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Verbesserung der Tonwiedergabe Lichtton bei Bell&Howell TQ3 16mm Projektor


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Geschrieben

Ich habe je in den Weihnachtstagen einen Bell&Howell TQ3 16mm Projektor technisch wieder zum Laufen gebracht. Schneckengetriebe getauscht, Tontrommel/Vorspannung bewegen sich wieder (Danke nochmal für die Tipps hier).. usw... Aber gerade im Tonbereich ist noch viel “Luft nach oben” – aktuell habe ich Gleichlaufstörungen am Lichtton. (Magnetton kann ich noch nicht testen da ich noch keinen Magnettonfilm habe)
Wie in meinem ersten Post schon beschrieben habe ich keine Vorerfahrung mit der Thematik. Deshalb ist es für mich schwer die richtige Reihenfolge in der Suche nach Verbesserung zu bestimmen. Auch die Manuals, die ich zu dem Projektor habe geben keine klaren Handlungsanweisungen.

Z.B. Ist das Problem eher in der Mechanik zu suchen oder womöglich eher in der Verstärker-Elekronik??? Habe ich womöglich zu viel Vorspannung vor der Tontrommel oder eher zu wenig…??? Ist die Filmführung falsch eingestellt??? Kann womöglich der Film selbst die Quelle der Gleichlaufstörung sein (ich habe bisher nur diese Rolle, kann also noch nicht vergleichen) ???...usw… usw…

 

So viel vorweg: so weit ich es beurteilen kann Läuft Tontrommel und Schwungrad frei. Das Potentiometer für die Motorgeschwindigkeit ist wohl eher auf der „zu schnell“ Seite – aber auch wenn ich die Geschwindigkeit deutlich zurück nehme, bleiben die Gleichlaufschwankungen im Ton vorhanden.

 

Hat hier vielleicht jemand Tipps wo man am besten beginnt mit der Suche nach Verbesserung…

 

Hier ein Beispiel wie es aktuell klingt… https://vimeo.com/manage/videos/784959593/2977a72577

 

Geschrieben

(Oder bin ich vielleicht einfach nur verwöhnt von modernen Audiosystemen, und der Ton liegt innerhalb der "Toleranz" bei Schul-Projektoren dieser Generation???)

Geschrieben

Für meine Ohren "zittert" der Ton. Der ratternde Film scheint nicht in einen ruhigen Gleichlauf verwandelt werden zu können. Andruckrollen noch genug Federkraft?

Geschrieben

Schau mal nach ob die Pendelrollen vor und nach der Schwungmasse wirklich frei und leichtgängig sind. Die verharzen bei den B&H-Typen gerne mal. 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb ruessel:

Für meine Ohren "zittert" der Ton.

 

Bitte die automatische Zugentlastung prüfen. Ist die noch in der Position des "Einfädelns", dann zittert der Ton, weil die Tonrolle nicht vom Film mitgenommen wird. So war das zumindest bei meinem TQ3 seinerzeit.

Geschrieben

Klingt nach zu kurzer Filmschleife. Wenn der Film die Filmbühne mit dem Bildfenster verlässt, muss er in einer freien Schlaufe laufen, bevor er in die nächste Zahnrolle einläuft. In der Regel bilden automatische Projektoren diese Schleife selbst. Ich kenne den Projektor leider nicht. Die BAUER P haben tatsächlich eine Einfädelstellung, die man entriegeln muss. Die ELMO CL Slot Loader haben so etwas nicht.

 

Ist auf jeden Fall ein mechanisches Problem. Elektronisch ist mir in dem kurzen Clip nichts aufgefallen. Kann möglicherweise auch am verharzten Schmiermittel des Tonwellenlagers liegen. Also der Achse mit der Schungscheibe.

Geschrieben

Danke für die vielen guten Tipps!

Konnte auf die Schnelle nicht alles genau gegenprüfen (und muss leider die nächsten Tage weg)

Es freut mich mal, dass ich ein elektronisches Problem praktisch ausschließen kann. Alles mechanische bekomme ich hin! 😉 
Aber mein Hauptverdacht geht jetzt Richtung die Vorspannungs/Pendelrollen. Da muss ich schauen ob die wirklich frei laufen. Und wenn ich es richtig verstehe dürfen die gerne auch etwas mehr Spannung auf den Film bringen - besser mehr als zu wenig.
Die Filmschleife hinter dem Bildfenster scheint mir hingegen in Ordnung zu sein - das macht dieser Projektor eben automatisch und das scheint auch zu klappen.
Auch die "Einfädelposition" wird korrekt auf "Projektion" umgeschaltet - Die Vorspannungsrollen vor und hinter der Tonachse greifen sich den Film und liegen mit Spannung am Film - eventuell eben zu wenig.

Noch etwas ist mir jetzt aufgefallen: wenn ich die Tonachse samt Schwungmasse von Hand in Drehung versetzt läuft sie zwar frei, aber ich höre ein rhythmisch wiederkehrendes leises metallisches Schaben/Kratzen. Also irgend etwas streift hier irgendwo minimalst. Womöglich ist auch das mitverantwortlich für die Vibration im Ton.

 

Geschrieben

Bei Meopta-Projektoren gibt es das auch und ist schlicht ein Bedienungsfehler: wenn man die Taste zum automatischen Filmeinlegen nicht lange genug gedrückt drückt hält, tritt das Problem des zitternden Tons auf. Bei Bauer ist das ähnlich. Ich kenne Deinen Projektor leider nicht, aber ist ggf. auch hier der Film einfach falsch eingelegt?

 

Das ist wohl das, was @Gizmo auch sagen wollte, nur anders formuliert?!

Geschrieben
Am 29.12.2022 um 21:02 schrieb ThomasI:

wenn ich die Tonachse samt Schwungmasse von Hand in Drehung versetzt läuft sie zwar frei, aber ich höre ein rhythmisch wiederkehrendes leises metallisches Schaben/Kratzen. Also irgend etwas streift hier irgendwo minimalst.

 

Bei der Wiedergabe von Lichtton sollte das nicht sein. Bei Stellung Magnetton kann es ohne Film durchaus passieren, dass der Tonkopf an der Tonwelle kratzt. Da Du viel verharztes Schmiermittel im Projektor gefunden hast tippe ich aufs Tonwellenlager. Hier hilft eventuell erwärmen und gleichzeitig bewegen. Also bei Durchlauf eines Films das Lager mit einem Föhn vorsichtig anwärmen.

Geschrieben

Nochmal sehr wertvolle Infos die ich mir am Projektor genau anschauen muss, sobald ich zurück bin.
Gerade dem Magnet-Tonabnehmer habe ich noch nie Beachtung geschenkt, da ich nur eine Filmrolle mit Lichtton habe - womöglich steckt da was in der falschen Position fest. Geniale Idee ist auch das Anwärmen und bewegen! Bin schon gespannt ob das was ändert.

 

Die Schlaufe nach der Filmbühne sollte hingegen passen:
Der TQ3 Projektor hat da eine ganz praktische Funktion: Erst wenn der Film von der Aufnahme-Spule angezogen wird - erst dann! - schaltet sich der automatische Filmeinzug von selbst ab. Ich habe zwar lange gebraucht bis sich da alles wieder bewegt hat in dieser Mechanik, aber es läuft jetzt problemlos. Und wenn es funktioniert, ist es Idioten-Sicher. (Ich sehe warum das für Schulen sehr attraktiv war)

Ein Teil meiner Filmrolle hat auch eine beschädigte Perforation - an diesem Stellen spricht die "Loop Restore" Funktion an und stellt die Schlaufe wieder her - auch das funktioniert einwandfrei.

Ich hoffe bald ein Video mit guter Tonwiedergabe posten zu können! Viele Dank noch mal!

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Ich wollte mich mal zurück melden. Dank der guten Tipps hier konnte ich die Tonwiedergabe auf meinem Projektor deutlich verbessern. In der Zwischenzeit habe ich auch einige schöne alte Filme aufgetrieben und geniesse das Classic-Filmerlebnis. 🙂

https://vimeo.com/792320235/49996858c5 Mit dem Ton bin ich so weit sehr zufrieden.

 

Eine Frage an die Experten auf dem Bell & Howell TQ3 Projektor:
Die Rutsch-Kupplungs-Zahnräder die den Filmrollen-Antrieb mit dem Getriebe verbinden waren ursprünglich völlig verharzt und nicht in der Lage sich an den Achsen fest zu krallen.
Ich habe dann das alte Fett gelöst. Eine Zeit lang haben sie wirklich perfekt fehlerlos gearbeitet.

In der Zwischenzeit muss ich beide - sowohl für Abspiel als auch Aufnahmerolle - wieder "anstupsen", damit sie sich die Achsen greifen. Ich nehme an, das Problem wird sich in Zukunft weiter steigern. Natürlich kann ich sie wieder ausbauen und noch mal Fett lösen.

Frage: Gibt es Erfahrungswerte wie ich die Rutschkupplung in den Zahnrädern am besten dauerhaft saniere? Silikonfett? Nähmaschinenöl? Oder gar nicht Fetten?

Geschrieben
vor 43 Minuten schrieb ThomasI:

Ich geniesse das Classic-Filmerlebnis.

jetzt bräuchtest Du bloss noch geeignetere Räumlichkeiten, wo sich Projektor, Zuschauerplätze und Projektionsfläche besser anordnen lassen und Du vor allem ein größeres Bild bekommst!

 

vor 13 Minuten schrieb F. Wachsmuth:

Schliess den mal an Deine Stereoanlage an (falls vorhanden), da kann man meist noch enorm was rausholen. 

Dem kann ich aus Erfahrung beipflichten!

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb k.schreier:

jetzt bräuchtest Du bloss noch geeignetere Räumlichkeiten, wo sich Projektor, Zuschauerplätze und Projektionsfläche besser anordnen lassen und Du vor allem ein größeres Bild bekommst!

 

Hihi... Jetzt darf ich mal angeben: Wie ich an anderer Stelle schon mal geschrieben hatte bin ich im "wahren Leben" Film-Editor. Und ich habe bereits ein gemütliches Kino mit sechs Plätzen und einer 3.5 Meter Leinwand. Es ist direkt mit meinem Haupt-AVID verbunden und Regisseure genießen es, den Schnitt manchmal einfach direkt auf der Leinwand zu sehen.
Es ist kein Grading Kino sondern hat (nur) einen HD Projektor und (nur) einen 5.1 Sound, aber die Wirkung ist trotzdem da. Und ich habe auch vor, mir ein Tischchen für den 16mm Projektor zu basteln. Mir fehlt allerdings noch eine weitwinkligere Optik - ich bekomme nicht genügend Abstand zu Leinwand mit der Standard Schul-Optik. Das Bild ist aktuell winzig.

 

Und auch die Rutschkupplungen möchte ich noch etwas verlässlicher hinbekommen... nicht dass ich jedes mal anstupsen muss. ;)

Geschrieben

Tut mir leid, du zeigst Zahnräder, nicht die Kupplung. Ich kenne die TQ nicht genau. Darum versuche ich, gezielt zu fragen: Handelt es sich um axial, d. h. die Achse entlang verschiebbare Elemente? Du hast von Klauen geschrieben, genau das möchte ich sehen.

Geschrieben

Möglich, das das Bakelitzahnrad zwischen zwei Reibscheiben klemmt.

Säubernd würde eventuell helfen, maches mag keine Öle bei den Reibkupplungen.

Jens

Geschrieben

Ich fürchte ich kann das gar nicht Fotografieren weil es so klein ist und innen im Achsloch des Schwarzen Zahnrades liegt:

Ich interpretiere jetzt das was ich gesehen habe - Ich hoffe ich schreibe keinen Unsinn. So weit ich das sehe ist das eine Art von Fliehkraft-Kupplung, Keilsystem oder ähnliches die sich in dem "dicken Teil" des schwarzen Zahnrades versteckt. Man kann innen kleine "Teile" erkennen die aus Metall zu sein scheinen. Wenn sich das schwarze Zahnrad schnell in die eine Richtung dreht greifen sich diese Teile wohl die Stahlachse. Diese Stahlachse ist einfach blank ohne Erhebungen oder ähnliches. Einmal zugegriffen lassen diese Teile die Achse nicht mehr los... man kann beliebig lange schauen. Der Griff ist kräftig aber nicht absolut - es muss ja hier die Geschwindigkeitsänderung der Aufnahmespule ausgeglichen werden.

In die andere Richtung gedreht lässt die winzige Mechanik sofort los.

Auf der anderen Seite gibt es das gleiche noch einmal genau spiegelgleich.

 

Ursprünglich war das völlig verharzt. Das Zahnrad hat einfach frei auf der Achse gedreht. Nachdem ich die schwarzen Zahnräder in Isopropanol eingelegt hatte, hat es zunächst wieder perfekt funktioniert. Inzwischen muss ich die Zahnräder wieder antippen damit die zugreifen.

 

Ich bin mir eben nicht ganz sicher: Hier reibt ja Metall auf Metall und rutscht. Da entsteht ja auch Hitze während das läuft. Deshalb war ich mir nicht sicher ob ich das ganz ohne Öl/Fett belassen soll.

Möglich natürlich auch das Reste der alten Fettung wieder in diese winzige Mechanik gekrochen sind, wenn meine Säuberung nicht gut genug war.

 

Persönlich bin ich überrascht welche Kraft/Last hier einer winzigen Mechanischen Kupplung überlassen wird. Wenn ich die Antworten richtig interpretiere ist das bei anderen Projektoren anders gelöst?

 

Geschrieben

Danke für die Beschreibung!

 

Gut, ich verstehe, daß Freiläufe vorhanden sind, womöglich gefederte. Das muß vollständig zerlegt oder wenigstens abgenommen und ausgewaschen werden, so wie man Kugellager wäscht. Das Hartpapierrad sollte leicht ölig sein, ein paar Tropfen Öl genügen. Die Kunststoffzahnräder sollten alle fettfrei und trocken laufen.

 

Ich hätte mich schon früher melden sollen mit der Aussage, daß man diese Projektoren am besten vergißt. Ich will dir nicht dreinreden oder die Freude am Geleisteten verderben, aber bei einem Professionellen wird der Service an einem TQ teuer. Es gehen einige Stunden Arbeit an. Ein Kriterium bei Projektoren ist das Helldunkelverhältnis. Dieses ist bei den TQ nur wenig mehr als 1:1.

 

Es gibt Geräte, die doppelt so viel Licht durchlassen, dabei den Film schonen, leicht sauber zu halten sind und ein Ölschmiersystem besitzen. Auch Riemenwechsel kann leichter sein als hier. Das Witzige ist, daß die besten Schmalfilmprojektoren in den 1920er und -30er Jahren gebaut wurden.

Geschrieben

Super! Danke für die Tipps. Das werde ich mal probieren. Mir ist völlig klar, dass dieser Projektor ein "Wahnsinn" ist. Aber gerade die "Kampf gegen die Elemente" ist hier spaßig. 😉 Ich werde weiter an dem Ding werkeln.

Geschrieben

So bin ich froh, mich nicht damit herumschlagen zu müssen. Habe eben nachgesehen, die alten Filmo-Projektoren von Bell & Howell haben das Hdv. von 1:1,4 (210 Grad hell, 150 Grad dunkel). RCA waren ein wenig besser. Ampro 1:1 mit Trommelblende. Es gab aber eine Reihe von 16-mm-Projektoren mit 1:2 und mehr, was bedeutet, daß die doppelte Bildfläche gleich hell bespielt werden kann. Das wären z. B. 1,25 auf 1,67 m statt 0,9 auf 1,2 m.

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  • 5 Monate später...

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