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Geschrieben
HAPAHE hat folgendes geschrieben:

 

 

Ich habe hier eine 20" Diskette liegen aus den Anfängen der Computerära

stammt so aus den 70er Jahren.

 

 

 

 

Ich würde behaupten das Du keine 20 Zoll Diskette haben kannst - meinst Du evtl. 20 cm? Das wäre dann eine 8 Zoll Diskette - beschrieben von welchem System bzw. Betriebssystem?

 

Hast natürlich recht - ich meinte eine 8" Diskette.

Beschrieben wurde sie mal ven einem Rechner mit PCM Betriebssystem.

 

Gruß

HAPAHE

Geschrieben
Ehrlich...

 

Immer wieder interessant, wie man hier so vom Stöckchen auf Glasbausteine kommt....

 

 

Das ist ganz einfach, das Schlüsselwort "digital" genügt dazu völlig, schon wenige Threads später wird der Untergang der Kinokultur beschworen...auch wenn es nur um digital archivierte Kochrezepte ginge.... 8)

Geschrieben

Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied, das gilt in besonderem Maß für Archivierung.

 

Die Argumentation, digital archivierte Daten könnten jederzeit in neue Formate/auf neue Träger gewandelt werden, setzt eine lückenlose Aufbewahrung und Pflege voraus.

 

Das ist vielleicht bei der LOC und zwei, drei anderen Organisationen auf der Welt vorauszusetzen, sonst nicht.

 

Nicht einmal in den "Pharaonengräbern" des Fernsehzeitalters, den öffentlich-rechtlichen Anstalten bundesrepublikanischer Ausprägung, ist hinreichend gewährleistet, daß wichtige Zeitdokumente erhalten werden.

Ein Blick auf den Formatdschungel der eingesetzten Videosysteme und -formate allein im deutschen Raum zeigt, daß weder Zeit noch Geld genügen, um auch nur das Wichtigste (und wer entscheidet, was das ist?) sicher zu erhalten.

 

Der Vorteil eines analogen Mediums ist, daß es auch völlig vernachlässigt einige Jahrzehnte übersteht und relativ einfach in jede gerade aktuelle Form überführt werden kann. Konkret: Während der 8mm-Film aus den 1930ern noch von den Urenkeln gesehen werden kann (physikalischer Träger auf neue Digitaltechnik überspielt), zerbröseln die Amateur-Videoaufnahmen der 1980er und 1990er bereits auf breiter Front.

 

Sowohl im privaten Bereich als auch in der kommerziellen Filmwelt ist die digitale Migration mehr oder weniger eine Illusion und wird nur dort erfolgen, wo hinreichend Einnahmen erwartet werden.

 

Vor dem "Stand der Technik" ist zu warnen: In den 1950ern wurden ganze Studio-Archive von Nitro auf Acetat umkopiert, die Originale vernichtete man, um Lagerrraum und Sicherhheitsauflagen einzusparen.

 

Vierzig Jahre später tauchte das Essigsyndrom auf und machte den vermeintlich sicheren Sicherheitskopien den Garaus! Ironischerweise hat sich mittlerweile herausgestellt, daß korrekt verarbeiteter und gelagerter Nitrofilm eine vielfach höhere Lebensdauer hat als früher angenommen - aber diese Art der "Archivierung" galt damals als vernünftig und kaufmännisch sinnvoll.

 

Ich weiß nicht, ob die ö/r TV-Anstalten tatsächlich ihr 16mm-Umkehr-Archivmaterial in Teilen vernichtet haben, sobald es auf ein "modernes" Videoformat (U-Matic HB, Betacam) umgespielt war, wenn sie es getan haben, werden viele Guido Knops der Zukunft ihre Pseudodokumentationen mit Handpuppen "nachstellen" müssen... :D

Geschrieben

Hallo,

 

man muss in aller Fairness daszusagen dass analoges Umkopieren auch

keine Lösung ist, selbst wenn man das Originalnegativ hat: die alten

Print-Materialien gibt es teils nicht mehr, auch sind die Prozesse im

Kopierwerk heute teils andere. Extrembeispiel: Technicolor nachkopieren

geht z.B. m.W. aktuell gar nicht mehr. Für eine optimale, originalgetreue

Wiedergabe braucht man also eigentlich die Originalkopien. Man kommt mit

neuen Kopien ggf. in die richtige Richtung, aber nie ans Original ran.

 

@magentacine: Nitrofilm vs. Azetatfilm, guter Punkt.. das zeigt dass man die

Originale immer aufheben sollte.

 

Grüße,

Marc

Geschrieben

Hast natürlich recht - ich meinte eine 8" Diskette.

Beschrieben wurde sie mal ven einem Rechner mit PCM Betriebssystem.

 

Evtl. CP/M anstatt PCM?

 

 

Und falls CP/M welches - War zwar vom OS her gleich aber Maschinen abhängig (d.h. auf welcher Hardware lief es)?

 

 

.

Geschrieben

Scheint ein moderner Wahn zu sein, zu glauben, die Welt würde in Finsternis versinken, wenn die ferne Nachwelt nicht jeden Furz von uns in 6-Kanal-Ton als Archivkopie (wie auch immer) vorliegen hätte. Ich glaube nicht, das wir und unsere Werke so überlebenswichtig für das Leben im Jahr (sagen wir mal) 2200 sind.

Tatsache ist, wenn wir 100 Tonnen digitale Überlieferungen aus dem Jahre 1800 hätten, würde sich für uns im täglichen Leben dadurch nichts ändern, sondern nur für die Details der Geschichtsschreibung.

 

Im Übrigen scheint es ein Irrglaube zu sein, spätere Generationen könnten heutige digitale Archive (so sie dann noch lesbar sind) nicht abspielen, weil ihnen die Hardware fehlen würde. Genausogut könnte man behaupten, wir könnten heutzutage eine Windmühle von 1800 nicht mehr reparieren, weil wir ja die groben Werkzeuge dafür nicht mehr haben. Macht nix, die können wir herstellen, genauso wie spätere Generationen Hardware zum Lesen von digitalen Archiven. Ob die kommenden Generationen dazu aber überhaupt eine brennende Notwendigkeit sehen, sei mal dahingestellt.

Geschrieben
... wenn die ferne Nachwelt nicht jeden Furz von uns in 6-Kanal-Ton als Archivkopie (wie auch immer) vorliegen hätte.

 

@mr. brillo ... ich bin erstaunt ... die BLAZING SADDLES fürze in 70mm 6-kanal-tonkopie gehören zum weltkulturerbe ... und wie ich gerade höre, kopiert @cinerama auch alle forums-beiträge regelmäßig auf 35mm film um und lagert es in isländischen gletscherarchiven ein ... diesem digitalen internet ist ja kein langzeit-vertrauen entgegenzubringen ...

Geschrieben

Bin ja dort seit Jahren - genauer gesagt in der Vorberliner Zweigstelle. :) Zu (kompromißgewählten) optimierten Bedingungen für Prints, die gleichsam spielbar bleiben sollen: +5 C und 23% rel. LF.

Der Barbara-Stollen indessen (ich war nie dort) scheint wohl eher Archiv des Nationalkulturerbes zu sein und ist gegen Luftangriffe und Atomschläge gesichert, die Bedingungen für Kinokopien scheinen dort nicht tyoisch zu sein, Zitat Wikipedia:

Unter den im Stollen bestehenden klimatischen Bedingungen von etwa zehn bis zwölf Grad Celsius und 35 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit wird von einer Haltbarkeit des Filmmaterials von mindestens 500 Jahren ohne Informationsverlust ausgegangen.

 

Das ist zu warm und zu feucht. :roll:

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