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Geschrieben

Relativ großer Luftwechsel wird eine effektive Beheizung über Flächen verhindern. Als add-on für angenehme Fußgefühl bestimmt ganz nett, aber ob man nur dafür die Bau- und Betriebskosten stemmen will? Wieviele deiner Kunden laufen barfuß?

Geschrieben

Ich kenne nur ein Kinofoyer, das mit Fußbodenheizung betrieben wird. Sehr langsame Anpassung der Temperatur, die Anlage läuft durch.

Im Saal, wo es um schnelles Aufheizen der Frischluft geht, wohl nicht so geeignet.

Geschrieben (bearbeitet)

Ja, es gibt ein paar technische Aspekte dabei, die scheinbar ungünstig sind. Kann aber je nach Umständen anders bewertet werden, je nach Objekt. Bei großen Saalhöhen und Luftheizung hat man die meiste Wärmeenergie unter der Decke hängen, wo sie garnicht benötigt wird (In modernen Bauten kann man sie dort zugegebenermaßen absaugen und mit Wärmerückgewinnung recyclen).

 

Schiene mir dennoch attraktiver, die zunächst direkt dort abzugeben, wo auch das Publikum sitzt. Problem ist, voller Saal, der im Grunde keine Heizung mehr braucht, da hat man dann durch die Trägheit und Notwendigkeit zur Vorheizung einen Wärmeüberhang, den man nur durch Klimatisierung wieder los wird. Aber wie oft kommt das vor?

 

Mit der Energiewende gibt es halt den zunehmenden Trend zu niedrigen Wärmeträgertemperaturen und Wärmepumpentechnik. Das lässt sich zugegebenermaßen mit Luft als Wärmeträger auch noch umsetzen, aber mit Fußbodenheizung käme man noch weiter runter beim Temperaturniveau. Jedes Grad weniger steigert die Effizienz.

 

Wirtschaftlich gesehen wäre eine Fußbodenheizung wie Vogel sagt redundant - man muss zumindest in aktuellen Neubauten eh Belüftung und Klimatisierung vorsehen, da kann man die Heiztechnik mit vergleichsweise geringem Aufwand (auch für mehrere Säle) gleich integrieren. Ne Fußbodenheizung wäre eine teure Extra-Installation. Aber angesichts steigender Energiepreise und immer höherem Stromanteil können sich solche Bewertungen halt auch ändern.

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Eigentlich ist Strahlungsheizung am geeignesten, und dazu gehört Fußbodenheizung ja auch. Nur dort sind die Strahlungstemperaturen zu niedrig, um Wohligkeitsgefühl zu erhalten.

Da Kinosäle keine 24 h Belegung haben, eher "5 bis 10 Uhr", ist Warmluft das effektivste gewesen.

Was ich einmal gesehen habe, waren Gas Glühstrahler nach der Art der Marktstandstrahler, die an der Decke montiert waren, rot glühten und mit vermutlich Propangas betrieben wurden. Durch die hohe Strahlungstemperatur konnte die Lufttemperatur im Kinobau (1940er Jahre Behelfsbau) niedrig, und ggf sogar 0 Grad sein, ohne daß die Besucher froren. Ein solches System gab es auch in der Turnhalle meiner frühen Kindheit, auch dort diese Glühstrahler und keine weitere Heizung. Die Raumtemperatur konnte sehr niedrig sein.

Der Mensch reagiert nämlich ausschließlich auf Strahlungswärme, die sich bei Konvektorheizung (Warmluft) indirekt ergibt.

Nach Bedford und Liese gibt es ein Temperaturdiagramm, welches die Behaglichkeitstemperatur angibt, in Abhängigkeit zur Strahlungstemperatur und Lufttemperatur. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Behaglichkeitsdiagramm_nach_Bedford_und_Liese.jpg 

 

Dadurch, daß bei Konvektion (Warmluft) hohe Temperaturen benötigt werden, ist der Energieverlust hoch. Die überlegene Effizienz der Strahlungsheizung zeigt der Kachelofen auf, große strahlende Fläche es ermöglicht eine niedrige Raumtemperatur (15 - 16°C) ohne Kältegefühl zu erzielen. Und da Glasscheiben als IR Reflektor dienen ging das sogar mit Einfachstfenstern.

Geschrieben

Absolut nicht geeignet im Kino und vor allem in Multiplexen. Entsteht irgendwann eine undichte Stelle dann viel Spass. Ausserdem verschraubt man ja die gesamte Saalbestuhlung recht tief in den Boden. Und der Bohrer durchbohrt ganz bestimmt die gesamte Bodenheizung.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ich kenne das nur in Bereichen vor dem ersten Podestanstieg. Da wird die Fußbodenheizung sozusagen als Grundwärme genutzt. 

Ansonsten fällt das, wie @Cremers Claus schon richtig meinte wegen der Bestuhlung schon aus.

Geschrieben

Die Auricher KollegInnen nutzen aber z.B. mWn eine Fußbodenlüftung, die auch in der Treppung verbaut wurde. Vielleicht ist das eine gute Alternative. Frag doch dort mal nach - ich weiß nicht, ob jemand aus Aurich hier im Forum vertreten ist.

Geschrieben (bearbeitet)

In Aurich ist keine Fußbodenheizung, sondern ein Druckboden erbaut. Das heißt dass die Luft nicht über die Decke oder Bühne eingeblasen wird, sondern aus Schlitzen hinter der Bestuhlung. 
 

Ein tolles System mMn. 

Bearbeitet von 100th (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Das Nervige am Einblasen von heißer Luft von oben ist halt, dass die Wärme zunächst mal nur unter der Decke hängt - und im Falle unseres denkmalgeschützten Gebäudes, dass diese hohe Decke obendrein nicht sonderlich gut gedämmt und nicht richtig luftdicht ist.

Der Vorteil, wenn man Wärme 'unterhalb' des Publikums in den Saal einbringt ist halt, dass diese den Besuchern zunächst mal warme Füße macht, und dann zwangsläufig an den Besuchern vorbei muss, um nach oben zu kommen. Außerdem würden zusätzlich die Sitze auch erwärmt, und man käme so mit einem wesentlich niedrigeren Temperaturniveau aus, was deutlich besser für Wärmepumpen geeignet ist.

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Hat auch gerade in den aktuellen Pandemiezeiten den Vorteil das der Besucher quasi im Luftstrom sitz und die Aerosole direkt ausgespült werden.

Geschrieben

Moin Carsten,

Stefan hat das wesentliche bereits gesagt, und sein verlinktes Diagramm kann ich so 1:1 bestätigen. Vergiss jeglichen Gedanken an eine Fußbodenheizung,. Um in großen Räumen ohne imensen Aufwand und mit möglichst geringen Energiekosten ein Behaglichkeitsgefühl zu bekommen, brauchst du warme Oberflächen, und da ist eine Wand am besten für geeignet.
Das hat mehrere Gründe. Zum einen trifft die Strahlung auf die größtmögliche Fläche deines Körpers, zum anderen ist dieser auf genau diese Richtung evulotionsbedingt am besten eingerichtet, um nur zwei zu nennen.

 

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