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Geschrieben

Hallo zusammen,

 

ich hab einen Siemens P800 N8 Projektor. Ein solides Stück Werarbeit. Er macht den Eindruck, unkaputtbar zu sein. Zumindest im Vorwärtslauf. Im Rückwärtslauf zieht er leider immer die obere Schlaufe! Greifen rückwärts etwa die Greifer nicht?

 

Also mal von Nahem betrachtet, Film rausgenommen, Objektiv aus dem Filmkanal geschwenkt und langsam am (lt. Anleitung) „Bedienungsknopf für Bildfrequenzverstellung“ gedreht (also der Drehknopf, der sich mitdreht beim Filmlauf) in Richtung „Vorwärts“: Die beiden Transportgreifer tauchen ab und kommen danach gut sichtbar wieder hervor, um nach den Perforationslöchern zu greifen. So wie es eben sein soll.

 

Aber wenn ich den Bedienknopf in Film-Rückwärtslaufrichtung drehe, kommen die Greifer viel weniger weit raus. Man sieht gerade mal die Greiferspitzen. Also Rückwärts greifen die Greifer tatsächlich nicht 🤷‍♂️

 

 

Gibt es hier Siemens-Nutzer? Ist Euch dieser Fehler sogar bekannt und habt Ihr vielleicht eine Lösung?

 

anbei ein Foto nach Rückwärtslauf mit den Schlaufen, wie sie NICHT aussehen sollten:

image.thumb.png.9175d06e439791543db80ef0ecceaac4.png

Geschrieben

Es ist ja schon ein Weilchen her, dass ich die beiden P800 repariert habe, die ich zu Hause stehen habe.

Du solltest einmal überprüfen, ob das Fett des Greifersystems verharzt ist. Bei meinen beiden war das der Fall.

Kannst es mal mit Bremsenreiniger probieren. Immer wieder das ganze System einsprühen. Und zuletzt neu abschmieren. Wenn der Projektor lange Zeit nur vorwärts benutzt wurde, schiebt es Schmutz und Fett dahin, wo nie eine Mechanik hinkommt: An den Platz, wo die Mechanik hinkommt, wenn er rückwärts läuft.

Wenn das nichts hilft, ggf. zerlegen und dann nach dem Zusammenbau neu justieren. Letzteres ist beim P800 nicht so schwierig.

Vorher aber mal nahsehen, ob andere Ursachen dafür in Frage kommen. Ich vermute aber, eher nicht.

 

Geschrieben

Danke für den Tip, das schau ich mir mal an!

 

Ganz nebenbei: ich las in der Betriebsanleitung, dass offenbar alle P800 auch eine Zweiflügelblende zum Auswechseln hatten. Verwahrt wurde die am Boden. Ist das richtig? Bei meinem fehlt sie leider. Da Ersatz zu finden, wird sicher schwer, oder?

Geschrieben (bearbeitet)

Es gibt beim P800 zwei unterschiedliche Varianten und zwar die Variante mit Vorwiderstand und P28S Lampen und die Variante mit Trafo und 100W Kuhauge. Und die beiden Varianten wirken sich auch auf die Flügelblende aus. Die jüngere Variante mit Kuhauge hat eine "gekröpfte" Flügelblende. Die von der älteren Variante ist eben.

20230306_113344.jpg

Bearbeitet von uhuplus (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb uhuplus:

Nachtrag. Hier das Foto der flachen Flügelblende vom P800 mit P28S Lampe:

20230306_114902.jpg

 

Die Umrisse sollte man als Strichzeichnung anfertigen und mit Maßstab 1:1 , z.B. als Word-Dokument zur Verfügung stellen, so dass man die Blende selbst aus Alublech schneiden könnte!

 

Bearbeitet von jacquestati (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Das ist eine gute Idee, @jacquestati!

 

Wenn Du, @uhuplus, zufällig einen Scanner oder scannenden Kopierer zur Hand hast und die Umlaufblende am besten zusammen mit zwei Euromünzen oder einem Lineal scannst (dann kann ich den Maßstab prüfen), kann ich gerne eine Vektorgrafik davon zeichnen. Die Geometrie ist ja „überschaubar komplex“. Bei der gekröpften Variante wird das natürlich schwieriger.

 

Leider weiß ich gar nicht, was für einen Siemens ich habe. Er wurde umgebaut auf Halogen. Dort, wo hier…

http://www.olafs-16mm-kino.de/siemens1.htm

… der Vorwiderstand sitzt, befinden sich bei mir die Schalter, die man mit dem Drehrad bedient. Wo sind die denn bei der Vorwiderstands-Variante?

 

Damit hätte ich dann wohl einen Kuhaugenprojektor mit gekrpöfter Blende? Mist. Ich werde Ende der Woche wieder nachschauen können.

 

Man müsste wohl die Dreiflügelblende aus dem Projektor entnehmen, den Winkel der Kröpfung davon abnehmen und sich dann eine einfache Form bauen zum Kaltformen des Bleches. Ich hoffe, das (Alu?) Blech ist dünn. Ob sich der Aufwand lohnt? Bringt das spürbar mehr Licht auf die Leinwand?

 

Danke Euch!

Geschrieben

Naja, Kino hatte doch auch 48 Hz, nicht wahr? Ich mag auch den hellen Hokushin mit seiner 2-Flügelblende. Bei Normal 8 freut man sich ja über jedes bisschen Licht!

 

Zum Hellsektor kann ich Dir erst später etwas sagen. Zwischen Projektor und mir liegen gerade 200 km Distanz. Vielleicht kann jemand aushelfen?

Geschrieben

Ich hab sowohl die eine, alsauch die andere Variante.

48Hz stört mich nicht. Im Gegenteil: Seitdem im Kino digotal projeziert wird, fehlt mir dort irgendwie irgendwas ganz gewaltig. Als störend hab ich das nie empfunden.

Wir waren vor Längerem Mal in London in einer 70mm Vorführung. In GB findet sich das häufiger noch, auch 35mm, und was soll ich sagen: Wunderbar!!

  • Like 2
Geschrieben
Gerade eben schrieb Dent-Jo:

 In GB findet sich das häufiger noch, auch 35mm, und was soll ich sagen: Wunderbar!!

Ich hoffe hier in Regensburg gibt es bei der Stummfilmwoche im August wieder ein paar 35mm-Kopien

  • Like 1
Geschrieben
vor 21 Minuten schrieb F. Wachsmuth:

Zweiflügelblenden und 24 fps reicht mir zumindest nicht, ich sehe 48 Hz deutlich als störendes Flackern... wieviel Hellsektor hat denn deine jetzige Blende kumuliert?

 

Dann ist der Hokushin (Polarstern) tatsächlich nichts für Dich 😉

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Filma,

 

ich habe die Blende zusammen mit mm-Papier mal auf den Scanner gelegt. Das Ergebnis hänge ich an. Ich habe das ganze auch versucht zu vermessen, das wollte ich noch ins Reine zeichnen, das gibt es bisher nur auf einem Schmierzettel. Aber was ich sagen kann: Der Hellsektor beträgt bei der Zweiflügelblende zwei mal 130 Grad, der Dunkelsektor dann entsprechend zwei mal 50 Grad.

 

Ob es bei 24 Bildern / sek flimmert oder nicht muss jeder selbst entscheiden...

 

Und wenn Du auf das Typschild vom Projektor (unten auf dem Bodenblech aufgeklebt) schaust, kannst Du erkennen, welcher von beiden das ist. Schau Dir nochmals die Bilder von mir an, da kann man das Typschild (mehr oder weniger scharf) erkennen.

 

Hier http://www.olafs-16mm-kino.de/Anleitungen/Siemens Anleitung P800.pdf auf Seite 9 findet man die Anleitung, wie die Flügelblende zu tauschen ist.

 

Ulrich

Siemens P800 Zweiflügelblende 2023-03-06.pdf

Bearbeitet von uhuplus (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo @uhuplus,

 

danke für Deinen Scan! Ich hab den mal fix abgezeichnet und etwas unkonventionell ein paar Maße drangeschrieben. Falls Du zufällig einen Messchieber o.ä. zur Hand hast, kannst Du ja mal schauen, ob ich auch keinen Unsinn gemacht habe. Ich hoffe, es passt soweit!

 

Und die Flügelblende für die jüngere Version entspricht der Blende (größtenteils?) nur eben gekröpft?

 

Siemens P800 Zweiflügelblende.pdf

Bearbeitet von filma (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb k.schreier:

Ich hoffe hier in Regensburg gibt es bei der Stummfilmwoche im August wieder ein paar 35mm-Kopien

Zumindest im anderen "R" laufen heuer wieder einige 35mm Kopien, eine davon sogar mit Live-Orchesterbegleitung 🙂

  • Like 2
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ich hab (erstmal nur kurz) ins Innere des P800 geschaut und die Umlaufblende entnommen. Das istja wirklich angenehm einfach möglich.

 

Zu sehen ist eine Menge Fett (und ein Schmierfilz?). Wäre das Fett verharzt, müsste es doch (logischer Weise) eher fest sei, oder? Die Konsistenz der Fette in meinem Projektor machten erstmal einen guten Eindruck wie frisch aus der Tube.

 

Sehe ich das richrtig: die blanke „Welle“ (s. grüner Pfeil) sorgt für die Bewegung des Greifers? Wenn, dann könnte höchstens hier etwas verharzt sein?

 

Ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch, wo ich am besten anfangen sollte mit dem Reinigen. Zum Auseinandernehmen fehlt mir gerade die Zeit und wild mit Bremsenreiniger sprühen (das war auch sicher nicht gemeint) will ich auch nicht unbedingt. Ich hoffe, in Kürze etwas mehr Zeit zu finden, vielleicht klären sich meine Fragen dann auch von allein. Für Hinweise bin ich natürlich dennoch dankbar!

IMG_7459.JPG

Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb filma:

Für Hinweise bin ich natürlich dennoch dankbar

Die Kurvenscheibe ist wohl nicht das Problem, eher die Lager, in denen der Greifer hängt. 
Vorsicht, wenn Du hier etwas zerlegst, je nach Projektor kann da richtige Einstellen des Greifers etwas Geduld erfordern.  
 

Gibts bei Olaf denn kein SM dazu?

Geschrieben (bearbeitet)

Die Filzscheiben von der Greiferaufhängung/-Lagerung sehen nicht gerade gut aus.

Bei Rücklauf wirkt das axiale Spiel der Kurven- bzw. Kulissensteuerung für den horizontalen Greiferhub (Einstichtiefe in die Filmperforation) in die entgegengesetze Richtung. Dieses axiale Spiel lässt sich vermutlich nicht mehr einstellen bzw. ist sehr aufwendig. Eine Alternative ist die Justage der Einstichtiefe direkt an der Greiferlagerung. Ich habe das schon erfolgreich am Elmo GS1200 praktiziert. Hier stimmte die Einstichtiefe im Vorlauf nicht. Kodak Ektachrome 100D wurde noch transportiert. Fuji-Astia jedoch nicht.

Der Siemens P800 begegnete mir 1996 zum ersten mal, als ich meinen 14. Geburtstagsparty mit meinem Bruder und 2 Freunden in die Landesbildstelle Berlin verlegte, weil ich mir die russischen Hase & Wolf-Filme auf Normal 8 und Super8. Mich erwartete ein Elmo GS1200 und Siemens P800. Damals kannte ich diese Projektoren noch nicht, aber mittlerweile weiß ich, dass es wohl die genannten Projektoren waren. Ich war so fasziniert von der Kette, die unter den Lüftungsabdeckungen lief 😉 Mein erster Filmprojektor, ein Eumig Mark M (N8-Projektor) war defekt. Aus heutiger Sicht fehlte der Greifer gänzlich oder die Einstichtiefe des Greifers stimmte nicht.

Wie gesagt, ich würde mir das gern mal anschauen, ich habe am Sonntag bis 18 Uhr Zeit. Dann muss ich wieder die Heimreise antreten.

Bearbeitet von Martin Rowek (Änderungen anzeigen)

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