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Geschrieben

Hat jetzt nicht direkt mit Schmalfilm zutun, aber die meisten von euch dürfte folgendes Video dennoch interessieren. Insbesondere die bildliche Darstellung der Funktionsweise erinnert an die Sendung mit der Maus 😉
 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Das Prinzip des ersten Fax. Später ging es anstatt Kohlepapier mit Thermopapier und einem dünnen Stichel, der elektrisch das Thermopapier / Silberpapier verfärbte durch "verkokeln". Das Papier wurde auch auf eine Trommel gespannt.

Das Prinzip ist eigentlich bei vielen Bildübertragungen dasselbe: Es muss irgendwie zerlegt werden. In diesem Fall (ohne den Film gesehen zu haben), vermutlich schraubenförmig.

Im Amateurfunkbereich gabs früher mal sowas, das nannte sich RTTY. Ganz am Anfang mit Bildröhren mit extrem langer Nacheluchtzeit, später über die Soundkarte am PC und sogar in Farbe. Beim Fernsehen (sw) warens halt Zeilen, am Anfang bogenförmig mit Nipkowscheiben, oder auch mit Spiegelrädern. Die Filmabtaster der Fernseh-gmbh aus den 50ern haben den Film konuierlich transportiert und es wurde elektronisch Zeile für Zeile abgetastet, ähnlich den Colorvisiongeräten aus den 70en für Super8 von Nordmende.

Das aber alles nur als gaaaaang grober Abriss und Übersicht. Man könnte wochenlang darüber sprechen.

Bearbeitet von Dent-Jo (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Schöner Film. Der ist unter vielen Aspekten interessant:

 

Das Fax, eine Erfindung des Computerzeitalters ? Mitnichten. Das gab's schon bei Opa. Das Fax, eine Erfindung der Japaner. Oder der Amerikaner ? Nö, ein Deutscher war's. Und haben wir was draus gemacht !? Nu ja...

 

Auffällig in der Tat ist in diesem Film die sorgfältige Aufarbeitung des technischen Themas, und dessen anschauliche zeichentricktechnische Erlärung. Die ist leichter zu verstehen, finde ich, wie leistungsfähige, aber wahrscheinlich auch didaktisch weniger sorgfältig aufbereitete, Computertrickbilder in vielen modernen Erklärfilmen (Womit ich aber nicht die weit verbreiteten Weltenerklärungs-, verbesserung-, rettungs- und erziehungsfilme unserer Zeit meine).

 

Ähnliches ist mir mal aufgefallen, als von Chevrolet (bzw. Jam Handy) die Funktion eines Differentialgetriebes filmisch erklärt wurde. Eine echte Herausforderung für jeden Lehrer.

 

Was macht eigentlich ein Kind, das heute das Fax verstehen möchte ? Es lässt sich wahrscheinlich von einem Freund den Link zum entsprechenden Wikipedia-Artikel senden, sieht sich diesen nie an, schwärmt aber "Ich hab ein Handy, bin gebildet, und weiß alles".

 

Und was machte in dem Fall ein Kind der dreissiger Jahre ? Es baute sich aus Konservendose, Filzstift, und Schallplattenmotor sein eigenes Faxgerät, wie in einer der damals populären Technikzeitschriften als Bastelprojekt beschrieben (Z.B. "Popular science").

 

Und wir können uns heute so anschaulich über dieses Thema bilden, weil es einst Menschen gegeben hat, die nicht jedes von der Entwicklung überholte Ding gleich wegwerfen wollten, wie es leider auch in diesem Forum immer wieder nachzulesen ist. Das "Ding" ist in diesem Fall ein Film, dem man vielleicht schon in den 60er Jahren nachgesagt hat "Ah,   auch noch schwarz-weiß, total überholt".

 

Telephonleitungen spielten übrigens auch für die Filmgeschichte eine gewisse Rolle. Einst wurde für eine Wiederveröffentlichung der Filmton zu "Fantasia", dem Walt Disney Zeichentrick-Musikfilm, über Telephonleitungen von einem Studio in ein anderes übertragen. So weit ich mich erinnere, wurde von dieser Remontage wegen bescheidener Qualität später kein Gebrauch mehr gemacht.

 

Neben dem von Dent-Jo erwähnten Prinzip sequentieller Bildabtastung gab und gibt es auch andere, bzw. ergänzende  Prinzipien. Zum Beispiel eine der ersten "Videowände" überhaupt, die schon in den 60er Jahren am Times Square in New York installiert wurde. Noch waren es keine LED, die da leuchteten, sondern Glühbirnen. Und angesteuert wurden sie von Photozellen, deren Aktivität wiederrum durch einen Filmstreifen mit Zeichtrickbild kontrolliert wurde. So konnten schon früh großflächige Filmbilder bei Tageslicht angezeigt werden. In dem Fall also mit einer simultanen Signalübertragung. Ungewöhnlich für Bildsignale.

 

Alte Lehrfilme, Jam Handy, erstaunliche Analogtechnik... stimmt, ein Thema für viele Wochen.

Geschrieben

Hallo in die Runde,

in Heidelberg gibt es eine Rudolf Hell Straße,benannt nach Rudolf Hell,dem Erfinder des Hellschreibers/Faxgerätes,so der erklärende Text unter dem Straßenschild.Ich habe ein Siemens Lehrbuch für Fernmeldetechniker aus den frühen 60er Jahren,dort werden Schrift und Bilder über das Fernsprechnetz übertragende Geräte noch als Hellschreiber und auch als Telekopierer bezeichnet.Im Computermuseum in Witten/Ruhr wurde soweit ich mich erinnern kann vor über 10 Jahren so ein Gerät (aus den 60er Jahren?)mal vorgeführt,die Übertragung für eine DIN A4 Seite brauchte glaube ich ca 15 min.(Ob es das Museum noch gibt weis ich nicht,es war damals eine SWR Sendung in der darüber berichtet wurde)

Grüße,Ralf

Geschrieben

Naja, der Hellschreiber war eher eine frühe Form des Fernschreibers, und keine Bildübertragung.

Ebenso ist auch das Fax keine deutsche Erfindung, eher eine britische Grundlagenforschung schon zu Anfang des 20. Jahrhunderts und eine amerikanische Industrialisierung in den 60igern. Deutsche, Italiener und andere haben auf diesem Weg ihren Beitrag geleistet, aber erfunden haben sie es nicht.

Der Film von Martin ist dennoch sehr interessant, ganz im klaren Erzähl- und Beschreibungsstil damaliger amerikanischer Erklärfilme.

Geschrieben (bearbeitet)

Es gab verschiedene Erfinder der elektronischen Bildübertragung. Besonders zu nennen ist auch Prof. Arthur Korn, der 1904 die Übertragung von Fotos über die Telefonleitung erfunden hatte. Vorher kannt man schon die Bildübertragung über Telegraphenleitungen. Korn hat sich um 1920 herum auch mit der digitale Bildübertragung beschäftigt, wenn nicht erfunden. Er hat Bilder digitalisiert und mit Hilfe des Siemenschen-Schnelltelegrafen (Vorläufer des Fernschreibers) Pixelweise übertragen. Man brauchte zum Empfung einen modifizierten Schnelltelegrafen der Pixeln verschiedener Grauwerte statt Buchstaben druckte. Damit ließen sich Bilder auch Drahtlos übertragen. Die so übertragenen Bilder waren allerdings ziemlich grobpixelig.

 

Nachtrag: Er hat die Bilder auch in Buchstaben verschiedener Helligkeiten übersetzt - also das, was wir heute "ASCII-Art" nennen, damit man nicht zwingend einen modifizierten Schnellschreiber brauchte.

Bearbeitet von Theseus (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Das kann man sicher sagen, es gab viele Erfinder, die mit Details und Grundlagen dazu beigetragen haben.

Letztlich war es Xerox, die es allgemein nutzbar industrialisiert haben.

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