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Geschrieben (bearbeitet)
vor 45 Minuten schrieb Theseus:

Unter VCS finde ich nichts.

 

Ich auch erst jetzt:

 

https://greentreeav.com/details/eiajcartridge/

 

Heißt hier OMNIVISION. Von 1969.

 

War schon damals kaum verbreitet, wohl nur im Bildungssektor, siehe Beiträge von Helge und mir.

Die Cartridge sah aus wie eine Kreuzung aus US-8-Track und einer halbierten U-matic.

Ein transparentes Fangband wurde vom Rekorder automatisch eingespult.

 

Bearbeitet von Ray Van Clay (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Meinst du vielleicht das EIAJ-Cartridge. Dort war nur eine Spule in der Kassette. Die andere Spule war fest im Rekorder. In dem Video sieht man, wie ein transparentes Band aus dem Cartridge gezogen wird. Man hat allerdings nur 30min Aufnahmezeit.

 

 

 

Bearbeitet von Theseus (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Auf jedem dieser Geräte ist das VCR Symbol aus 3 verschieden farbigen Buchstaben. Es gab zusätzlich noch bei Grundig die Unterscheidung SVC und LVC. SVC war die Urform, die Grundig und Philips miteinander entwickelt haben. Maximale Spielzeit pro Kassette 1h. Wie oben schon jemand gesagt hab. Es gab außerdem noch eine Vielzahl von kürzeren Kassetten.

Ganz am Anfang kostete eine Kassette sogar ca. 140DM. Erst später ging man mit dem Preis etwas herunter.

LVC war die Grundigsche Longplay Version.

Philips entwickelte seine eigene, die tatsächlich auch Longplay hieß.

Auch auf diesen Geräten war das VCR-Emblem.

Die nachfolgenden Video2000 Systeme hatten es nicht mehr.

Dementsprechend benötigt man, will man die gleich aussehenden Kassetten alle abspielen können, 3 verschiedene Geräte.

Grundig hatte noch gegen Ende der VCR-Ära den VCR5000 entwickelt, aber nicht mehr produziert, der beide Grundig-Formate können sollte und auch konnte. (Es gab ein paar Prototypen, von denen erst in jüngster Zeit ein Modell in der Bucht zu finden war. In Serie gingen die aber nie.)

Geschrieben (bearbeitet)

Irgendwie sind bei dir die Bezeichnungen durcheinander. SVC und LVC waren Bezeichnungen, die sich markenübergreifend auf den Kassetten finden ließen. Auf den Kassetten der Urform stand VC-60 (bzw. andere Spielzeit). Danach kam mit Longplay LVC und danach noch SVC für die SVR-Version, die nur von Grundig produziert wurde. Grundig und Philips hatten Longplay-Geräte. Philips und Grundig hatten komplett eigenständige Konstruktionen an VCR-Rekorder. Aufnahmen konnten zwischen Philips und Grundig ausgetauscht werden, sofern sie mit der selben VCR-Version gemacht wurden. Geräte anderer Hersteller basierten stets auf Laufwerken von Philips oder Grundig. Teils wurden die Geräte nur umgelabelt, teils eigene Designakzente gesetzt, teils wurde eigenständige Elektronik benutzt.

 

Video2000 nutzte Anfangs noch ein modifiziertes VCR-Logo.

Bearbeitet von Theseus (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Nunja, Das SVC oder SVR ist dasselbe. Es ist die Urform der Aufzeichnungsmethode, die sowohl auf den ersten Grundig und Philipsgeräten lief.

Dass svc später erst auftauchte, kann auch daran gelegen haben, dass es weiter verwendet wurde, obwohl es das LVC-Lonplay bereits gab. Schulen und Behörden hatten sich relativ bald auch mit SVR / SVC Geräöten eingedeckt und deswegen wurde selbst Geräte dafür weiter produziert. Im Privatsektor aber kaum noch verwendet, da eben die Kassetten sehr teuer waren und sich Privatleute, wenn sie überhaupt über das ntige Kleingeld verfügten, sich dann lieber einen LVC oder Longplay kauften. Man findet auf den Kassetten der Übergangszeit deshalb auch beides: LVC und SVC mit den jeweiligen Spieldauerminuten dahinter.

LVC lief nur auf Grundiggeräten, Longplay gabs nur bei Philips. Letztere beide waren untereinander nicht kompatibel. Oder anders: Eine LVC aufgenommene Grundigkassette in einem Longplay Rekorder von Philips wiedergegeben produziert kein Bild. Nur Ton. Und umgekehrt mit longplay von Philips auch.

Die physische Kassette war immer dieselbe. Aber eben das Aufnahmeverfahren unterschied sich.

 

Bearbeitet von Dent-Jo (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 26 Minuten schrieb Dent-Jo:

Nunja, Das SVC oder SVR ist dasselbe. Es ist die Urform der Aufzeichnungsmethode, die sowohl auf den ersten Grundig und Philipsgeräten lief.

Das Verwechselst du komplett. Der SVR4004 war die Super-Longplayvariante mit 4Std Aufzeichnungsdauer von 1978 (s. https://www.hifi-archiv.info/Grundig/1978-Video/). Den Schritt hat Philips nicht mehr mitgemacht.

 

 

vor 35 Minuten schrieb Dent-Jo:

LVC lief nur auf Grundiggeräten, Longplay gabs nur bei Philips. Letztere beide waren untereinander nicht kompatibel. Oder anders: Eine LVC aufgenommene Grundigkassette in einem Longplay Rekorder von Philips wiedergegeben produziert kein Bild. Nur Ton. Und umgekehrt mit longplay von Philips auch.

Von Grundig gab es für VCR Longplay den VCR4000. Die Aufnahmen sind einwandfrei mit dem Longplay Philips N1700 austauschbar. Der VCR4000 ist nur ziemlich selten, weil kaum ein Jahr später SVR herauskam.

SVR und Longplay-Aufnahmen liefern auf dem falschen Rekorder nicht gar kein Bild, sondern das Bild ist streifig, farbig und der Ton etwas zu schnell, bzw zu langsam.

 

vor 40 Minuten schrieb Dent-Jo:

Dass svc später erst auftauchte, kann auch daran gelegen haben, dass es weiter verwendet wurde, obwohl es das LVC-Lonplay bereits gab. Schulen und Behörden hatten sich relativ bald auch mit SVR / SVC Geräöten eingedeckt und deswegen wurde selbst Geräte dafür weiter produziert.

 

Das war VCR ohne Namenszusätze (bzw später VCR Standard genannt) (Beispiel Grundig BK2000 von 1971, Philips N1500). Das wurde relativ lange produziert für Schulen und Behörden nach Einstellung von VCR LP und SVR . Es gab sogar Schnittrekorder für dieses System (Philips N1520, Grundig VCR601).

 

SVR fand noch eine gewisse Verbreitung an Schulen, da man dort Spielfilme ohne Kassettenwechsel aufzeichnen konnte, es also keine nächtlichen Kassettenwechseleinsätze mehr gab.

Geschrieben

Okay... jetzt hab ich was gelernt.

Das erklärt auch, warum auf manchen Kassetten 3 Spielzeitenangaben stehen.

Und stimmt... ich habe mehrere 4000 noch in der Warteschlange, es gibt bei Einlegen der Falschen Kassetten blau-rot streifig bunte dunklere Bilder.

Danke!

Geschrieben
Am 23.5.2022 um 18:08 schrieb Theseus:

Der SVR4004 war die Super-Longplayvariante mit 4Std Aufzeichnungsdauer von 1978 (s. https://www.hifi-archiv.info/Grundig/1978-Video/). Den Schritt hat Philips nicht mehr mitgemacht.

 

Kein Mensch wollte seinerzeit die Grundig Kisten haben, obgleich die eigentlich nicht schlecht waren. Die Leute (nun, die Filmsammler) wollten Content. Und den gabs nun mal häufiger in VCR LongPlay.

 

Mein Phillips N1700 kostete schlappe 1900,00 DM. Ein Basis-911-SC kostete im Jahr 1977 ca. 39.900 Mark. Nur um mal so ein Gefühl dafür zu bekommen, was das damals hieß.

 

Ständig war es nötig die Kopftrommel zu reinigen. Dann noch ständige Tracking Problemchen. Das alles kannten die VHS user später kaum noch.

 

Und trotzdem war es eine schöne Zeit, denn da war Content den Leuten noch was wert. Heutzutage ist der Werteverfall für jeden greifbar.

 

 

 

 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb DC:

Ein Basis-911-SC

 

Das interessiert mich auch. Kannst Du mal die komplette Typenbezeichnung posten? Google bietet dazu nur Autoradios für Porsche an.

Geschrieben
Am 20.5.2022 um 07:17 schrieb Dent-Jo:

VCR war das erste Videosystem mit wie Simon indirekt schon schrieb Kassetten. Alles vorherige lief mit offenen Spulenbändern.

Das System wurde von Grundig und Philips gemeinsam entwickelt.

 

 

M.W nach war doch U Matic zwei Jahre vor VCR am Markt. VCR kam raus, da war ich um 10Jahre, so Anfang der Siebziger. U Matic kommt 1969-1970 in den Markt.

Ein Studienfreund meines Vaters hatte einen Fernsehrekorder 1972, im VCR System. Und, etwas was nicht hatten, einen (Farben)Fernseher (von Graetz). Das war interessant für mich. Ich erinnere noch, dass er sagte, er hatte schon 10 Jahre früher einen Fersehrekorder gehabt, von Saba mit groeTonbandspulen, der fas die Größe eines Schreibtischs hatte, und sehr warm wurde.

Diese Leute waren erkennbar reich, und das wurde stolz gezeigt.

Geschrieben
vor 51 Minuten schrieb stefan2:

von Saba mit groeTonbandspulen

 

Könnte sich um das 1-Zoll-A-System gehandelt haben (Siemens?). Wurde in den Bereichen Bildung und Medizin eingesetzt.
Musste im vorigen Jahrtausend mal davon auf 1-Zoll-B-MAZ (Bosch) umkopieren. Ein Dropout-Albtraum...

Geschrieben

Von Saba gab es meines Wissens keine Videogeräten vor VCR. Der Saba VCR VR1000 war ein Philips N1500 in einem leicht umdesignten Gehäuse.

 

Deine Beschreibung passt ganz gut auf den Philips EL3400. Das war der erste halbwegs heimtaugliche Videorekorder von 1964. Er fand eine gewisse Verbreitung an Schulen und Universitäten. Ich habe mal einen vor ein paar Jahren in eine Gymnasium im Vorraum des Physiksaals gesehen. Da es noch ein Röhrengerät war, entwickelte er eine ziemliche Hitze.

 

Außerdem gab es wesentlich seltener noch den Loewe Optacord 600.

 

 

 

  • Like 1
Geschrieben
Am 20.5.2022 um 06:29 schrieb Film-Mechaniker:

VCR ist einfach die Abk. für Video Cassette Recorder.

Nein, es ist die Bezeichnung eines von Philips und Grundig entwickelten Systems für Farb-Videoaufzeichnung auf Kassetten.

Es gab insgesamt  Entwicklungsstufen, wobei die letzte nur von Grundig (Super Video) auf den Markt gebracht wurde.

 

Die Geräte von Grundig hatten damals schon (wir reden von 1972 - 1989) vollelektronische Laufwerke und - anders als bei allen späteren Videosystemn - keine herabsetzung der Farbinformationen (die Bandgeschwindigkeit war auch recht hoch) und dadurch kein Farbrauschen - die Bildqualität entspricht in etwa denen von Betacam SP (ein Broadcastformat) deshalb wurden auch die ersten EB-berichte bei uns in diesem Format erstellt (Europa Standard I).

 

Aber ich schweife ab.

 

PS: einen N1700 habe ich auch noch, der 1500er fehlt mir leider, dafür habe ich endlich einen LDL 1002 der nach dem Wechsel der Riemen ein erstaunlich gutes Bild liefert.

Geschrieben

LDL1002 hab ich auch noch 2. Beim einen das Kopfrad hin und der andere ebenfalls noch in der Warteschlange. Aber die Bildqualität ist bei diesen Geräten erstaunlich gut. Wenn auch nur in sw.

Ich habe von Grundig und Philips fast alle hier.

Den 1500er in mehrfacher Ausführung. Alle Philips: Das bekannte Riemenproblem.

Den 1501 mit defektem Kopfrad.

den 1502 nicht. den 1700 in mehrern Varianten. Dann noch einen glaub 1498 aus Frankreich ohne Tunerteil. Hat nur AV.

Und von grundig ab dem 3500 bis zum 4004 alle mehrfach Da bin ich im Moment eben drüber. Steckkarten reparieren.

Geschrieben
Am 24.5.2022 um 20:48 schrieb DC:

 

Kein Mensch wollte seinerzeit die Grundig Kisten haben, obgleich die eigentlich nicht schlecht waren. Die Leute (nun, die Filmsammler) wollten Content. Und den gabs nun mal häufiger in VCR LongPlay.

 

 

Der Vergleich zwischen Grundig und Philips ist so eine Sache. Technisch kann man aber wohl sagen:

Philips war mechanisch nicht so der Hit. Das System mit den wirbelstromgebremsten Asynchronmotoren neigte gerne zu Motordefekten, wie ich auch bei meinen Reparaturen immer wieder festgestellt habe. Der Bandtransportmotor hat die Wirbelstrombremse direkt auf der Motorwelle und um Überhitzung zu vermeiden auch gleich noch ein Lüfterrad mit drauf. Bei defekt des Motors äußert sich das dadurch, dass er ein Mü langsamer läuft, als die Mindestgeschwindigkeit und Kopfrad und Band nicht mehr synchronisiert werden können.

Grundig regelte das elektronisch über die Motoransteuerung.

Auch war die Grundigmechanik mit ihren 4 Motoren wesentlich ausgefeilter und verfügte überdies über einen Bandzugregler, was ein großer Vorteil gegenüber den Philips ist.

Die Elektronik bei Philips ist etwas chaotisch aufgebaut und die einzelnen Abschnitte etwas wüst auf den 3 Hauptplatinen unter dem Chassis verteilt. Aber immerhin ist noch alles kommerziell mit Einzelbauteilen und Einzeltransistorstufen aufgebaut, was eine Reparatur erheblich erleichtert.

Nicht so Grundig. Alles ICs, die teilweise schwer beschaffbar sind. Haufenweise Tantalkondensatoren, die man eigentlich sicherheitshalber gleich alle tauschen kann. Die Programmablaufsteuerungsplatine und die Motorsteuerplatine für das Schwenken des Kopfrad und die Wickelmotoren sind fast immer hinüber. Bei der Programmplatine ist der Chip nicht mehr erhältlich, so dass eine neue Steuerung selbst dazugebaut werden muss. Hat mich 3 Wochen beschäftigt.

  • Like 1
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb TK-Chris:

Die Geräte von Grundig hatten damals schon (wir reden von 1972 - 1989) vollelektronische Laufwerke und - anders als bei allen späteren Videosystemn - keine herabsetzung der Farbinformationen (die Bandgeschwindigkeit war auch recht hoch) und dadurch kein Farbrauschen - die Bildqualität entspricht in etwa denen von Betacam SP (ein Broadcastformat) deshalb wurden auch die ersten EB-berichte bei uns in diesem Format erstellt (Europa Standard I).

 

Die erste VCR-Generation hatte zunächst kein elektronisches Laufwerk, sondern war mit dem N1500 annähernd baugleich. Allerdings war das Design moderner, die Schaltuhr war digital (mechanisch. Danach kam die Version mit Tipptasten, die dann später als VCR-longplay und SVR weiter entwickelt wurde.

Die Bildqualität war etwas auf dem Niveau der späteren Heimgeräten wie VHS.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 25 Minuten schrieb Dent-Jo:

Der Vergleich zwischen Grundig und Philips ist so eine Sache. Technisch kann man aber wohl sagen:

Philips war mechanisch nicht so der Hit. Das System mit den wirbelstromgebremsten Asynchronmotoren neigte gerne zu Motordefekten, wie ich auch bei meinen Reparaturen immer wieder festgestellt habe. Der Bandtransportmotor hat die Wirbelstrombremse direkt auf der Motorwelle und um Überhitzung zu vermeiden auch gleich noch ein Lüfterrad mit drauf. Bei defekt des Motors äußert sich das dadurch, dass er ein Mü langsamer läuft, als die Mindestgeschwindigkeit und Kopfrad und Band nicht mehr synchronisiert werden können.

Grundig regelte das elektronisch über die Motoransteuerung.

Auch war die Grundigmechanik mit ihren 4 Motoren wesentlich ausgefeilter und verfügte überdies über einen Bandzugregler, was ein großer Vorteil gegenüber den Philips ist.

Die Elektronik bei Philips ist etwas chaotisch aufgebaut und die einzelnen Abschnitte etwas wüst auf den 3 Hauptplatinen unter dem Chassis verteilt. Aber immerhin ist noch alles kommerziell mit Einzelbauteilen und Einzeltransistorstufen aufgebaut, was eine Reparatur erheblich erleichtert.

Nicht so Grundig. Alles ICs, die teilweise schwer beschaffbar sind.

Du vergleichst die erste Generation Philips mit der zweiten Generation Grundig. Die erste Generation Grundig hatte ganz genau so wie Philips die wirbelstromgebremsten Asynchronmotoren. Siehe Bilder des Innenlebens des Grundig BK2000. Die zweite Generation Philips (N1502) hatte moderne, servogesteuerte Gleichstrommotoren. Allerdings fehlte im Vergleich zu den komplett elektronisch gesteuerten späteren Grundigs der elektronisch gesteuerte Bandzug, da man bei Philips nur einen Motor für den Kassettenantrieb hat, bei Grundig drei. Bei der zweiten Generation Philips kann man nicht mehr von einem chaotischen Aufbau sprechen. Die Rekorder waren sehr wartungsfreundlich und übersichtlich nach Funktionsgruppen gegliedert aufgebaut.

 

Insgesamt war Grundig aber mit den voll elektronisch gesteuerten VCRs eine ganz Ecke moderner als Philips mit den späteren Geräten und auch um vieles moderner als JVC mit dem Ur-VHS-Rekorder.

Bearbeitet von Theseus (Änderungen anzeigen)
  • Like 1
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Dent-Jo:

Der Vergleich zwischen Grundig und Philips ist so eine Sache. Technisch kann man aber wohl sagen:

Philips war mechanisch nicht so der Hit. Das System mit den wirbelstromgebremsten Asynchronmotoren neigte gerne zu Motordefekten, wie ich auch bei meinen Reparaturen immer wieder festgestellt habe. Der Bandtransportmotor hat die Wirbelstrombremse direkt auf der Motorwelle und um Überhitzung zu vermeiden auch gleich noch ein Lüfterrad mit drauf. Bei defekt des Motors äußert sich das dadurch, dass er ein Mü langsamer läuft, als die Mindestgeschwindigkeit und Kopfrad und Band nicht mehr synchronisiert werden können.

Grundig regelte das elektronisch über die Motoransteuerung.

Auch war die Grundigmechanik mit ihren 4 Motoren wesentlich ausgefeilter und verfügte überdies über einen Bandzugregler, was ein großer Vorteil gegenüber den Philips ist.

Die Elektronik bei Philips ist etwas chaotisch aufgebaut und die einzelnen Abschnitte etwas wüst auf den 3 Hauptplatinen unter dem Chassis verteilt. Aber immerhin ist noch alles kommerziell mit Einzelbauteilen und Einzeltransistorstufen aufgebaut, was eine Reparatur erheblich erleichtert.

Nicht so Grundig. Alles ICs, die teilweise schwer beschaffbar sind. Haufenweise Tantalkondensatoren, die man eigentlich sicherheitshalber gleich alle tauschen kann. Die Programmablaufsteuerungsplatine und die Motorsteuerplatine für das Schwenken des Kopfrad und die Wickelmotoren sind fast immer hinüber. Bei der Programmplatine ist der Chip nicht mehr erhältlich, so dass eine neue Steuerung selbst dazugebaut werden muss. Hat mich 3 Wochen beschäftigt.

 

 

Danke Dir für die hervorragende technische Beschreibung!

Respekt und sachlich vollkommen gut.

Habe es mit hohem Interesse gelesen.

Geschrieben
vor 55 Minuten schrieb Theseus:

Insgesamt war Grundig aber mit den voll elektronisch gesteuerten VCRs eine ganz Ecke moderner als Philips mit den späteren Geräten und auch um vieles moderner als JVC mit dem Ur-VHS-Rekorder.

 

So sehe ich das ja auch. Aber wie schon geschrieben. Die "Filmgemeinde" hatte sich auf VCR longplay eingeschossen.

 

Mein erster N1700 mußte drei mal umgetauscht werden.

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