. In den umweltfreundlichen Lautsprechern der XP-Serie werden außerdem bleifreie Bauteile verwendet.

Die XP-Serie ist mit einer Palette von Ein- und Ausgangsanschlüssen ausgestattet, die sich für professionelle Sound-Anwendungen eignen: XLR- und Euroblock-Eingänge sowie Speakon- und Fünfwege-Polklemmen-Ausgänge. Der XP7000 kann zur Bedienung von 70-Volt-Leitungen (stereo) verwendet werden, während der XP3500 mit 100-Volt-Leitungen (gebrückt) für hochohmige Systeme mit mehreren Lautsprechern kompatibel ist. Die XP-Serie ist die ideale Wahl für mittelgroße Anwendungen wie Kirchen, Konzert- und Festsäle sowie für Konferenzräume und Restaurants. Doch zusätzlich zu diesen Möglichkeiten liefern die Verstärker der XP-Serie eine Leistung und Performance, dank derer sie sich auch für Events, Ausstellungen und Konzerte eignen.

Technische Daten:

  • Leistung: 4 Ohm 2x 1100W
  • Leistung: 8 Ohm 2x 750W
  • Leistung: 8 Ohm Bridge 2200W
  • Gewicht 14 kg

Yamaha.jpg

Geschrieben

Wir haben bei uns im Haus auch unzählige QSC USAs im Einsatz. Ich würde sagen 85% laufen nach über 20 Jahren immer noch. Ein paar wurden über die Zeit getauscht, häufig mit einer Crown XLS. Ich würde schon behaupten, dass der Klang sich etwas verbessert hat, so gut es eben bei 20 Jahre alten JBL Boxen geht. Aber wenn man da nicht auch gleich die Lautsprecher tauscht, tut es meist auch eine günstige Endstufe aus den Einsteiger Serien. Hören wird man das wahrscheinlich eh nicht.

 

Im Großen Saal haben wir seit ca. 5 Jahren eine neue Soundanlage (Boxen, Endstufen, Controller) drin. Da war der Unterschied schon gewaltig, wirklich kein Vergleich zu Vorher. 

 

Boxen sind von Nova Accoustic (gehörte zu CRAAFT, gibt leider nicht mehr), Endstufen sind Crown DCi-N Serie. Gerade in Verbindung mit einem CP 850/950 lassen die sich schön via BluLink anschließen. Außerdem spart man extrem viel Platz ein im Vergleich zu Vorher. Hat allerdings auch seinen Preis, aber wenn man eventuell in Zukunft upgraden will eine Überlegung wert.

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Geschrieben

Die Schaltung der USA Serie ist so, dass keine Gleichströme durch den Ausgangskreis fliessen können. 

Wie schon Jens schrieb, sterben die Vorwiderstände der 15 V, was in kühleren Umgebungen recht lange dauert. Die Eingangssteller werden halbleitend, die Elkos vertrocknen. Es kommt aber immer noch ein  Ausgangssignal heraus. Lediglich bei den Widerständen gehts dann nicht mehr. Transistoren sind 1970er TO3 Gehäuse, langsam schaltend.

Für den geplanten Zweck, PA Durchsagen an 70.7 Volt Linien war das bis zum Verkaufsende durchaus brauchbar, und aufgrund der beschriebenen Robustheit auch brauchbar.  Nur, in Anwendungen, bei denen eine gewisse Klangqualität gefordert ist, sollte man sich nicht rühmen, Bahnhofstechnik installiert zu haben.

Die Elkos haben nur noch einen Bruchteil ihrer Kapazität, die dynamische Leistung geht runter.

Wenn man dran denkt, daß sich die Gesamtverzerrungen zur quadratischen Summe ergeben, dann wird klar, bei 3 bis 5% Verzerrung der Lichttonwiedergabe, 10 - 25% Verzerrung der Lautsprechersysteme, daß der Verstärker mit seinem 0.5 bis 2% kaum einen Einfluß hat.

Nimmt man heutige, moderne Lautsprecher, die pegelfester sind, und verzerrungsfreien LPCM Ton, dan wird schnell klar, hinweg damit.

Nur, dass irgendwo noch ein Signal herauskommt, heißt nicht, das Gerät funktioniert noch "according to specs". Jede analoge Technik muß regelmäßig überholt und rekonditioniert werden.

Geschrieben
Am 7.6.2021 um 10:18 schrieb was solls:

Wir haben seit einigen Jahren etliche Yamaha Endstufen im Einsatz, zuerst QSC und Crown bisher sind wir da zufrieden mit:

Yamaha XP 7000

 

 

Die sind allerdings schon länger nicht mehr im Verkauf.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb carstenk:

 

Die sind allerdings schon länger nicht mehr im Verkauf.

Wir haben sie Ende 2019 eingebaut, da waren sie auf der Website von Yamaha noch gelistet, klar gibt es öfters Modellwechsel wäre ja sonst langweilig...

Geschrieben (bearbeitet)

Ich verstehe nicht ganz den wahren Sinn dieses Threads. Bei einer perfekt eingestellten Anlage, verabschieden sich auch bestimmt keine Endstufen. Kinoanlagen, werden definitiv nur durch schlechte Einmessung ruiniert, egal ob alte oder neue Endstufen. Ausserdem ruiniert unkomprimierter Ton ganz bestimmt keine alten Endstufen oder alte Beschallungslautsprecher. Es sei denn man betreibt professionelles Kino mit Heimlautsprechern als Effekte oder in der Front. Und dafon gibt es ja weiss Gott jede Menge an Kleinkinos. Hinzu kommt noch, dass fast jeder Kinobetrieb seine Tonanlagen drosselt in der Leistung. Was bringt das neue Dolby Atmos, betrieben via Zimmerlautstärke in einem Kinosaal? Ein perfektes Beispiel ist der Cinedom in Köln. Dort klang der Ton via Dolby Digital in den neunziger Jahren, viel wuchtiger und deutlich besser als heute mit Digital. Und selbst Dolby Stereo SR, war in der Anfangszeit dieses Kinos ein klangliches Erlebnis in jedem Saal. Heute klingt das in jedem Saal wie so ein grosses Heimkino. Ausserdem ist der Ton auch viel zu leise und passt absolut nicht zur Grösse der Bildwand. Kino vier dort im Hause braucht eine satte Leistung im Klang. Das sich dort keiner beschwert ist wirklich ein Wunder. Dolby Atmos zu einer viertel Million installieren und trotzdem ein Klang ohne Power. Allgemein steuern einige Kinos viel zu leise ihren Ton. Das keine Tonnormen mehr auf Kinoplakate gedruckt wird, ist ja auch kein Wunder. Was bringt das werben auf Kinoplakaten mit neuen Tonnormen, wenn diese sowieso nicht ausgfahren werden in den Kinos? Und viele IMAX Kinos gleichen im Bassbereich einer totalen Disco. Also richtiges Kino ist vom Klang her so wie der Joker beim letzten Festival in der Schauburg. Dort zuckte man regelrecht zusammen bei jedem Schuss des Clowns. ( Bravo Schauburg )

Bearbeitet von Cremers Claus (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Nicht so ganz, denn der SR-Ton war in im Dynamikumfang begrenzter als der PCM Ton. Im Klartext, die Unterschiede von Laut-Leise waren erheblich geringer. PCM dürfte problemlos auf 95dB oder mehr kommen, bei SR war da bei 55dB Schluß, wenn ich mich recht erinnere. Ähnlich Schallplatte und Kassette zu CD. Dazu kommt noch die weiche Kompression durch Bandsättigung bei der Aufnahme, der Höhenfrequenzabfall bei Vollaussteuerung der Magnetbänder etc.

Korrekt ist, das man bei der ersten guten SR Mischungen immer einen Dolbyconsultant mit im Studio hatte, der dann auch im Abspann gennant wurde. Und dann hat man auch Mischungen, die man auf Fadersetting 7 spielen konnte und mußte. Konnte, wenn man halt keine JBL 2"Doppel15" mit passiver Weiche bei 500Hz Trennung hatte, den das wird unangenehm laut. Mit EV Systemen klang das meist besser. Aktiv das JBL auch. Aber anderes Thema.

Dazu kommt auch noch, das große Säle einfach wuchtiger klingen als kleine Säle, weil da das Volumen für die tiefen Frequenzen vorhanden ist. Verhältnis Wellenlänge zum Wandabstand zum Beispiel.

Und jetzt zurück zum eigentlichen Thema. 55db über eine 250W/8Ohm Endstufe mit JBL Front, das dürfte gehen, vielleicht nicht ganz vom elektrischen Pegel, jedoch locker vom Lautheitsempfinden.

Neue Frontsysteme mit weniger Dynamikkompression im Lautsprechersystem, weniger Klirr und Hornresonanzen erlauben höhere Pegel, tja, und dann fliegt einem halt mal eine Crown XLS 602 mit 650W/4 Ohm um die Ohren bei Spitzenpegeln. Klar, Spitze von 113dB sauber im Kinosaal, das macht schon Spaß. Nur dabei gehen halt öfters mal die Clipanzeigen an, und nicht jede alte Endstufe hat noch weiche cremige Wärmeleitpaste. Ausgetrocknet, schlechte Leitfähigkeit, da wird dann gerne der Endtransistor halt mal zu warm und geht hops.

Von den Gleichspannungsregelproblemen durch alte Elkos etc. mal ganz abgesehen.

Und zum Klangunterschied Class D zu Class AB und H habe ich ja schon reichlich geschrieben, nur läßt sich das heute 1 zu 1 nur vergleichen, wenn man die DSP's nicht mit dem Systemsetting auswählt, sondern das auf OFF setzt. Und dann den eigentlichen Klang des Lautsprechers hört und vergleichen kann. Wenn man will, denn das ist im Grunde sinnlos, weil man ja auch keinen externen DSP hat, mit dem man die Class AB oder H mit den gleichen Parametern für das System ansteuern kann. Ein daher unmöglich korrekter Vergleich. In fast allen aktuellen Beschallungssystemen werden DSP's eingesetzt, um das Lautsprechersystem 'optimal' anzusteuern. Vorteil davon ist für den Hersteller, das er preiswertere Komponenten besser über den ganzen Pegel und Frequenzbereich klingen lassen kann. Und dagegen kann man nicht mit linearen Systemen ohne Signalbearbeitung anstinken. Als Bespiel führe ich hier nur die kleinen Bluetoothlautsprecher an, die ohne DSP genauso klein klingen würden, wie sie aussehen.

Jens

Geschrieben (bearbeitet)

Danke Jens. Erinnere mich auch noch genau an den Titanic mit Dolby Digital im Kino vier des Cinedom. Ich stellte, ebenfalls nur als Gast, nach etlichen lauten Beschwerden des Publikums der Ton sei viel zu leise, in einer ausverkauften Vorstellung den Regler im Saal auf neun, und als das Schiff dann in zwei Teile zerbrach, bekam man regelrecht Angst. Da konnte man so richtig bemerken, was an Power steckte in diesem Saal. Damals jedoch noch mit THX Lizenz. Titanic war ja auch recht leise gemischt worden im Dialog. Ausserdem bedienten dort im Cinedom nur unerfahrene Platzanweiser den Tonregler. Daher gab es sehr oft Beschwerden vom Publikum. Heute ist so ein Sound dort in diesem Kino leider nur pure Vergangenheit.

Bearbeitet von Cremers Claus (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Männer..

Ihr habt nur die falschen endverstärker..bei einer EL 6471 gäbe es keine

transistoren und wärmeleitpaste..natürlich hat diese wohl auch ein paar 

Elkos..

Benötigt würde aber ein kraft-anschluss..bei Atmos wohl ein problem

nebst der beschaffung der endverstärker🙂🙂

 

Herzlich Clemens

5e2ee4cf598cba9f686974c9d0ecf74b.jpg

Bearbeitet von philips dp70 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Danke fürs Bild. Der Ständer mit Netzteil und Ausgangsübertrager, wir sind ja im NF Bereich, hat dann wohl ein ähnliches Volumen.

Ich verweise hier noch auf eine Mitteilung von 1956 in einer Nordmende Schrift, bei der man schrieb, das man damals schon 150 Millionen Kilowattstunden in Deutschland nur für die Heizung der Röhren verbrauchte (wenn ich mich da recht erinnere).

Als Kurzfilmtipp von Aardman: For all your creatures comfort, heat electric.

Ende des Abschweifens.

Jens

Geschrieben (bearbeitet)

Ja klar verbrauchte die heizung enorm ernergie..

Aber wo stehen wie heute..trotz LED Leuchtmittel verbrauchen

wir sehr viel strom..zb all die netzteile für natel tablet..pc's welche 

immer laufen.. internet..sounbars an fernsehern..welche ohne nicht 

klingen..usw..🙂aber ja ab vom thema..

 

Hebet euch sorg..

Bearbeitet von philips dp70 (Änderungen anzeigen)
  • Like 1
Geschrieben

Bestehen SIE auf Philips? Oder darfs gleich Qualität sein, so hieß das in der Zeit, als diese Verstärker mal gebaut wurden. Der Spruch stammt von den eigenen Leuten, und ist selbtst im Amerika bekannt gesen.

Ja, diese Verstärker mit den MW Senderöhren kenne ich, nur braucht(e) diese Leistung kaum jemand, ausserhalb von Konstantspannungs Verteilbeschallungsanlagen in 70,7 oder 100 V Technik. Kinolautsprecher hatten früher einen großen Wirkungsgrad, und kamen mit kleinen Pegeln aus. Erst die Einführung billiger Lautsprecher mit direktstrahlenden Tieftönern und nach unten wesentlich erweiterte Frequenzbereiche führte dann zum Leistungshunger.

In Röhrenzeiten waren 2 EL 34, 6L6G oder KT 88 völlig ausreichend, mit ihren 22 bis 30 Watt Sprechleistung am Ausgang. Aber Philips war ja neben RCA der wichtigste Röhrenhersteller der Welt, und alles, was mit deren Sonderröhren zu machen war, hat man gemacht. Lieber 3 Röhren mehr, als bei der AEG einen Gleichrichter zuzukaufen.

 

Jens hatte zu Recht auf die mögliche, kleinere Dynamik bei analogem Lichtton hingewiesen, was stimmt. Nur, zwar kann PCM irgendwie 95 bis theoretisch über 100 dB Umfang, bezogen auf elektrische Systemparameter. Real nutzbar davon bleiben aber nur 50 bis 55 dB. Nur wenige Kinosäle erfüllen die gewünschten Ruhegeräuschklassen mit voll laufender Klimatisierung von NC 20, mit zugedrückten Augen, NC 25. Und1 das bitte mit Pearl Harbour Angriffsszene bei Referenzpegel in beiden Sälen nebenan und U Bahn Pendlerverkehr untendrunter. 

Mit den für den Filmgenuß äußerst störenden Zuschauern erreicht man bestenfalls 50, vielleicht 55 dB Ruhegeräusch. Bei einem Maximalpegel von 105 dB verbleiben da nicht einmal die 55 dB des D-SR Verfahrens.

Hinzu kommt die Unsitte bei den (in aller Regel) schlechten Synkronfassungen, die Tendenz, Sprache viel zu laut, und Effekte stark komprimiert zu machen, weil heute die Strategie "one mix does it all" gilt, d.H. für die Heimauswertung keine gesonderte Fassung mehrgemastert wird.

Wir hatten uns einen der Karibik->Piraten Teile, glaube 2, versucht anzusehen. Die Teutonen Fassung war komprimiert, dynamikbefreit und ein langweiliger Mist. Die Sprache der grausamen Sprecher, das Lauteste. Also Datasat/ DTS Images geholt, und die US Tonfassung angesehen. Welch ein Unterschied. Jetzt zuckste man zusammen, wenn irgendwelche Effekte kamen, und die Stimmen waren gerade zu verstehen. Perfekt, hochwertig, genial gemischt.

Leider sind in D viele Filme so.

Gibt es eine OV, dann wird in vorauseilendem Gehorsam leise gedreht, um Beschwerden und Klageandrohungen wg. Körperschädigung durch betuchte Besucher vorzubeugen. Statt diese des Hauses zu verweisen, und den Hinweis auf Mediamärkte und Co ztu geben, wo ein moderner Fernseher und BluRaz die Wünsche besser zu befriedigen weiß. Vielleicht gelänge es durch perfekte Wiedergabe ja auch, Filminteressierte zurück in die Theater zu holen?

 

Nicht eingehen möchte ich auf die in fast allen Abspielstellen anzutreffende Unterdimensionierungf der Tonsysteme, die Subbassbereich gerne einige Hundert Prozent beträgt. In einem Kino, das ich kenne gab es 1 18"  "Mäusepalast" als sog. Sub-Woofer, bei einer Raumlänge von ca 15 m.

Nach Erneuerung werden das 3 Doppel 18" Langhuber, was eigentlich noch nicht ganz ausreicht, bei geschickter Aufstellung aber funktionieren sollte.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben
Am 26.5.2020 um 13:21 schrieb cinesound:

Hi,

 

Mich würde mal interessieren, warum alte Endstufen namhafter Hersteller (Bsp.: Dynacord, Electro-Voice, QSC,...) beim Umstieg auf Digitales Kino den Dienst quittieren.

I.....

Da ich neu hier im Forum bin, hoffe ich, dass ich im richtigen Board bin.

 

Vielen Dank im Voraus.

Bei den EV CPS2 sind es billige Ruhestromjustierpoties, die den Geist aufgeben, dadurch den Ruhestrom so verschieben, daß es Treiber -und Endtransistoren himmelt..(so die Auskunft eines Elektronikers....

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb fmft:

Bei den EV CPS2 sind es billige Ruhestromjustierpoties, die den Geist aufgeben, dadurch den Ruhestrom so verschieben, daß es Treiber -und Endtransistoren himmelt..(so die Auskunft eines Elektronikers....

nicht billig, sondern solche, welche die geplante Lebenserwartung von 10 Jahren auch überstanden haben. Trotzdem, die Aussage ist richtig, einer der häufigen Fehler and den EV Q /CPS Installationsendstufen. Wobei es nioch einige Punkte gibt. Nicht gerade das zuverlässigste, was es damals gab, schaltungstechnisch heute veraltet.

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb stefan2:

Nicht gerade das zuverlässigste, was es damals gab, schaltungstechnisch heute veraltet.

Irgendwann hat alles mal sein Ende. Mich hat eh gewundert, dass die Klötze bei uns wirklich 20 Jahre täglichen Betrieb überlebt haben. Und die meisten Säle laufen immer noch auf den alten Electro-Voice Verstärkern.
Klangtechnische Beeinträchtigungen gibt es bei denen, die wir fahren (CPS1, CPS2, CPS4), überhaupt keine. Die drei, die wir jetzt neulich noch ausbauen mussten, sind alle während des Einschaltens flöten gegangen (nach langer Zeit der Inaktivität wegen dem Lockdown).

 

Bin aber mal gespannt, wann unsere CPS4 adieu sagt, die wurde während den TENET-Vorstellungen im letzten Jahr dauerhaft ausgefahren und hat massiv gelitten.


 

Zitat

Wobei es nioch einige Punkte gibt.

Was gab es denn noch für Probleme bei den Endstufen? Ich hab irgendwie das Gefühl, dass bei unseren Stufen der Brückengleichrichter die Grätsche gemacht hat. Muss das aber noch durchmessen, wenn ich irgendwann mal Zeit dafür finde.

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