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Geschrieben

Ab 2024 wird in Hollywood alles besser! Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences hat neue Regeln aufgestellt, was ein "Oscar"-auszuzeichnender Film an Vorleistung erbringen muß.

 

Representation and Inclusion Standards (englischer Originaltext, Quelle: oscars.org)

 

Hier ein kleiner Auszug (automatisch übersetzt), es geht aber noch viel weiter, weil auch alle am Film Beteiligten und deren Quote festgelegt sind..


Henri: Fehlende Einleitung ergänzt:

Zitat

The Academy of Motion Picture Arts and Sciences representation and inclusion standards for Oscars® eligibility in the Best Picture category are designed to encourage equitable representation on and off screen to better reflect the diverse global population.
 

For the 96th Oscars (Award Show 2024), submitting a confidential Academy Inclusion Standards form (RAISE) and meeting TWO out of FOUR of the following standards will be required in order for the film to be deemed eligible: 

STANDARD A:  ON-SCREEN REPRESENTATION, THEMES AND NARRATIVES

A film can achieve this standard by meeting the criteria in at least ONE of the following areas:

 

A1. Hauptdarsteller oder wichtige Nebendarsteller aus unterrepräsentierten Rassen oder ethnischen Gruppen

Mindestens einer der Hauptdarsteller oder wichtigen Nebendarsteller gehört einer unterrepräsentierten Rasse oder ethnischen Gruppe in einem bestimmten Produktionsland oder -gebiet an.

Dazu können gehören:
• Afroamerikaner/Schwarze/afrikanische und/oder karibische Abstammung
• Ostasiatische (einschließlich Chinesen, Japaner, Koreaner und Mongolen)
• Hispanoamerikaner oder Latinas/e/o/x
• Indigene Völker (einschließlich amerikanischer Ureinwohner/Ureinwohner Alaskas). )
• Naher Osten / Nordafrika
• Inselbewohner im Pazifik
• Südasiatisch (einschließlich Bangladesch, Bhutan, Indisch, Nepali, Pakistan und Sri Lanka)
• Südostasiatisch (einschließlich Burmesisch, Kambodschanisch, Philippinisch, Hmong, Indonesisch, Laotisch, Malaysisch, Mien, Singapurisch, Thailändisch und Vietnamesisch)

 

A2. Allgemeine Ensemblebesetzung

Mindestens 30 % aller Schauspieler in Neben- und Nebenrollen gehören mindestens zwei unterrepräsentierten Gruppen an , darunter:

• Frauen
• Rasse oder ethnische Gruppe
• LGBTQ+
• Menschen mit kognitiven oder körperlichen Behinderungen oder die gehörlos oder schwerhörig sind

 

A3. Haupthandlung/Thema

Die Haupthandlung(en), das Thema oder die Erzählung des Films konzentrieren sich auf eine oder mehrere unterrepräsentierte Gruppen.

• Frauen
• Rasse oder ethnische Gruppe
• LGBTQ+
• Menschen mit kognitiven oder körperlichen Behinderungen oder die gehörlos oder schwerhörig sind
 

Zitat

Henri: Hinweis:
die drei weiteren Standards (2müssen erfüllt werden) finden sich unter:
https://www.oscars.org/awards/representation-and-inclusion-standards

Also keine Sorge, die Qualität der US-amerikanischen Filme wird in absehbarer Zeit durch die Decke gehen.

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb magentacine:

Hier ein kleiner Auszug


Das mit dem kleinen Auszug ist das Problem. Was Du zitierst ist eines von vier Kriterien, von denen zwei erfüllt sein müssen. 
 

Kannst Dich entspannen - es darf weiter Filme mit harten weißen Männern sehen …

Geschrieben

Interessant. Ein Film ist also nicht mehr gut, wenn er gut ist, sondern nur gut, wenn er gutes tut, oder wenn er das tut, was das Preiskommitee für als wünschenswert gut hält.

 

Wie ist das eigentlich im Baseball ? Gewinnt da noch die Mannschaft, die gut spielt, oder die Mannschaft die "gut" zusammengestellt ist ?

Geschrieben
vor 13 Stunden schrieb magentacine:

Ab 2024 wird in Hollywood alles besser! Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences hat neue Regeln aufgestellt, was ein "Oscar"-auszuzeichnender Film an Vorleistung erbringen muß.

 

Representation and Inclusion Standards (englischer Originaltext, Quelle: oscars.org)

 

Hier ein kleiner Auszug (automatisch übersetzt), es geht aber noch viel weiter, weil auch alle am Film Beteiligten und deren Quote festgelegt sind..

 

A1. Hauptdarsteller oder wichtige Nebendarsteller aus unterrepräsentierten Rassen oder ethnischen Gruppen

Mindestens einer der Hauptdarsteller oder wichtigen Nebendarsteller gehört einer unterrepräsentierten Rasse oder ethnischen Gruppe in einem bestimmten Produktionsland oder -gebiet an.

Dazu können gehören:
• Afroamerikaner/Schwarze/afrikanische und/oder karibische Abstammung
• Ostasiatische (einschließlich Chinesen, Japaner, Koreaner und Mongolen)
• Hispanoamerikaner oder Latinas/e/o/x
• Indigene Völker (einschließlich amerikanischer Ureinwohner/Ureinwohner Alaskas). )
• Naher Osten / Nordafrika
• Inselbewohner im Pazifik
• Südasiatisch (einschließlich Bangladesch, Bhutan, Indisch, Nepali, Pakistan und Sri Lanka)
• Südostasiatisch (einschließlich Burmesisch, Kambodschanisch, Philippinisch, Hmong, Indonesisch, Laotisch, Malaysisch, Mien, Singapurisch, Thailändisch und Vietnamesisch)

 

A2. Allgemeine Ensemblebesetzung

Mindestens 30 % aller Schauspieler in Neben- und Nebenrollen gehören mindestens zwei unterrepräsentierten Gruppen an , darunter:

• Frauen
• Rasse oder ethnische Gruppe
• LGBTQ+
• Menschen mit kognitiven oder körperlichen Behinderungen oder die gehörlos oder schwerhörig sind

 

A3. Haupthandlung/Thema

Die Haupthandlung(en), das Thema oder die Erzählung des Films konzentrieren sich auf eine oder mehrere unterrepräsentierte Gruppen.

• Frauen
• Rasse oder ethnische Gruppe
• LGBTQ+
• Menschen mit kognitiven oder körperlichen Behinderungen oder die gehörlos oder schwerhörig sind

 

Also keine Sorge, die Qualität der US-amerikanischen Filme wird in absehbarer Zeit durch die Decke gehen.

Die wichtigtes Änderung wäre allerdings, dass ausschließlich Kinofilme nominiert werden dürfen, ... und keine (!) Filme die nur in vereinzelten Streaming-Diensten laufen ... und somit für die breite Masse nicht relevant sind.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Gruberl:

Die wichtigtes Änderung wäre allerdings, dass ausschließlich Kinofilme nominiert werden dürfen, ... und keine (!) Filme die nur in vereinzelten Streaming-Diensten laufen ... und somit für die breite Masse nicht relevant sind.

Die "breite Masse" schaut mittlerweile (leider) eher Netflix oder Disney+, als dass sie ins Kino geht. 

Aber abgesehen davon werden Streaming-Filme trotzdem weiterhin nominiert werden. Die müssen ja nur eine etwas breitere Kinoauswertung bekommen, als das bisher der Fall war. 

 

Kann ein Moderator bitte die Oscar-Diskussion in einen eigenen Thread verschieben? Das gehört hier nicht rein! 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Lichtspieler:

Interessant. Ein Film ist also nicht mehr gut, wenn er gut ist, sondern nur gut, wenn er gutes tut, oder wenn er das tut, was das Preiskommitee für als wünschenswert gut hält.


Hast Du gelesen, warum es da geht? Über diese Kriterien wird nicht die Qualität eines Filmes beurteilt, sondern es ist eine Zugangsvoraussetzung. Neben vielen anderen. 

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb macplanet:

Das mit dem kleinen Auszug ist das Problem.

 

 Ich denke, nein. Mein Posting

  • gab klar an, daß es nur ein Textauszug aus einem umfangreicheren Regelwerk ist,
  • nannte Quelle und Originaldokument, damit jeder nach Belieben nachlesen kann, was noch darin steht

Ob man das, was dort versucht wird, für sinnvoll oder unsinnig hält, ist eine andere Frage.

 

Abtrennen des Themas war aus meiner Sicht unnötig, stört aber auch nicht. Im vorigen Thread ging es schließlich auch um Gründe für mangelnden Zuspruch des Publikums. Die Qualität der Filme könnte durchaus etwas damit zu tun haben.

 

 

 

 

 

 

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb stracki:

Die "breite Masse" schaut mittlerweile (leider) eher Netflix oder Disney+, als dass sie ins Kino geht. 

 

Aber es haben nur die Abonennten die Möglichkeit die Filme bei einem Streaming Anbieter zu sehen, und ins Kino kann/könnte jeder gehen. Es wird hier nur versucht OSCAR interessierte Menschen ein Streaming Abo aufzuzwingen. Die Streaming Anbieter sollen ihre eigene Preisverleihung machen, so wie es auch beim Fernsehpreis ist, aber bitte nicht den OSCAR für ihre billige Werbezwecke missbrauchen ... 

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Lichtspieler:

Interessant. Ein Film ist also nicht mehr gut, wenn er gut ist, sondern nur gut, wenn er gutes tut, oder wenn er das tut, was das Preiskommitee für als wünschenswert gut hält.

 

 

Ist denn ein Film dann gut, wenn er einen Oscar bekommt!?

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb macplanet:


Hast Du gelesen, warum es da geht? Über diese Kriterien wird nicht die Qualität eines Filmes beurteilt, sondern es ist eine Zugangsvoraussetzung. Neben vielen anderen. 

 

Ja, ich hab's gelesen. Und ich hielt es für überflüssig, daran zu erinnern, daß der Oscar die besten Filme auszeichnen soll, oder daß das Publikum zumindest davon ausgeht, daß dem so sei.

 

Nun aber ist es auch offiziell so, daß die Jury einen Nichtgewinner als Gewinner sehen könnte, wenn er denn ihren ideologischen Ansprüchen genügte. Die halt unabhängig von filmischer Qualität sind.

 

Möglich, daß Zuschauern ein wedelnder Zeigefinger sauer aufstößt, und neben allen anderen Faktoren als weitere Bremse auf Neustarts wirkt.

 

Geschrieben

Finde schon krass, dass es hier als "ideologisch" abgestempelt wird, wenn versucht wird, in der Filmbranche eine Chancengleichheit zu erzeugen. Die Hürden der Academyregeln sind geradezu lächerlich niedrig. Keiner der Nominierten der letzten Jahre wäre an den Kriterien gescheitert. Und dem Publikum ist es doch letztlich vollkommen egal, ob die Kostüme jetzt von einer Frau designt wurden oder die Special-Effects-Künstler People of Color sind. Daraus jetzt einen Untergang des Kinos herbeizufabulieren finde ich sehr abenteuerlich.

Geschrieben
vor 22 Stunden schrieb Gruberl:

Aber es haben nur die Abonennten die Möglichkeit die Filme bei einem Streaming Anbieter zu sehen, und ins Kino kann/könnte jeder gehen. Es wird hier nur versucht OSCAR interessierte Menschen ein Streaming Abo aufzuzwingen. Die Streaming Anbieter sollen ihre eigene Preisverleihung machen, so wie es auch beim Fernsehpreis ist, aber bitte nicht den OSCAR für ihre billige Werbezwecke missbrauchen ... 

Das Ding ist, dass die Leute eben nicht mehr ins Kino gehen für die typischen Oscar-Filme. Der Durchschnitts-Kinogänger, der 1-2 Mal im Jahr ins Kino geht, schaut sich dann Blockbuster an, wie Avatar oder Fast & Furious, aber nicht Filme, wie The Banshees of Inisherin. Da heißt es dann, man wartet, bis der irgendwo gestreamt werden kann. Insofern ist es nur ein Zeichen, dass die Oscars mit der Zeit gehen, dass auch Streaming-Filme nominiert werden. Immerhin gestehen sie der Kinobranche ja zu, dass nur Filme nominiert werden dürfen, die zumindest eine gewisse Kinoveröffentlichung erhalten haben.

 

Nichtsdestotrotz darf man nicht vergessen, dass es sich bei den Oscars um einen Preis der Filmbranche, nicht der Kinobranche handelt. Und die meisten Filmschaffenden stehen den Streamingdiensten weniger kritisch gegenüber. Ein Martin Scorsese zum Beispiel erfreut sich an den Freiheiten, die ihm Netflix und Apple zugestehen, im Vergleich zu den klassischen Filmstudios. Für "The Irishman" und "Killers of the Flower Moon" hätte ihm kein Filmstudio die Geldmittel zur Verfügung gestellt. Immerhin bekommt "Killers of the Flower Moon" über Paramount eine "klassische" Kinoveröffentlichung.

Geschrieben
vor 23 Stunden schrieb Lichtspieler:

Nun aber ist es auch offiziell so, daß die Jury einen Nichtgewinner als Gewinner sehen könnte, wenn er denn ihren ideologischen Ansprüchen genügte. Die halt unabhängig von filmischer Qualität sind.

 

Bei den Oscars gibt es keine Jury, sondern eine Abstimmung unter allen stimmberechtigten Mitgliedern und das ist je Kategorie unterschiedlich gestaffelt. Du solltest echt mal aufhören solche Verschwörungserzählungen zu verbreiten.

  • Like 1
Geschrieben
Am 26.6.2023 um 16:26 schrieb tomas katz:

 

Bei den Oscars gibt es keine Jury, sondern eine Abstimmung unter allen stimmberechtigten Mitgliedern und das ist je Kategorie unterschiedlich gestaffelt. Du solltest echt mal aufhören solche Verschwörungserzählungen zu verbreiten.

 

Versteh ich nicht, wie kommst Du jetzt auf Verschwörung ? Die neuen Qualifizierungsregeln werden doch ganz offen kommuniziert !? Ich weiß, der Begriff hat Hochkonjunktur in Politik und Medien, aber reine Masse macht noch keine Sinnhaftigkeit.

 

Lieber Stracki, Ich sehe es doch wie Du, und freue mich über Chancengleichheit. Aber was glaubst Du würde ein Fan der Tennis Weltmeisterschaft erwarten ? Die besten Spieler im Turnier ? Oder die Spieler, die vegan zu Mittag gegessen haben, und deren Unterwäsche aus fairer Baumwolle besteht ?

 

Im zweiten Fall gäbe es Vermischung mit wesensfremden Bewertungen, wie bei diesen Oscar Regeln, und das finde ich nunmal unlogisch.

  • Like 1
Geschrieben

Es klingt halt so, als ob du davon ausgehst, dass jetzt nur noch ausgewählte Filme zu den Preisen zugelassen werden. Dem ist halt nicht so, da fast alle Filme sowieso schon 2 der 4 Kriterien erfüllen. Es geht eher darum, in der Branche sicherzustellen, dass Personen aus benachteiligten Gruppen ausreichend Arbeit bekommen.

 

Die Sportmetapher finde ich sehr schwierig, da es bei Kunst keine Objektivität geben kann. Es gibt keinen Film, der objektiv am besten ist, insofern finde ich es hier angemessener, dass bei der Auswahl der Nominierten auch auf vielfältige Perspektiven geachtet wird.

Geschrieben

In der Unterhaltungsindustrie wimmelte es schon immer an "Schrägen Typen" und ich bezweifle, dass da jemand ob seiner Sexuellen Orientierung, Aussehen/Herkunft oder Hautfarbe benachteiligt wird. Es soll einfach der/die Beste gewählt werden und gewinnen. Das soll das einzige Kriterium sein und nicht einfach ein Quotenmensch, der wg anderer Kriterien in Erwägung gezogen wird. Das wäre auch unfair gegen einem so gewählten Individium, da nicht sein Können, seine Kunst im Vordergrund stand.

Geschrieben

Schön wäre es. Leider gab es in Hollywood immer Gruppen, die benachteiligt wurden. Zuletzt Amerikaner asiatischer Abstammung. Deswegen war der Gewinn von Michelle Yeoh und Ke Huy Quan dieses Jahr auch so spektakulär. Quan hatte sich ja in den 90ern aus dem Schauspiel zurückgezogen, weil es keine Rollen für asiatisch aussehende Erwachsene gab. 

Davor waren es die Afroamerikaner. Harry Belafonte ging damals nach Europa, weil die USA noch zu rassistisch waren, einen starken, schwarzen Mann in Hauptrollen zu sehen. Und auch die sexuelle Orientierung war im christlich-prüden Amerika der 30er bis 70er ein heikles Thema. 

 

Zu wahrer Chancengleichheit ist es immer noch ein weiter Weg. Es müssen immer noch Vorurteile ausgemerzt werden. Z.B. allein durch den Begriff Kameramann gehen wir davon aus, dass den Beruf ein Mann ausübt. Ist in der Regel ja auch der Fall. Bisher wurden nur wenige Frauen für Beste Kamera nominiert. Ebenso für Beste Regie. Es gibt natürlich aber keine biologischen Gründe dafür, dass Männer eher als Kamerapersonen oder Regisseure geeignet sind. 

 

Und nochmal: es gibt in der Kunst kein objektives "besser" oder "schlechter". Filmpreise sind immer ein Konsens vieler subjektiver Meinungen. 

Geschrieben (bearbeitet)

im grunde beschneidet das die unternehmerische freiheit, die speziell bei low bis no budget-produktionen ein problem sind, weil da oft einfach einige befreundete menschen einen film herstellen wollen.

und darueber hinaus haben die leute einfach die nase voll von diesen umerziehungsfilmen mit bestimmten Personnengruppen

es ist schlicht zum kotzen, solches zeugs vorgesetzt zu bekommen und wer sich ein bisschen auf youtube umsieht wird merken, dass die konsumenten mittlerweile diese art der retortenkulturrevolution boykottieren. 

in wirklichkeit sind die produzenten in geiselhaft der financiers, die diese diversity, inclusion und equality - scores verlangen, andernfalls sie den geldhahn abdrehen.

Bearbeitet von Henri
diskriminierende Personnengruppen entfernt (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Gerade noch die Kurve gekriegt. Ich hatte schon erwartet, dass statt Financiers eine gewisse Ethnie genannt wird... 

Ja, Quotenminderheiten sind Mist, zumindest in diesem einen Punkt stimme ich zu. Man sollte nicht das Gefühl haben, dass Figuren einer Minderheit aufgrund von Quoten vorkommen. Es sollte sich natürlich anfühlen. Der Klischeeschwarze als ulkige Nebenfigur hat schon seit mindestens 30 Jahren ausgedient und wird auch hoffentlich nie wieder ausgegraben werden. 

Positives Beispiel von vor wenigen Wochen: How To Blow Up a Pipeline. Weiße, Afroamerikaner, ein Native American, eine Latina. Verschiedene Sexualitäten, verschiedene politische Ausrichtungen. Ohne, dass ein großes Fass aufgemacht wird. Ohne klischeehafte Abziehbilder und Vorurteile. Authentisch und glaubhaft. Das sollte das Ziel sein. 

Und in meiner Generation sehe ich dieses Bewusstsein auch. Und in der mir nachfolgenden Generation noch umso mehr. 

Geschrieben (bearbeitet)

Ich möchte mal ein Beispiel aus dem TV-Bereich bringen, wo für mich die gefühlte Grenze zwischen Vielfalt und Bevormundung verläuft.

 

In den älteren STAR-TREK-Serien wie VOYAGER (ab 1995) oder DEEP SPACE NINE (ab 1993) sind viele Rollen mit afroamerikanischen und asiatischstämmigen Schauspielern besetzt. Ich kenne niemanden, der sich am weiblichen Captain (Janeway), schwarzen Führungsoffizieren (Cpt. Sisko, Cmdr. Tuvok) oder asiatisch aussehenden Figuren (Ensign Kim, Hoshi Sato in ENTERPRISE) stört. Es sind hervorragende Schauspieler, die ihre Rollen zum Leben erwecken. Vorurteile, Rassismus oder einfach kulturelle Unterschiede (ich nenne mal die Ferengi-Kultur in DS9) und sexuelle Identität werden ernstgenommen und intelligent behandelt. Ich kenne keinen Star-Trek-Fan, der daran Anstoß genommen hätte.

 

An irgendeinem Punkt ist aber etwas gekippt. Wenn ich mir die neuen ST-Serien PICARD (ab 2020) und DISCOVERY (ab 2017) ansehe, sehe ich immer noch kompetente Darsteller, aber eine zwanghafte Betonung der "Vielfalt", auch in der Inszenierung. Passiert auf der Discovery-Brücke etwas Dramatisches, so müssen alle anwesenden Darsteller nach ethnischer Herkunft sortiert in Zwischenschnitten darauf reagieren, während "emotionale" Musik dazu dräut. In den älteren Serien reagierten jene Personen, die aufgrund ihrer professionellen Funktion (Kommunikationsoffizier, Ingenieur, Waffenoffizier) davon betroffen waren.

 

Und deshalb habe ich bei PICARD oder DISCOVERY immer das Gefühl, daß jemand in einer weltanschaulichen Dauerwerbesendung zum Publikum predigt. Andere mögen das anders empfinden, aber wie bei den dazwischengeschalteten Ikea-Werbespots erzeugt das bei mir nur ein Gefühl von Unbehagen und Manipulation.

 

Die Situation des Kinos hat mit der Machart der Filme schon etwas zu tun, deshalb finde ich es richtig, sie hier auch zu diskutieren. Man kann es natürlich auch machen wie Billy Eichner, Autor und Star von BROS, der das ausbleibende Kinopublikum beschimpft: "Jeder, der kein homophober Spinner ist, sollte heute BROS sehen." 

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb magentacine:

Wenn ich mir die neuen ST-Serien PICARD (ab 2020) und DISCOVERY (ab 2017) ansehe

Ich weiß, gehört gerade nicht zum Thema, aber ich freue mich sehr auf Staffel 2 von Strange New Worlds. Für mich die beste erste Staffel einer Star-Trek-Serie bisher! Die Diversität des Casts, u.a. mit einem schwarzen Doktor und einer nicht-binären Antagonistin in einer Folge (gespielt von einer Transfrau), hat sich für mich auch überhaupt nicht aufgesetzt angefühlt, da Vielfalt ja stets ein zentraler Punkt der Botschaft von Star Trek war.

Geschrieben

Bevormundung ist irgendwie ein seltsames Wort, wenn es um Unterhaltung geht. Wenn einem eine Serie oder ein Film nicht gefällt, dann schaut man es halt nicht. Ist ja nicht so, als ob einen jemand zwingen würde.

 

vor 11 Stunden schrieb mono:

was das kino betrifft, kann man ruhigen gewissens davon ausgehen, dass sich die schwarze bevoelkerung nuesse fuers kino interessiert. also eher maginal.

Gewagte These. Black Panther und Get Out hatten in den USA rekordverdächtige Einspielergebnisse. Bestimmt nur wegen der weißen Amerikaner... 😄

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb Salvatore Di Vita:

BTW: Inhaltlich geht natürlich keiner auf die Beiträge von @magentacine ein, obwohl er seine Sichtweise ausführlich dargelegt hat.

Er/Sie hat halt bewusst die Standards B bis C weggelassen, um ein bestimmtes Bild zur vermitteln. Ja, der Standard zur On-Screen-Repräsentation wirkt auf den ersten Blick am restriktivsten, aber er muss NICHT erfüllt werden, um für die Oscars zugelassen zu werden. Es ist vollkommen ausreichend, wenn z.B. ein Studio Praktika für unterrepräsentierte Gruppen anbietet (was absolut wünschenswert wäre) und ein paar relevante Positionen z.B. durch Frauen, LGBT-Personen oder People of Color besetzt sind (was in Amerika idR sowieso der Fall ist).

 

Selbst The Banshees of Inisherin, TÁR, The Triangle of Sadness oder Im Westen nichts Neues, alles klassisch "weiße" Filme, haben die Oscar-Kriterien lässig erfüllt!

 

Klar, ist das auch eine symbolische Geste. Und man kann absolut darüber diskutieren, ob es die Regeln dann überhaupt braucht, wenn die Kriterien sowieso schon erfüllt wurden. Vermutlich nicht. Den großen Aufruhr kann ich aber nur bedingt verstehen, weil sich so gut wie nichts dadurch ändern wird.

 

Die kleinen Indie-Produktionen, die ein paar (weiße, männliche) Freunde schnell zusammen drehen, sind für mich auch kein passendes Argument. Wenn kein großes Studio dahinter steht und die Kampagne finanziert, spielen solche Filme nämlich bei den Oscars sowieso keine Rolle. Und wenn ein großes Studio dahinter steht, sollten die Diversitätsstandards C und D wieder automatisch erfüllt sein.

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb mono:

...denn nuechtern betrachtet koennte man diese ganze sklavereiskiste auch ganz anders sehen, naemlich dass die leute, die im 18. jahrhundert von anderen staemmen eingefangen und an weisse sklavenhaendler verkauft wurden, eher das grosse los gezogen hatten. den anderenfalls waeren sie einerseits von ihren schwarzen gegnern brutalst massakriert worden, andererseits haben sie ihren nachfahren ein leben in einem doch rechtstaatlichen umfeld ermoeglicht. das erklaert auch, warum kaum jemand mit afrikanischen wurzeln in amerika bock hat, nach afrika zu uebersiedeln.

 

Mono, Du sprichst sicher ein paar amerikanische Trends an, die inzwischen in kleinerem Maßstab auch in Deutschland auffällig sind, aber in einem Punkt schießt Du über's Ziel hinaus:

 

Afrikaner, die im 18. Jahrhundert versklavt wurden, hatten ganz bestimmt nicht das Gefühl "das große Los" gezogen zu haben. Die natürliche Alternative sollte lauten Freiheit statt Stammeskrieg, und nicht Versklavung. Wohin sie gebracht wurden, da gab es erst mal keinen Rechtsstaat, zumindest nicht für sie. Erst so ab Mitte der 70er Jahre wurden die letzten gesetzlichen Diskriminierungen in den USA abgeschafft. Die 7-10 Generationen zuvor hatten davon aber nichts.

 

Es stimmt allerdings, daß Afrikaner sich erst mal vor Afrikanern in Acht nehmen mussten, denn die hatten den Nordamerikanern einst angeboten, bei ihrem menschlichen Warenangebot zuzugreifen, was die zur amerikanischen Schande dann auch getan hatten.

 

Die Aufarbeitung dieser Schande funktioniert immer besser, wird aber stellenweise auch krampfhafter (Siehe Oscars). Eine kontraproduktive Entwicklung, die erneut auch in Deutschland zu beobachten ist.

 

Hoffen wir mal, daß in hundert Jahren all das keine Rolle mehr spielt.

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb stracki:

Bevormundung ist irgendwie ein seltsames Wort, wenn es um Unterhaltung geht. Wenn einem eine Serie oder ein Film nicht gefällt, dann schaut man es halt nicht. Ist ja nicht so, als ob einen jemand zwingen würde.

 

Ist das auch für die Übertragung der OSCAR-Verleihung gültig?

Hier mal die Zuschauerzahlen der letzten 22 Jahre in den USA:

OSCAR_TV.thumb.png.f063bf724ad371f274d90fc2c5b67d31.png


Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/993627/umfrage/anzahl-der-tv-zuschauer-der-academy-awards-in-den-usa/

 

 

vor 5 Stunden schrieb stracki:

Es ist vollkommen ausreichend, wenn z.B. ein Studio Praktika für unterrepräsentierte Gruppen anbietet (was absolut wünschenswert wäre) und ein paar relevante Positionen z.B. durch Frauen, LGBT-Personen oder People of Color besetzt sind (was in Amerika idR sowieso der Fall ist).

 

Ich bin da ganz bei @Lichtspieler: Egal ob Schauspieler, Geschäftsführer, Vorstandsmitglied, Sportler, Handwerker, Koch usw., es sollten immer Menschen sein, die Ihre Arbeit können, durch Ausbildung oder Talent, im besten Fall beides. Und Liebe und Begeisterung für den Beruf wären auch noch schön.

Manchmal interessiert sich eine Gruppe von Menschen auch nicht für ein Thema. Hast Du schon mal gehört, daß z.B. Frauen eine Frauenquote auf Baustellen, bei der Müllabfuhr oder bei der Tätigkeit als Gutachter für Standortprüfungen auf Funktürmen gefordert haben?

Aber in die Führungspositionen möchten man rein, am besten als Quereinsteiger.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von Henri
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