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Grundlegende Fragen zu Kopierfilm


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Geschrieben

Hallo zusammen,

 

wie im Titel schon zu lesen, habe ich einige Fragen zu Kopierfilm, aber leider keine Ahnung davon! Ich stehe hier noch am Anfang. Schon das Angebot von Orwo warf bei mir einige Fragen auf (Simon, danke für Deine Erklärung zuvor!), die Verarbeitung ebenso. Ich liste einfach mal ein paar Gedanken auf. Da es den Kopierfilm ja leider nur kilometerweise zu kaufen gibt, will ich mich vor der Bestellung lieber versichern. Nicht, dass ich am Ende auf einigen 100m schönem Material sitze, aber am Ende es nicht nutzen kann. Vielleicht beantworten sich manche meiner Fragen auch von selbst? Über Bestätigung als „Antwort“ freue ich mich aber auch 😉

 

Allgemein

Im allgemeinen kann man wohl davon ausgehen, dass sich Kopierfilm ganz ähnlich verhält wie sw-Fotopapier? D.h., die Entwicklung ist entweder in Entwicklern wie von Orwo angegeben oder aber wahrscheinlich in diversen Papierentwicklern möglich?!

 

Ablauf

Der Ablauf wird sicher ebenso laufen wie vom sw-Fotopapier bekannt: vor dem finalen Abzug werden Probestreifen angefertigt, nehme ich an. Um möglichst mit einem einzigen Probestreifen auszukommen, wäre es wohl sinnvoll, einen Filmstreifen mit mehreren Bildern mit jeweils angepassten Belichtungsstufen zu belichten (ist bei Bewegtbild ja kein Problem 🙂 ). Die Lichtquelle sollte man dafür wohl idealer Weise in festen Blendenstufen Filmbild für Filmbild verstellen, und schließlich nach der Entwicklung anhand des passenden Bildes die gewünschte Belichtung ermitteln?!

 

Sehe ich das richtig?

 

Belichtung

Wenn man z.B. die Möglichkeit nutzt, in der Kamera kontakt-zu-kopieren, wäre als Beleuchtungsquelle wohl ein Vergrößerer-Kopf möglich, der direkt ins Kameraobjektiv strahlt? Blendensteuerung dann entweder über eindrehbare Filter … oder ggf. Vergrößerungsobjektiv einfach am Vergrößerer belassen und hier die Blende schrittweise verstellen?!

 

Negativ-Negativ und Positiv-Positv?

In 16mm hat Orwo sein Sortiment ja beschränkt auf den PF2, der wohl eigentlich für Kopie Negativ-Aufnahmefilm zu Positiv-Projektionskopie gedacht ist. Da ich aber auch gern Positive kopieren würde (sei es gefundenes Material oder bereits selbst gedrehtes), stellt sich nun natürlich die Frage: wäre nicht eine Umkehrentwicklung des PF2 auch denkbar? Für eine Positiv- zu Positiv-Kopie? Bei Fotopapier geht das ja eigentlich auch?!

 

Professionelle Anbieter weichen offenbar auf Internegative aus? Warum? Ist das ein „Muss“? Oder ggf. schlicht in bestehenden Arbeitsabläufen begründet? Und wie müsste man einen negativen Probestreifen beurteilen? 😉 

 

Ich hoffe, ich habe hier keine Denkfehler und trotz Recherche hier im Forum nichts wesentliches übersehen! Um so mehr freue ich mich auf Eure Antworten!

Geschrieben

Ein schöner Strauß von Fragen und das im Dezember!

 

Bis zum Duplizieren hast du alles richtig erfaßt. Wenn du von einem Vorführpositiv ein Zwischennegativ herstellen willst, mußt du dafür sorgen, daß dieses weich herauskommt, sonst wächst der Kontrast ins Unerträgliche. Im Kopierwerk spricht man vom Gamma. Was es damit auf sich hat, lasse ich hier weg.

 

Projektionspositive sollten ein Gamma um 1,55 herum haben. Positivfilm reagiert auf gewöhnliche Entwickler unter den üblichen Bedingungen für Positive mit einem Gamma von 3,2 oder mehr. Der Kontrast des Zwischennegatives wäre 1,55 × 3,27 = 5,06 und das ist knochenhart. Deshalb muß ein weicher Film her, sehr feinkörnig noch dazu. Das ist zum Beispiel ORWO DN 2. Wenn du dir auf den Datenblättern von Filmotec die charakteristischen Schwärzungskurven für die verschiedenen Filmmaterialien ansiehst, merkst du, wie eine flache Kurve weichen Kontrast bedeutet. Das Zwischennegativ, von dem wieder Vorführpositive entstehen sollen, braucht für den Kontrast Gamma 1,55 mathematisch einen Faktor 1,55/1,55 = 1. Da aber noch ein paar Faktoren mehr im Spiel sind, landet man bei einem Gamma von 0,85.

 

ORWO PF 2 kann man durchaus umkehrentwickeln. Das Bild kommt feinkörnig heraus, jedoch enttäuschend wieder beim Kontrast, zu hart. Anders als echte Umkehrfilme, die ein Gemenge zweier verschiedenartiger Emulsionen als Beguß tragen, würdest du die Gammarechnung einer einzigen Emulsion abverlangen. Es geht, wenn man zu einem weichen Bild entwickelt, doch dabei läuft man Gefahr, daß die Schatten (Lichter zunächst) nicht volle Dichte bringen. Sie decken nicht.

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