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Geschrieben

Moin!

Ich habe irgendwo mal gelesen, dass man beim Umkehrprozess als Klärbad bei der Nutzung von Kaliumpermanganat Bleiche auf jeden Fall Natriumdisulfit verwenden sollte, im Gegensatz zu Kaliumsulfit, wenn man mit Kaliumdichromat bleicht. 
 

Kann jemand was dazu sagen, warum Disulfit bei Kaliumpermanganatbleiche?

Oder ist das eine Fehlinformation?

 

Gruß,

Sebastian

Geschrieben (bearbeitet)

Auf Aphog wird Disulfit bei Permanganatbleiche "empfohlen", oder war es Photrio? Ein Forent dort hat auch nach der Erstentwicklung ein Stopphärtebad mit Kalialaun und Essigsäure vorgestellt, danach habe er mit Permanganatbleiche keine Schichtablösungen mehr gesehen. Disulfit hat einen sehr unangenehmen, stechenden Geruch, man braucht weniger davon im Ansatz, ob es bei Permanganat zwingend ist, weiß ich nicht,  müsste man mal ausprobieren.  Aber so wie aufgeschrieben kommt der Foma perfekt,  mit 11 min FD hat er dann auch 200-250 ASA.

Bearbeitet von jacquestati (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Disulfite sind generell m.E. instabiler als Sulfite, aber eigentlich reicht ein Sulfit völlig, um Permanganat zu reduzieren und so zu entfärben.

Wenn ich mich recht erinnere, wird Sulfit durch Entfärben einer Permanganat-Lösung sogar nachgewiesen…?

Ob nun Natrium oder Kalium als Kation sollte jetzt eine weniger große Rolle spielen.

Geschrieben
vor 25 Minuten schrieb Helge:

Disulfite sind generell m.E. instabiler als Sulfite, aber eigentlich reicht ein Sulfit völlig, um Permanganat zu reduzieren und so zu entfärben.

Wenn ich mich recht erinnere, wird Sulfit durch Entfärben einer Permanganat-Lösung sogar nachgewiesen…?

Ob nun Natrium oder Kalium als Kation sollte jetzt eine weniger große Rolle spielen.

 

Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe die Quelle der Information wiedergefunden. Ist vielleicht für den ein- oder anderen Selbstverarbeiter nicht uninteressant.

 

In "Finessen im Fotolabor" von Werner Wunderlich steht im Kapitel zur Umkehrentwicklung Folgendes:

 

"[...] Das sich bildende Silberdichromat oder -chromat kann dann durch Wässern und bei der nachfol­genden Behandlung in einer neutralen Natriumsulfit-Lösung - dem Klärbad - aus der Schicht entfernt werden. Das restliche Silberhalogenid wird dabei nicht verändert. Das Kaliumdichromat-Bleichbad hat jedoch insofern einen Nachteil, als ein sehr schwa­ches Restnegativbild zurückbleibt.

Auch Kaliumpermanganat wird als Oxida­tionsmittel beim Umkehrprozeß verwendet, da es ebenfalls nicht auf das Restsilber­halogenid einwirkt bzw. nach dem Klären mit einer Natriumhydrogensulfit- [=Natriumbisulfit] oder Oxal­säure-Lösung dessen volle Empfindlichkeit wieder erreicht wird.

Die Ansäuerung der Kaliumpermanganat­ Lösung mit Schwefelsäure ist erst kurz vor dem Gebrauch vorzunehmen! Das Kalium­permanganat muß dabei vollständig gelöst sein, da sonst explosive Reaktionen eintre­ten können. Statt der in Labors wenig geschätzten Schwefelsäure kann auch Natriumhydrogensulfat zum Ansäuern benutzt wer­den. übrigens eignet sich auch Phosphor­säure dafür. Sie soll sogar noch stabilere Bleichbäder ergeben als Schwefelsäure.

Das Bleichbad mit Kaliumpermanganat hat gegenüber dem mit Kaliumdichromat den Vorteil, daß durch das Klärbad sämtliche Rückstände des Negativbildes beseitigt wer­den. Auch wird die Gelatine nicht gegerbt, was an den Stellen der Silberbleichung beim Kaliumdichromat-Bleichbad nicht zu vermei­den ist. Sein Nachteil ist jedoch, daß die Gelatine stark erweicht wird und es deshalb bei Temperaturen über 25 °C nicht verwendet werden kann. Bei Temperaturen zwi­schen 20 °C und 25 °C ist ein Vorbad (0,5%ige Kaliumchrom(lll)-sulfat-Lösung) zur Härtung zweckmäßig.

Bleichbäder mit Kaliumpermanganat arbei­ten allerdings langsamer und sind schneller erschöpft als solche mit Kaliumdichromat."

 

 

Das ist als Nicht-Chemiker aber auch alles nicht so einfach mit bi und di... 

Bearbeitet von Sebastian Bock (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Kaliumpermanganat und Schwefelsäure 🤪

Da werden Erinnerungen an Krankenhaus-Notaufnahmen und fast verlorene Finger wieder wach, aber alles schon fast 50 Jahre her 😎

Geschrieben (bearbeitet)

Au weia, bisschen "bi" schadet nie...

Natriumhydrogensulfit ist NaHSO3, also das Natriumsalz der schwefligen Säure, heißt auch Natriumbisulfit.

Natriumdisulfit ist Na2S2O5, also das Natriumsalz der in freier Form nicht stabilen dischwefligen Säure, s. u.

 

Natriumdisulfit, auch Natriumpyrosulfit oder Natriummetabisulfit genannt, ist ein Natriumsalz der in freier Form nicht stabilen Dischwefligen Säure. Natriumdisulfit kann namentlich leicht mit Natriumbisulfit verwechselt werden, einem älteren aber noch gebräuchlichen Namen für Natriumhydrogensulfit. Wikipedia

 

Wenn ich die Rezepturen richtig verstehe, sprechen sie von -disulfit, also letzterem mit K2S2O5?

 

Und wenn man Kaliumsulfit stat Natriumsulfit als Klärbad verwendet, dann muss man wegen der größeren Molmasse von K2S03 die Mengenangaben fürs Klärbad mit 1,25 multiplizieren, K2SO3 158.26 g, Na2SO3 126,04 g,

dann stimmen die Konzentrationen wieder. Also beim Rezept im Parallelthread 230g x1,25 = 287,5g K2SO3 für 2,5l Klärbad. Voilá.

 

Viel Freude beim Rühren!

 

 

Bearbeitet von jacquestati (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Gute Zusammenfassung 👍

Kleiner Zusatz:

Natriumhydrogensulfit (-bisulfit) und Natrium-/Kaliumsulfit sind alles beide Salze der Schwefligen Säure.

Geschrieben
Gerade eben schrieb Helge:

Gute Zusammenfassung 👍

Kleiner Zusatz:

Natriumhydrogensulfit (-bisulfit) und Natrium-/Kaliumsulfit sind alles beide Salze der Schwefligen Säure.

 Stimmt!

Geschrieben

Ich wollte mir eine 16mm Umkehrkopie auf pf2 herstellen. Mit KMnO4 und nach der Klärung mit NaSO3, erfolgte eine komplette Schichtablösung. Ich vermute es könnte an der Polyesterunterlage liegen. 

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