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Geschrieben

Liebes Forum,

 

ich habe eine technische Frage: stimmt es, dass bei 8mm und 16mm Material, das als Umkehrfilm verwendet wird (wo also kein Negativ erzeugt wird, sondern der in der Kamera befindliche Film nach der Entwicklung als Positiv-Film dient) die Beschichtung nicht auf derselben Seite ist, wie bei einer im Kopierwerk mit Hilfe eines Negativs erstellten Positiv-Kopie?

 

Wenn ja, woran liegt das? Und gibt es evtl. Literatur dazu?

 

Falls diese Frage hier deplaziert ist, wo könnte ich sie vielleicht sinnvollerweise stellen?

 

Vielen Dank im vorraus

Fabian Schmidt

Geschrieben (bearbeitet)
12 minutes ago, mono said:

bei Kontaktkopien ist auf jeden Fall die Schichtlage umgekehrt, weil ja eben Schicht auf Schicht kopiert wird.

OK, Danke, Kontaktkopie ist ein gutes Stichwort.

 

Beim Belichten in der Kamera wird sicher die Schichtseite zum Licht zeigen, bei der Projektion wird wahrscheinlich das Licht auf die Nicht-Schichtseite geworfen, um den Film zu schonen? Und wird das Bild in der Filmkamera seitenverkehrt aufgezeichnet?

Bearbeitet von Fabian Schmidt
Rechtschreibung (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
1 minute ago, Theseus said:

Bei der Projektion von Umkehrfilm zeigt wie in der Kamera die Schichtseite zum Objektiv. Deshalb gibt es keine Verdrehung von Seiten. 

OK, und bei "Massenkopien", also gewöhnlichen 35mm Kopien, zeigt da die Schichtseite zur Lichtquelle?

Geschrieben

Genau, Vorführer im Kino sagen „Schicht zum Licht“.

 

Wenn du es dir ein wenig überlegst, verstehst du, was vor sich geht. Optisch erstellte Kopien können eine andere Orientierung haben, z. B. Reduktionen 35-16, doch das hängt vom ganzen Verfahren ab, ob etwa ein Zwischennegativ die optische Stufe darstellt. Davon werden Kontaktpositive gezogen, die mit Lichtton die Schicht lampenseitig haben. Stumme Reduktionen eher wie Umkehroriginale. Dasselbe bei Reduktionen 65/VistaVision-35: mit Lichtton immer Schicht zum Licht

Geschrieben

Meine Frage hat folgenden Hintergrund: es gibt ein kurzes Stück 16mm Material, das 1947 in einem Kompilationsfilm verwendet wurde. Das Originalmaterial ist verschollen und man weiß wenig über dessen Herkunft. Bei der Erstverwendung wurde das Material seitenverkehrt in den Film einkopiert. Es handelt sich um das einzige Material im gesamten Film, das möglicherweise nicht aus professionellen Zusammenhängen (fast alles andere ist Wochenschaumaterial) stammt. Meine Vermutung: es handelt sich um eine private Aufnahme, die auf Umkehrfilm gedreht wurde. Im Kopierwerk, das den Film am Ende hergestellt hat, war das nicht bekannt und der Cutter oder Umkopierer hat sich einfach an der Beschichtung orientiert und den Film dadurch seitenverkehrt kopiert. Klingt vielleicht etwas weit hergeholt, wäre aber denkbar, oder?

Geschrieben

Sicher. Ich habe mehr als ein Jahr lang Filme vom Tagesschauarchiv aufgearbeitet, 35-mm- und 16-mm-Material ohne und mit Ton. Seitenverkehrtes, Kopfstehendes, mit falscher Bildfrequenz Umgespieltes, sonstwie durcheinander Gebrachtes waren Alltag. Bis zum schwedischen Super-16 war stumm Gedrehtes auf beidseitig perforiertem Film. Verdreher, willkürlich oder nicht, gehören dazu. Gute Hilfe, die Ausrichtung zu bestimmen, sind bekleidete Menschen. Wenn diese etwas mit den Händen tun und mehrheitlich linkshändig, hat man einen Anhaltspunkt. Ausgehkleidung, Armbanduhren, Straßenverkehr, es gibt fast immer etwas zu erkennen, das Links und Rechts aufzeigt. Schriften im Bild sind natürlich das Einfachste.

Geschrieben
7 minutes ago, Simon Wyss said:

Sicher. Ich habe mehr als ein Jahr lang Filme vom Tagesschauarchiv aufgearbeitet, 35-mm- und 16-mm-Material ohne und mit Ton. Seitenverkehrtes, Kopfstehendes, mit falscher Bildfrequenz Umgespieltes, sonstwie durcheinander Gebrachtes waren Alltag. Bis zum schwedischen Super-16 war stumm Gedrehtes auf beidseitig perforiertem Film. Verdreher, willkürlich oder nicht, gehören dazu. Gute Hilfe, die Ausrichtung zu bestimmen, sind bekleidete Menschen. Wenn diese etwas mit den Händen tun und mehrheitlich linkshändig, hat man einen Anhaltspunkt. Ausgehkleidung, Armbanduhren, Straßenverkehr, es gibt fast immer etwas zu erkennen, das Links und Rechts aufzeigt. Schriften im Bild sind natürlich das Einfachste.

Ah, interessant. Und es wäre also typisch für privat gedrehtes Material im Gegensatz zu Wochenschaukopien, dass sich die Beschichtung auf unterschiedlichen Seiten befindet und dadurch so eine Verwechslung wahrscheinlicher wird? (In der Tat gibt es erst nach ca 20 Sekunden die erste Einstellung mit Nummernschildern, wo der Fehler natürlich deutlich auffällt, daher hat damals eine Überprüfung der ersten Frames nicht direkt zum Erkennen des Fehlers geführt).

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Fabian Schmidt:

gibt es erst nach ca 20 Sekunden die erste Einstellung mit Nummernschildern, wo der Fehler natürlich deutlich auffällt, daher hat damals eine Überprüfung der ersten Frames nicht direkt zum Erkennen des Fehlers geführt).

 

Auch typisch. So ist das L. Was wäre das L. ohne Abk.?

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