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Geschrieben

Nun habe ich mich doch mal etwas getraut, wovor ich mich lange gescheut habe. Nach etwa 70 „Homemovies“ in den letzten 8 Jahren , v.a. in N8, 16mm und etwas S8, habe ich vor kurzem mal meine kleine  „Revere 88“ D8-Kamera mit Fomapan R beladen und bin ohne Belichtungsmesser losgezogen.

 

Bei relativ sonnigem Wetter habe ich mich nur auf mein Auge und die in den letzten Jahren gesammelten Erfahrungen verlassen.

Überraschenderweise ist so gut wie alles richtig belichtet und nichts muss „in die Tonne“. Gut, es war B/W-Film und wenn vorwiegend die Sonne scheint ist es sicherlich nicht soooo schwierig, aber ich bin trotzdem positiv überrascht.

Natürlich bleibt das Beli mein „Begleiter“ wenn es wirklich genau sein soll , aber ohne geht es unter diesen Bedingungen offensichtlich auch…

 

Mich würde sehr interessieren, ob es hier im Forum ähnliche Erfahrungen zu diesem Thema gibt?

Geschrieben (bearbeitet)

Endlich mal jemand! Willkommen im Club! 🙂

 

Ich bin auch seit Jahrzehnten ein begeisterter Schätzer. Auch mit Farbumkehrmaterial liege ich im Schnitt keinesfalls schlechter als die vermeintlichen Automatiken. 
 

Unsere Großväter haben das gekonnt, warum nicht auch wir? Und es ist so herrlich unbeschwert. 

Bearbeitet von Friedemann Wachsmuth (Änderungen anzeigen)
  • Like 1
Geschrieben

Ich messe auch nur noch selten und wenn dann meistens mit einer SmartphoneApp.
Bei einer Wetterlage, die mir fotografisch bereits bestens geläufig ist, brauche ich das gar nicht.

Nur wenn es Lichtverhältnisse oder Orte sind, die man relativ selten hat, oder unvertraut wirken, wird gemessen.

Dann mess ich aber gleich alles ab.

Motive im Licht, Motive im Schatten, Boden, Gesichter, Himmel, Häuser.

Diese Spanne an Werten im Kopf genügt mir dann und der Rest wird geschätzt.

  • Like 1
  • Thumsbup 1
Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb Friedemann Wachsmuth:

Auch mit Farbumkehrmaterial liege ich im Schnitt keinesfalls schlechter als die vermeintlichen Automatiken. 

Das werde ich irgendwann auch mal probieren. Die Ergebnisse mit dem B/W-Material machen mir jedenfalls Mut. Erstmal zu schätzen und dann zu messen war auch sehr lehrreich und hat mich bestärkt, es  mal ohne Beli zu wagen. Die Resultate sprechen echt dafür... 

 

vor 5 Stunden schrieb Friedemann Wachsmuth:

Unsere Großväter haben das gekonnt, warum nicht auch wir? Und es ist so herrlich unbeschwert.

Die hatten ja oft auch nur die Belichtungsempfehlungen auf ihren Kameras, und die braucht man ja eigentlich nur an die heutigen empfindlicheren Filme anzupassen.

Auch hier gilt offensichtlich: ÜBUNG MACHT DEN MEISTER. 😀

 

Bearbeitet von Matthias Bätzel (Änderungen anzeigen)
  • Like 1
Geschrieben

Hallo Mathias,

ich habe früher auch Spaß daran gehabt, die Blende ohne Belichtungsmesser zu ermitteln.  Vor einem Jahr habe ich im Nachbarland Polen an einem Stereofotografie-Workshop teilgenommen. Es wurde mit Fomapan S/W-Negativfilm gearbeitet. Negativfilm hat zwar einen größeren Belichtungsspielraum, aber dennoch wirkt sich die Blende auf die allgemeine Bildqualität aus. Die Stereokameras waren alle ohne Beli. Ich schätzte die Blende und zuweilen kontrollierte ich mit der Beli-App meines Handys. Ich lag meist richtig 🙂

Der gesamte Workshop war übrigens gratis und dauerte von Freitag bis Sonntag inklusive Dolmetscherin 🙂

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb Martin Rowek:

Negativfilm hat zwar einen größeren Belichtungsspielraum, aber dennoch wirkt sich die Blende auf die allgemeine Bildqualität aus

Du kannst einen Negativfilm locker 1-2 Blenden fehlbelichten ohne sicht- oder messbaren Qualitätsverlust. Bei Überbelichtung ist sogar noch mehr drin.
 

Das sich die Blende auf die Bildqualität auswirkt ist richtig, hat aber erstmal nichts mit der passierenden Lichtmenge zu tun. Im Gegenteil: Ggf. lieber mit förderlicher Blende arbeiten und Belichtungsspielraum ausnutzen als Unschärfen in Kauf zu nehmen (solange man beim Kopieren korrigieren kann, natürlich. Fürs Malte-System gilt das nicht)

Geschrieben (bearbeitet)

Nun ja, meine Altvorderen konnten Kinderherzchirurgie auch noch ohne HLM in tiefer Hypothermie und unter massivem Zeitdruck, die Rate an unerwünschten Ergebnissen - sprich Komplikationen - war entsprechend . Macht so heute kein Mensch mehr.

Aber auch mit Automatiken ist  man  vom Mitdenken nicht befreit: die sind immer auf ein mittleres Grau geeicht, und ungewöhnliche Lichtverhältnisse können  sie nicht. 

Beim Negativprozess geht das besser, beim Kopieren oder Printen kann man einiges korrigieren.

 

Aber: bei Unterbelichtung saufen die Schatten ab, unwiederbringlich, und bei Überbelichtung verlieren die Lichter ihre Zeichnung.  Will man beste Ergebnisse, hilft nur exakte Belichtung.

T

 

 

 

Bearbeitet von jacquestati (Änderungen anzeigen)
  • Thumsbup 2
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb jacquestati:

Aber: bei Unterbelichtung saufen die Schatten ab, unwiederbringlich, und bei Überbelichtung verlieren die Lichter ihre Zeichnung.  Will man beste Ergebnisse, hilft nur exakte Belichtung.

 

Das stimmt natürlich.
Wenn Du einen Vision3 aber durchweg zwei Blenden überbelichtest siehst Du in der Kopie keinen Unterschied zu einer gemäß Nennempfindlichkeit belichteten Rolle des gleichen Motivs. Da fressen auch keine Lichter aus. Und eine abgebildete Sonne wird im Negativ immer noch um einvielfaches dunkler erscheinen als auch das weisseste Brautkleid.

 

Mein Punkt ist: Lieber gut geschätzt Filmen als gar nicht Filmen. 🙂 

 

Geschrieben (bearbeitet)

DSCF0645.thumb.JPG.019469be0cb0bc84a9e769e501797a12.JPG

vor 5 Stunden schrieb Friedemann Wachsmuth:

Das stimmt natürlich.
Wenn Du einen Vision3 aber durchweg zwei Blenden überbelichtest siehst Du in der Kopie keinen Unterschied zu einer gemäß Nennempfindlichkeit belichteten Rolle des gleichen Motivs. Da fressen auch keine Lichter aus. Und eine abgebildete Sonne wird im Negativ immer noch um einvielfaches dunkler erscheinen als auch das weisseste Brautkleid.

 

Mein Punkt ist: Lieber gut geschätzt Filmen als gar nicht Filmen. 🙂 

 

 

Beim(Farb-) Negativfilm  hast du Recht. Aber schätze mal eine Aubergine auf schwarzem Grund, der dann bitte auch schwarz bleiben sollte mit Zeichnung in der Aubergine. Oder ein Kristallglas vor weißem Hintergrund, und das mit Umkehrfilm....☺️Da mache ich Belichtungsreihen!

 

Bearbeitet von jacquestati (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

@jacquestati Belichtungsreihen auch mit 8/16 Film? 😁

 

Naja, ohne Belichtungsmesser funktioniert ja nach der „sonnigen 16“ Regel auch nur draußen. Drinnen ist schätzen ja pure Glücksache.

 

Es ist aber schön zu hören, dass hier mit fröhlichem Schätzen gute Ergebnisse errungen werden! Das lässt mich um so beruhigter auf meinen Belichtungsmesser blicken 🙂

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