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Das Kinosterben geht weiter


SchumiFV

Empfohlene Beiträge

Am 27.11.2019 um 00:13 schrieb streamer71:

 

Dafür ist dieser Link hochaktuell und nicht minder beängstigend, so dass man ihn bitte auch nicht verschweigen sollte. Demnach liegt Netflix in unseren Genen und fördert in positiver Weise das Bindungsverhalten. 

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BELLARIA Wien. Fast das einzige "waschechte" Seniorenkino, wohin man auch blickt. Es wundert einen sehr, schlechte Vorzeichen für Wien.

https://kurier.at/chronik/wien/nach-107-jahren-das-bellaria-kino-in-wien-muss-zusperren/400694894?fbclid=IwAR13CUI42tJM9DzcYDh8WTS5fSdC6O-OgThdaA_lXYYiAoS4eAUNGvmmuXM

(Und eine unbewiesene und betriebswissenschaftlich spekulative Vermutung meinerseits: Es sind offenbar auch die schlauchartigen Kinos, die aus heutiger Perspektive nicht mehr anziehend genug wirken, zu eingepuppt daherkommen. Der evolutionäre Sprung der Heimkinoffenbarung und das komplett verfügbare Repertoire im DVD-Grabbeltisch zeigen Wirkung. Das Kinosterben geht in Zukunft weiter, mit Netflix & Co rasanter denn je.)

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
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Das Problem des Bellaria ist mehrfach:

 

Altersstruktur des angestammten "Seniorenfilm"-Publikums, um zu überleben wird relativ uninspiriert Arthouse gespielt, ohne scharfe Profilierung und Marketing. Seinerzeit waren Erika, Admiral und Bellaria in Besitz der gleichen Familie (Hemmelmayer/Birke), durch den Wegfall der anderen Spielstätten fielen auch die Synergien (z.B. pendelnde Vorführer) weg, was den Betrieb weiter verteuerte.

 

Das Bellaria ist zwar eines der letzten, verbliebenen Schlauchkinos in Wien, von den noch vorhandenen (Admiral, Schikaneder, Breitenseer, Bellaria) ist es aber lagemäßig und raummässig das beste, noch dazu mit einem weltbekannten Ruf.

Gründungsjahr 1911, zweitältestes aktives Kino Wiens (Breitenseer war 1905 als Zeltkino gegründet worden und übersiedelte 1909 in das neue, noch heute bespielte Lokal).

 

Es tut sich allerdings einiges im Hintergrund, noch ist nicht aller Tage Abend...hoffentlich mehr demnächst!

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  • 2 Wochen später...
Am 20.11.2019 um 21:09 schrieb cinerama:

Der vorherige Betreiber war sympathischer. So scheiden sich die Geister!

 

Ah, dieses Kompliment ist Balsam für meine gequälte Seele 😍 ! Schließlich wird man von seinem eigenen Nachfolger nicht alle Tage in den Medien als Dreckspatz diffamiert...

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Netter Artikel, aber ein nicht überlensfähiges Programmkonzept. 

Kommt mir ja in Berlin auch so vor, da gibt es Kinos, die voll Stolz in der Programmpreisbegründung auf 100% Best-Ager Publikum verwiesen.

Da ist dann seeeehr lange nicht richtig gehandelt worden, und mit dem Tod des letzten Gastes gehen dann die Lichter aus.

 

Zeiten ändern sich. Besucheranforderungen auch.

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Einspruch. In Berlin sind die "best aber"-Reihen zu oft ausverkauft, eine Reihe hatte ich 2009 selber begründet.

Was indessen auf Bauchschmerzen stiess, ist der Versuch, in alternativen Szene-Kinos das 90er-Jahre-Blockbuster Kino aus der inhaltlichen Kramkiste verblichener Multiplexe ausgegraben, obwohl die Satzung des Kinos sich der Pflege der Kunst und Kultur verpflichtet fühlt.

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vor 5 Stunden schrieb cinerama:

 

Was indessen auf Bauchschmerzen stiess, ist der Versuch, in alternativen Szene-Kinos das 90er-Jahre-Blockbuster Kino aus der inhaltlichen Kramkiste verblichener Multiplexe ausgegraben, obwohl die Satzung des Kinos sich der Pflege der Kunst und Kultur verpflichtet fühlt.


Ich verstehe ... wahrscheinlich meinst Du solche Filmreihen wie u.a. ... Pfui auch!!

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Was soll der Zynismus? Es geht immerhin um einen letzten Standortbesuch, der ja auch die Möglichkeit kritischer Diskussion unter den Gästen offen lässt. Entweder zur Immobilien Situation, über moderne Kinos oder die Zukunft größerer Leinwände. Also völlig neutral betrachtet.

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Naja, ich habe das Bellaria Kino vor wenigen Jahren besucht, fasziniert von diesem nostalgischen Touch. Den Dok-Film über das Kino hatte ich bereits einige Jahre zuvor gesehen. Natürlich hat das Kino seinen Charme. Aber die Projektion fand mit irgendeinem Klein- Beamer statt entsprechend war die Bildqualität, und die Sitze waren so was von unbequem. Man spürte einfach, dass seit Jahre kein Cent mehr in das Kino investiert wurde. Schade.

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Am 25.12.2019 um 22:01 schrieb pesinecki:

Ach egal

Am 25.12.2019 um 17:50 schrieb cinerama:

Was soll der Zynismus? Es geht immerhin um einen letzten Standortbesuch, der ja auch die Möglichkeit kritischer Diskussion unter den Gästen offen lässt. Entweder zur Immobilien Situation, über moderne Kinos oder die Zukunft größerer Leinwände. Also völlig neutral betrachtet.

 

 

Das Imax am Potsdamer Platz ist doch in den Jahren schon x mal geschlossen umgebaut, wieder umgebaut, wieder eröffnet worden etc.

 

Mich würde nicht wundern, wenn das unter neue Regie wieder aus der Versenkung aufersteht.

 

Gleiches gilt für die normalen Cinestar-Säle (die ja ursprünglich auch gar kein Cinestar waren), der Eigentümer behauptet zumindest, dass er darüber verhandelt. Und großartig anderes lässt sich in diesem Keller eh nicht veranstalten. 

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Kann sein. Cinestar war jedoch von Anfang an Betreiberin.

 

Aber auch Umnutzungen denkbar wie des benachbarten Imax Discovery Channel Theaters am Marlene-Dietrich-Platz zum Revuetheater.

Nachdem Buchwalds Discovery Channel Imax geschlossen war, obwohl es das weltweit erfolgreichste Imax-Kino überhaupt war, geriet das Sony Imax-Kino immer wieder in Turbulenzen. Zwischenzeitlich von Cinestar unter dem Label "Event Cinema" mit verkleinerter Leinwand im A.R. 1, 9 zu 1, aber mit schickem Vorhang betrieben, gab es wohl immer ein Gerangel um die Imax-Lizenz. Wegen des Vorhangs und der Sitze gefiel mir jedoch das "Event Cinema" am besten, wenn sie doch nur auch die Bildwand ordentlich durchgekrümmt hätten!

 

So war das Ganze immer nur ein müder Ersatz für das Super Cinerama Theater "Royal Palast im Europa-Center", das 2006 dem Erdboden gleich gemacht wurde. 

 

Und man fühlte sich in den Sony-Kinos immer unwohl: die Deckenbeleuchtung in diesem Blackbox Imax Saal blendet sehr, die Tonwiedergabe war niemals  prägnant und dreidimensional, die Tiefenwirkung durch die Flachbildwand nicht existent. Die 3D-Systeme waren zumindest brauchbar, das Foyer mit großer Glasfront zum Sony Platz gelungen.

 

Weitaus angenehmer und liebevoller hergerichtet: die Imax-Kinos in Prag und London.

 

Die anderen 8 Blackbox-Saele im Keller des Sony-Zentrums waren in 2000 (ausgenommen der Laufteppich mit Wiedergabe des Drehbuchs zu "Taxi Driver")  eine riesige Enttäuschung und Langeweile pur.

 

Wie oben beschrieben kann man sich nur UCI vorstellen, die diesen Klotz stemmen könnten, sicher mit der Intention der Standortverdrängung gegenüber CinemaxX, denn viel Geld verdienen lässt sich im Sony Zentrum nicht.

 

Die Rache des Flebbe an seiner ehemaligen Firma Cinemaxx vis-a-vis, falls er jetzt auch noch bei Sony einzoege, wäre zwar ein Motiv, aber so verrückt ist er nicht, daran insolvent zu gehen. Selbst für Cineplex wäre der Brocken zu wenig familienfreundlich.

 

Man könnte im Keller einen Modetempel oder eine Klamottenmeile gut unterbringen, für Oxford properties am ehesten attraktiv, könnte ich mir vorstellen. Und aus dem Imax eine zweite Volksbühne, also ein Sprechtheater machen - oder eine Eventlocation ähnlich dem Kosmos Filmtheater in der Karl-Marx-Allee.

 

An Kino verdient kaum jemand richtig Geld in Berlin - doppelt so viele Sitzplätze wie verträglich.

 

Erst wenn CinemaxX in der Voxstraße weichen müsste, können die Karten neu gemischt werden.

 

(Rein subjektive Sichtweise. Die kommende Entwicklung korrigiert sicher diese Annahmen.)

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