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Geschrieben

Mal von der schlechten Übersetzung ganz abgesehen, muss ich leider folgendes dazu sagen: Wim Wenders ist ein auch einer von denen, die es nicht kapieren. Es ist zwar gut, dass man mithilfe der Digitaltechnik ein Originalnegativ restaurieren kann und es so wieder herrichten kann, dass es wieder im neuen Glanz erstrahlt. ABER: Dann macht man im Anschluss daran auch gefälligst eine Ausbelichtung auf modernem Negativfilm, von dem man man dann auch gefälligst neue Kopien auf modernem Kopierfilm. Das heute zur Verfügung stehende Material dafür ist tausendmal besser geeignet, als gleich alles nur als Digitalkopie zu archivieren. Und wenn es ihm nicht passt (oder noch nie gepasst hat), dass sein S/W-Film damals auf Farbmaterial kopiert wurde, wegen der kurzen Farbsequenzen, warum hat er es dann nicht gleich so gemacht, wie einst Steven Spielberg es bei "Schindlers Liste" hat machen lassen? Die kurzen Farbsequenzen extra auf Farbe ziehen lassen und später nachträglich in die S/W-Kopien einzusetzen? Dann gibt es auch keinen Sepia-Farbstich. Das weiß doch jeder, der sich auch nur ein wenig mit Kopierprozessen auskennt. Wie Dumm muss man eigentlich sein? Ich habe es schon gefühlt zehntausend mal gesagt, aber ich muss es wahrscheinlich noch zehntausendmal  mal sagen, bis das endlich wenigstens einer die Fakten versteht: Digital kann helfen, unterstützen, ergänzen, ersetzt aber analog auf keinen Fall. Ich bin mal gespannt, ob er seine digital hergestellten Kopien in 20 Jahren noch in irgendeinem Kino spielen lassen kann. Bis dahin sind die ganzen Pixel höchstwahrscheinlich schon schneller zerfallen und nicht mehr "lesbar", als es ihm lieb sein wird. Es will einfach niemand begreifen, was mit dem Filmerbe heutzutage angerichtet wird. Digitale Restaurierung, ok, aber digitale Langzeitarchivierung, oder gar Vorführung: Nein! Das was er gerade für die Zukunft zu retten versucht, zerstört er in Wirklichkeit und begreift es noch nicht einmal. Noch so ein digitales Schaf...

Geschrieben
vor 42 Minuten schrieb Der rosarote Panther:

Mal von der schlechten Übersetzung ganz abgesehen,

 

Du bemängelst die Übersetzung eines von einer britischen Publikation vermutlich auf Englisch geführten Interviews?

(Wenders spricht sehr brauchbares Englisch.)

 

vor 44 Minuten schrieb Der rosarote Panther:

Digitale Restaurierung, ok, aber digitale Langzeitarchivierung, oder gar Vorführung: Nein! Das was er gerade für die Zukunft zu retten versucht, zerstört er in Wirklichkeit und begreift es noch nicht einmal. Noch so ein digitales Schaf...

 

Kino ist abgesehen von musealen Anwendungen (die toll sind aber nicht mehr der Standard) digital - sowohl in seinen Produktionsabläufen als auch in seiner Vorführtechnik.

Das wird sich auch dadurch nicht mehr ändern, dass Du beleidigend wirst und ganz feste auf den Boden stampfst.

Geschrieben (bearbeitet)

Wenders sagt doch selbst, dass seine Negative in einem klimatisierten Filmarchiv aufbewahrt werden. Offenbar ist ihm diese Denke also nicht fremd.

 

Die angebliche Gewissheit, mit der digitale Daten 'verfallen' sollen ist im Übrigen Blödsinn. Ich habe als Privatmensch ohne besondere Anstrengungen oder besondere Kosten digitale Daten aus den Neunzigern vollständig verfügbar. Komplette Emailarchive z.B., sämtliche Bilder meiner ersten Digitalkamera. Und abseits üblicher Verfahren wie gelegentliche Sicherheitskopien habe ich dafür nicht sonderlich viel aufwenden müssen. Auf kommerzieller oder institutionalisierter Ebene ist das alles kein Problem mehr, jedenfalls nicht für Master. Von alleine erhalten sich digitale Daten aber natürlich auch nicht.

 

Wer will, darf ja im Übrigen auch zusätzlich zum digitalen Master noch eine analoge Version ausbelichten lassen, aus dem Artikel geht ja nicht hervor, dass das nicht passiert.

 

 

Faktisch scheinen Rechte eher ein Problem zu sein. Juristische Konstruktionen wie Rechteinhaber sind offenbar fragiler als Filmkopien, egal ob digital oder analog, soweit sie kommerziell ausgerichteter Natur sind. Es ist unbegreiflich, dass viele sehr erfolgreiche Filme nicht mehr legal öffentlich vorgeführt werden können. Offenbar hat Wenders sich dazu eben auch Gedanken gemacht.

 

 

Kritischer fand ich beim Lesen, dass es nötig war, in einem Film verwendete Musik auszutauschen (obendrein über eine einigermaßen kritische Technik). Zugegeben, in diesem Fall kein absolutes rechtliches, sondern 'nur' ein Budgetproblem, sprich, mit mehr Geld wäre es möglich gewesen. Bin mir aber sicher, dass trotzdem eine Version mit der Originalfassung generiert wurde, nur darf die eben derzeit nicht öffentlich vorgeführt werden.

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Der rosarote Panther:

wenn es ihm nicht passt (oder noch nie gepasst hat), dass sein S/W-Film damals auf Farbmaterial kopiert wurde, wegen der kurzen Farbsequenzen, warum hat er es dann nicht gleich so gemacht, wie einst Steven Spielberg es bei "Schindlers Liste" hat machen lassen? Die kurzen Farbsequenzen extra auf Farbe ziehen lassen und später nachträglich in die S/W-Kopien einzusetzen?

 

Die Schindler-Kopien sind durchgehend Farbfilm. Ansonsten gibt es mehrere Vorbilder in der Filmgeschichte, zu den bekanntesten gehören The Women von 1938, deren Schwarzweißkopien je einen Technicolor-Teil eingesetzt bekommen haben, oder Le mystère Picasso von 1956, wo der letzte Akt in Farben und CinemaScope ist gegenüber Schwarzweiß-Normalbild. Wenders hat u. a. verkannt, daß es Kopierfilme auf Polyesterunterlage gibt, was es erlaubt, unterschiedliche Teile zu verschweißen. Das hält.

Geschrieben

Was machbar ist, und was bezahlbar ist (man vergleiche zum jeweiligen Zeitpunkt der Produktion mal die wirtschaftlichen Umstände von 'Der Himmel über Berlin' und 'Schindlers Liste') sind ausserdem zwei verschiedene Paar Schuhe. Und seit wann hat bei sowas der Regisseur oder Kameramann das letzte Wort? Wer war Wenders 1987, wer war Spielberg 1993?

 

 

- Carsten

Geschrieben

Zitat: Kino ist abgesehen von musealen Anwendungen (die toll sind aber nicht mehr der Standard) digital - sowohl in seinen Produktionsabläufen als auch in seiner Vorführtechnik.

Das wird sich auch dadurch nicht mehr ändern, dass Du beleidigend wirst und ganz feste auf den Boden stampfst.

 
Wenders Filme waren und sind keine Kommerzware, sie liefen m. W. immer nur in Arthouse-Kinos. Und die meisten von denen, haben zum Glück ihre 35er-Maschinen behalten. Ein Beispiel fällt mir sogar spontan dazu ein: Das Filmhaus in Saarbrücken. 35mm ist garantiert nicht "museal". Es ist das einzig richtige! Und es wird (falls Du es nicht wissen solltest) noch lange nicht alles rein digital gedreht. Es entstehen (vor allem in den USA) noch jede Menge Filme auf 35mm, eben weil die Regisseure wissen, was sie daran haben. Des weiteren gibt es auch dort noch sehr viele Kinos die 35 spielen und viele tun dies mit Vergnügen. Niemand wollte diese Digitalscheiße in seinem Haus haben, eben weil es nur ein unnötiger Kostenfaktor ist, den sich kein Kinobetreiber mehr auf Dauer leisten kann. Wo ein 35er-Projektor über Jahrzehnte lang hält und für wenig Geld repariert und in Sachen Optik, Licht und Ton meistens leicht nachgerüstet werden kann, muss der Digikasten alle Nase lang gegen einen neuen ausgetauscht werden, eben weil sie sich nicht oder nur schwer aufrüsten lassen. Und warum ist das so? Weil es so von den Herstellern mittlerweile gewollt ist, denn sonst kann man ja kein Geld mehr verdienen. Und da hilft auf die Dauer auch die FFA oder die KfW nicht mehr weiter. Denn wie soll man für eine neue Maschine (geschweige denn für acht und mehr) noch sich Geld leihen können, wenn der alte Kredit noch nicht einmal wirklich abbezahlt ist? Erklär mir das mal bitte. Des weiteren nenne ich die galoppierende Dummheit grundsätzlich beim Namen und sage gerade heraus, was mir nicht gefällt. Das habe ich schon immer so getan und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Irgendwie scheint das immer mehr zu werden und viele sind offenbar auch noch stolz darauf. Innerhalb der letzten 20 Jahre hat die ganze Welt angefangen sich in eine ganz falsche Richtung zu bewegen und keiner will das sehen geschweige denn ändern. Das Thema Film und Digital gehört da leider mit dazu, auch wenn es nur ein "ein kleines Randthema" in der Weltgeschichte darstellt. Ich krieche nun mal niemanden in den Allerwertesten hinein und heiße nichts gut, was nicht gut ist. Egal, bei was auch immer. Wem meine direkte Art nicht gefällt, der kann mich gerne auf seine persönliche Ignorierliste setzen. Ich habe damit kein Problem. 
 
Zitat: Die Schindler-Kopien sind durchgehend Farbfilm.
 
Tut mir leid, dir da leider widersprechen zu müssen, lieber Filmtechniker, aber ich hatte den Film mehrfach seinerzeit gespielt. Und das sogar in zwei Formaten: In 35 und in 16mm. Beide Kopien, die ich hatte, waren auf S/W gezogen worden und die kurzen Farbelemente (z. B. das Mädchen mit der roten Jacke und die brennende Kerze) waren auf Farbmaterial kopiert und jedes mal mit Nassklebestellen eingefügt worden. Es kann sein, dass sie sogar die Klebestellen verschweißt haben, damit sie auf gar keinen Fall aufgehen.
 
Zitat: Wer will, darf ja im Übrigen auch zusätzlich zum digitalen Master noch eine analoge Version ausbelichten lassen, aus dem Artikel geht ja nicht hervor, dass das nicht passiert.
 
Leider geht aber aus dem Artikel auch nicht das Gegenteil daraus hervor. Und wenn ich das Gelesene richtig interpretiere, hat er auch nicht wirklich vor das zu tun... Und das leider zu Wenders eigenem Nachteil. Traurig, traurig...
 
Sorry, für das stellenweise kleine Schriftbild hier, aber irgendwas stimmt mit der Formatierung gerade nicht.
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Film-Mechaniker:

Die Schindler-Kopien sind durchgehend Farbfilm.

 

Falsch!

 

vor 2 Stunden schrieb showmanship:

 

Falsch. 

 

Auch falsch!

 

Zur EA gab es beides, Kopien in s/w mit farbigen Klammerteilen und Kopien vollständig auf Farbmaterial.

Wir hatten damals zuerst eine Kopie auf s/w mit farbigen Klammerteilen, bei der das s/w Material mit irgendwas beschichtet war. Diese Beschichtung löste sich immer mehr vom Film und setzte sich an der Filmbahn und den Andruckbändern ab und verklebte dort.
Nach einigen Tagen war die Kopie nicht mehr ohne Unterbrechung spielbar.
Die UIP hatte uns dann eine Ersatzkopie geschickt, die vollständig auf Farbmaterial war. Diese lief fehlerfrei, hatte aber einen Farbstich Richtung blau.

 

 

Viele Grüße

 

Salvatore

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb Der rosarote Panther:

Wenders Filme waren und sind keine Kommerzware, sie liefen m. W. immer nur in Arthouse-Kinos. Und die meisten von denen, haben zum Glück ihre 35er-Maschinen behalten.

 

Du hast keinerlei Ahnung vom Kino-Alltag, insbesondere vom Arthouse.

Inzwischen dürften bei den Arthouse-Kinos (inklusive derer mit ausgezeichnetem Programm) die mit spielbereiter 35mm-Projektion in der Minderheit sein.

Ich betreibe übrigens ein Kino mit spielbereitem 35mm-Projektor.

 

vor 1 Stunde schrieb Der rosarote Panther:

Und es wird (falls Du es nicht wissen solltest) noch lange nicht alles rein digital gedreht.

 

Das ist für diese Diskussion völlig belanglos.

Es wird zu ca. 99,98 Prozent digital distribuiert - das ist entscheidend.

35mm ist mit extrem wenigen Ausnahmen (Hateful 8 etc., aber auch einige sehr kleine Projekte) für die Auswertung von aktuellen Filmen irrelevant.

 

vor 1 Stunde schrieb Der rosarote Panther:

Niemand wollte diese Digitalscheiße in seinem Haus haben, eben weil es nur ein unnötiger Kostenfaktor ist, den sich kein Kinobetreiber mehr auf Dauer leisten kann.

 

Das ist grundfalsch.

Mag sein, dass viele am Anfang skeptisch waren - und natürlich waren die Investitionskosten ein Riesenproblem.

Ich kann jede Nostalgie fürs analoge Kino verstehen, aber niemand will im Alltag 35mm zurück haben - die Vorteile des digitalen Kinos sind gigantisch. Schon weil es so viel einfacher ist, an Kopien zu kommen.

 

Vielleicht gibt es einzelne Gegenbeispiele - mag sein. Es gibt auch Kinobetreiber:innen, die schlicht nie irgendwas investiert haben. Das geht digital nicht - aber das waren auch nicht die Häuser, die eine hochwertige 35mm-Projektion hinbekommen haben.

Aber ansonsten ist das Thema ist schlicht durch.

 

Und abgesehen davon gehts darum im zitierten Artikel gar nicht - das ist schlicht und einfach eine sehr informierte und differenzierte Sicht eines großen Filmemachers auf den Umgang mit seinem Erbe.

Bearbeitet von macplanet (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Schindlers Liste

 

Schaue ich mir diesen Film privat mit dem Beamer an dann wird von mir das Bild am Bildmenue komplett auf schwarzweiss gestellt weil diese farbigen Bereiche des Films total sinnlos und miserabel von der Wirkung. Und diese neue restaurierte Fassung sah ich auch im Kino. Bild war viel zu dunkel obwohl eine Projektion von Sony auf weisser Bildwand. Die normale Disc ist bildlich wesentlich besser als diese restaurierte Fassung.

Geschrieben

Zitat: Du hast keinerlei Ahnung vom Kino-Alltag, insbesondere vom Arthouse.

Inzwischen dürften bei den Arthouse-Kinos (inklusive derer mit ausgezeichnetem Programm) die mit spielbereiter 35mm-Projektion in der Minderheit sein.

Ich betreibe übrigens ein Kino mit spielbereitem 35mm-Projektor.

 

Sprich Du mir ja nicht die Kompetenz ab, sowas verbiete ich dir mit allem Nachdruck! Mach das ja nie wieder! Ich habe 24 Jahre lang in diversen Kinos mit Leib und Seele den Filmvorführer gemacht und war sogar zwei Jahre lang in einem davon stellvertretender Geschäftsführer. Ich habe dazu alles von der Pieke auf gelernt, was man wissen muss, ja sogar das Spielen im Überblendbetrieb auf Kohlemaschinen. Und ich hatte damit nie ein Problem (im Gegensatz zu dir).Des weiteren war ich auch in einem Arthouse-Kino als Vorführer beschäftigt. Der dortige Geschäftsführer, sowie mein Vorführerkollege hatten mir viel über das Betreiben eines solchen Hauses erzählt und was es für Schwierigkeiten machen kann.

 

Zitat: Das ist für diese Diskussion völlig belanglos.

Es wird zu ca. 99,98 Prozent digital distribuiert - das ist entscheidend.

35mm ist mit extrem wenigen Ausnahmen (Hateful 8 etc., aber auch einige sehr kleine Projekte) für die Auswertung von aktuellen Filmen irrelevant.

 

Das derzeit aktuellste, von vielen Beispielen: Im Januar startete der neue Film des Zelluloid-affinen Paul Thomas Anderson, der schon als Kind und Jugendlicher mit Super-8- und 16mm-Filmmaterial arbeitete. Wie mehrere von Andersons bisherigen Werken, wurde auch das in 35mm- Panavision gedrehte 70er-Jahre „period piece“ Licorice Pizza (2021) nicht nur digital, sondern auch in 35mm-Kopien und als 70mm-Blow-Up an die Kinos geliefert: Das Hackesche Höfe Filmtheater in Berlin zeigte die 35mm- Fassung, das Savoy-Kino in Hamburg, das Delphi in Berlin und die Schauburg in Karlsruhe spielten je eine 70mm-Kopie. In Karlsruhe nutzte man das Datasat-Verfahren (über Timecode gesteuerte Audio- CD) sogar, um mehrere Sprachversionen zu zeigen: Dort lief die 70mm-Kopie abwechselnd auf Deutsch, Englisch oder in der Originalfassung mit Untertiteln. Auch der mehrfach verschobene „Tod auf dem Nil“ (DEATH ON THE NILE, 2020/2022, R: Kenneth Branagh) kam im Februar endlich in die Kinos. Angeblich wurden 32 70mm-Kopien gezogen. In Deutschland spielten zum Kinostart der Zoo-Palast (Berlin), die Lichtburg (Essen) und die Astor Filmlounge im ARRI (München) die 70mm-Fassung. Unterdessen arbeitet Christopher Nolan an einem neuen Biopic mit dem Titel „Oppenheimer“, das im 65mm-IMAX- und 65mm-5-Perf- Format gedreht wird. Der Film soll im Sommer 2023 in den US-Kinos starten. Und das wird garantiert nicht alles sein.

 

Und noch was: Wenn es für dich und deinesgleichen so eine furchtbare Schufterei war mit 35mm-Film arbeiten zu müssen, warum habt ihr alle dann nicht mit der Eröffnung oder Übernahme eines Hauses gewartet, bis der Digitaldreck mit aller Gewalt durchgedrückt wurde. Ihr seid alle nichts weiter als Möchtegernvorführer. So und jetzt gehe zum Moderator und heule dich von mir aus bei ihm aus. 

Geschrieben

Eine sehr gute Argumentation von "Der rosarote Panther". Das erste Mal einen Film vorgeführt habe ich 1978 mit zwei Ernemann-Projektoren und 600m-Filmspulen im Überblendbetrieb, wobei die Werbefilme und Trailer noch naßgeklebt wurden. Die Erfahrungen über 35mm bis hin zu 70mm und 15/70 IMAX, mit denen ich in den vergangenen Jahrzehnten gearbeitet habe, sind für mich heute Gold wert. Und eine furchtbare Schufterei war es für mich auf gar keinen Fall. Im Gegenteil, ich habe es aus Liebe und mit Leidenschaft gemacht.

 

Gruß

Maximum

Geschrieben
vor 40 Minuten schrieb Der rosarote Panther:

Sprich Du mir ja nicht die Kompetenz ab, sowas verbiete ich dir mit allem Nachdruck! Mach das ja nie wieder!

 

Uiuiui 😉

Du magst Kompetenz im analogen Vorführen haben - aber ganz sicher nicht im Disponieren eines Arthouse-Kinos.

(Auch im Bedienen des Forums fehlt Dir Kompetenz - lernst Du bitte korrektes Zitieren?)

 

vor 42 Minuten schrieb Der rosarote Panther:

Das derzeit aktuellste, von vielen Beispielen

 

Das sind nicht viele Beispiele (sogar angesichts der Tatsache, dass Du einige übersehen hast).

Das sind alles hoch lobenswerte Einzelfälle, die aber überhaupt nichts dran ändern, dass Kino heute digital funktioniert. "Licorice Pizza" ist nicht analog gestartet, nur weil es eine einzige 35mm- und 70mm-Kopie gab.

 

vor 45 Minuten schrieb Der rosarote Panther:

Und noch was: Wenn es für dich und deinesgleichen so eine furchtbare Schufterei war mit 35mm-Film arbeiten zu müssen,

 

Es geht nicht um die "Schufterei". Es geht darum, dass digitale Distribution es ermöglicht, auch bei sehr kleinen Filmen jedes Kino beliefern zu können, das eine Kopie haben will - früher waren Starts mit 5 oder 10 Kopien bei kleinen Filmen üblich. Es geht darum, dass die Vorführungen eine gleichbleibende Qualität haben und man sich nicht als Nachspieler mit abgenudelten Kopien rumschlagn musste. Es geht darum, dass FIlme so lange im Programm bleiben können wie das Publikum es will, ohne dass eine Kopie an den Nachspieler weitergegeben werden muss. Es geht darum, dass jedes Haus problemlos restaurierte Fassungen, Klassiker etc. spielen kann, ohne dass eine rare Archivkopie verliehen werden muss. Diese Programmvielfalt und -flexibilität, die insbesondere Arthouse-Kinos heute haben, gab es früher schlicht nicht.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb macplanet:

Es geht darum, dass digitale Distribution es ermöglicht, auch bei sehr kleinen Filmen jedes Kino beliefern zu können, das eine Kopie haben will - früher waren Starts mit 5 oder 10 Kopien bei kleinen Filmen üblich.

 

Das zeigt, dass du noch niemals in einer Kleinstadt ein Kino betrieben hast.

 

Trotz der Digitalisierung hat sich an der Verleihpolitik nichts oder nur sehr wenig geändert.

Kinos in Kleinstädten werden, auch wenn nur wenige digitale Dateien zur Verfügung stehen,

in der Belieferung oft benachteiligt.

 

Gruß

Maximum

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Maximum:

 

Das zeigt, dass du noch niemals in einer Kleinstadt ein Kino betrieben hast.

 

Trotz der Digitalisierung hat sich an der Verleihpolitik nichts oder nur sehr wenig geändert.

Kinos in Kleinstädten werden, auch wenn nur wenige digitale Dateien zur Verfügung stehen,

in der Belieferung oft benachteiligt.

 

Das mag bei großen Starts zutreffen. Arthouse-Filme (die früher mit sehr wenigen Kopien gestartet wären, die dann von Kino zu Kino gereicht wurden) starten heute immer bundesweit einheitlich und mit viel höherer Kopienzahl. Auch in Kleinstädten gibt es Kinos, die nicht nur Major-Ware spielen ...

Geschrieben

Richtig. Zumal die Festplatten nicht wie seinerzeit die Kopien während der gesamten Spielzeit im Kino bleiben müssen. 1x kopieren und ab zum nächsten. Wir machen hier nur Einzelveranstaltungen. Bei erfolgreichen Filmen musste ich vor 2015 manchmal Monate warten, bevor ich überhaupt buchen konnte. Inzwischen ist ab Woche 3-4 quasi jeder Film verfügbar. 

Geschrieben

Zitat:

Uiuiui 😉

Du magst Kompetenz im analogen Vorführen haben - aber ganz sicher nicht im Disponieren eines Arthouse-Kinos.

(Auch im Bedienen des Forums fehlt Dir Kompetenz - lernst Du bitte korrektes Zitieren?)

 

Und Du bist so ein richtig niedliches kleines Digitalschäfchen, dass ich nur allzu gerne mal scheren möchte 🐑. Die Art und Weise, wie ich hier Zitate einfüge bzw. darstelle, kann dir absolut wurscht sein. Es geht hier nicht um das Aussehen sondern darum, dass die Zitate Buchstabengetreu wiedergegeben werden. Ich gebe sie sogar mitsamt deinen Tippfehlern hier wieder.

 

Zitat:

Es geht nicht um die "Schufterei". Es geht darum, dass digitale Distribution es ermöglicht, auch bei sehr kleinen Filmen jedes Kino beliefern zu können, das eine Kopie haben will - früher waren Starts mit 5 oder 10 Kopien bei kleinen Filmen üblich. Es geht darum, dass die Vorführungen eine gleichbleibende Qualität haben und man sich nicht als Nachspieler mit abgenudelten Kopien rumschlagn musste. Es geht darum, dass FIlme so lange im Programm bleiben können wie das Publikum es will, ohne dass eine Kopie an den Nachspieler weitergegeben werden muss. Es geht darum, dass jedes Haus problemlos restaurierte Fassungen, Klassiker etc. spielen kann, ohne dass eine rare Archivkopie verliehen werden muss. Diese Programmvielfalt und -flexibilität, die insbesondere Arthouse-Kinos heute haben, gab es früher schlicht nicht.

 

Und genau deshalb, hat man den modernen Negativ-Film für das Ausbelichten von (digital restaurierten Originalen) erfunden, sowie das moderne Printfilmmaterial, mit dem man neue Kopien herstellen kann. Und zwar in beliebiger Menge, damit man zumindest die meisten Kinos gleich beliefern kann. Vorausgesetzt, sie haben Interesse an einem bestimmten neuen Arthouse-Film. Klassiker werden nicht mehr allzu oft wiederaufgeführt, eben weil diese schon längst durch Fernsehen, DVD/Blue Ray bzw. Streaming total ausgelutscht sind. Von daher reichen in dem Falle m. E. ein sauberes neues Negativ plus zwei (allenfalls drei) Kopien. Ausnahmen bestätigen die Regel. Das spielen von Klassikern lohnt sich m. E. auch praktisch gar nicht. Egal ob nun analog oder digital. In einem der Kino's in denen ich gearbeitet habe, hatte der damals neue Besitzer für die längere Auswertung von neuen Filmen und eben für Wiederaufführungen, die alte Balkonloge des großen Hauses zu einem zweiten, kleineren Saal umbauen lassen. Sein Versuch, solche Filme, wie "Das Boot (Directors Cut), "Spiel mir das Lied vom Tod" u. ä. Sachen den Leuten schmackhaft zu machen, brachten überhaupt nichts. Mehr Kosten als Nutzen. Da war es tatsächlich egal, ob es eine neue oder eine gebrauchte Kopie war. Aber dennoch sage ich: Je höher die Anzahl an 35er-Prints, umso geringer die Kosten. Das was heute zur Herstellung von DCP's ausgegeben werden muss, hat man früher auch schon bei 35er-Prints bezahlt. Und das lassen sich die Verleiher nach wie vor bezahlen. 70 % der Karteneinnahmen in der ersten Spielwoche gehen auch weiterhin an deine "Vorgesetzten" namens Verleiher, wie Disney und Co. Wenn das mal reicht.  Und billiger wird es bestimmt nicht mehr. 

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

DCP rettet die Welt.

Storage funktioniert mit Festplattenfernseher und USB-Stick noch komfortabler, ohne Schlüssel. 

 

Es wird schon seinen Grund haben, warum die Besucherzahlen rückgängig sind.

 

Am 9.7.2022 um 22:08 schrieb macplanet:

Du hast keinerlei Ahnung vom (...) insbesondere vom Arthouse.

 

Was soll das aussagen - "Arthouse"? Kunst um der Kunst willen?

 

*

 

Und dann  die Spekulationen von CarstenK, der Stellenwert der Regisseure Wenders ./. Spielberg in 1987 oder 1993 gebe Rückschlüsse auf die Resultate der Kopierwerke (so liest es sich jedenfalls).

 

*

 

Der sinnvolle Beitrag von Claus Cremers wird hingegen verhöhnt. Zum Fremdschämen!

 

Cremers Wertung, die besagte Szene mit den Farbtupfern sei sinnlos, ist insofern zutreffend, dass die Farbanteile etwa des roten Kleides des Mädchens damals zu blass erschienen, sich analogtechnisch nicht weiter anheben ließen und daher irritierend wirken. 

Leider auch niemand außer Cremers bemerkte, dass die erste Bluray Disc nahezu eine Eins zu Eins-Abbildung der seinerzeitigen 35mm-Arbeitskopie aus Berlin ist: die Referenz des Regisseurs für sämtliche Nachveröffentlichungen.

 

Außerdem war keine einzige der 35mm-schwarz-weiß-Kopien beschichtet. Angewandt wurden Nassklebestellen, keine Schweiß-Klebestellen.

 

Dasselbe hätte jederzeit Herr Wenders 1987 fabrizieren können: denn zu dieser Zeit, 1987, waren die Kopierwerke noch vollwertig einsatzfähig für Schwarz-weiß-Kopierung.

Bei dem Film von 1993 reichte das Schwarzweiss-Kodak-Printmaterial aus Europa (zur adäquaten Wiedergabe von Plus X und Double X) bereits nur noch für knapp 100 Kopien, Orwo wurde zeitweilig in Erwägung bezogen und Agfa Gevaert  abgelehnt.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Szene mit diesem roten Engel finde ich total provokant und trifft einen mitten ins Herz. Als sei der ganze Film nicht schon traurig genug von dessen Handlung. Spielt man auch noch mit roter Farbe im Bild. 

Geschrieben
vor 26 Minuten schrieb cinerama:

Außerdem war keine einzige der 35mm-schwarz-weiß-Kopien beschichtet.

 

Falsch!

 

 

vor 26 Minuten schrieb cinerama:

Angewandt wurden Nassklebestellen, keine Schweiß-Klebestellen.

 

Dies war damals völlig normal und nichts Besonderes. 

 

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

War das nicht sogar nur eine Acetatkopie. Habe ihn damals gezeigt auf einer Askania. Kopie sah mit Blick von oben aus wie hunderte Lieder auf einer Schallplatte. Kopien von der Warner gab es zu diesem Zeitpunkt schon viele auf Polyester.

Bearbeitet von Cremers Claus (Änderungen anzeigen)

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