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Rotbrauen Flecken/Schlieren auf 16mm-Film entfernen?


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Geschrieben

Hallo Filmfreunde,

 

ich habe gerade eine schöne 16mm-Kopie von SPITE MARRIAGE mit Keaton erstanden. Mit dem Manko, dass jeweils die ersten 10-20 Minuten jeder Rolle mit rotbraunen fleckigen Schlieren bedeckt sind - - bevorzugt die Dunklen Einstellungen. Hat jemand eine Ahnung, wie ganu diese zustande kamen und gibt es vielleicht eine Möglochkeit, diese zu entfernen? Ich hab es mal testweise mit Filmreiniger probiert, aber das hat nichts gebracht.

 

Wer weiß mehr?

 

Hier ein paar Fotos von dem Dilemma:

MVI_2606.MOV_snapshot_00.01_[2023.03.01_13.27.40].jpg

MVI_2604.MOV_snapshot_00.08_[2023.03.01_13.26.53].jpg

MVI_2610.MOV_snapshot_00.28_[2023.03.01_15.08.27].jpg

Geschrieben

Ja tatsächlich - ich habe aus der Sammlung drei Kopien, die alle auffalend (aber lange nicht unerträglich) riechen. Aber nur diese eine hat die Flecken.

Der Geruch ähnelt dem von Kodak-Material (es ist aber Eastman-Material, angeblich direkt eine Kopie von MGM).

Ich persönlich würde den Geruch einer früheren Behandlung mit irgend einem Filmreiniger zuschreiben.

Der Vekäufer schreibt über den Geruch und den Vorbesitzer: "I suspect this might be a camphor smell, he was an enthusiast with a huge Kodascope collection and I've noticed that Kodascopes generally have the same smell.  Perhaps this was his method of ensuring their long-term preservation?"

Geschrieben

Ich würde auf Feuchtigkeitsschäden tippen. Ggf. ist auch der Reiniger beim Aufwickeln nicht verdunstet. Das würde ich bei Bild 1 links tippen. Könnte aber auch durch fehlerhafte Trocknung bei der Entwicklung entstanden sein. 

 

Campher ist Campher und kein typischer Geruch einer Marke. - Typische Aussagen von US "Experten".

 

Es gab mal "Filmexperten", die einen "Wunderbaum" in die Dosen gesteckt haben, um dann auf Börsen den Essiggeruch zu uebertuenchen. Mit Hausmittelchen sehe ich da aber keine Heilungschancen.

Geschrieben

1.: Eastman = Kodak

2.: das ist, wie DC schon schrieb ein typischer Feuchtigkeitsschaden, als nächstes löst sich die Emulsion ab, beginnend mit kleinen "Schneeflocken" in der Projektion sichtbar

Geschrieben

Schneeflocken sehen aus wie Eiskristalle, sprich hier löst sich dann die Emulsion kristallartig vom Träger und bröselt einfach ab. Das passiert bei zu langer Lagerung in zu feuchter Umgebung und anschließendem trocknen der Rolle (ich habe da eine ID-4 Kopie die sich auflöst, leider).

Die bräunliche Verfärbung ist die Reaktion des Silbers mit zu feuchter Umgebungsluft, hier im Anfangsstadium. Eventuell bekommt man es mit erneutem "Wässern" sprich einem Durchgang durch den Entwicklungsprozess in den Griff, die Chancen sind aber gering und die Kosten exorbitant hoch.

Geschrieben

Um den Wert des Streifens zumindest zum Teil zu retten:

 

Könnte man nicht den Film durch ein entsprechend gelb-braunes Filter projizieren ?

Wenn das ganze Bild mit dieser Verfärbung versehen wäre, würden die Stellen in der Mitte nicht mehr so auffallen.

 

Und was den Farbton anbelangt, da könnte man sich einreden, es sei ein nostalgisch kuscheliger Sepiaton.

Geschrieben

Nein, das bringt nichts, die Ränder der Silberlösung sieht man ja immernoch und die sind ja das störende, durch die Laufstreifen (hab ich jetzt erst bemerkt) scheidet auch eine Wässerung aus.

Geschrieben

Ehrlich gesagt, ich würde an Deinem Schätzchen gar nichts machen.

 

Die Chancen das zu eleminieren sind gaaaaaaaaaaaz ganz gering. Ggf. machst Du sogar noch mehr kaputt. 

 

Vielleicht fragst Du mal bei Andec nach, ob die noch eine Möglichkeit sehen.

 

Aber mach Dich auf einen hohen Preis gefasst. Nicht das die Firma teuer wäre. Es liegt einfach daran  dass Restaurationen allein aufgrund des Material- und Personeneinsatzes sehr sehr viel kosten. Daher nicht Erschrecken. Es sind Marktübliche Preise.

 

Viel interessanter wäre, ob es eine Nitrokopie ist. Dann "gute Nacht Marie".

Geschrieben

Ich dachte, Nitro habe es in Schmalfilmformaten nie gegeben, da die immer schon für „Amateure“ – also Nicht-Profis – vorgesehen waren?

 

Täusche ich mich?

Geschrieben
vor 37 Minuten schrieb filma:

Ich dachte, Nitro habe es in Schmalfilmformaten nie gegeben,

 

ja, ab den 30er Jahren wurde auch auf Sicherheitsfilm produziert.

 

"Spite Marriage" ist aber von 1929, somit grundsätzlich möglich, dass es Nitro sein könnte.

 

Klaus Kramer hat dazu auf seiner Seite sehr gute Beispiele. Hervorragend gemacht die Seite und sehr informativ für alle Restauratoren. Man muss ihm jetzt noch DANK aussprechen!

Geschrieben (bearbeitet)

Nein, nein nein.

16mm gab es NIE auf Nitro, bitte nicht irgendwelche Gerüchte verbreiten, die kommen alle paar Jahre mal wieder hoch. Es hat, einmal, und nur da, 16mm Kopien aus Nitromaterial gegeben, das war zu zeiten des 2. WK. in der UDSSR und auch nur deswegen, damit man sie schnell vernichten konnte, wenn der Feind im Anmarsch gewesen wäre.

 

Zur weiteren Behandlung wird Andec auch nichts anderes sagen als der TK-Chris, der jahrelang zwischen Entwicklungstanks und PER-Nasskopieranlagen herumgetanzt ist und den ganzen Schmarrn gemacht hat, vor allem wird eine erneute Wässerung wegen der Laufstreifen und damit einhergehenden Gefahr die Chemikalien über ein bestimmtes Maß zu verschleppen eher abgelehnt werden.

Bearbeitet von TK-Chris (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)
vor 42 Minuten schrieb TK-Chris:

16mm Kopien aus Nitromaterial

 

Kann ich nur voll bestätigen! 16mm ist in den USA NIE hergestellt worden, das war auch verboten!

 

vor 22 Stunden schrieb TK-Chris:

Schneeflocken sehen aus wie Eiskristalle, sprich hier löst sich dann die Emulsion kristallartig vom Träger und bröselt einfach ab. Das passiert bei zu langer Lagerung in zu feuchter Umgebung und anschließendem trocknen der Rolle (ich habe da eine ID-4 Kopie die sich auflöst, leider).

Habe da auch ein Beispiel, Technicolor nach zu feuchter Lagerung und anschließend getrocknet (siehe unten) aber abgebröselt ist da bisher noch nichts, 

obwohl die Kopie schon seit 25 Jahren so aussieht... Das Einzelbild (von der Leinwand) sieht übrigens schlimmer aus als der Film in der laufenden Projektion, da wirkts eher wie eine "verregnete" Kopie...

35mm_tr_drauf_und_dran_neu_07.jpg

Bearbeitet von PerfoPeter (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Ich nenne auch nächstes Mal keinen Namen von Kameratypen bei Rätseln, selbst wenn ich den Namen kenne, denn dann ist man hier der Held.

 

Gute Nacht!

 

 

 

 

 

 

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb PerfoPeter:

Habe da auch ein Beispiel, Technicolor

 

 

Tolles Bild!

Wirkt gar nicht wie gefilmt bzw. wie "fotografiert" sondern wie ein Ölgemälde eines "Alten Meisters" auf entsprechend altersschwacher, rissiger Leinwand

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb k.schreier:

wie ein Ölgemälde eines "Alten Meisters" auf entsprechend altersschwacher, rissiger Leinwand

Ich glaube, so ähnlich kann man den Effekt auch erklären... durch die feuchte Lagerung ist der Träger aufgequollen und die Farbschicht ist gerissen. 

Bitte korrigiert mich, wenn ich hier falsch liege...

vor 4 Stunden schrieb DC:

Ich nenne auch nächstes Mal keinen Namen von Kameratypen bei Rätseln, selbst wenn ich den Namen kenne, denn dann ist man hier der Held.

Den verstehe ich nicht ... auf dem Bild sieht man Joel McCrea, wenn das das Problem ist...

Geschrieben

Lieben Dank für die rege Anteilnahme und die vielen hilfreichen Antworten!

Ich werde die Kopie also erstmal so lassen, wie sie ist und spielen, solange es geht.

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