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Wie funktioniert die digitale Projektion im Kino (DCI)


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Geschrieben

Hallo ihr lieben,

 

ich möchte mich ganz kurz vorstellen, da ich neu hier bin. Mein Name ist Peter aus Berlin. Ich kenne Kinos nur als Besucher, aber interessierte mich schon zu 35mm Zeiten für die gesamte Technik hinter der Glasscheibe des BWRs.

Auch Beamer, Projektoren und Mediaplayer, sowie alle digitalen Bild- und Tonformate sind mein Hobby. Auf der Suche nach einer Lösung für mein Heimkino habe ich viel Schrott auf dem Consumermark kennengelernt.

Mich faszinieren Kinoserver (allen voran Doremi) und jetzt habe ich einen Haufen an Fragen und ich hoffe, dass ich hier keine stelle, die an anderer Stelle bereits ausführlich diskutiert worden und ich nur zu faul zu suchen/finden/lesen sein sollte:

 

Soweit ich informiert bin, gibt es Kombinationen von Server/Projeketor, wo der IMB im Projektor verbaut ist. Die Bilddaten (eines verschlüsselten DCP) werden verschlüsselt zum Projektor übertragen und erst unmittelbar vor den DMDs (oder der Light engine) entschlüsselt. Verstehe ich, weil der Weg der unverschlüsselten Bilddaten so kurz wie möglich sein soll, um einen unauthorisierten Abgriff zu verhindern.

Es gibt doch aber auch Server (z.B. Doremi DCP 2K4) wo der IMB im Server ist. Wie erfolgt da die Übertragung zum Projektor? Ich habe Fotos von (ich glaube Barco) gesehen, die hatten einen Dual HD-SDI Eingang. Aber das wäre ja zu einfach. Wird der Datenstrom dann nochmal für die Übertragung verschlüsselt?

 

Und meine finale Frage: Bekomme ich es irgendwie hin, das ich mit einem Kinoserver (ich kenne nur den Doremi, deshalb zitiere ich den immer) beim Abspielen eines unverschlüsselten DCPs ein Signal bekomme, mit dem ich meinen Beamer zuhause füttern kann (also HD-SDI, DVI oder HDMI)?

Und wo greift man im Kino eigentlich den Ton ab? Von zuhause kennt man ja AC-3, im Kino gibt es wohl dann die besagten Kinoprozessoren aber wie kommen die (Audio)-Daten vom Kinoserver dahin? Also welche Schnittstellen! Kabel/Glasfaser, usw.

 

Ich weiss, das sind ein halbes Dutzend fragen, aber ich würde das einfach gerne wissen.

 

Für meine weiteren Fragen erstelle ich ein zweites Thema 🐵

 

Liebe Grüße

Peter

Geschrieben (bearbeitet)

Richtig, es gibt Kinosysteme, bei denen das Bild über HD-SDI zum Projektor übertragen wird. Das war/ist im Grunde die erste Generation von digitalen Kinoprojektionssystemen (auf 2k Wiedergabe beschränkt). Die werden mittlerweile nicht mehr hergestellt, sind aber noch viel im Bestand vorhanden.

 

Diese Signale werden in der Tat zwischen Media-Block und Projektor nochmal echtzeitverschlüsselt und im Projektor entschlüsselt. Das ist eine andere Verschlüsselung als die DCP Verschlüsselung auf Dateiebene. Könnte man mit HDMI-HDCP vergleichen. Diese sogenannte Link-Encryption gibt es nur bei externen Mediablöcken/Servern. Bei den IMB/IMS Systemen liegt die DCP-Entschlüsselung und Bildwiedergabe beides im gesicherten Projektorgehäuse, und muss diese Zwischenverschlüsselung nicht durchlaufen.

 

Man kann einen Kino-Server wie einen klassischen Doremi oder Dolby durchaus mit Heimkinogerät verbinden, zumindest wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, und man kann diese Server auch so konfigurieren, dass sie unverschlüsselte DCPs auch ohne Link-Encryption übertragen. Allerdings sind die im digitalen Kino über HD-SDI übertragenen Signale in einem ziemlich Heimkino-unüblichen Signalformat. Es ist typisch P3-RGB Dual-Link 12 Bit HD-SDI, das können viele Heimkinogeräte gar nicht wiedergeben. Da bräuchte man ggfs. Profi-Displays oder -Projektoren, oder zwischengeschaltete Signal-Konverter (z.B. HD-SDI-P3->HDMI-Rec.709 Konverter).

 

Was den Ton angeht, geben alle Kinoserver 16 diskrete PCM Audiokanäle (keine Kanalcodierungen wie AC3, etc.) mit 24Bit/48KHz paarweise über AES/EBU aus. Also 8*2-Kanal AES/EBU Strecken. Die speziellen digitalen Kinoprozessoren haben entsprechend mindestens 8 AES/EBU Eingänge. Anders als im professionellen Studiobereich sind das zwar elektrisch AES/EBU-Signale, sie werden aber typisch nicht über XLR oder BNC-Steckverbindungen übertragen, sondern über DSUB25 oder (2*) RJ45 Stecker. Anders als das Bild wird der Ton zwischen Server und Kinotonprozessor unverschlüsselt übertragen, da gibt es also keine 'Link-Encryption'. Aber ebenso wie beim Bild Watermarking zur Nachverfolgung von Raubkopien (jedenfalls bei verschlüsselten DCPs).

 

- Carsten

 

 

 

 

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
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