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Wie stoppen Kameras mit Wende-Rückteil rechtzeitig, daß der Film nicht von der Spule läuft?


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Geschrieben

Es gibt ja einige 2x8mm-Kameras mit Wende-Rückteil oder Wendekassette.
z.B.

- Meopta Adastra
- Sekonic Dualmatic/Simplomat
- Elmo C300
(- Bauer 88 Prototyp)
(gibts noch mehr?)
 

Mich würde interessieren, wie der Film kurz vor Ende der ersten Seite gestoppt wird. Er darf ja vermutlich nicht von der Rolle laufen, weil er sonst wieder eingefädelt werden müßte.
Zur Adastra steht hier einiges: https://www.yumpu.com/de/document/read/7469223/das-geheimnis-der-adastra-fachverlag-schiele-schon

"... kurz vor Ende des Durchlaufs von etwa 9 Metern gibt die Kamera ein Signal, nach dem kompletten Durchlauf bleibt sie automatisch stehen. Jetzt wendet man..."
Wie verhindert wird, daß der Film von der Spule läuft steht aber nicht da.
Wie der Vorgang bei der Elmo mit langem DS-8-Laufwerk, von außen aussieht, sieht man hier: 

 

Aber was genau passiert, ist auch hier nicht erkennbar.

Hat jemand eine Sekonic? Wie läuft das da ab? Hält die Kamera auch rechtzeitig von selbst an?

Gibt es eine Mechanik, die die übrige Filmlänge "fühlt"? Oder werden die Kameras einfach nach soundso vielen Metern gestoppt? (Das würde bedeuten, daß man mit solchen Kameras keine Filme mit ungewöhnlichen Längen verwenden kann).

 

 

 

 

Geschrieben

Die zweite Frage ist leicht zu beantworten. Das ist eine Kodak-Kassette, auf die sich eine Reihe von Herstellern eingestellt hatte. Es gibt Kameras, die diese Blechlader aufnehmen: Kodak, DeJur, Revere, Wollensak, Ampro, Bell & Howell, Briskin, Franklin, Keystone, Perfex oder Tower.

 

Die erste Frage ist individuell zu beantworten. Zur Adastra weiß ich nichts zu sagen. Die Sekonic haben, wenn ich mich recht entsinne, eine Sperre, die mit dem Getriebe zusammenhängt. Angabe wie immer ohne Gewehr

Geschrieben

Bei den Kameras mit "Lader" gibt es einen Schleifer auf der abwickelnden Rolle, der wirkt wie z.B bei der Beaulieu MR8 der Filmlängenanzeiger. Dieser Schleifer gibt, wenn das Ende der Spule an Hand des Wickeldurchmessers erkannt wird, einen Sperrstift im Lader frei, der über einen weiteren Sperrstift in der Kamera dann das Laufwerk stoppt. Wenn man den Lader wendet, ist die Sperre aufgehoben, da es auf der zweiten Seite den Schleifer und den Sperrstift nicht gibt. Der Film läuft hier komplett durch.

 

Bei der Sekonic weiss ich es nicht, ich hatte mal drei. Aber das System hat mich nicht überzeugt. Die erste Seite lief nicht immer bei der einen. Bei den anderen funktionierte der Beli nicht und bei einer klemmte der Wendemechanismus. Da habe ich die Kameras einem Fotohändler in der Nachbarschaft verschenkt.

  • Like 1
Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb uhuplus:

Bei den Kameras mit "Lader" gibt es einen Schleifer auf der abwickelnden Rolle, der wirkt wie z.B bei der Beaulieu MR8 der Filmlängenanzeiger. Dieser Schleifer gibt, wenn das Ende der Spule an Hand des Wickeldurchmessers erkannt wird, einen Sperrstift im Lader frei, der über einen weiteren Sperrstift in der Kamera dann das Laufwerk stoppt. Wenn man den Lader wendet, ist die Sperre aufgehoben, da es auf der zweiten Seite den Schleifer und den Sperrstift nicht gibt. Der Film läuft hier komplett durch.

 

So kenn ich es auch von der Agfa Movex Reflex.

Der Deckel der Kassette drückt auf einen gefederten Stift
870831101_Wechselkassette00.thumb.jpg.f4e47f9ed12716d6e7f33b02e83d3ee9.jpg

 

Der Spulenfüllstand (volle Spule) drückt einen Hebel nach außen.

122442996_Wechselkassette01.thumb.jpg.6380c17bfb3320313b29042b9e9e95ef.jpg

 

Auf der Gegenseite verdeckt dadurch ein Blechteil den Stift.

52794119_Wechselkassette02.jpg.4091af60bbc1376d1fc456b412854208.jpg

 

Wenn der Füllstandsfühler ganz innen am Wickelkern der Spule angelangt ist,

857885717_Wechselkassette03.thumb.jpg.7cf6f5c3ab4322214be4add59748dab7.jpg

 

dann verdeckt das Blechteil den Stift nicht mehr und er springt und sagt der Kamera damit: Filmrolle zu Ende. Die Kamera stoppt.

1248804534_Wechselkassette04.jpg.500e1cfba5c2ea552d9f532f49f99a46.jpg

Geschrieben

@Regular8
Danke für die schönen Bilder. Sehr interessant.
Dann könnte man also theoretisch auch Spulen mit anderen Filmlängen einlegen und die Sache würde trotzdem funktionieren.

Hast Du praktische Erfahrungen mit dem System? Stoppt die Kassette korrekt, kurz vor Ende des Filmes? Oder kanns auch passieren, daß beim Stop noch ordentlich Film auf der Spule ist, der dann nicht mehr belichtet wird?

Grüße aus Franken, nach Franken

Geschrieben

Ein bisschen Erfahrung hab ich (ich müsste nachsehen, aber es werden so fünf oder sechs kleine 10 m Foma Filmrollen gewesen sein). Die Kamera stoppt wirklich kurz vor Ende. Da ist nicht mehr viel drauf. So klein wie der Wickel innen ist, sind vermutlich bereits 15 cm mehrere Lagen Film. Kann mich nicht erinnern, dass ich mehr als 10-15 cm Verlust am Ende hatte. Liegt aber alles an der Präzision des Blechteils, das den Sprungstift verdeckt, der Teil der Kassette ist. Es steht und fällt also mit dem Zustand der Kassette.
Die Kassette selbst ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Beim Laden von normalem TriACETAT, der sich ja krümmt und Federwirkung hat, entsteht außerhalb der Kassette so ein bogenförmiges Filmstück. Ich hab noch nicht ganz raus, wie sich das ohne fummelige Mühe in die Kamera einlegen lässt. In der Filmbahn soll es ja definitiv NICHT bogenförmig drinliegen. Das unter-Spannung-halten des Films über Daumen und Zeigefinger an den Öffnungen zu den Filmspulen ist auch nicht so einfach.
Den Kassettenwechsel habe ich also definitiv komplizierter in Erinnerung als einen S8 Kassettenwechsel. Allerdings auch nicht fummeliger als ein D8 Spulenwechsel bei Kameras ohne Kassette.
Die Kassette ist auch nicht lichtdicht, also weit entfernt von "es geht nur das Stück Film kaputt, das aus der Kassette raushängt".

Wenn die Spule in der Kassette klemmt, oder nicht richtig wickelt, wirds übel. Passierte einmal. Film ging in die Kassette, aber nicht auf den Wickel der Spule, sondern auf die Außenränder der Spule. Dadurch wurde die Spule sehr schnell zu groß für die Kassette und die Kamera blieb stehen.
Unangenehm dabei: Das Problem sieht man erst beim Öffnen der Kassette und dann sind aber auch die ganzen außen liegenden Wicklungen auf der Spule futsch, weil Lichteinfall.

Wie das passiert ist, dass der Film sich nicht innen in die Spule um den Wickelkern gelegt hat, sondern auf die Außenränder der Spule, bleibt ein Rätsel.
Im Großen und Ganzen hat es aber trotzdem Spaß gemacht damit zu filmen.

Obwohl es sehr anstrengend war die schmalen und steilen Steinstufen der Externsteine raufzusteigen - mit meinem Übergewicht, Maske und dSLR und diesem Klotz von Kamera (ca. 2400 g).

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Semi:

@Regular8
Dann könnte man also theoretisch auch Spulen mit anderen Filmlängen einlegen und die Sache würde trotzdem funktionieren.

 

Hab ganz vergessen darauf einzugehen. Ja, kleinere Spulen oder Spulen mit kleineren Portionen gehen natürlich auch.
Auch die Filmdicke ist unrelevant.
Dickere Filmsorten sorgen halt dafür, dass auf so einer kleinen Tageslichtspule statt 10 m oder 7,5 m dann eben nur 6 m oder so Platz haben.
Der Stoppmechanismus funktioniert dann aber trotzdem, weil auch der dickere Film irgendwann beim Abwickeln den Fühler so weit reingehen lässt, dass der Federstift springt.
Bei dünnerem Filmmaterial (die alten abgelaufenen FarbOrwos sind teilweise ziemlich dünn, da hatte ich schon welche mit über 13 m auf einer kleinen Spule), springt der Stift auch erst am Ende der Spule, selbst wenn das dann viel mehr Film ist.
Die Kamera stoppt also nicht nach Erreichen einer bestimmten Länge von Film (nach soundsoviel tausend Bildern), sondern eben wenn die Vorratsspule entsprechend leer ist. Es bleibt bei dünnem Film schlimmstenfalls vielleicht eine Lage mehr auf der Spule zurück, als bei dickerem Film. Das dürfte aber bei einer vernünftig eingestellten Kassette im Bereich von unter 2 Sekunden mehr oder weniger Spielzeit bleiben.
Spulen mit größerem Außendurchmesser gehen allerdings nicht. Dafür ist einfach die Kassette innen zu eng.

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