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Geschrieben

Weiß jemand wie der Verleih der fremdsprachigen Filme, die in den 70er- und 80er-Jahren in speziellen Kinovorführungen für "Gastarbeiter" gezeigt wurden, vonstatten ging?

Wurde die Kopien von deutschen Verleihern angeboten. Oder hat da einfach jemand Kopien in der Türkei, Jugoslawien, Italien, Spanien eingekauft und ist dann damit durch die Republik getourt?

Geschrieben

Ich bekam Ende der 70er Jahre meine türkischen kopien von Kalkavan Film aus Neuss.

Später lief deren Geschäft mit VHS Cassetten weiter.

Inzwischen gibt es Kalkavan Film wohl nicht mehr.

Geschrieben (bearbeitet)

Neben Kalkavan gab es noch eine Firma in Frankfurt, Name leider nicht mehr erinnert. Es wurden meist Sonntagvormittag immer 2 Filme nacheinander gezeigt, die Kopien befanden sich, vorsichtig ausgedrückt, in einen bedauernswerten Zustand. Die Kopien waren ursprünglich aus dem Türkeieinsatz. Aber bei uns zog die Ernemann 8b alles "rücksichtlos" durch. Hätte man die Kopien vorher auf Beschädigungen geprüft, wäre das pro Film durchaus eine Arbeit über 2-3 Stunden gewesen. Der Saal mußte nach der Vorstellung intensiv durchgelüftet werden....

 

Es gab auch Filme aus anderen "Gastarbeiter-Herkunftsländern".

Bearbeitet von RexamRathaus (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Wir spielten oft "Bollywood-Filme", da bei uns viele Leute aus Indien und Sri Lanka leben. Die Kopien brachte der Organisator der Vorstellungen selber mit. Er tourte mit ihnen durchs ganze Saarland und durch ein kleines nahes Stück von Rheinland Pfalz. Die Kopien wurden in den Laboren der Rank-Organisation gezogen. Wie der Name des Verleihs hieß, weiß ich nicht wirklich, aber ich denke, wenn die Prints schon von Rank kamen, dann wird der Verleih unter Umständen auch der Rank Organisation unterstellt gewesen sein, also dazu gehört haben. Jedenfalls sah man zu Beginn, eines jeden der Filme, immer eine Art Statue, die ein wenig an einen Gong (aber nicht an den "Rank-Gong"!!!) erinnerte. Jeder Film kam per Luftfracht über den Frankfurter Airport. Das sah man auf den Metallkisten, in denen der Film stehts steckte. Kaum einer der Filme lief unter drei Stunden. Wir spielten sie stehts mit einer Pause dazwischen, die eh meist am Schluss vom fünften Akt einkopiert war, sprich: Es tauchte dann das Wort "Intermission" in dieser "Schnurschrift" auf. Die meisten der Streifen waren sogar in CinemaScope. Da wir seinerzeit nur von Donnerstag bis Montag das normale Programm spielten (wir waren nur ein kleines Landkino, bei dem sich ein durchlaufender Betrieb nicht lohnte), konnten wir den Saal Dienstags und u. U. auch Mittwochs vermieten, obwohl der Mittwoch eigentlich immer für eine Komplettreinigung des Kinos vorgesehen war. Aber da waren wir und unsere Reinigungskraft recht flexibel. Das Haus war jedes mal bis auf den letzten Platz ausverkauft. Viele der Zuschauer kamen immer in ihrem feinsten Sonntags-Outfit. Auch die Kids. Die Mädchen trugen schöne bunte Kleider aus klitzerndem Stoff und die Jungs kamen (genau wie ihre Väter) in Anzug und Krawatte. Nach der Vorstellung liefen sie dann immer mit den Mülleimern durch die Reihen und halfen mir beim Aufräumen. Ich musste sie aber immer daran erinnern, dass sie sich nicht schmutzig machen sollten. Es wäre schade gewesen, wenn die Kleider was abgekriegt hätten. Sie waren stehts sehr eifrig bei der Sache und freundlich. Der Chef schenkte ihnen für ihre Hilfe immer Gummibärchen. Die Kino-Miete für eine Vorstellung kostete 200 DM, eine Doppelvorstellung 250 DM. Später mussten wir die Miete sogar auf 200 Euro erhöhen, wegen der gestiegenen Betriebskosten. Ich als Vorführer, bekam meistens ein Trinkgeld vom Organisator (zusätzlich zum Lohn vom Chef). Ich koppelte für die (höchstens zwei) Vorstellung(en) die Akte nie. Ich spielte im Überblendbetrieb. Das machte auch mehr Spaß.  

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