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Geschrieben

Nachdem ich nun schon etliche Meter Film (UN54) erfolgreich entwickelt habe, habe ich heute folgendes Phänomen auf dem Foma R100:

 

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ist das die berüchtigte Teil-„Solarisation“, die bei zu wenig Agitation des Bleichbades passieren kann?

 

Der erste Durchlauf kam gut aus der Dose, beim zweiten Durchlauf eine Stunde später, hatte ich dann diesen Effekt auf dem Film. 

 

Danke für Eure Einschätzung. 
 

Sebastian

 

 

Geschrieben

So ist es. Um das kolloidale Silber zu entfernen, das hinter der Schicht als Lichthofschutz aufgebracht ist, braucht es beim Foma Bleiche für ca 7 min. und ständige Agitation. Und am besten die mit Dichromat.

Geschrieben

 

Top, danke für die schnellen Antworten. Und wieder was gelernt 🙂

Die 7 Minuten hatte ich zwar, aber an der ständigen Agitation hat es gemangelt.

 

Die Tatsache, dass sich das nicht über das gesamte Bild erstreckt, sondern auf jedem einzelnen Bild hauptsächlich im hellen Himmel stattfindet, liegt wahrscheinlich daran, dass dort die Schwärzung des Negativs am größten war, oder? 

Geschrieben

Die Bleiche war frisch. Ich dagegen war nicht mehr so frisch und habe die Agitation arg locker genommen... 🙄

 

Das ist wirklich witzig. Nach ein paar Erfolgen denkt man (bzw. ich), man hat den Dreh raus und man fängt an, schludrig zu werden. Der Umkehrprozess nimmt einem das aber schnell übel, wie ich feststellen muss...

 

Egal. Weiter geht's 🙂

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Sebastian Bock:

Die Bleiche war frisch. Ich dagegen war nicht mehr so frisch und habe die Agitation arg locker genommen... 🙄

 

Das ist wirklich witzig. Nach ein paar Erfolgen denkt man (bzw. ich), man hat den Dreh raus und man fängt an, schludrig zu werden. Der Umkehrprozess nimmt einem das aber schnell übel, wie ich feststellen muss...

 

Egal. Weiter geht's 🙂

 

Bis der ganze Prozess reproduzierbar und sicher sitzt, zahlt man eine Menge Lehrgeld. Hab es am Anfang auch nicht geglaubt, ist aber so. Und bei  Foma ganz besonders, da die Konstanz der Filmchargen durchaus wackelig ist. Da können sich Erstentwicklungszeiten schon mal ändern.

Geschrieben
Am 28.6.2022 um 13:10 schrieb Sebastian Bock:

Egal. Weiter geht's 🙂

 

Genau die richtige Einstellung!! 

 

Ich wünsche viele Erfolge – und die werden kommen 🙃

Geschrieben

@filma Danke für die Motivation!

Gestern hat es tatsächlich geklappt. Mit ständiger Agitation und einem Härtebad nach der Kaliumpermanganat Bleiche kam das erste mal ein wirklich brauchbarer Film aus der Dose. Klare Lichter, tiefe Schwärzen, kein Grundschleier und keine Schichtablösung. 

Vielen Dank für Eure Mithilfe 🙂
Ich bin glücklich - jetzt muss das nur noch „reproduzierbar und sicher“ (Zitat jaquestati) werden.

 

 

Was mir noch schwerfällt, ist die Beurteilung, ob bei zu dunklen Bildern eine Unterbelichtung oder eine zu kurze Erstentwicklung die Ursache ist. Ich hatte eine Belichtungsreihe von einem selbstleuchtenden 10-Stufen Graukeil gemacht und mit einem Belichtungsmesser die richtige Belichtung für 100 ASA bestimmt (Und dabei festgestellt, dass der Belichtungsmesser der alten Beaulieu ziemlich genau mit dem modernen Sekonic übereinstimmt- danke, @friedemann, für den Tip über die Reanimation alter Belichtungsmesser in irgendeinem anderen Thread).
Die Aufnahmen +1 Blende sahen am Besten aus. Das kann ja nun viele Ursachen haben. Falsch gemessen, Geschwindigkeit der Kamera nicht exakt, erschöpfter Entwickler, zu kurze Entwicklungszeit, ein Mix aus all diesen Faktoren, etc.

Kann man irgendwie am fertig entwickelten Film erkennen, was die Ursache ist? Ich habe ja beim R100 keine Randbeschriftung, die mir einen Hinweis geben könnte. 

Ich werde mir wohl angewöhnen, am Anfang jeder Rolle erst mal einen Graukeil aufzunehmen, um bei wichtigen Rollen nach Entwicklung eines Teststreifens entsprechend reagieren zu können. 
Dazu noch die Frage: Wieviel Prozent muss ich beim R100 meine Erstentwicklunszeit anpassen, um im Resultat eine Blende heller/eine Blende dunkler zu werden? Faktor 1,4 bzw. 0,7? Ich befürchte fast, ihr sagt mir jetzt, dass die Zusammenhänge wesentlich komplizierter sind und ich das austesten muss…

 

schönen Sonntag noch,

Sebastian 
 

Geschrieben

Du bleibst in der Theorie gefangen, bis du bestimmst, wie die Filmbilder zu sehen sein sollen. Projektion oder nicht?

 

Ein Schwarzweißfilm, der zu Dichten über log 3 entwickelt werden kann, soll projiziert werden. Wenn du dich da anders entscheidest, was dein Recht ist, hört zumindest für mich die Diskussion auf. Bei Negativen, die man abtastet, sieht das anders aus. Da ist noch kein Kontaktpositiv gezogen. Wenn ein solches vorliegt, kann man das verwunschene, tiefe, dunkle, kalte Digital wieder verlassen.

Geschrieben

Lieber Simon!

vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für eine Antwort genommen hast.

Ich muss aber gestehen, dass ich sie nicht mit meiner Fragestellung in Bezug setzen kann.
Es ging mir lediglich um die visuelle Beurteilung von selbst entwickeltem Foma R100 und Verkürzungs-/Verlängerungsfaktoren für die FD-Zeit zur Anpassung der Helligkeit des Bildes.
 

Von Negativen, Kontaktpositiven, Abtastung und digital hatte ich gar nichts geschrieben.

 

Mir ist klar, dass ich mir meine Fragen auch alle durch Ausprobieren und Experimentieren selbst beantworten könnte, und ich stelle diese Fragen hier im Forum nicht, weil ich dafür zu faul bin, sondern weil ich mir bei den Filmpreisen und der verfügbaren Freizeit ersparen möchte, das Rad neu zu erfinden, wenn andere Filmer und Selbstentwickler sich vielleicht schon genau mit diesen Themen auseinandergesetzt haben und ihr Wissen netterweise preisgeben. 


Verwirrte Grüße,

Sebastian

 

P.S. Ich habe längst bestimmt, wie die Filmbilder zu sehen sein sollen: Projektion natürlich 😉

Bis es etwas Vorzeigbares geben kann, werde ich aber trotzdem noch einige Zeit in Theorie und Experimentieren stecken müssen.

  • Like 3
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Sebastian Bock:

Ich muss aber gestehen, dass ich sie nicht mit meiner Fragestellung in Bezug setzen kann.

 

Es ging mir lediglich um die visuelle Beurteilung von selbst entwickeltem Foma R100
 

ich stelle diese Fragen hier im Forum nicht, weil ich dafür zu faul bin, sondern

 

Das hatte ich sofort bemerkt.

 

Visuelle Beurteilung ist so ein Ausdruck, der mir verrät, daß es dir an Selbsterkenntnis fehlt. Das ist meistens eine Alterssache. Ich frage zurück, wie visuell? Guckst du den Filmstreifen einfach so an, z. B. beim Trocknen, wenn er aufgehängt ist? Beurteilst du ein Bild am Betrachter, auf dem Steenbeck? Zwischen Projektion und kleinem Laufbild besteht schon ein Unterschied, findest du nicht auch? Mit einer starken Lampe kommen Einzelheiten in den Schatten heraus, die am Betrachter verborgen bleiben.

 

Für faul halte ich dich nicht.

Geschrieben

 

vor 8 Minuten schrieb Film-Mechaniker:

Visuelle Beurteilung ist so ein Ausdruck, der mir verrät, daß es dir an Selbsterkenntnis fehlt. Das ist meistens eine Alterssache


Puh… Bei allem Respekt, aber dafür, dass wir uns nicht kennen, empfinde ich das ganz schön angriffslustig, wenn nicht gar anmaßend. Vielleicht ist DAS auch eine Alterssache.

 

Schwamm drüber. 

 

Der Rest Deiner Antwort ist aber durchaus ein guter Hinweis. Ich betrachte die Einzelbilder am Leuchtpult mit einer 20-Fach Lupe. 20 cm Teststreifen huschen immer zu schnell durch den Projektor… 

 

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Simon hat bestimmt wieder irgendein französisches Wrack am Wickel. Das schlägt auf die Laune und dann spricht er in Rätseln. 😉

 

Erst einmal Glückwunsch zur gelungenen Umkehrentwicklung! 
 

Es gibt viele mögliche Ursachen, warum die "+1" Belichtung am besten aussieht. Die Ursache(n) kannst Du aber in der Regel nicht am entwickelten Bild erkennen. Auch nicht mit Randbeschriftungen, denn die haben keine definierte Dichte. 
 

Ein einfacher Grund wäre, dass Du eine Reflexkamera verwendest, die z.B. ca. eine halbe Blende schluckt. Die andere halbe Blende könnte dann durch FD-Zeit oder auch zu geringe Temperatur oder Agitation kommen. Es gibt aber (leider) noch mehr Möglichkeiten. Wichtig ist, dass du Dich einem idealen Ergebnis annäherst und dabei strikt immer nur einen Parameter zur Zeit änderst. Also *entweder* mehr belichten, oder länger erstentwickeln, oder einen aktiveren Entwickler nehmen, oder die Temperatur erhöhen, oder das Agitationsmuster verändern, etc. Sobald du zwei oder mehr Dinge zur Zeit änderst, verlierst Du die Gewissheit über die Ursache einer sichtbaren Veränderung. Das ist etwas stupide Arbeit, aber sie lohnt. Notiere akribisch alle Parameter im Laborbuch, denn schon im August hast du "the truth" sonst schon wieder vergessen. 
 

Es gibt noch (mindestens) vier weitere mögliche Parameter:

1. Altes Material. Die meisten Filme verlieren pro Jahrzehnt so etwa eine Blende Empfindlichkeit. (Kann mehr oder auch weniger sein)

2. Emulsionstoleranzen. Vor allem ein Foma-Problem. Da ist jeder Guss quasi ein neuer Film. 🙂

3. Fehlende Additive im FD. Ohne Kaliumthiocyanat kriegst du bei den meisten Filmen belegte Lichter und einen durchgängigen Schleier, der auch eine ganze Blende (oder mehr) ausmachen kann. Es lohnt sich nicht, nie, die Additive wegzulassen. 
4. Verbrauchte, nicht mehr frische Chemie. Im Zweifel immer neu ansetzen. Chemie ist viel billiger als durch fehlerhafte Entwicklung versauter Film. 

Bearbeitet von F. Wachsmuth (Änderungen anzeigen)
  • Like 1
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Sebastian Bock:

angriffslustig, wenn nicht gar anmaßend. Vielleicht ist DAS auch eine Alterssache.

 

Sehr schön, das gefällt mir, mit gleicher Münze zurückzahlen.

 

Ich habe keine französische Kamera am Hals, sondern bin mit dem Aufbau einer optischen Bank befaßt, damit ich schon bald garantieren kann, daß der Sucherausschnitt mit dem aufgenommenen übereinstimmt und die Bilder auf dem Film eingemittet sind.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb F. Wachsmuth:

Erst einmal Glückwunsch zur gelungenen Umkehrentwicklung! 
 


Dann klopf Dir mal selber auf die Schulter- das ist zu einem großen Teil Dein Verdienst 👏

 

Danke für die ausführliche Antwort. Eine Aussage verstehe ich jedoch nicht so ganz:

 

vor 3 Stunden schrieb F. Wachsmuth:

Ein einfacher Grund wäre, dass Du eine Reflexkamera verwendest, die z.B. ca. eine halbe Blende schluckt.


ich filme mit der Beaulieu Reflex Control. Laut Handbuch hat die bei 18fps 1/50s Belichtungszeit. Zusammen mit der Filmempfindlichkeit habe ich jetzt zwei definierte Größen für die externe Belichtungsmessung. An welcher Stelle ‚schluckt‘ die Reflexkamera denn jetzt noch eine halbe Blende?

 

Geschrieben (bearbeitet)

Gut, dass ist es das bei Dir nicht: Bei Bohljö wird für den Spiegelreflexsucher wird kein Strahlenteiler eingesetzt, dafür hast Du das "Flackerbild". Fast alle anderen Hersteller spiegeln einen Teil des Lichts per Strahlenteiler für den Sucher aus, die fehlen dann eben auf dem Film. Allerdings hat diese Kamera doch einen Nachfürbelichtungsmesser, oder? Evtl. wird dafür etwas Licht ausgespiegelt, oder guckt sie ebenfalls auf rotierenden Spiegel? Ich kenne die Kamera nicht persönlich, rate nur. Kurz: Der Weg zwischen Austrittspupille und Film ist auch bei geöffnetem Verschluss nicht immer frei von optischen Hindernissen.

 

Ach ja, noch ein möglicher Grund: Umlaufverschluss auf verkleinerten Hellsektor gestellt? (Ich mag das Wort "Sektorenblende" einfach irgendwie nicht...)

Bearbeitet von F. Wachsmuth (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Och, ne hübsche Französin am Hals, warum nicht?😀 

Aber am Ende muss Sebastian projizieren, und die Größe des Leinwandbildes, die Lichtleistung die Lichtleistung des Projektors etc. sind dann die Faktoren, die bestimmen, ob das Ergebnis gefällt oder nicht. 

Übrigens Foma bringt nach vielen, vielen Test-Entwicklungsreihen bei mir eine Dmin von 0,03 und eine Dmax von 2,5. Sieht in der Projektion brillant aus: 

9 min in Dokumol 1+7 und 5g KSCN/ l +50 mg KJ/l 

Stoppbad mit 2%iger Essigsäure nicht vergessen!

Geschrieben
vor 48 Minuten schrieb jacquestati:

9 min in Dokumol 1+7 und 5g KSCN/ l +50 mg KJ/l 

Stoppbad mit 2%iger Essigsäure nicht vergessen!


Genau so bin ich zu einem guten Ergebnis gekommen. Inklusive 2 min Vorwässerung. 
Und im Stoppbad zusätzlich 50g Alaun zum Härten der Gelatine, wegen der Kaliumpermanganatbleiche.
An Dichromat traue ich mich einfach nicht ran, zumal ich in der Küche arbeite. 
 

Hast Du eine Faustregel, um welchen Faktor man die FD Zeit verlängern / verkürzen muss, um eine Blende heller / dunkler zu entwickeln?

 

Ansonsten Teste ich das die Tage einfach mal aus…

Geschrieben (bearbeitet)

Super! Wenn Du mit dem Härtezusatz  und Permanganatbleiche  zu guten Ergebnissen kommst, dann bleibe dabei! V. a., wenn es keine Schichtablösungen gibt. Meine Erfahrungen zum Pushen oder Pullen gehen dahin , dass du mit 11-12 min Erstentwicklung beim R100 bei etwa 200 ASA landest, Friedemann hat mal gepostet, dass er beim Foma R100 mit 50 ASA und 6 min ebenfalls gute Ergebnisse hatte. Aber Foma hat von Charge  zu Charge größere Unterschiede in den Filmeigenschaften, da lohnt es sich, etwas mehr zu kaufen und einzutesten, um dann  konstant gute Resultate mit dem Vorrat zu haben.

Bearbeitet von jacquestati (Änderungen anzeigen)

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