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Geschrieben

So, nun ist es soweit. Das dritte und damit letzte filmische Axiom aus meinem Acetat Universum lautet:

 

  • Filme mit Ton sind besser als Filme ohne Ton

 

jedoch

Filme mit Ton sind aufwendig herzustellen. 

Beim Anschauen mehrerer älterer Filme zeigt sich, dass der Stummfilm doch nur für Freaks gut anzuschauen ist. Ich zähle mich mit zu dieser Kategorie. Ich habe mich dann parallel noch mit der Tonspur eines 12 Jahre alten Urlaubsfilmes beschäftigt, die ich noch immer nicht vervollständigt habe. Aber schon hier sieht man, was der Ton aus der Aufnahme macht. Sie wird einfach klarer und deutlicher. Zudem mach ja auch das Spass. Im besonderen, wenn man die digitalen Möglichkeiten der Vertonung und die mögliche Synchronität berücksichtigt. 

Ich habe deshalb mein Uher Report Monitor zur Reparatur geschickt, damit ich auch analoge Aufnahmen von der Athmo und speziellen Geräuschen machen kann.

Weshalb?

Weil es geht. 

Im Übrigen hilft die Vertonung, die Kosten für die Filmerei in Grenzen zu halten. Anstatt 10 Kodak E100D zu vernudeln wende ich die gleiche Zeit auf, drei oder vier Filme ordentlich zu vertonen. Das gesparte Geld kann man dann in Deidesheim in Leberknödel investieren. 

 

Ich versuche einmal, eine Sequenz aus dem Urlaubsfilm zu extrahieren. Bildqualität ist mies, da abgefilmt. Aber in der Tonspur kann man mehrere Geräusche übereinanderlegen. Das finde ich echt klasse, und das gibt Fülle. 

 

Wie dreht Ihr? Mit Radau oder eher bescheiden leise? 

 

Liebe Grüße, 

Uwe

 

 

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Geschrieben

Richtige Kurzfilme drehe ich stumm und vertone dann nachträglich mit Musik, Sprache etc. Meine privaten "Home-Movies", die ich ausschließlich analog projiziere, vertone ich spontan mit meinen zahlreichen kleinen Spieluhren. Ich habe da mittlerweile über 30 verschiedene Melodien. Ist immer ein Fest!

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Bin ich absolut bei Dir. Da unsere Welt nicht tonlos ist, gehört zur versiegelten Zeit (Andrej Tarkowski), die uns die Filmkamera möglich macht, auch der Ton - Originalton. Und der bestimmt oft genug auch die Szenenlänge oder sogar die Aufnahme.

Bearbeitet von jacquestati (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Früher eher 80/20 Ton zu Stumm und Ton immer mit viel Aufwand (O-Ton noch mehr).

Heute am Liebsten mit O-Ton (Zweibandvertonung) oder Nachvertonung.

Ich fange nun sogar an, alte Stummfilme nachzuvertonen, weil so mancher 10- oder gar 20-Minüter doch in der Tat ohne Ton manchmal schwer zu ertragen ist.

In beiden Fällen hilft die moderne Technik enorm, es ist super bequem am PC den Sound zu montieren 😎

@Schokoprinz

Insofern sprichst Du mir 100% aus der Seele 😀

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Helge:

.

Ich fange nun sogar an, alte Stummfilme nachzuvertonen, weil so mancher 10- oder gar 20-Minüter doch in der Tat ohne Ton manchmal schwer zu ertragen ist.

 

 

Da habe ich auch noch ein paar Projekte offen. Ich habe teilweise sogar O-Ton aufgenommen. 

Über das 2 Band Thema würde ich gerne in Deidesheim philosophieren. Da kann ich bestimmt etwas lernen. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb Schokoprinz:

Das gesparte Geld kann man dann in Deidesheim in Leberknödel investieren….

 

Mindestens, aber der Pfälzer Saumagen ist auch nicht zu verachten.

Und natürlich in Deidesheim gefühlte 100 Themen diskutieren, auch das..

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb Patrick Müller:

Richtige Kurzfilme drehe ich stumm und vertone dann nachträglich mit Musik...

. Meine privaten "Home-Movies"...vertone ich spontan mit meinen zahlreichen kleinen Spieluhren. 

Dem schliesse ich mich an!

Und, lieber Patrick ! Das mit den Spieluhren hört sich ja toll an...!

So richtig spleenig..ich kann mir das grad noch nicht so richtig vorstellen, aber ich denke dabei an einen plüschigen dekormässig überfrachteten Saloon aus einem Mario-Bava-Film in dem das Rattern von mehreren Filmprojektoren und der Lärm von Spieluhren und allerhand anderem mechanischem Aufziehspielzeug in einer analogen Kakophonie münden...

 

 

 

 

Bearbeitet von k.schreier (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe hier einmal einen kurzen Schnipsel hochgeladen. Es liegen vier Tonspuren übereinander, um eine dichte Atmosphäre zu schaffen. 

Das Bild ist natürlich nix, da abgefilmt. Aber auf den Punkt gestartet und gequarzt, damit Ton und Bild synchron liegen. 

Den Ton habe ich dann mit FCPX angelegt. Echt gut zu bearbeiten. Besonders gut finde ich das Motorgeräusch im Hintergrund vom Motorboot. Hier war eher das Glück der Regisseur als das es geplant war. 

Aber Glück gehört bekanntlich zum Leben (und Filmen) dazu. 

Bearbeitet von Schokoprinz (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Schokoprinz:

Es liegen vier Tonspuren übereinander, um eine dichte Atmosphäre zu schaffen. 

...FCPX....

1. Respekt! Soviel Aufwand "nur" für eine Familienerinnerung

    Mir selbst sind Familienfilme in Stumm (bzw. mit dem Rattern des Projektors) völlig ausreichend....

2. was bedeutet die Abkürzung FCPX ?

Geschrieben

Hallo.

 

Bei mir kam bzw. kommt es auf den Einzelfall an. Da ich ja (wie schon woanders erwähnt) irgendwann auf das Genre Experimentalfilm umgeschwenkt war, bin ich, was den Ton zum Film anbetrifft, äußerst flexibel geworden. Mal "arbeitete" ich mit dem vorhandenen O-Ton, nur wild durcheinander geschnitten und beließ ihn dann so, weil die einzelnen Sequenzen ja auch durcheinander waren bzw. sind. Ein anderes mal spielte ich eine passende Musik auf. Beim nächsten Streifen gab es überhaupt keinen Ton oder nur Geräuscheffekte, die der Filmstreifen selber erzeugte (z. B. die zweite Perforeihe eines 16mm-Stummfilms über den Lichttonabtaster gezogen). Bild und Ton müssen eine Harmonie bilden. Daher entscheide ich jedes mal sehr kritisch, ob und wie ich einen Ton unterlege. Allerdings halte ich es dann auch vom Aufwand so einfach wie möglich. Alles von einer Spur auf eine Spur (bei der Nachvertonung). Oder, wenn ich denke, zu diesem Film kann man noch einen anderen passenden Ton machen, dann ab damit auf die zweite Spur. Sowie Abtastung direkt von der Hauptspur bei schon vorhandenem O-Ton oder coolen Geräuscheffekten. Ich weiß, das klingt alles simpel, aber ich war schon immer der Ansicht, man muss sich nicht total verbiegen um einen Film zu machen. Manchmal sind die einfachsten Dinge, die bessere Variante.

 

Es grüßt der Panther  

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb k.schreier:

 

2. was bedeutet die Abkürzung FCPX ?

Final Cut Pro in der Versio 10.n

Das Apple Videoschnittprogramm. 

 

Um kein falsches Bild zu hinterlassen: Die meisten meiner Filme sind auch stumm. 

Bearbeitet von Schokoprinz (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Bei mir die meisten stumm. Das soll sich aber ändern.
Dann möchte ich allerdings den Ton mit dem Synkino abspielen.

Vorher muss es natürlich erst mal digital nachvertont sein.

Das geht aber erst, wenn es von den Filmen Bild-für-Bild-Scans gibt (jedenfalls reicht Leinwandabfilmen nicht).

Bild-für-Bild Scans (also ich meine framegenau, ohne "Springer" und ohne Zwischenbildberechnung für 18->24 oder 25 fps, damit in der Timeline beim Audioschnitt wirklich alles die korrekte Länge hat).

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Regular8:

 

Das geht aber erst, wenn es von den Filmen Bild-für-Bild-Scans gibt (jedenfalls reicht Leinwandabfilmen nicht).

 

Dafür nutze ich die Technik von Wolfgang Thullie (ich hoffe, das habe ich richtig geschrieben). Damit kann ich Bauer Studio und Braun Visacustic Projektoren quartzgenau laufen lassen. 

Beim Abfilmen habe ich dann ein reproduzierbares Ergebnis, das ich vertonen kann. Ist der Ton einmal fertig (was gerne auch länger als eine Dekade dauern kann), kann ich mit der Mimik das Tonsignal synchron abspielen. Eigentlich überspiele ich es dann aber auf die Randspuren, damit ich nicht immer die gesamte Technik aufbauen muss, wenn ich einen Film anschauen möchte. Digital ist natürlich die Klangqualität besser. 

Geschrieben

Tja, was soll ich sagen zu diesem Axiom?
Ich habe da mal ein paar Jahre lang so ein Synchronsystem entwickelt, den Synkino. Und bis heute habe ich nicht einen einzigen Film gemacht, der ernsthaft vertont ist. Ironie?
Der 16mm-Film vom letzten Berlintreffen hat zumindest eine Musik-Tonspur und am Anfang ein paar Sekunden Liveton. Der einzige andere ist der Testfilm, den ich extra für die Synkino-Entwicklung gemacht habe. Alle anderen sind immer noch stumm. Ich bin ja froh, wenn ich sie überhaupt geschnitten kriege, die letzten lagen über ein Jahr herum.

Zum Bildsynchronen Abfilmen habe ich ja diesen Erno Betrachterhack "fast fertig" (wie so vieles) — noch ein Projekt, dass schon viel zu lange rumliegt. Es ist schlimm mit der Verzettelung... vielelicht fange ich ja im Rentenalter an zu vertonen. Bis dahin mach ich meistens einfach Musik an und freue mich immer, wenns mal zufällig für ein paar Szenen verdammt gut passt. Kommt immer wieder vor. 🙂



 

  • Like 1
Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb F. Wachsmuth:

Ironie?
. 🙂



 

Nein, Leben. Wenn Du anfängst, alte Filme zu vertonen, dann wirst Du feststellen, dass die Rente nur noch einen Katzensprung entfernt auf Dich lauert. Damit einher gehen die Zipperlein, die das Leben nicht vereinfachen oder gar lebenswerter erscheinen lassen. 

 

In diesem Sinne genieße es, wenn Du für solch einen Kram keine Zeit hast. 

  • Like 2
Geschrieben

Ich weiß noch nicht, ob ich mich angesprochen fühlen soll 🤪

vor einer Stunde schrieb Schokoprinz:

Nein, Leben. Wenn Du anfängst, alte Filme zu vertonen, dann wirst Du feststellen, dass die Rente nur noch einen Katzensprung entfernt auf Dich lauert. Damit einher gehen die Zipperlein, die das Leben nicht vereinfachen oder gar lebenswerter erscheinen lassen. 

 

In diesem Sinne genieße es, wenn Du für solch einen Kram keine Zeit hast. 

Ich bin jetzt gerade in den Ruhestand gewechselt und ich genieße diese Zeit jetzt so richtig (bis jetzt ohne neue Zipperlein, eher weniger als vorher, ein Schreibtischjob ist Gift für so vieles).

Die Vertonung von neuen und alten Filmen gehört zu diesem Genießen 😎

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb Lutz:

Der Aufwand für den Ton muß sich in Grenzen halten. Vielleicht von Zeit zu Zeit „Model Classic“ verwenden…

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Ja, von den Sound-Filmen gibt es kaum noch was, und wenn dann so überlagert, daß man nicht unbedingt ein gutes Ergebnis erwarten kann.

Alle Versuche, heute wieder Soundkassetten aus aktuellem Material zu konfektionieren, sind an technischen und/oder finanziellen Gründen gescheitert. Natürlich auch, weil der Markt dafür noch viel winziger ist als es der Markt für S8-Umkehr eh‘ schon ist.

Mit Zweibandvertonung ist man von solchen Materialfragen eben unabhängig, und in der Minimal-Variante (ganzen Ton direkt nach Entwicklung und Bespurung auf die umgeschnittene 15m-Rolle überspielen) auch nicht wesentlich komplizierter.

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb F. Wachsmuth:

den Synkino. Und bis heute habe ich nicht einen einzigen Film gemacht, der ernsthaft vertont ist. Ironie?
Ich bin ja froh, wenn ich sie überhaupt geschnitten kriege, die letzten lagen über ein Jahr herum.
Bis dahin mach ich meistens einfach Musik an und freue mich immer, wenns mal zufällig für ein paar Szenen verdammt gut passt. Kommt immer wieder vor. 🙂

Whaaat? 😄 Kein Synkinotonfilm?

Rohschnitt geht mir recht leicht von der Hand (also Störungen raus, Lichteinfall, Schwarzfilm, Hänger, versehentlicher Auslöser, BurnIn/Out, unscharf) aber der Feinschnitt (Reihenfolge, Straffung der Szenenlänge usw.) ja, das dauert bei mir auch mal 10~20 Jahre.

Musik dazu laufen lassen - früher immer so gemacht - bei manchen Filmen wusste ich genau der-und-der Soundtrack passt nicht nur an einer Stelle, sondern fast an jeder Stelle. Dann muss man aber auch immer den selben Projektor nehmen (oder einen gequarzten), nimmst einen anderen, der nur 0,1 fps schneller oder langsamer ist, sind alle Übergänge und passenden Stellen komplett falsch.

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