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Geschrieben

Ahoi

 

Mal wieder was Technisches:

Ich habe kürzlich zum zweiten mal in einem Dokumentarfilm über den Zweierwilli (Wilhelm II.) ein paar Farbbilder (Film) von ihm und ein paar anderen dingen gesehen, aus dem Jahre 1913.

Mich wundert nun, wie diese bilder denn wohl hergestellt wurden... die Bilder sind jedenfalls dreifarbig, also kann der zweifarbenprozess von Technicolor (der ausserdem erst 1919 erfunden wurde) nicht in Frage kommen... zwar gab es Glasplatten für Farbphotos, Autochrome Lumière, aber als Film gabs das erst in den Dreissigern. Jemand ne Idee?

Achja... ich denke gesehen zu haben, dass es 17.5mm Film ist... aber da bin ich mir nicht sicher.

Ma schaun ob ihr ne Idee habt, wie man zu diesen Bildern gekommen ist. :)

Geschrieben
Einfach mal so aussm Bauch heraus:

 

Evtl. Handkolorierung bzw. Schablonenverfahren?

Ich vermute mal, dass es das Linsenraster-Farbverfahren war. Ein additives Farbverfahren, das es um die Zeit schon gab.

Geschrieben

es gab von oskar meeßter schon in wilhelminischer zeit ein system, das man gewissermaßen als vorläufer von technicolor ansehen kann. es gab drei linsen in drei farben, die nacheinander jeweils ein bild eines schwarzweißfilms belichteten. natürlich mußte der film dann auch mit einem speziellen projektor vorgeführt einen schwarzweißfilm belichteten. ob es zum einsatz kam, weiß ich allerdings nicht.

kolorierung kann man am "wabern" der farben erkennen, wenn's schlecht gemacht ist.

  • 2 Monate später...
Geschrieben

hmmmm........ An den damaligen Rasterfilm glaube ich nicht, denn der war lediglich bei Rollfilmformaten ab 6cm x 6cm oder besser 13 x 18 cm soweit, dass er verwendet werden konnte. (Wegen der endlichen Größe der verwendeten eingefärbten Stärketeilchen müßte bei der Projektion eines relativ kleinen Positivs ein sehr starke Körnung sichtbar sein).

 

Ein brauchbarer Linsen(!)rasterfilm für Kinozwecke war das Berthon-Verfahren, aber erst Mitte der 1930er Jahre mit dem Siemens-berthon-Verfahren wirklich praxisreif und dann chancenlos gegen den chem. Dreifarbenfilm.

 

Was aus meiner Sicht ebenfalls gegen einen Rasterfilm spricht wäre die grottenschlechte Filmempfindlichkeit und damit die extreme Einschränkung in der Anwendbarkeit für Kinozwecke anno 1913.

 

Wenn Handkolorierung mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann dann wäre eventuell ein Zweifarbenverfahren denkbar, dass experimentell um diesen Zeitraum wohl verfügbar war. (also ein Träger mit zwei unterscheidlichen Schichten auf Vorder- und Rückseite, die dann eingefärbt wurden. Ich habe vor ewigen Zeiten einmal solche Aufnahmen im Fernsehen gesehen und war überrascht wie "gut" dabei schon de Farbwiedergabe war)

 

Von dem Verfahren das "freund hein" erwähnt habe ich mal vage gelesen, kenne aber keine wirklich belastbaren Details.

Geschrieben

Vielleicht hilft eine dieser Quellen weiter ? (ich ahbe diese Quellen selber nicht)

 

 

Oskar Messters Autobiographie: "Mein Weg mit dem Film", 1936 und 'Ausstellungskatalog des Filmmuseums Potsdam: "Oskar Messter - Filmpionier der Kaiserzeit" Stroemfeld Verlag 1994.

Geschrieben

"ad terziam" :wink:

 

Unsichtbare Schätze der Kinotechnik – Kinematographische Apparate aus 100 Jahren Bildband zur technischen Sammlung im Filmmuseum Potsdam auf Deutsch und Englisch.

Ein Muss für alle Liebhaber historischer Film- und Kinotechnik!

Unsichtbare Schätze? Jedermann kann im Museumsfoyer einige schöne Stücke aus der Techniksammlung des Museums sehen, Interessierte sind in der Schausammlung Technik in der Potsdamer Pappelallee 20 herzlich willkommen – rufen Sie uns an: (0049/331) 56704-16. Dieses Buch bietet eine zusätzliche Möglichkeit, die weitgehend unsichtbaren Schätze des Museums sichtbar zu machen. Eine repräsentative Auswahl stellt auf der Grundlage des Bestandskatalogs etwa 150 Geräte der Sammlung in Bild und Text vor. Nähere Erläuterungen zu den Geräten und ihren Herstellern sind eingebettet in die Beschreibung der Entwicklungslinien von Film- und Kinotechnik. Der Beitrag zum Umgang mit film- und kinotechnischen Geräten aus konservatorischer und restauratorischer Sicht enthält interessante Hinweise für Liebhaber historischer Technik und für Privatsammler. Im letzten Teil des Buches findet man eine Übersicht über zahlreiche Geräte aus dem Bestand, 300 davon sind auf kleinformatigen Fotos abgebildet. Eine Übersicht zu den fast 3000 vorhandenen technischen Dokumentationen ergänzt den opulent ausgestatteten Bildband, der damit zusätzlich den Charakter eines Nachschlagewerkes erhält.

Herausgegeben vom Filmmuseum Potsdam, Redaktion: Christian Ilgner, Parthas-Verlag, Berlin, 2001,

ISBN 3-932529-30-8, 232 Seiten, 471 Abb., z.T. farbig, Paperback, 19,90 Euro

 

 

 

Oskar Messter – Filmpionier der Kaiserzeit (KINtop Schriften 2)

Oskar Messters war Erfinder, Unternehmer und Regisseur – also ein ganz moderner Typ, wie er heute in Deutschland verzweifelt gesucht wird.

Oskar Messters war Erfinder, Unternehmer und Regisseur. Seine filmtechnischen Erfindungen legten das Fundament für die Entwicklung der deutschen Filmwirtschaft. Der reich illustrierte Katalog der Ausstellung über sein Leben und Werk zum 100. Geburtstag des Films 1995 enthält neben Beiträgen über Messters Filmimperium und die Film- und Kinotechnik aus den mechanischen Werkstätten auch spannende Ausführungen zur Kinowirkung von Musik und zum Starkult um Henny Porten, Kinoliebling unserer Urgroßeltern.

Herausgeber und Redaktion: Martin Loiperdinger, Deutsches Museum München, Stroemfeld Verlag, Basel / Frankfurt am Main, 1994, ISBN 3-87877-762-0, 176 Seiten, zahlreiche Abb. schwarzweiß, Paperback,

4,50 Euro

Geschrieben

Hallo an alle,

 

auch ich habe den Ausschnitt in Schamonis "Majestät brauchen Sonne" mit Bewunderung gesehen.

Der Film ist ähnlich dem von Freund Hein angesprochenen Verfahren entstanden - nur das hier die Bilder nicht nacheinander durch drei Filter (Grundfarben) auf einen s/w-Film aufgenommen wurden, sondern die "Farbauszüge" entstanden durch parallele Aufnahme mit 3 Kameras, was auch die hervorragende Qualität erklärt. Da bei diesem additiven Farbverfahren auch bei der Projektion die drei s/w-"Farbauszüge" wieder gleichzeitig durch die entsprechenden Filter gezeigt werden müssen, ist der Aufwand unwahrscheinlich hoch -> keine Einführung in die allg. Praxis möglich.

Strenggenommen handelt es sich nicht um FARBfilm im heutigen Verständnis.

Das Prinzig ist übrigens genauer erklärt in dem Buch "Farbenphotographie und Farbenfilm" von Werner Schulze.

  • 2 Jahre später...
Geschrieben

Hallo,

es handelt sich bei dem angesprochenen Film um den Ausschnitt aus einer Aktualitätenzusammenstellung nach Gaumont Chronochrome, dem auch als Gaumontcolor bekannt gewordenen additiven Dreifarben-Folgeverfahren. Das Material liegt im Archiv Gaumont-Pathé.

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