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Interessierter Kinobesucher hat zwei Grundfragen zum Ton.


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Geschrieben

Hallo zusammen,

 

leider habe ich nicht das Vergnügen, im Kino zu arbeiten, deswegen zwei Laienfragen zum Ton:

 

1) Geänderte Tonaussteuerung bei vorgefahrener Kaschierung?

Soweit mich mein Gehör nicht getäuscht hat, befinden sich die äußeren Frontlautsprecher in meinem Stammkino an Positionen, die von schmaleren Filmen als Cinemascope von der Kaschierung verdeckt werden. Wie wirkt sich das auf die Tonwiedergabe im Saal aus, wird hier irgendwie gegengesteuert (z.B. mehr Höhenanteil)? Oder sind die absorbierenden Eigenschaften des Stoffes vernachlässigbar?

 

2) Tonanlagen vor Beschädigung durch hohe Lautstärken geschützt?

Moderne (Action)Filme scheinen ja von mal zu mal effektlastiger zu werden. Ein schönes Beispiel wäre etwa die durchstartende 747 aus Casino Royale, bei solchen Szenen erstaunt mich immer wieder die extreme Belastbarkeit moderner Tonsysteme. :shock:

Nur: Können die Anlagen dabei eingentlich auch Schaden nehmen, etwa durch Clipping, oder spielen solche "Heim-Probleme" bei kommerziellen Beschallern keine Rolle?

 

Freue mich auf Antworten... :D

 

Schöne Grüße

Wiesel

Geschrieben

Zu 1) Diese Kaschierungsprobleme tauchen desöfteren auf und sind nicht bagatellisierbar

 

Zu 2) Fast alle Kinos verfügen über Endstufen mit Clipping-Funktion. Was jedoch nicht vor Kompressionverzerrungen heutiger Kinolautsprecher schützt.

Geschrieben

1) siehe cinerama

 

2) siehe cinerama, desweiteren sind viele Kinos soweit ausgestattet das die Lautsprecher noch genügend Spielraum haben um solche Spitzen auch abzufangen, aber leider auch nicht alle.

Geschrieben

Zu 1), gibt es denn Kinos die über umschaltbare Bühnensysteme verfügen ? Gelesen hatte ich das mal, aber noch nie "live" erlebt.....

 

Die Lautsprecher an den Rand des 1:1,85 Bildes zu rücken ist ja auch nicht optimal....

Geschrieben

Beim Sony DFP 3000 läst sich R und L wahlweise bei einer 8- Kanalinstallation auf halb Rechts (Links) oder ganz Rechts (Links) legen. Allerdings lässt sich diese Einstellung nicht über Tasten von außen, sondern nur über das Installationsprogramm verändern.

 

Aus der Magnettonzeit kenne ich Installationen, bei denen die Außenlautsprecher an Schienen hingen, so dass sie für das jeweilige Format verfahren werden konnten.

Geschrieben

Hallo alle,

 

Vielen Dank für die Antworten. Gestattet mir noch eine kleine Ergänzungsfrage:

 

2) siehe cinerama, desweiteren sind viele Kinos soweit ausgestattet das die Lautsprecher noch genügend Spielraum haben um solche Spitzen auch abzufangen, aber leider auch nicht alle.

 

Sehe ich das richtig, dass Ihr Euch bei der Arbeit mit schwächeren Systemen nach dem jeweiligen Maximalpegel des Films richten müsst? Wie wird dieser bestimmt: Liegen den Filmrollen Detailinformationen über die Tonabmischung bei, oder guckt Ihr Euch vielleicht ohne Publikum das Material erst komplett an?

 

Schöne Grüße

Wiesel

Geschrieben

Okay, die Detailinfos scheinen also in der Regel dann wohl eher von unsichtbarer Natur zu sein... :wink:

 

Schöne Grüße

Wiesel

Geschrieben

richtig :P

 

Ich bin froh sagen zu können, das wir bei uns in den Sälen genug Spielraum haben um nicht voll aufdrehen zu müssen ;). Ab der Hälfte, würde ich mal so schätzen, ist der Standard gegeben und danach muss man schonmal aufpassen nicht zu laut zu werden.

 

Zum Anschauen fehlt die Zeit und seien wir mal ehrlich: Bei dem Schund der teilweise rauskommt, kann ich auch gut drauf verzichten.

 

Der Rest ist Gefühl und Erfahrung. Es kann aber auch schonmal in einigen Vorstellungen recht laut werden. Ich persönlich fand die Abmischung von einigen neueren Filmen grauenhaft, leise Gespräche und richtig laut bei Action und Musik Sequenzen. Bei angemessener Lautstärke für die Gespräche, haut es dir dann bei den lauteren Sequenzen die Ohren weg und man sehnt sich nach Oropax.

Geschrieben
Ich persönlich fand die Abmischung von einigen neueren Filmen grauenhaft, leise Gespräche und richtig laut bei Action und Musik Sequenzen.

 

Grauenhaft? Nö, so macht das doch erst richtig Laune! Genau deswegen gehe ich ja zum Filmegucken ins Kino, für Zimmerlautstärke kann ich auch auf die DVD warten. :wink:

 

Also los, zeigt ruhig, was Eure Lautsprecher können, ich werde sicherlich der letze sein, der sich deshalb beschwert *lechz* :P 8)

 

Schöne Grüße

Wiesel

Geschrieben

Ich Persönlich empfinde die meisten Kinos viel zu Laut.

Das liegt aber da dran, das ich ein überempfindliches gehör habe...

 

Viele Kinos sind eh nur mit Ohrstöpseln zu etragen.

Bestes beispiel,das Stuttgarter UFA "Palast".

Der Ton ist dermasen laut und verzerrt in den spitzen, das sogar bekannte die nicht so

Lärmempfindlich sind ,sich Tempotaschentüchern in die Ohren stöpseln.

Geschrieben
Der Ton ist dermasen laut und verzerrt in den spitzen, das sogar bekannte die nicht so

Lärmempfindlich sind ,sich Tempotaschentüchern in die Ohren stöpseln.

 

Hat Mr. Bean das nicht mal in irgendeiner Folge mit Popcorn probiert? :mrgreen:

Geschrieben

Bei der Lautstärke finde ich, dass es im Kino gerade bei Filmen die vom "Wumms" leben, doch gerne mal etwas lauter zugehen darf als sonst. Schließlich macht das einen Teil des Reizes aus, weshalb man überhaupt ins Kino geht, das Bild ist größer, also muss auch der Ton dazu passen. Allerdings geht das nur, wenn die Anlage das auch leisten kann, d. h. ordentliche Bässe und keine Verzerrungen durch Übersteuern.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Das hatten wir alles schon einige Male, such mal nach "Referenzpegel" :wink:

Grundsätzlich sollte man davon ausgehen, das eine professionell eingebaute Tonanlage so berechnet wurde, dass JEDER Film auf dieser Referenzstellung gespielt werden kann ohne das die Lautsprecher Schaden nehmen. Die Ursprüngliche Idee hinter dem ganzen Referenzpegel-Kram ist ja: Der Regiseur entscheidet wie laut etwas explodiert, nicht der 1€-Platzanweiser... Wie es in der Praxis aussieht... :roll: ... such einfach mal im Forum

Geschrieben
Die Ursprüngliche Idee hinter dem ganzen Referenzpegel-Kram ist ja: Der Regiseur entscheidet wie laut etwas explodiert, nicht der 1€-Platzanweiser... Wie es in der Praxis aussieht... :roll: ... such einfach mal im Forum

 

Und ich bin froh das letztlich ich das entscheide... Den wenn es nach dem Referenzpegel gibt waren wohl schon einige Regisseure zu dicht an ihren eigenen Explosionen...

Die gewählte Lautstärke setzt sich zusammen aus der Art des Films, der Zusammensetzung des Publikums und dem "normalen" Hintergrundgeräuschpegel desselben...

Geschrieben

Hallo.

 

Zu 1) Der Bespannstoff, der die schwarze Kaschierung macht darf kein Molton oder Samt sein, sondern wird akustisch transparent gewoben. Lediglich die Bildabdeckkante besteht bei fachgerechter Installation aus schwarzem Samt. Da lassen sich die Lautsprecher dann so plazieren, daß sie bei kleineren Formaten nicht verdeckt werden.

Akustisch transparenter Stoff ist ähnlich aufgebaut, wie Lautsprecherbespannstoffe auf Heimboxen. Du hast aber recht, es wurde trotz besserem Wissen nicht immer so gemacht, weil das wohl einige Euro sparte.

 

Zu 2) Was die Auslegung von Laurtsprechern angeht, so hatte ich schon einmal ein Papier ins web gestellt, wo die groben Fehler ganz gut beschrieben werden.

Referenzpegel haben ihren Sinn. Zu laut wird Schallwiedergabe nur empfunden, wenn Modulationsverzerrungen und Kompression auftreten, das bedeutet, die Anlage nicht mehr linear der Aussteuerung zu folgen vermag, und das ist Realität in sehr vielen realen Kinoanlagen. Ansonsten gibt es auch bei Actionfilmen keinen Grund den Lautstärkeeinsteller jemals zu berühren (Reklame und Vorspannfilme sind etwas anderes!).

 

 

Stefan

 

Hier nochmal der Link zu der Datei im pdf Format:

http://home.arcor.de/orpheum-li/KINOLAUTSPRECHER.pdf

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Mit Interesse durchgelesen.

Aber die abschliessende Frage ist noch untbeantwortet: "Wie kosteneffektiv ist ein solches System?".

 

Wenn es so nicht realisierbar ist, sollte für ärmere Kinos eine Alternativlösung (mit vorgezeichneter Vorbehaltssignatur) als "zweitbeste" Lösung angeboten werden (bswp. für Programmkinos und kleinere Theater).

 

Verschiedene Schemata für diverse Raumgrössen wären ein guter Anstoß, um etwaigen Fehlkäufen nicht auf den Leim zu gehen, denn einige Betreiber sind wirklich mit ingenieurwiss. Anforderungen überfordert, da andere Sorgen den Focus auf eine Technikoptimierung überlagern.

Geschrieben

Hallo Cinerame. Leider sind die von den üblichen Verdächtigen hergestellten Lautsprechersysteme für kleine Kinos allesamt unbrauchbar. 12/2 mit kleinen Hörner, 15/2 mit 1" Treibern oder reines PA Material, kombiniert mit einer Art Hifi-Subwoofer (JBL mit Weichschaumsicke).

Das habe ich schon mehrmals hier im Forum erläutert. Wird im übrigen von Kinotechnikern bestätigt, aber mit dem Hinweis' Es machen alle so' quittiert und dann eingebaut.

Ins Detail: Endstufen sind heutzutage sehr billig und zum Teil gut, sodaß man ohne Probleme den Subwoofer mit einer Brückenendstufe mit 1000W sin (280V Spannungshub gegenüber 140V im Stereobetrieb) betreiben kann.

Das hält der Weichschaum JBL nicht aus, daher ungeeignet.

Ebenfalls nix der 2446 2" Treiber von JBL fürs Kino und gleicherart gebaute Systeme. Die sind laut und wirkungsstark, aber mit erheblichen Resonanzen und Klirrfaktor behaftet.

Sehr gute PA-Treiber, meines Erachtens nichts fürs Kino.

So geht es weiter.

Jeder, der eine Kinotonanlage konzipiert, muß sich die Polardiagramme der Lautsprechersysteme genau anschauen. wenn diese nicht vorliegen, Finger weg oder selbst messen.

Ein 90°/60° horn mit kurzer Baulänge macht diesen Winkel nicht über den komplette Übertragungsbereich.

Jeder kann sich heute in diversen PA-Verleihen Systeme ausleihen und diese test weise ins Kino stellen, Abstrahlwinkel überprüfen und sich dann seine Meinung bilden.

Die Aussage, das wird schon immer so gemacht, oft gehört, ist keine Begründung für ungeeignetes Material.

Jens

Geschrieben
Mit Interesse durchgelesen.

Aber die abschliessende Frage ist noch untbeantwortet: "Wie kosteneffektiv ist ein solches System?".

 

Wenn es so nicht realisierbar ist, sollte für ärmere Kinos eine Alternativlösung (mit vorgezeichneter Vorbehaltssignatur) als "zweitbeste" Lösung angeboten werden (bswp. für Programmkinos und kleinere Theater).

 

Verschiedene Schemata für diverse Raumgrössen wären ein guter Anstoß, um etwaigen Fehlkäufen nicht auf den Leim zu gehen, denn einige Betreiber sind wirklich mit ingenieurwiss. Anforderungen überfordert, da andere Sorgen den Focus auf eine Technikoptimierung überlagern.

 

Kosteneffektiv sind z.B. Vollhornsysteme, die sich jedes KIno, klein oder groß mit dem gleichen Etat kaufen kann, wie jenes unbrauchbare Zeug der üblichen Anbieter.

Aber will überhaupt jemand "besser" sein, als der Rest?

 

Stefan

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