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Gleichstromumformer für Bogenlampen


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hier mal ein kleiner Einblick wie ganz zu Beginn der Kinoära der für die Bogenlampen nötige Gleichstrom erzeugt wurde...

 

umfe1.jpg

 

umfe2.jpg

 

Antrieb mit 4pol. Drehstromkurzschlussläufer 3,3KW und Dynamoleistung 2,2KVA bei 68Volt; BJ. ca 1920

Geschrieben

Schön das du das noch hast. Bei der Renovierung der Linse in Weingarten haben wir die Dinger damals verschrottet. Ne Kohle ist noch übrig geblieben. Es gab leider niemanden, der das ins Museum stelle wollte. Dafür kannst du von mir noch alte stellregler für die Saallüftung haben sowie Elektroheizungen aus den 50er Jahren (einfache Widerstandsheizung).

Jens

Geschrieben

So einen hab ich noch, mit 3 kW Generator, Farbe allerdings kräuselgrau. Ist aber aus 1941, und ursprünglich für Flakscheinwerfer gewesen, kam dann 1949 in ein Kino, wo die Lampen über Beruhigungswiderstände gespeist wurden.

In Chicago, Ill. hab ich dann an Simplex XL 35/70 vorgeführt, Ashcraft Lampe mit 185A. Versorgung über Motor- Generator- Umformer.

 

Energiemäßig ist so etwas nicht zu vertreten, aber nett anzusehen.

 

Stefan

Geschrieben

Wie wollte man sonst große Leistungen gleichrichten? Die schönen großen Dioden gab es noch nicht. Nicht nur im Kino stellte sich dieses Problem. Auf Volksfesten hatten die Auto-Scooter ebenfalls rotierende Umformer. Die waren noch einige Numern größer und brauchten oft einen halben Schaustellerwagen. Das gabs bis in die 60er Jahre.

Geschrieben

à propos rotierend...

 

Das Besetzt-Zeichen wurde in den USA früher auch mit rotierenden Dingern generiert - bin nicht sicher, obs stimmt, las ich mal irgendwo auf ner Telefon-Freak-Seite :D

Geschrieben

Und solche Umformer wurden in alten Straßenbahnwagen umgekehrt benutzt, wenn man irgendwo drinnen 220 Volt Wechselspannung brauchte.

Ein Gleichstrommotor treibt einen Wechselstromgenerator. Der Gleichstrommotor wurde dann mit etwa 25 Quadrat Kabel an die 24 Volt Gleichspannung der Türsteuerung angeschlossen. Und schon kamen am anderen Ende 220 Volt raus. Praktisch, wa?

 

Auch heute habe die Verkehrsbetriebe immer noch immer einen Umformer in Reserve.

 

Wir haben diesen von der Uni immer benutzt, als die Gt8 in Dortmund noch HU hatten und wir den Wagen als Partybahn gemietet haben. An der sekundärseitigen 220 Volt Steckdose hing dann die ganze Musikanlage......

 

Auch die modernen Straßenbahnwagen Typ N/M haben keine Steckdose. Auch hier war deshalb der Umformer vonnöten.

 

Die heutigen B80 Stadtbahnwagen haben immerhin im ganzen Fahrzeug eine einzige Steckdose (die sitzt im Gelenkportal hinter einer Abdeckung)

 

Gruß

MArtin

Geschrieben

wer sich für Umformer interessiert darf sich gerne http://www.normalzeit.info/umformer/umf.html

reinziehen.

Dort auch eine Rubrik über Fernmeldeumformer (RSM) Diese erzeugen den Rufstrom für die Klingel und den Signalstrom für Besetzton, Freizeichen usw. Bei der Bahn heute noch im Einsatz, wurde bis in die 80er sogar noch in Neuanlagen verbaut.

Der obige Kinoumformer stammt übrigens aus Beständen von Herrn Magentacine, wurde jedoch gründlichst von einigen kg anhaftenden Fett usw befreit. Ist also aufgearbeitet.

Wer noch sowas oder ähnlichen Edelschrott rumstehen hat - bitte alles anbieten bevor es vermüllt wird.

Danke !

Geschrieben

Hallo

 

Interessanter Link :)

Ich hab auch mal etwas von sog. "Turboumformern" gehört, die mit einem Quecksilberstrahl eine pseudo-Wechselspannung erzeugen.

Ja, so historische Technik ist schon geil :D

Geschrieben

Einen Thread mit diesem Thema gibt es auch bei film-tech.com, mit netten Fotos dieser Maschinen.

 

Ein ähnlicher Trum stand in einer Tischlerei in der ich mal gearbeitet hab, in dem Gebäude war vorher ein Sägewerk und der Generator versorgte die Motoren der Sägegatter.....

Die alten Herrschaften aus dem Dorf wussten zu berichten das zum Arbeitsbeginn und nach der Mittagspause das Licht im Dorf für kurze Zeit dunkler wurde :shock: 8) :lol:

Geschrieben

Hallo,

hab noch bis ca. 1995 mit einem Einankerumformer der Uerdinger Elektrowerke gearbeitet. Der versorgte die 1 KW Xenonlampe der Vorprogrammmaschine (Askania AP XII). Allerdings gabs Zündprobleme aufgrund der niedrigen Leerlaufspannung, etwa 55 V.

Das ein oder andere Mal liessen wir den Hauptfilm über diese Askania statt über der nebenstehenden FP 30 laufen. Diese Dauerbelastung war kein Problem für den Umformer.

Bis neulich.

Rolf

:roll2:

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Die Quecksilbergleichrichter waren eine Technik die ab ca. Ende der 1920 verfügbar war. z.B. verwendeten die Bayer. Zugspitzbahn in Ihren Umformerwerken ab ca. 1929 derartige leistungsstarke Umrichter. Diese Quecksilberdampfgleichrichter waren in einem Leistungsgebiet von mehreren hundert kW an aufwärts angesiedelt, und somit viel zu groß für den Leistungsbedarf in Kinos.

 

An THX : Was Du meinst waren Qucksliberdampfumrichter mit Steuergittern als gesteuerte Stromrichter für Regelantriebe, Frequenzumformung sowie als Wechselrichter. Eine Technik die beginnend ab der Mitte der 1960er Jahre zunehmend durch Halbeiterelemente mit immer größeren Leistungsgrößen abgelöst wurden.

 

Die angesprochenen "Kraken" lagen in der Leistungsgröße 100 V...150 kV und Stromstärken von 10...500 A

 

Bei den benötigten kleinen Leistungen (aus der Sicht eines Energietechnikers) waren rotierende Umformer (idealerweise als kostengünstige Einankerbauweise) kostenmäßg günstiger, zumal hier auch nur intermittierender Betrieb vorlag.

Geschrieben
Die Quecksilbergleichrichter waren eine Technik die ab ca. Ende der 1920 verfügbar war. z.B. verwendeten die Bayer. Zugspitzbahn in Ihren Umformerwerken ab ca. 1929 derartige leistungsstarke Umrichter. Diese Quecksilberdampfgleichrichter waren in einem Leistungsgebiet von mehreren hundert kW an aufwärts angesiedelt, und somit viel zu groß für den Leistungsbedarf in Kinos.

.

 

Entschuldige bitte, aber das ist Nonsense. Die Technik fand sogar in Batterieladegeräten für kleinste Leistungen in der Größenordnung weniger Watt Anwendung.

 

An THX : Was Du meinst waren Qucksliberdampfumrichter mit Steuergittern als gesteuerte Stromrichter für Regelantriebe, Frequenzumformung sowie als Wechselrichter. Eine Technik die beginnend ab der Mitte der 1960er Jahre zunehmend durch Halbeiterelemente mit immer größeren Leistungsgrößen abgelöst wurden.

 

.

 

Nein, das meint THX nicht. Die von THX angesprochenen Turboumrichter haben tatsächlich einen eingebauten "Turbo", d.h. ein Quecksilberstrahl wird mittels einer rotierenden Düse zur Umrichtung verwendet. Einfach in der einschlägigen Literatur nachlesen. GGf poste ich Bilder

 

Oliver

Geschrieben

Da hat Oliver recht.

Gerade kleinere und mittlere Leistungen sind die Domäne der Quecksilberdampfgleichrichter gewesen. Die relativ hohe Spannung zwischen Anode und Kathode bringt Verluste mit sich, und bei hohem Strom sind das erhebliche Mengen Energie, die einfach verloren gehen,. Im Ruhezustand ist ein Ruhebogen zu speisen.

In meinem Siemens Buch über die Grundlagen der Elektrotechnik aus der Studienzeit meines Großvaters ist als Beispiel ein Batterieladegleichrichter angegeben, mit Bild. Wenn ich es schaffe, pflege ich das Bild noch mit ein.

 

In Bahnbetrieben wurde viel lieber mit Kommutatorgleichrichtung (rotierende Kontaktbahnen wie bei Universalmotoren, angetrieben über Synkronmaschine) gearbeitet, weil das quasi verlustfrei zu machen war. Der Gleichstrom war zwar schlecht, mit hoher Welligkeit und Impulsen beim kommutieren, aber für S/U-Bahn Betrieb ausreichend.

Kommutatorstrom und S- Bahn bzw. Straßenbahn, der Alptraum jedes Fernmelders, weil schön asymmetrisch, Kontaktschiene aus Eisen auf Holz, versus gut geerdeter Schienenanlage, das brachte Störeinkoppelungen in Fernmeldekabel, die bis zu 600 Volt gegen Erde betrugen.

 

Stefan

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hallo,

 

lang versprochen, Bild eines Kleingleichrichters (aus Siemens Schuckert: Allgemeine Grundlagen der Elektrotechnik, Leipzig, 1925)

liten_likeretter.sized.jpg

 

Leistungsstarke Stromrichter wurden in verschlossenen Eisengehäusen untergebracht, die luftleer gepumpt wurden.

Die Lebensdauer dieser Geräte ist unbeschränkt . Lediglich die Dichtung des Deckels unterliegt einem Verschleiß und muß bei Wartung erneuert werden, mit anschließendem Neu- Evakuieren.

Kleingleichrichter im Glasgefäß mhaben etwa 5000 Stunden Lebenserwartung. Bei Spannungen oberhalb 230 Volt (Bahnbetriebe) großer Vorteil der über 95% liegenden Effektivität oberhalb 550 Volt. Zugleich Fortfall rotierender und in Lagern laufender Teile. Das bedeutet, daß der hauptsächliche Einsatzfall von Hg Dampfgleichrichtern (in 6 und 12 pol Schaltung) im Großleistungsbereich gelegen hat, und nicht im Kleinleistungsbereich, wozu auch Kinolampen gehören, da der Spannungsabfall bei kleinen Geräten etwa 30 Volt, bei Großgleichrichtern nur etwa 15 Volt beträgt.

Insofern muß ich mich hier korrigieren. Die Literatur war damals nicht im Zugriff.

 

Stefan

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