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Fabrikoriginaler Normal-8-Film-Projektor mit Xenonlampe oder Manchmal ist unnützes Wissen doch nicht wertlos


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Geschrieben

Ja, da untersuche ich, wie ich zwischendurch immer wieder solches tue, als Beispiel die Filmführung eines französischen 8-mm-Projektors und stoße dabei auf einen Bericht in der barcelonesischen Zeitschrift Otro Cine, Nr. 53 für März und April 1962. Es wird vom Ercsam Malex berichtet, ein Koffergerät, das 1953 auf den Markt gekommen ist, welcher für die UNICA-Versammlung von 1960 mit einer Xenon-Hochdruckentladungslampe ausgerüstet wurde.

 

Es handelte sich um einen 150-Watt-Kolben, der bei 18 Volt betrieben wird, Stromstärke damit mathematisch 8,3 Ampère. Ercsam lieferte, wie wir auch lesen, den Malex-Xenon auf Bestellung aus.

 

https://www.google.ch/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Frepositori.filmoteca.cat%2Fbitstream%2Fhandle%2F11091%2F13383%2F1962_N%C3%BAm053.pdf%3Fsequence%3D1%26isAllowed%3Dy&psig=AOvVaw3bEbXQEfYUQxcZtWUHJjj9&ust=1693127269383000&source=images&cd=vfe&opi=89978449&ved=0CBAQjhxqFwoTCOilxef8-YADFQAAAAAdAAAAABAD

 

Die Ercsam-Projektoren gehören konstruktiv nicht zu den lichtwirksamsten. Genaueres bin ich erst am Zusammentragen. Von den Vorkriegmodellen mit Zweiflügelblende kenne ich, das gebe ich gerne weiter, den Hellsektor von 100 Grad, womit das Helldunkelverhältnis 1,25:1 beträgt. Das ist die Hälfte desjenigen eines Gerätes mit Hdv. 2,5:1.

 

Kleine Schritte auf dem Weg zur Übersicht über die Lichteffizienz von Filmprojektoren

  • Like 3
Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb Film-Mechaniker:

Es handelte sich um einen 150-Watt-Kolben, der bei 18 Volt betrieben wird, Stromstärke damit mathematisch 8,3 Ampère.

Es ist nicht wirklich relevant, aber Xenon-Lampen müssen meines Wissens nach (nach der Zündung) mit Konstantstrom betrieben; je nach erreichter Anodentemperatur (bzw. dadurch erreichtem Druck) geht die Spannung von Anfangs  ca. 20 Volt auf ca. 55-60 Volt hoch. 
 

Vielleicht machte man das aber damals auch noch anders, weil die Lampen noch anders funktionierten? Auf jeden Fall sind diese Lampen eine wirklich faszinierende Erfindung. 

  • Like 1
  • Thumsbup 1
Geschrieben

Unfassbar, Xenonlicht für Normal8-Film! Man glaubt, man hat schon alles gesehen....

Neulich habe ich eine Bolex H16 Reflex gesehen, auf der eine schwarz lackierte und quadratische 16mm-Filmdose montiert war. Quadratische Filmdosen sind mir nur von Fuji bekannt. 

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb Friedemann Wachsmuth:

je nach erreichter Anodentemperatur (bzw. dadurch erreichtem Druck) geht die Spannung von Anfangs  ca. 20 Volt auf ca. 55-60 Volt hoch.

 

Wie soll, bitte, die Spannung steigen? Nach der Zündung stellt sich über etwa eine Minute Dauer ein thermisches Gleichgewicht ein, das mit dem Innenwiderstand und dem Strom in Zusammenhang steht. Die Spannung kann nur abnehmen, bestimmt nicht darüber hinausgehen, was die Versorgungseinrichtung abgibt.

Geschrieben

Exakt.

Ich habe zwei XBO150 Lampenhäuser für meine Leitz Mikroskope.

Die Leerlaufspannung liegt bei ca. 55V.

Dann kommt der Zündfunke mit ca. 20kV, der Lichtbogen steht und die Spannung pendelt sich so bei ca. 20-21V ein. 

  • Thumsbup 1
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Film-Mechaniker:

Wie soll, bitte, die Spannung steigen? Nach der Zündung stellt sich über etwa eine Minute Dauer ein thermisches Gleichgewicht ein, das mit dem Innenwiderstand und dem Strom in Zusammenhang steht.

Genau. Ähnlich wie eine Tunneldiode hat eine Xenon-Lampe aber einen negativen differentiellen Innenwiderstand, die Kennlinie ist also S-förmig, ein Teil damit "rückläufig". 
 

Ich denke, die Angabe von "18V" bezieht sich einfach nicht auf die Sekundärspannung des Trafos, sondern auf die UF im temperierten Betrieb unter vollem Druck. Mich würde sehr interessieren, wie man damals diese KSQ (und die Zündspannung) technisch aufgebaut hat. Hast Du Schaltpläne?

Geschrieben (bearbeitet)

Wahrscheinlich genau wie beim 35mm Xenon, nur kleiner:

Die Zündung erfolgte über ein in die Leitung geschaltetes Zündgerät, die Versorgungsspannung kam von einem entsprechendem Trafo mit Gleichrichter.

Als Gleichrichter wurden ganz früher Quecksilber- oder Maschinengleichrichter, und ab den 50er Jahren eigentlich wohl nur noch Seleengleichrichter und später Siliziumdioden verwendet.

Regelung früher über Hochlastwiderstand, später über Transduktor, regelbare Trafos, ggf. vereinzelt elektronisch.

Eine Regelung, die die Temperatur überwacht, habe ich selbst bei Kinotonmaschinen nie gesehen.

Und ein manuelles Nachstellen des Lampenstromes bei laufender Vorstellung war eigentlich nie nötig.

 

Und ja, die 18V dürften sich auf die Betriebsspannung der Lampe beziehen.

Bearbeitet von Dent-Jo (Änderungen anzeigen)
  • 9 Monate später...
Geschrieben

Das ist wirklich unfassbar.
Dieser Projektor erinnert mich stark an die in den frühen 80ern erhältlichen LX 1100 und LX 2200 (16 mm Xenon Standmaschinen) von ELMO.

Aber so ein Dingens mit eigenem Lampenhaus für 8 mm ... und dann auch noch mit wahlweise 500 oder sogar 1000 Watt Xenonlicht ... dessen Licht- und Hitzestrom durch eine 0,15 cm² oder ca. 1/40 Quadratzoll Bildbühne durch muss.
Und dann läuft der Projektor auch noch wahlweise in 24 oder sogar im langsamen 16 B/s. Bei 1000 Watt. Und 0,15 cm².
Den thermischen Stress für den Film möchte ich mir nicht ausmalen.

Die Spulen im Bild sehen auf so einer Riesenmaschine niedlich aus.

Ich gebe zu, ich würde schon mal gerne sowas in natura sehen.

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