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Geschrieben (bearbeitet)

Der letzte Tag im Cinestar Potsdamer Platz war eine langweilige Erfahrung. Außer einer sehr großen Bildwand im Imax nie etwas Besonderes gewesen. 

 

*

 

Neuer Artikel zum bedrohten Moviemento. Einigen durchaus  intelligenten Fragen des "Neuen Deutschland" begegnet Wulf Soergel leider mit Beschönigungen und Durchhalteoptimismus - aber es geht ja nicht um Analyse, sondern eine crowd Kampagne, da sind Zweifel nicht erlaubt.

Dass von den dortigen Programm- und Kinomachern nur wieder Tom Tykwer, aber nicht André Rudolph erwähnt wird, finde ich von Soergel ausgesprochen ignorant.

 

Für die genannte Rettungssumme von 1,6 Millionen EUR könnte man anderswo ein neues Moviemento bauen oder ins ehemalige Cinestar versetzen! Für das aus der Zeit gefallene alte Gemäuer am Kottbusser Damm m. E. ein unverhältnismäßiger Aufwand. 

 

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1131771.moviemento-kino-berlin-und-wir-so-hey-what.html?pk_campaign=SocialMedia&fbclid=IwAR1Y_H0db9hkuLMaOyvasOaHRRmsoY0UdwYxh_8KZWQlWWtkKXgOzWbqYhc

 

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Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

In Gefahr durch Flebbe, weil dieser trotz Absage der aktuellen Betreiber mit aller Macht dort rein will und immer wieder an die Hausverwaltung herangetreten ist! Irgendwann bot Flebbe grosszügig den aktuellen Betreibern eine Kooperation an. Eingeladen hat ihn Keiner. (Selbst mir fiel da der Kiefer runter, wie der es treibt).

Eventuell stand's auch in der Presse: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/filmtheater-am-sendlinger-tor-kampf-ums-kino-1.1579317

 

Aus dieser Stadt könnte ich reihenweise Kinos aufzählen, welche Flebbe zur Marktbereinigung munter anmietete, die später dann entkernt, abgerissen oder für insolvent erklärt wurden: Astor Fasanenstrasse, Gloria-Palast und Gloriette Kurfürstendamm, Lupe 2 und Lupe 1 Kurfürstendamm. Armer Vermieter in München, der darauf reinfällt!

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Und was man auch immer gegen Flebbe sagen kann, ich nenne als unvollständige Gegenbeispiele Savoy Hamburg, Lichtburg Essen, Astor Berlin, Zoopalast Berlin, die er übernommen hat und erfolgreich betreibt.

 

Den Eindruck zu erwecken, dass Flebbe Kinos, die er übernimmt, kaputt machen will, ist doch Unsinn, selbst wenn es am Ende auch mal schlecht ausgegangen ist. In Berlin am Kudamm und Tauentzien haben in der Gegend zig Säle zugemacht (Royal, Marmorhaus, Filmbühne Wien uvm.) dagegen sind die dort geschlossenen Flebbe Objekte Peanuts. Tatsächlich ist er einer der wenigen, der in dieser Gegend noch wirklich investiert hat. 

Geschrieben
vor 21 Minuten schrieb Ralf2001:

Lichtburg Essen


Das er die Lichtburg in Essen übernommen hat wäre mir neu.
Die wird soweit ich weiß noch immer von Frau Menze betrieben.

Geschrieben (bearbeitet)

@Ralf2001: Versoehnt könnte man sein,

wenn es nur halb so schlimm wäre, aber der sonnige Schein des Marketings tauescht eben doch. Die Zusammenhänge glaube ich recht gut zu kennen und einschätzen zu können, sonst würde ich mich nicht zu  Einlassungen hinreißen lassen.

Der Preis etwa der Expansion der CinemaxX-Kette in den Innenstädten war der Verlust der besten Roadshow Kinos Deutschlands (Europapalast und Grand Palast in Essen, Royal Palast in Berlin, Grindel in Hamburg).

Das sind übrigens auch die Spielstätten in denen damals "2001: Odyssee im Weltraum" konkurrenzlos überwältigend wirkte, ein Film, auf den sich der Herr Flebbe des öfteren beruft und zugleich nichts Besseres zu tun hat, als die Leinwand im Savoy Hamburg zu verkleinern und einzuflachen, dergleichen im Zoopalast mit teils empörender Projektionsqualität herzurichten (die sozialen Medien sind voll davon). Die Saele, die nach dem Kahlschlag dieser Expansionen noch übrig blieben, wurden, nachdem er bei Cinemaxx entlassen wurde und wieder auf den vorherigen Kino Typ zurück schwenkte,  als Lounge chick hergemacht und von einer fraglos hoch befaehigten Architektin betreut.

 

Ich bin mir nicht sicher: man hatte seinerzeit Heinz Riech, Europas Kino König als den Kinototengräber beschimpft, der nur Schachtelkinos bauen würde und Flebbe als die sonnige Zukunft propagiert. 

Damit hat es sich aber die Presse meines Erachtens zu leicht gemacht.

Ich dachte das früher auch. Aber man ändert manchmal doch seine Einschätzung.

Heute wuerde ich einiges dafür geben, in einigen sicherlich dem Renovierungsstau verfallenen Roadshow Kinos, die immerhin in der Riech-Kette überleben konnten, wieder Platz nehmen zu dürfen. Allesamt waren sie architektonisch und in der Bildwirkung den von Flebbe betriebenen Stätten überlegen.

Die von Dir am Kudamm genannten Stätten kannte ich alle intern  sehr gut und weiß, wie es zu deren Abwicklung kam. Mehr möchte ich aber dazu nicht sagen.

 

Die Lichtburg wurde von Ilse Menz und heute von Marianne Menze betrieben, welche mit Hans-Peter Huester auch das Eulenspiegel und andere Programmkinos aufbaute. Auch die Lichtburg ist nicht mein Geschmack, aber ich würde es mir niemals einfallen lassen, Frau Menze auf eine Stufe mit Herrn Flebbe stellen zu wollen.

 

Auch ist die Frage, ob das Arri unter der Flagge von Flebbe in München wirklich so erfolgreich läuft? Ich hielte es jedenfalls für das Beste, die langjährige Betreiber-Familie am Sendlinger Tor nicht zu massakrieren, wie es das Flebbe-Vorgehen leider erwarten lässt.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Stimmt die Lichtburg in Essen ist nicht bei Flebbe, wobei die Leinwandgröße gut zu ihm gepasst hätte 😉

 

Damals mit Cinemaxx hatte Flebbe gegen die häufig winzigen Schachtelsäle mit grottiger Technik von Riech relativ leichtes Spiel. Aus heutiger Sicht sind diese Cinemaxxe natürlich auch "Schachteln", aber eben mit deutlich größeren Sälen, gut proportionierten Leinwänden und damals auch aktueller Technik. Daraus begründete sich dann auch der Erfolg. 

 

Dass z.B. gerade auch in Essen Säle wie Europa und Grand dadurch vor die Hunde gegangen sind war bitter, die ganzen Riech-Objekte (und die waren in weiten Teilen Deutschlands dominant) waren aber zu 99% kein Verlust, da waren Cinemaxx und andere eine deutliche Verbesserung. 

Geschrieben

Stimmt. 

Nur insgesamt fehlen heute diese absolut herausragenden Kinostätten, die einst Geschichte machten. 

Würden Grand Palast und Europapalast noch existieren, würde ich mir dafür eine Bahnkarte lösen. Und als Essener für diese Spielstätten Fördervereine gründen.

Und auch Riech hatte eben die meisten dieser Roadshow Theater in seiner Hand, die Schachteln waren Anbauten, die man wieder leicht hätte entfernen können, denke ich mir. Aber der Ruf war ruiniert, so kam es dazu schon nicht mehr. "Neu" (Plex) liess sich wieder jeden Zweifel besser verkaufen, ist ein Hype, wo keiner abseits stehen möchte.

 

Heute dreht sich der Wind, aber es ist zu spät.

 

Geschrieben
Am 5.2.2020 um 14:36 schrieb Transporterbobby:

Tja, auch ein stück hausgemachte Probleme... "Sale an Lease Back" hat in München noch nie funktioniert... In den goldenen Zeiten der Filmtheater hätte man 5 Häuser bauen können - mit dem Geld aus einer Saison!

 

Nun liegt es an der Stadt hier einzuschreiten. Für rosafarbene Paradewagen ist ja Geld im Überfluss vorhanden (die Bezuschussung zur Durchführung des CSD jedes jahr geht in die Millionen) warum kann man dann nicht auch hier etwas für die Kultur tun (Denkmalschutz etc) oder, wie Klampfen-Didi immer beschwört "Enteignung zur Zufriedenheit aller" aber die Kinos in München leiden schon seit Herrn "O´Zapft is" unter dessen und seinesgleichen etwas einseitigen Kulturförderung. Schade.

Geschrieben
3 hours ago, cinerama said:

Mittlerweile scheint auch nicht mehr Flebbe der Aggressor wie noch vor ein paar Jahren zu sein, interpretiert man Herrn Dr. Pressmars Aufruf richtig. Sein Aufruf klingt sehr überzeugend:

 

https://www.openpetition.de/petition/online/rettet-deutsche-kinogeschichte-das-filmtheater-sendlinger-tor-muenchen?fbclid=IwAR1gp5Eg-FTV2O4V8Fk7rP1FMQOpFeHidm_6adl8IoUiIfcnRgNF2iw7upA

 

Hast Du unterschrieben? Ich hab gerade. Es wäre ein sehr herber Verlust, noch schlimmer fast als beim Gabriel letztes Jahr. Das mit Abstand schönste Kino Münchens, ich hab da über 100 Filme gesehen. Auch den Herrn Dr. Preßmar kenne ich persönlich. 

Unvergessen ist mir mein Zusammentreffen mit Sönke Wortmann in dem Kino, wo ich bei "Ali" 2002 beim Filmfest München kurz eingenickt bin, war der 5. Film des Tages und mich Sönke der hinter mir saß mit einer Ohrfeige geweckt hat, was natürlich noch zu einem netten Gespräch nach Filmende führte. Nett übrigens nicht ironisch gemeint,

 

@cinerama was würdest du davon halten wenn man das umsetzen würde dort was der Stadtrat beim Gabriel letztes Jahr kurz geplant hatte?

Geschrieben
2 minutes ago, cinerama said:

Hab's vorhin unterschrieben und mich vor 1 Jahr mit der Betreiberfamilie kurz unterhalten. (Leider aus der Ferne von 800 km eher machtlos in der Sache.)

Sehr gut. Ja ist leider schwierig von Berlin aus.

 

Ich war zuletzt letztes Jahr im Juli am Tag nach dem Filmfest in dem Spider Murphy Gang Film dort im Kino.

 

Ich werd die Petition weiter verbreiten, hab auch mehrere Mitglieder des Stadtrates auf  meiner FB Freundesliste die ich auch persönlich kenne. Vielleicht finden sich auch bundesweit Parteifreunde die unterzeichnen oder auch normale Bürger nicht nur in München.

  • 2 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

Idealer Zeitpunkt für den Einstieg. Interessant, dass da sogar ein konkreter 'Vorschlag' für die Pachthöhe genannt wird.

Bißchen überzogen ist die allerdings schon, 2500€ für ein 3-Saalkino mit 115qm Gesamtfläche, da sind ja selbst die Pornokabinen in bester Großstadtlage adäquater bepreist. Naja, sicher verhandelbar.

 

- Carsten

 

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Das ist schon größer, ich kenne es von Innen recht genau, bin da zu 35mm Zeiten beim Vorpächter als Techniker darin unterwegs gewesen. Es war einmal ein großer Saal, der dann aufgeteilt wurde.

Jens

Geschrieben

Mich würde mal interessieren was ihr so für den qm netto kalt zahlen müsst. Denn 2,xx€ erscheinen mir schon extrem wenig. 
 

Irgendwann müssen wir sicher mit unserem Vermieter reden und da wären Vergleichsangaben sehr hilfreich. 
 

danke 🙏 

Geschrieben

Der Eingangsbereich incl. des 'Foyes' dürfte dem entsprechen.

Warten wirs mal ab, ob sich jemand findet und wir das mitbekommen.

Jens

Geschrieben

Heinsberg dürfte da nicht vergleichbar sein mit moderneren Kinobauten, das ist doch schon reichlich verschachtelt im Ganzen.

Jens

Geschrieben (bearbeitet)

qm Preise bei Kinos zu vergleichen macht wenig Sinn. Ich kenne da selbst in ländlichen Lagen Unterschiede von 250-300%. Einerseits ist klar, dass Kinosäle und Foyers viel Fläche brauchen, andererseits ist das nicht so einfach zirkelbar wie in anderen Gewerben, und viele Saalgrößen sind ja historisch definiert. Wenn's nicht gerade ne Toplage mit Traumbesucherzahlen ist, wirst Du für ein Kino immer herb niedrigere qm Preise haben als bei irgendeinem beliebigen Ladenlokal in vergleichbarer Lage. Maßgeblich ist immer, dass das Objekt einen gewissen Umsatz/Ertrag erwirtschaften können muss, egal wie groß die Fläche ist. Aus dem Grunde verschwinden eben auch immer mehr Kinos aus Toplagen der großen Städte.

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)
vor 58 Minuten schrieb Sounddesign:

Wer in der jetzigen Zeit ein Kino in Heinsberg betreiben will hat wirklich sehr viel Mut.

 

Wieso ? Es ist doch alles da, läppisch wenig Monatsmieten als Kaution, vielleicht ein paar Garantie-Leistungen an die Verleiher und los ! Wer kriegt schon ein komplett ausgerüstetes 3-D-Kino für diesen Preis angeboten ? Bei 60-80´000 Zuschauern im Jahr !

Bearbeitet von Rabust (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb Sounddesign:

Wer in der jetzigen Zeit ein Kino in Heinsberg betreiben will hat wirklich sehr viel Mut.

 

Bei Kostenrechnung nebst Umsatz- und Ertragsplan kommt dann dabei heraus, dass eigentlich nur die Nebenkosten von den Margen gedeckt werden können. 

Daher ist ja manchmal auch die prozentuale Pacht dem festen Pachtzins vorzuziehen, wenn man als Vermieter einem neuen Betreiber in Anbetracht der Anlaufschwierigkeiten eine gewisse Chance einräumen möchte. Mit der Erwähnung des Wunsches nach einem Betreiberehepaar wird wohl damit spekuliert, das zwei passionierte Filmfreaks in Lebensgemeinschaft auch auf der Grundlage der Selbstausbeutung oder des Hobbys einsteigen könnten? Wenn es nicht schon die Diskriminierungsverbote bei Bevorzugung weiblicher oder männlicher Stellenbewerber gaebe, dann käme man spätestens hier ins Grübeln, wer bei dieser Annonce so alles ausgegrenzt wird?

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